„Denn vor der Zerstörung Karthagos behandelten das Volk und der römische Senat friedlich und maßvoll das Gemeinwesen; […] die Furcht vor dem Feinde hielt die Bürgerschaft in guten Eigenschaften. Als aber jener Schrecken aus den Gemütern gewichen war, brach offenbar das ein, was Glück mit sich zu bringen pflegt: Ausgelassenheit und Hochmut.“ (Sall. Bel. Jug. 41,2). Gaius Sallustius Crispus verfasste seine zweite Monographie ‚Bellum Iugurthinum’ um 40 v. Chr., wenige Jahre nach Cäsars Tod. Bevor er mit der Schilderung der Ereignisse des ‚Bellum Iugurthinum’ beginnt, begründet er sein Vorhaben: Er will den Krieg Roms mit Numidien beschreiben, „erstens, weil er gewaltig, hart und von wechselndem Sieg war“ (Sall. Bel. Jug. 5,1f), und zweitens, um anhand von beispielhaften Persönlichkeiten die Konflikte in der römischen Gesellschaft zwischen der hochmütigen und korrupten Aristokratie auf der einen und einzelnen Männern als Vertreter des Volkes auf der anderen Seite darzustellen. Dabei ist der persönliche Hintergrund Sallusts nicht gering zu schätzen. Sallust kannte nicht nur die Bedingungen eines Wüstenkrieges, er war auch mit den Auseinandersetzungen in der Innenpolitik zwischen Anhängern der popularen und der optimaten Richtung vertraut. Es liegt nun der Schluss nahe, Sallust wolle als „skrupelloser, wenn auch sehr geschickter Propagandist“ (v. Fritz) die Seite des Gaius Marius, einer der wichtigsten Figuren im Bellum Iugurthinum und Vertreter der popularen Seite, vertreten. Andererseits zeigt sich gerade in der Beschreibung der Taten des Feldherrn Quintus Metellus, eines herausragenden Vertreters der Nobilität, dass sich Sallust als „Mann von höchster idealer Gesinnung [bemüht], Lob und Tadel nach wirklichem Verdienst auszuteilen [, und dabei] faktisch einen hohen Grad der Objektivität des Urteils erreicht“ (v. Fritz). In dieser Arbeit soll einerseits das von Sallust gezeichnete Bild der Adelsclique anhand einzelner Adliger wie Lucius Calpurnius Bestia, Aemilius Scaurus, Gaius Baebius, Spurius Postumius Albinus, Aulus Postumius Albinus und Quintus Caecilius Metellus, andererseits das Bild von Gaius Marius im Vordergrund stehen. Denn der Streit, der zwischen der Nobilität und der plebs herrschte, war „ein Streit, der Göttliches und Menschliches alles durcheinanderbrachte und bis dahin in seinem Wahnsinn vorstieß, daß den politischen Leidenschaften erst der Krieg und die Verödung Italiens ein Ende setzten“ (Sall. Bel. 5,2)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgeschichte und Eröffnung des Krieges - Das Bild der ,Nobilitätsclique'
- Die Nobilität als Ganze
- Lucius Calpurnius Bestia, Aemilius Scaurus, Gaius Baebius, Spurius Postumius Albinus, Aulus Postumius Albinus
- Erste Erfolge Roms – Der Krieg unter Quintus Caecilius Metellus und Gaius Marius
- Quintus Caecilius Metellus
- Gaius Marius
- Die Rede des Marius
- Der Sieg über Jugurtha
- Zusammenfassung
- Quellen und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Hauptziel dieser Arbeit ist es, das Bild der römischen Adelsclique und die Darstellung von Gaius Marius im Werk von Sallusts "Bellum Iugurthinum" zu analysieren. Die Arbeit untersucht die von Sallust gezeichnete Darstellung der römischen Nobilität, die durch Bestechlichkeit und Unfähigkeit in der Kriegsführung charakterisiert wird. Des Weiteren soll das Bild von Gaius Marius, einem Vertreter der popularen Seite, beleuchtet werden.
- Die Korruption und Bestechlichkeit der römischen Nobilität
- Der Konflikt zwischen der Nobilität und der Plebs
- Die Darstellung von Gaius Marius als Volksheld und Reformer
- Die Rolle von Sallust als Historiker und Propagandist
- Die politische und soziale Situation in Rom während des Jugurthinischen Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Einleitung von Sallusts "Bellum Iugurthinum". Hier stellt der Autor seine Ziele und Motivationen für die Niederschrift der Geschichte des Jugurthinischen Krieges dar. Er thematisiert den politischen Konflikt zwischen der Nobilität und dem Volk und betont den korrupten Charakter der römischen Aristokratie.
Das zweite Kapitel widmet sich der Vorgeschichte des Jugurthinischen Krieges und dem Bild der römischen Nobilität. Sallust beschreibt die Bestechlichkeit der römischen Adligen durch Jugurtha, der durch diese Taktik die Unterstützung der Nobilität für seine Machenschaften zu gewinnen versucht.
Das dritte Kapitel behandelt die ersten Erfolge Roms im Jugurthinischen Krieg, insbesondere unter der Führung von Quintus Caecilius Metellus und Gaius Marius. Es beleuchtet die militärischen Fähigkeiten der beiden Feldherren und thematisiert die Rede des Marius, in der er sich gegen die Nobilität stellt und die Unterstützung des Volkes für seine politischen Ziele gewinnt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Jugurthinischen Krieg, der römischen Nobilität, der Korruption, der Bestechlichkeit, dem Konflikt zwischen der Nobilität und der Plebs, Gaius Marius, Sallust, der römischen Republik und der Darstellung der römischen Geschichte in der antiken Literatur.
- Quote paper
- David Hohm (Author), 2007, Das Bild der ‚Adelsclique’ und des C. Marius in Sallusts ‚Bellum Iugurthinum’, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87756