„Gustaf Gründgens war eine der faszinierendsten Persönlichkeiten des deutschen Theaters im 20. Jahrhundert.“
Im Mittelpunkt meiner Darstellung soll die eigentliche Karriere des Gustaf Gründgens als Schauspieler und Intendant stehen. Daher verzichte ich, wie Gründgens seiner Zeit selbst, auf zusätzliche Anekdoten und Privates, denn „[…] nichts schien ihm so wichtig, so lebenswichtig wie die saubere, die peinlich exakte Trennung zwischen Privatem und Künstlerischem, zwischen dem Menschen und dem Zurschau-Steller.“
Als einführende Worte zu Gründgens’ Leben soll seine von ihm selbst verfasste Biographie dienen – kaum anderthalb Schreibmaschinenseiten lang: [...] Die Karriere des Gustav Gründgens (zu dieser Zeit noch mit dem ursprünglichen „v“ im Vornamen) beginnt im Jahre 1917 als Mitglied der Volksbühne Saarbrücken noch während seiner Zeit als Soldat. Nach nur wenigen Monaten übernimmt er 1918 die Leitung des Fronttheaters Thale (Harz). Den Beruf des Schauspielers fest anstrebend, lässt er sich ab 1919 an der Hochschule für Bühnenkunst in Düsseldorf unter Louise Dumont und Gustav Lindemann ausbilden. Damit einher gehen zahlreiche Nebenrollen am Düsseldorfer Schauspielhaus. Das Zeugnis der Schauspielschule lässt bereits deutlich werden, welch großes Potential in Gustav Gründgens als Schauspieler steckt. [...] Sein erstes Engagement erhält Gründgens für die Spielzeit 1920/21 an den Städtischen Bühnen Halberstadt. Diese Anstellung befriedigt ihn jedoch in keiner Weise, da er in 25 Inszenierungen fast ausschließlich Männer spielen muss, die seine Väter oder Großväter hätten sein können.
Schon im darauf folgenden Jahr wechselt er nach Kiel an die Vereinigten Städtischen Bühnen. Der Intendant, Dr. Max Alberty , sieht in Gründgens einen Hoffnungsträger deutscher Schauspielkunst und lässt ihn größere Rollen in „Emilia Galotti“, „Wilhelm Tell“, „Götz von Berlichingen“ und „Maria Stuart“ spielen. Im Frühjahr 1922 muss er für einen erkrankten Kollegen kurzfristig die Rolle des Mephisto in „Faust I“ übernehmen. Trotz dieser vielfältigen Rollen (insgesamt 48) verweilt er nicht länger als eine Spielzeit in Halberstadt.
Inhaltsverzeichnis
- Die schillerndste Theaterfigur ihrer Zeit
- Die Karriere des Gustaf Gründgens
- Lehr- und Wanderjahre
- Die goldenen Zwanziger - Aufstieg und Erfolg
- Intendant, Staatsrat und „Die Insel”
- Die Zeit nach 1945
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Karriere des Gustaf Gründgens als Schauspieler und Intendant. Der Fokus liegt auf der Darstellung seines beruflichen Werdegangs, unter Ausschluss von privaten Anekdoten. Die Arbeit beleuchtet Gründgens' Entwicklung von seinen Anfängen bis zu seinen Erfolgen in den „goldenen Zwanzigern”.
- Gründgens' Ausbildung und frühe Karriere
- Sein Aufstieg zum Erfolg in den 1920er Jahren in Hamburg
- Gründgens' Rolle als Regisseur und Schauspieler
- Seine Arbeit an den Hamburger Kammerspielen
- Die Entwicklung seines künstlerischen Stils
Zusammenfassung der Kapitel
Die schillerndste Theaterfigur ihrer Zeit: Diese Einleitung stellt Gustaf Gründgens als eine der faszinierendsten Persönlichkeiten des deutschen Theaters im 20. Jahrhundert vor und kündigt den Fokus der Arbeit auf seine Karriere als Schauspieler und Intendant an. Sie betont die bewusste Abgrenzung von privaten Details zugunsten einer konzentrierten Betrachtung seines künstlerischen Werdegangs, unter Bezugnahme auf Gründgens' eigene Einstellung zur Trennung von Privatem und Künstlerischem. Ein kurzer Auszug aus Gründgens' Autobiografie dient als einführende Schilderung seiner Herkunft und familiären Hintergründe.
