Der Jahresabschluss ist die einzige vom Gesetzgeber vorgeschriebene Informationsquelle, die über die wirtschaftliche, finanzielle und ertragliche Lage von Unternehmen Auskunft gibt und somit Rechenschaft über das vergangene Geschäftsjahr gegenüber den Adressaten ablegt.
Um mit den vorliegenden Ergebnissen etwas aussagen zu können zieht man die Bilanzanalyse zu Rate, die durch systematische Aufbereitung bzw. Verdichtung von Jahresendergebnissen eines Unternehmens die kritische Auswertung und Beurteilung anhand von Kennzahlen vornimmt, um sich einen objektiven Überblick zu verschaffen.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. PROBLEMSTELLUNG
2. GRUNDLAGEN DER JAHRESABSCHLUSSANALYSE
2.1. Interessenten / Adressaten
2.2. Zielsetzung der Jahresabschlussanalyse im Allgemeinen
2.3. Bestandteile des Jahresabschlusses
3. METHODEN DER JAHRESABSCHLUSSANALYSE
3.1. Analyse der Vermögenslage
3.1.1. Vermögensstruktur
3.1.2. Kapitalstruktur
3.1.3. Anlagendeckung
3.2. Analyse der Finanzlage
3.2.1. Liquidität
3.3. Analyse der Ertragslage
3.3.1. Cashflow
3.3.2. EBIT und EBITDA
4. GRENZEN DER JAHRESABSCHLUSSANALYSE
4.1. Allgemeine Grenzen der Bilanzanalyse und Aussagefähigkeit
4.2. Bilanzpolitik
5. THESENFÖRMIGE ZUSAMMENFASSUNG
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. PROBLEMSTELLUNG
Der Jahresabschluss ist die einzige vom Gesetzgeber vorgeschriebene Informationsquelle, die über die wirtschaftliche, finanzielle und ertragliche Lage von Unternehmen Auskunft gibt und somit Rechenschaft über das vergangene Geschäftsjahr gegenüber den Adressaten ablegt. Somit hat dieser eine Interessenschutzfunktion, die aber auch der Dokumentation und Zahlungsbemessung dient.[1]
Um mit den vorliegenden Ergebnissen etwas aussagen zu können zieht man die Bilanzanalyse zu Rate, die durch systematische Aufbereitung bzw. Verdichtung von Jahresendergebnissen (die wichtigsten Zahlen aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang und Lagebericht) eines Unternehmens die kritische Auswertung und Beurteilung anhand von Kennzahlen vornimmt, um sich einen objektiven Überblick zu verschaffen.[2]
Ziel dieser Arbeit ist es nun die Interessenten des Jahresabschlusses zu bestimmen und darzustellen welchen Nutzen vor allem die Anteilseigner an einem umfangreichen Jahresabschluss haben. Zudem wird im einleitenden Teil noch auf den Sinn und Zweck der Jahresabschlussanalyse eingegangen und kurz auf die Bestandteile des Jahresabschlusses hingewiesen.
Der Hauptteil dieser Arbeit befasst sich anschließend mit der Analyse der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens. Im Mittelpunkt dieser Gliederungspunkte steht die Erörterung der sich ergebenden Kennzahlen. Diese werden näher erläutert und hinsichtlich ihrer Aussagefähigkeit (vor allem auf die Zukunft bezogen) kritisch beurteilt. Bezüglich der Grenzen wird die Problematik der begrenzten Vergleichbarkeit der Unternehmen aufgezeigt, die sich aus den verschiedenen Bewertungswahlrechten und Ermessensspielräumen ergibt. Die Bilanzpolitik wird dazu noch gesondert angesprochen.
Im Schlussteil dieser Arbeit wird die Bilanzanalyse als Ganzes betrachtet, ergänzende Methoden aufgezeigt und ein Ausblick für die Zukunft gegeben.
