Die Anzahl der Franchise-Nehmer in Deutschland stieg im Vergleich von 2005 zu 2006 um weitere 5 % auf 51.100. Eine Befragung des DFV (Deutscher Franchise Verband e. V.) ergab, dass Existenzgründern die Erfolgsaussichten mit einer erprobten Geschäftsidee sich selbständig zu machen, Sicherheit gibt.[1] Denn während fast jeder zweite, der aus eigener Kraft versucht ein Unternehmen zu starten, nach spätestens sieben Jahren wieder schließen muss, können Franchise-Nehmer eine weitaus positivere Bilanz ziehen. Nur sieben von 100 Franchise-Nehmern müssen innerhalb dieses Zeitraumes ihr Geschäft wieder aufgeben.[2] Laut dem amerikanischen Franchise-Experten Patrick J. Boroian ist Franchising der sicherste Weg zur ersten Million.[3]
Unter dem Begriff Franchising versteht man ein vertikal gegliedertes Vertriebssystem, bei dem zwei selbstständige Unternehmen miteinander kooperieren. In diesem System überlässt der Franchise-Geber dem Franchise-Nehmer sein erfolgserprobtes Geschäftskonzept[4] und erhält im Gegenzug von ihm Arbeit, Kapital und Information.[5] Ziel dieser Kooperation ist es durch die Arbeitsteilung zwischen den Partnern Synergieeffekte zu gewinnen.
Der "Unternehmer von morgen" hat letztlich nur die Wahl zwischen der Entdeckung einer Marktlücke, in der er eine von ihm entwickelte Geschäftsidee platziert und zur Marktreife bringt, oder die Konzentrierung auf die Markteinführung einer am Markt bereits erfolgreich bestehenden Idee. Der Franchise-Geber bietet ihm die wichtigsten Bausteine für einen unternehmerischen Erfolg: einen effektiven Markteinstieg, eine systematische Expansionsstrategie, ein professionelles Marketing, eine systematische Unternehmensberatung und eine starke Position auf dem Beschaffungsmarkt.[6]
In der vorliegenden Arbeit soll auf die Vor-, sowie die Nachteile des Franchising aus Sicht des Franchise-Nehmers eingegangen werden, um darzustellen ob das System eine Alternative für Existenzgründer bietet.
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[1] vgl. DFV Internetseite.
[2] vgl. GLOGLER (1997): S. 21.
[3] vgl. PAULI (1990): S. 106.
[4] vgl. MORIN (2002): S. 5.
[5] vgl. MÜHLHAUS (1997): S. 18.
[6] vgl. TIETZ (1991): S. 4 ff.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlagen
2.1. Begriff des Franchising
2.2. Merkmale des Franchising
3. Typologie des Franchisings
3.1. Einteilung nach Geschäftsobjekt
3.2. Einteilung nach Entscheidungsbefugnis zwischen Franchise-Geber und -Nehmer
3.3. Einteilung nach dem Umfang der erteilten Franchise-Systeme
4. Die Vorteile des Franchising
4.1. Unterstützung bei der Unternehmensgründung
4.2. Training und Schulungen
4.3. Zugehörigkeit zur "System-Familie"
4.4. Werbung und Verkaufsförderung
4.5. Risikoabsicherung
4.6. Marktposition
4.7. Betriebsführung
5. Die Nachteile des Franchising
5.1. Das passende Franchise-System
5.2. Abhängigkeit zum Franchise Partner
5.3. Selbstständigkeitsbeschränkung
5.4. Kontrollsystem
5.5. Finanzielle Belastung
6. Schlussfolgerung
7. Literaturverzeichnis
8. Abkürzungsverzeichnis
9. Abbildungsverzeichnis
10. Tabellenverzeichnis
1. Einleitung
Die Anzahl der Franchise-Nehmer in Deutschland stieg im Vergleich von 2005 zu 2006 um weitere 5 % auf 51.100. Eine Befragung des DFV (Deutscher Franchise Verband e. V.) ergab, dass Existenzgründern die Erfolgsaussichten mit einer erprobten Geschäftsidee sich selbständig zu machen, Sicherheit gibt.[1] Denn während fast jeder zweite, der aus eigener Kraft versucht ein Unternehmen zu starten, nach spätestens sieben Jahren wieder schließen muss, können Franchise-Nehmer eine weitaus positivere Bilanz ziehen. Nur sieben von 100 Franchise-Nehmern müssen innerhalb dieses Zeitraumes ihr Geschäft wieder aufgeben.[2] Laut dem amerikanischen Franchise-Experten Patrick J. Boroian ist Franchising der sicherste Weg zur ersten Million.[3]
Unter dem Begriff Franchising versteht man ein vertikal gegliedertes Vertriebssystem, bei dem zwei selbstständige Unternehmen miteinander kooperieren. In diesem System überlässt der Franchise-Geber dem Franchise-Nehmer sein erfolgserprobtes Geschäftskonzept[4] und erhält im Gegenzug von ihm Arbeit, Kapital und Information.[5] Ziel dieser Kooperation ist es durch die Arbeitsteilung zwischen den Partnern Synergieeffekte zu gewinnen.
