„Die noch bestehende Spaltung des deutschen Volkes wird durch die amerikanischen Imperialisten dazu verwandt einen neuen Weltkrieg zu entfachen. Mit dem 17. Juni sollte der 3. Weltkrieg begonnen werden. Aber Dank der Sowjethilfe konnte dieser gemeine Anschlag schnell abgewiesen werden.“ So die kurze, aber politisch eindeutige Wertung eines Genossen vom Rat des Kreises Zschopau in seinem Referat über die Note der Sowjetunion auf der Gemeindevertretersitzung am 15.09.1953 in Börnichen/ Erzgebirge.
Ist der drohende Beginn des Dritten Weltkrieges das einzige Ergebnis, welches der 17. Juni in den Köpfen der Menschen im Erzgebirge hinterlassen hat? Wie hat sich in dieser Mittelgebirgslandschaft an der Grenze zur Tschechoslowakei die Bevölkerung verhalten, während Tausende in Berlin und anderen Städten am 17. Juni 1953 demonstrierten? Dieser Frage will sich die vorliegende Arbeit annähern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Bemerkungen
- Die Allgemeine Lage im Bezirk Karl-Marx-Stadt
- Die Situation in Karl-Marx-Stadt
- Die Streiks in Freiberg und Fraureuth
- Die Frage nach dem Ausnahmezustand
- Ein ruhiger Bezirk
- Die Ereignisse im Erzgebirge
- Johanngeorgenstadt
- Olbernhau
- Marienberg
- Der Kreis Zschopau
- Weitere Orte
- Abschließende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Ereignisse des 17. Juni 1953 im Erzgebirge. Ziel ist es, die Reaktionen der Bevölkerung auf die Demonstrationen in Berlin und anderen Städten zu beleuchten und die Gründe für die relative Ruhe in dieser Region zu analysieren. Die Arbeit stützt sich auf Archivmaterialien und Zeitzeugenberichte.
- Die allgemeine Lage im Bezirk Karl-Marx-Stadt vor und während des 17. Juni.
- Die Ereignisse in verschiedenen Städten und Ortschaften des Erzgebirges.
- Der Vergleich der Situation im Erzgebirge mit anderen Regionen Sachsens.
- Die Rolle der SED und der staatlichen Organe.
- Mögliche Ursachen für den relativ stillen Protest im Erzgebirge.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitende Bemerkungen: Die Einleitung skizziert den Kontext des 17. Juni 1953 im Erzgebirge, indem sie eine politische Interpretation der Ereignisse aus der Sicht eines Genossen des Kreises Zschopau gegenüberstellt mit der Forschungsfrage nach dem Verhalten der Bevölkerung in dieser Region. Sie umreißt den methodischen Ansatz der Arbeit, der auf der Auswertung von Archivmaterial und Zeitzeugenberichten basiert und einen Fokus auf das Mittlere Erzgebirge legt.
Die Allgemeine Lage im Bezirk Karl-Marx-Stadt: Dieses Kapitel analysiert die Situation in Karl-Marx-Stadt und im Bezirk vor dem 17. Juni 1953. Es beschreibt die Bemühungen der SED, Unruhen zu verhindern, und die frühzeitigen Vorbereitungen der Sicherheitskräfte auf mögliche Proteste. Berichtet wird über Streiks und Arbeitsniederlegungen in der Stadt und die schnelle Reaktion der SED-Bezirksleitung und der Staatsorgane, die eine massive Machtdemonstration durch Polizei und Militär initiierten. Die relativ ruhige Lage in Karl-Marx-Stadt im Vergleich zu anderen Städten wird ebenfalls thematisiert. Die Schilderung eines Zeitzeugen, der die Machtdemonstration sowjetischer Truppen erlebte, veranschaulicht die Atmosphäre in der Stadt.
Schlüsselwörter
17. Juni 1953, Erzgebirge, Karl-Marx-Stadt, Demonstrationen, Streiks, SED, Staatssicherheit, Volkspolizei, Sowjetunion, Zeitzeugenberichte, Archivmaterial, Protest, Regierungsbezirk Chemnitz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Ereignisse des 17. Juni 1953 im Erzgebirge
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Das Dokument analysiert die Ereignisse des 17. Juni 1953 im Erzgebirge, insbesondere die Reaktionen der Bevölkerung auf die Demonstrationen in Berlin und anderen Städten und die Gründe für die relative Ruhe in dieser Region. Es basiert auf Archivmaterialien und Zeitzeugenberichten.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die allgemeine Lage im Bezirk Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) vor und während des 17. Juni 1953, die Ereignisse in verschiedenen Städten und Ortschaften des Erzgebirges (z.B. Johanngeorgenstadt, Olbernhau, Marienberg, Kreis Zschopau), einen Vergleich der Situation im Erzgebirge mit anderen Regionen Sachsens, die Rolle der SED und der staatlichen Organe sowie mögliche Ursachen für den relativ stillen Protest im Erzgebirge.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf Archivmaterialien und Zeitzeugenberichte.
Wie ist das Dokument strukturiert?
Das Dokument enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Einleitung mit Zielsetzung und Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen (zumindest für die Einleitung und das Kapitel zur allgemeinen Lage im Bezirk Karl-Marx-Stadt) und eine Liste von Schlüsselwörtern. Es bietet einen Überblick über die untersuchten Ereignisse.
Welche Städte und Orte im Erzgebirge werden im Detail untersucht?
Das Dokument untersucht insbesondere die Ereignisse in Johanngeorgenstadt, Olbernhau, Marienberg und dem Kreis Zschopau, erwähnt aber auch "weitere Orte". Der Fokus liegt auf dem Mittleren Erzgebirge.
Wie wird die Situation im Erzgebirge im Vergleich zu anderen Regionen dargestellt?
Das Dokument vergleicht die relativ ruhige Lage im Erzgebirge mit der Situation in anderen Städten und Regionen Sachsens, wobei insbesondere die Ereignisse in Karl-Marx-Stadt und die Streiks in Freiberg und Fraureuth erwähnt werden. Dieser Vergleich soll Aufschluss über die Ursachen der unterschiedlichen Reaktionen geben.
Welche Rolle spielten die SED und die staatlichen Organe?
Das Dokument untersucht die Rolle der SED und der staatlichen Organe (Staatssicherheit, Volkspolizei, sowjetische Truppen) bei der Verhinderung von Unruhen und der Reaktion auf die Ereignisse des 17. Juni 1953 im Erzgebirge. Es wird beschrieben, wie diese Organisationen versuchten, Proteste zu unterdrücken und die Ordnung aufrechtzuerhalten.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das Dokument zieht zwar keine expliziten Schlussfolgerungen im FAQ-Stil, aber die Kapitelzusammenfassungen und die Analyse der Ereignisse deuten darauf hin, dass die Arbeit versucht, die Gründe für den vergleichsweise stillen Protest im Erzgebirge im Kontext der politischen Lage und der Maßnahmen der SED und der staatlichen Organe zu erklären.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter sind: 17. Juni 1953, Erzgebirge, Karl-Marx-Stadt, Demonstrationen, Streiks, SED, Staatssicherheit, Volkspolizei, Sowjetunion, Zeitzeugenberichte, Archivmaterial, Protest, Regierungsbezirk Chemnitz.
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- Stefan Vogler (Author), 2003, Der 17. Juni 1953 im Erzgebirge, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87128