Lehr- und Wanderjahre: Dieses Kapitel beschreibt Gründgens' frühen Werdegang, beginnend mit seiner Tätigkeit an der Volksbühne Saarbrücken und dem Fronttheater Thale während des Ersten Weltkriegs. Es schildert seine Ausbildung an der Hochschule für Bühnenkunst in Düsseldorf unter renommierten Lehrern und seine ersten Engagements in Halberstadt und Kiel. Der Abschnitt beleuchtet sowohl positive Bewertungen seines Talents als auch seine anfänglichen Schwierigkeiten, befriedigende Rollen zu finden. Der Wechsel nach Hamburg und die Namensänderung von "Gustav" zu "Gustaf" markieren einen wichtigen Schritt in seiner Karriere.
Die goldenen Zwanziger - Aufstieg und Erfolg: Dieses Kapitel konzentriert sich auf Gründgens' bemerkenswerten Aufstieg in den 1920er Jahren an den Hamburger Kammerspielen. Es beschreibt seinen Erfolg als Schauspieler und Regisseur, seine Vielseitigkeit im Repertoire und seine Spezialisierung auf zwielichtige, elegante Charaktere. Das Kapitel betont seine unvergleichliche Begabung und seinen Einfluss auf die Hamburger Theaterszene. Der zunehmende Erfolg wird jedoch im Kontext des Niedergangs der Kammerspiele unter der Nachfolgeleitung von Mirjam Horwitz beschrieben, was seinen Weggang letztendlich begründet.
Schlüsselwörter
Gustaf Gründgens, Theater, Schauspiel, Intendant, Hamburger Kammerspiele, Karriere, „goldene Zwanziger”, Schauspielkunst, Regisseur, Düsseldorf, Deutschland, 20. Jahrhundert.
Häufig gestellte Fragen zu: Die Karriere des Gustaf Gründgens
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Karriere des Gustaf Gründgens als Schauspieler und Intendant im 20. Jahrhundert. Der Fokus liegt auf seinem beruflichen Werdegang, wobei private Anekdoten bewusst ausgeschlossen werden. Die Arbeit beleuchtet seine Entwicklung von den Anfängen bis zu seinen Erfolgen in den „goldenen Zwanzigern“.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt Gründgens' Ausbildung und frühe Karriere, seinen Aufstieg zum Erfolg in den 1920er Jahren in Hamburg, seine Rolle als Regisseur und Schauspieler, seine Arbeit an den Hamburger Kammerspielen und die Entwicklung seines künstlerischen Stils. Es wird auch auf seine Zeit nach 1945 eingegangen, wenngleich detaillierter im Kapitel über die „goldenen Zwanziger“.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel „Die schillerndste Theaterfigur ihrer Zeit“ (Einleitung), „Lehr- und Wanderjahre“, „Die goldenen Zwanziger - Aufstieg und Erfolg“, und „Anhang“ (der Inhalt des Anhangs wird nicht spezifiziert). Jedes Kapitel beschreibt einen Abschnitt von Gründgens' Karriere.
Was wird in der Einleitung ("Die schillerndste Theaterfigur ihrer Zeit") beschrieben?
Die Einleitung stellt Gustaf Gründgens als eine der faszinierendsten Persönlichkeiten des deutschen Theaters vor und kündigt den Fokus der Arbeit auf seine Karriere an. Sie betont die bewusste Trennung von privaten und künstlerischen Aspekten seines Lebens und enthält einen kurzen Auszug aus seiner Autobiografie.
Was ist der Inhalt des Kapitels "Lehr- und Wanderjahre"?
Dieses Kapitel beschreibt Gründgens' frühe Karriere, beginnend mit seinen Tätigkeiten während des Ersten Weltkriegs, seiner Ausbildung in Düsseldorf und seinen ersten Engagements. Es schildert sowohl Erfolge als auch anfängliche Schwierigkeiten und den wichtigen Schritt seines Umzugs nach Hamburg und der Namensänderung.
Worauf konzentriert sich das Kapitel "Die goldenen Zwanziger - Aufstieg und Erfolg"?
Dieses Kapitel konzentriert sich auf Gründgens' bemerkenswerten Aufstieg in den 1920er Jahren an den Hamburger Kammerspielen. Es beschreibt seinen Erfolg als Schauspieler und Regisseur, seine Vielseitigkeit und seinen Einfluss auf die Hamburger Theaterszene, inklusive des Kontextes des Niedergangs der Kammerspiele unter der Nachfolgeleitung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Gustaf Gründgens, Theater, Schauspiel, Intendant, Hamburger Kammerspiele, Karriere, „goldene Zwanziger”, Schauspielkunst, Regisseur, Düsseldorf, Deutschland, 20. Jahrhundert.
Gibt es einen Anhang?
Ja, die Arbeit enthält einen Anhang, dessen genauer Inhalt jedoch nicht im vorliegenden Überblick beschrieben wird.
- Quote paper
- Sebastian Münch (Author), 2007, Klaus Manns Roman „Mephisto“ und die Folgen: Die Karriere des Gustaf Gründgens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87469