2. GRUNDLAGEN DER JAHRESABSCHLUSSANALYSE
2.1. Interessenten / Adressaten
Der Jahresabschluss gibt das Endergebnis und damit den Erfolg des Unternehmens wider und erteilt Auskunft über die mögliche zukünftige Entwicklung. Zusätzlich legt er Rechenschaft für das vergangene Geschäftsjahr gegenüber den externen und internen Adressaten ab.[3]
Nach der Koalitionstheorie sind damit alle Personen oder Personengruppen gemeint, die in irgendeiner Weise an der Unternehmung beteiligt sind.[4] Diese haben ein nachhaltiges Interesse an der wirtschaftlichen Stabilität und Kontinuität des Umsatzes und des Gewinns. Zu den externen Adressaten zählt man Lieferanten, Kunden, Kreditgeber, Anteilseigner, Gewerkschaften und Mitarbeiter. Anteilseigner und Gläubiger haben primär die Sicherheit im Auge, dass Gewinnanteile ausgeschüttet und gewährte Kredite bzw. Tilgungs- und Darlehensverpflichtungen mit hoher Sicherheit zurückgezahlt werden, während für Kunden in erster Linie die zuverlässige Lieferung und die zukünftigen Geschäftbeziehungen wichtig sind. Auf der anderen Seite sind die Gewerkschaften und Mitarbeiter in deren Interesse hauptsächlich der sichere Arbeitplatz ist. Der Jahresabschluss kann auch zudem die Basis für anstehende Tarifverhandlungen sein, da bei Haustarifen die Höhe der Löhne an die Leistungsfähigkeit des Unternehmens gekoppelt wird, die man durch den Abschluss ermittelt.[5]
Zu den internen Adressaten gehören vor allem die Unternehmensleitung mit Kontrollorganen und Großaktionären, sowie Großkreditgebern.[6] Dabei wird der Abschluss primär analysiert, um sich einen Überblick zu verschaffen und sich in der eigenen Branche mit Anderen zu vergleichen.[7] In vielen mittleren und kleineren Unternehmen stellt der Jahrsabschluss zudem einen Anhaltspunkt der Unternehmensführung dar, zumal viele aus Kostengründen nicht in der Lage sind andere Instrumente wie Planbilanzen, kurzfristige Ergebnisrechnung etc. zu verwenden.[8]
2.2. Zielsetzung der Jahresabschlussanalyse im Allgemeinen
„Unter Bilanzanalyse versteht man die methodische Untersuchung von Jahresabschluss und Lagebericht mit dem Ziel, entscheidungsrelevante Informationen über die gegenwärtige wirtschaftliche Lage und die künftige wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens zu gewinnen.“[9]
Das bedeutet der Jahresabschluss wird aufbereitet, verdichtet und anhand von Kennzahlen ausgewertet, um eine „Beurteilung des Unternehmens in seiner Gesamtheit“[10] zu ermöglichen.[11] Dabei unterscheidet man zwischen Bestandsgrößen, die aus der Bilanz erkennbar sind, und Stromgrößen, die durch die Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich werden. Diese Informationen alleine können aber nicht zu konkreten Einschätzungen für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens führen, sondern es bedarf noch der kritischen Durchsicht des Lageberichts und des Anhangs. Kombiniert man nun die Teilurteile aus Vermögens-, Erfolgs- und Ertragslage kann man ein Gesamturteil bilden.[12]
2.3. Bestandteile des Jahresabschlusses
Nach § 242 HGB ist jeder Kaufmann verpflichtet zu Beginn seines Handelsgewerbes und zum Ende eines jeden Geschäftsjahres eine Bilanz und eine Gewinn- und Verlustrechnung aufzustellen.[13] Diese bilden den handelsrechtlichen Jahresabschluss und werden durch den Anhang, der nur bei Kapitalgesellschaften nach § 265 HGB notwendig ist, ergänzt. Des Weiteren ist für große und mittelgroße Kapitalgesellschaften ein Lagebericht nach § 264 HGB notwendig. Der Lagebericht ist aber kein Bestandteil des Jahresabschluss, sondern dient alleine als Zusatzinformation.
Dabei ist zu beachten, dass es für Einzelkaufleute und Personengesellschaften keine gesetzlich vorgeschriebene Gliederung für den Jahresabschluss gibt. Der Ersteller des Jahresabschlusses von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung hat sich nach § 243 Abs. 2 HGB nur am Grundsatz der Klarheit und Übersichtlichkeit sowie am Zweck der Rechnungslegung zu orientieren.
[...]
[1] Vgl. Wöhe, G., Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre (2002), S. 848
[2] Vgl. Küting, K., Weber, C.; Die Bilanzanalyse (2004), S. 3;
Groll, K.; Das Kennzahlensystem zur Bilanzanalyse (2004), S. 1
[3] Vgl. Küting, K., Weber, C.; Die Bilanzanalyse (2004), S. 9
[4] Vgl. Kubin, K. W.; Der Aktionär als Aktienkunde (1998), S. 526
[5] Vgl. Gräfer, H.; Bilanzanalyse (2005), S. 24 - 25
[6] Vgl. Beatge, J., Kirsch H., Thiele S.; Bilanzanalyse (2004), S. 15
[7] Vgl. Beatge, J., Kirsch H., Thiele S.; Bilanzanalyse (2004); S. 19
[8] Vgl. Rehkugler, H., Poddig, T.; Bilanzanalyse (1998), S.8 u. S.10;
Gräfer, H.; Bilanzanalyse (2005); S. 26
[9] Beatge, J., Kirsch H., Thiele S.; Bilanzanalyse (2004), S. 1
[10] Rehkugler, H., Poddig, T.; Bilanzanalyse (1998), S. 15
[11] Vgl. Küting, K., Weber, C.; Die Bilanzanalyse (2004), S. 1
[12] Vgl. Beatge, J., Kirsch H., Thiele S.; Bilanzanalyse (2004), S. 1
[13] Vgl. Beatge, J., Kirsch H., Thiele S.; Bilanzanalyse (2004), S. 4
- Arbeit zitieren
- Tobias Kerker (Autor:in), 2006, Möglichkeiten und Grenzen der kennzahlengestützten Jahresabschlussanalyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87037
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