Es gibt wahrscheinlich nur wenige Themen, die bei den meisten Menschen so viele Ängste und Abwehrreaktionen hervorrufen wie der Themenbereich Tod und Sterben. Das Bewusstsein, jeden Tag unaufhaltsam ein Stück näher auf das eigene physische Ende zuzugehen, verbunden mit der Unwissenheit und Unsicherheit über die körperlichen, seelischen und spirituellen Vorgänge während des Sterbeprozesses lassen viele Menschen eine Auseinandersetzung mit dieser Thematik vermeiden.
Die zunehmenden Distanzierungstendenzen in Bezug auf Religion und Kirche erschweren das eher im religiösen Kontext zu sehende, natürliche Verständnis von Tod und Sterben, welches frühere Generationen geprägt hat oder auch heute noch in manchen Kulturkreisen zu finden ist.
Waren früher z.B. die Spendung der Krankensalbung oder das Gebet von Ordensschwestern mit Patienten aus den vorwiegend kirchlichen Krankenhäusern und Pflegeheimen nicht wegzudenken, sind mit der Säkularisierung dieser Einrichtungen nicht nur die religiösen Zeichen und Symbole verschwunden, sondern auch zunehmend die gesamte spirituelle Dimension von Krankheit und Tod.
Diese Tabuisierung des Sterbens innerhalb unserer Gesellschaft erreichte ihren Höhepunkt als es zu den üblichen Verhaltensweisen im Umgang mit Sterbenden wurde, diese zunehmend aus ihrem häuslichen Bereich in Kliniken bzw. Heime einzuweisen, wo sie - wie ich aus meiner eigenen Erfahrung als Krankenschwester berichten kann - nicht selten in Badezimmer oder Abstellkammern zum Sterben geschoben wurden. Nach Eintritt des Todes wurden die Verstorbenen meist umgehend von einem Bestattungsunternehmer abgeholt ohne den Angehörigen zuvor noch Gelegenheit zu einer würdigen, liebevollen Verabschiedung zu geben.
In den Siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts begann sich eine Bewegung zu formieren, die sich zum Ziel gesetzt hat, diesen unwürdigen Verhältnissen entgegenzuwirken und das Sterben als eine wertvolle, eigenständige Phase des Lebens zu begreifen. Sie wollte die Sterbenden und ihre Thematik aus den Abstellkammern des Bewusstseins ins Leben unserer Gesellschaft zurückholen. Es entstand eine eigene Wissenschaft auf dem Gebiet der Sterbeforschung: die Thanatologie.
Die Ärztin Dr. Elisabeth Kübler-Ross ist wohl eine der bekanntesten Vertreterinnen auf diesem Gebiet. Aber auch Menschen wie Daniela Tausch-Flammer, Heinrich Pera, Cicely Saunders u.v.a.m. sind wichtige Wegbereiter dieses neuen Bewusstseins im Umgang mit Tod und Sterben geworden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Die eigene Haltung im Gespräch mit Sterbenden
- Die 5 Phasen des Sterbens nach Elisabeth Kübler-Ross mit entsprechenden Hilfsmöglichkeiten
- Verleugnung
- Wut und Zorn
- Verhandeln
- Depression
- Annahme
- Die Symbolsprache von Sterbenden
- Eigene Stellungnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Gespräche mit Sterbenden und zielt darauf ab, Erkenntnisse und Theorien zum hilfreichen Gespräch am Sterbebett zu reflektieren und zur Diskussion dieser Thematik beizutragen. Sie behandelt die eigene Haltung im Gespräch mit Sterbenden, die fünf Phasen des Sterbens nach Elisabeth Kübler-Ross und die Symbolsprache von Sterbenden.
- Die eigene Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod als Voraussetzung für die Begleitung von Sterbenden
- Die Bedeutung von Empathie und echtem Kontakt in der Begleitung von Sterbenden
- Die fünf Phasen des Sterbens nach Elisabeth Kübler-Ross und die entsprechende Unterstützungsmöglichkeiten
- Die Symbolsprache von Sterbenden und ihre Bedeutung für die Kommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
Vorbemerkungen
Dieses Kapitel befasst sich mit der Tabuisierung des Themas Tod und Sterben in der heutigen Gesellschaft und der Entstehung einer Bewegung, die das Sterben als wertvolle Lebensphase begreifen möchte. Die Autorin beleuchtet die Entwicklung der Thanatologie und die Bedeutung des direkten Gesprächs mit Sterbenden in der Sterbebegleitung.
Die eigene Haltung im Gespräch mit Sterbenden
Dieses Kapitel betont die Bedeutung der eigenen Auseinandersetzung mit dem Tod für die Begleitung von Sterbenden. Es werden drei wichtige Schritte für eine gelingende Begegnung mit Sterbenden beschrieben: Sich einlassen, Zulassen und aushalten, sowie Loslassen.
Die 5 Phasen des Sterbens nach Elisabeth Kübler-Ross mit entsprechenden Hilfsmöglichkeiten
Das Kapitel stellt die fünf Phasen des Sterbens nach Elisabeth Kübler-Ross vor: Verleugnung, Wut und Zorn, Verhandeln, Depression und Annahme. Die Autorin beschreibt die einzelnen Phasen und erläutert hilfreiches Verhalten in der Sterbebegleitung.
Verleugnung
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der ersten Phase des Sterbeprozesses, der Verleugnung. Es wird erläutert, wie die Diagnose einer tödlichen Krankheit vom Patienten verarbeitet werden kann, und die Bedeutung von Offenheit und Ehrlichkeit im Umgang mit dem Tod wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Sterbebegleitung, Tod und Sterben, Thanatologie, Elisabeth Kübler-Ross, 5 Phasen des Sterbens, eigene Haltung, Empathie, Kommunikation, Symbolsprache.
- Quote paper
- Birgitta Bernhardt (Author), 2004, Gespräche mit Sterbenden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87629