Der "Unternehmer von morgen" hat letztlich nur die Wahl zwischen der Entdeckung einer Marktlücke, in der er eine von ihm entwickelte Geschäftsidee platziert und zur Marktreife bringt, oder die Konzentrierung auf die Markteinführung einer am Markt bereits erfolgreich bestehenden Idee. Der Franchise-Geber bietet ihm die wichtigsten Bausteine für einen unternehmerischen Erfolg: einen effektiven Markteinstieg, eine systematische Expansionsstrategie, ein professionelles Marketing, eine systematische Unternehmensberatung und eine starke Position auf dem Beschaffungsmarkt.[6]
In der vorliegenden Arbeit soll auf die Vor-, sowie die Nachteile des Franchising aus Sicht des Franchise-Nehmers eingegangen werden, um darzustellen ob das System eine Alternative für Existenzgründer bietet.
2. Grundlagen
2.1. Begriff des Franchising
Das Wort "Franchise" kommt ursprünglich aus dem französischen und bedeutete übersetzt die Befreiung von Zöllen und Steuern. Im 17. und 18. Jahrhundert umschrieb es in Frankreich und Großbritannien, (zu einem späteren Zeitpunkt auch in den Vereinigten Staaten) die Einräumung eines Privilegs gegen Entgelt, welches ein Staat oder König vergab. Im Angelsächsischen bezeichnete der Begriff später auch ein Recht kommerziell zu nutzen, das eigentlich einem anderen zustand. Heute bezeichnet man international Franchising als Vertriebsmethode.[7]
Da es innerhalb Deutschlands keine einheitliche Definition des Begriffs "Franchising" gibt,[8] wird im Folgenden die in der Literatur am häufigsten vorzufindende Erklärung des DFV verwendet. Hiernach handelt es sich bei Franchising um
"… ein vertikal-kooperativ organisiertes Absatzsystem rechtlich selbstständiger Unternehmer auf der Basis eines Dauerschuldverhältnisses. Das System tritt einheitlich am Markt auf und wird geprägt durch das arbeitsteilige Leistungsprogramm der Systempartner sowie durch ein Weisungs- und Kontrollsystem zur Sicherung eines systemkonformen Verhaltens.
Das Leistungsprogramm des Franchise-Gebers ist das Franchise-Paket. Es besteht aus einem Beschaffungs-, Absatz-, und Organisationskonzept, dem Nutzungsrecht an Schutzrechten, der Ausbildung des Franchise-Nehmers und der Verpflichtung des Franchise-Gebers, den Franchise-Nehmer aktiv und laufend zu unterstützen und das Konzept ständig weiterzuentwickeln.
Der Franchise-Nehmer ist auf eigenen Namen und für eigene Rechnung tätig; er hat das Recht und die Pflicht, das Franchise-Paket gegen Entgelt zu nutzen. Als Leistungsbeitrag liefert er Arbeit, Kapital und Information."[9]
In der folgenden Darstellung soll der Zusammenhang zwischen Franchise-Geber, sowie Franchise-Nehmer vereinfacht dargestellt werden:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 Ausgewählte Transaktionselemente im Franchising System[10]
2.2. Merkmale des Franchising
Weiter nennt der DFV folgende 7 Merkmale, die das System von anderen Vertriebsarten, wie z. B. Vertragshändler, Handelsvertreter, Filialsystem u. a., unterscheidet:[11]
1. Absatzsystem
Das Absatzsystem ist dezentral organisiert, d. h. nicht der Franchise-Geber sondern der Franchise-Nehmer ist für den Vertrieb vor Ort verantwortlich.
2. Leistungsbeitrag des Franchise-Gebers
Der Franchise-Nehmer erhält ein Leistungsprogramm das Beschaffungs-, Absatz- und Organisationskonzepte, Betriebsaufbau, Ausbildung der Partner, laufende Unterstützung und die ständige Weiterentwicklung des Systems umfasst.
3. Leistungsbeitrag des Franchise-Nehmers
Der Franchise-Geber erhält als Leistung vom Franchise-Nehmer Arbeit- und Kapitaleinsatz, sowie Markt- und Erfolgsinformationen.
4. Rechtlicher Status
Beide Unternehmen bleiben selbständig und arbeiten weiterhin auf eigenen Namen und Rechnung.
5. Straffe Organisation
Der Franchise-Geber überlässt dem Franchise-Nehmer sein bewährtes Geschäftskonzept (vertikale Struktur), wodurch dessen unternehmerischer Erfolg gesichert wird. Durch eine sich ergänzende Arbeitsteilung zwischen Franchise-Geber und Franchise Nehmer erfolgt eine Spezialisierung, so dass beide sich optimal einbringen können. Ein systemkonformes Verhalten wird dadurch gesichert, dass der Franchise-Geber eine richtlinien-ähnliche Kompetenz hat, die Selbstständigkeit des Franchise-Nehmers wird jedoch davon nicht berührt
6. Einheitliches Auftreten
Durch ein einheitliches Auftreten am Markt wird das Gesamterscheinungsbild gestärkt und der Bekanntheitsgrad gesteigert. Einheitliches Auftreten und gemeinsames Image stellen einen wesentlichen Erfolgsfaktor jedes Franchise-Systems dar.
7. Vertragliche und markenspezifische Bindung der Partner
Grundsätzlich ist die vertragliche Bindung der Partner langfristig. Dadurch ist zum einen für den Franchise-Geber eine längerfristige Planung möglich, zum anderen erhält der Franchise-Nehmer die Möglichkeit der Rückgewinnung seines Kapitaleinsatzes, sowie eine nachhaltige Existenzsicherung.[12]
3. Typologie des Franchisings
Da zahlreiche Ausprägungsformen des Franchising existieren, soll im Folgenden nur auf einige wenige Typen eingegangen werden. Zu den wichtigsten Merkmalen der Typologisierung gehört die Einteilung nach
- Geschäftsobjekt
- Entscheidungsbefugnis zwischen Franchise-Geber und Franchise-Nehmer
- Umfang der erteilten Franchise-Systeme[13]
3.1. Einteilung nach Geschäftsobjekt
Franchising lässt sich anhand des Geschäftsobjekts unterteilen in:
- Vertriebsfranchising
- Dienstleistungsfranchising
- Produktfranchising
[...]
[1] vgl. DFV Internetseite.
[2] vgl. GLOGLER (1997): S. 21.
[3] vgl. PAULI (1990): S. 106.
[4] vgl. MORIN (2002): S. 5.
[5] vgl. MÜHLHAUS (1997): S. 18.
[6] vgl. TIETZ (1991): S. 4 ff.
[7] vgl. SKAUPY (1995), S. 1.
[8] vgl. DIESES (2004), S. 6.
[9] vgl. MÜHLHAUS (1997), S. 18.
[10] vgl. TIETZ (1991): S. 168.
[11] vgl. BEHR (1995): S. 5.
[12] vgl. DFV (2006), S. 26 f.
[13] vgl. DIESES (2004): S. 20.
- Arbeit zitieren
- Susanne Eschbach (Autor:in), 2007, Die Vor- und Nachteile des Franchising, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87297
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