Kaum eine Entwicklung hat die katholische Kirche so beeinflusst wie die Reformation. Und keine Neuerung in ihrer zweitausendjährigen Geschichte hat sie so sehr geschwächt. Doch die Kraftlosigkeit der mittelalterlichen Kirche, aufgrund der eine Reformation hat überhaupt stattfinden können, hat sie selbst verschuldet. Die Missstände waren unübersehbar: Eine vielfach ungesunde Heiligen- und Reliquienverehrung, vermischt mit heidnischem Aberglauben, die Leichtgläubigkeit, Wundersucht und Teufelsangst der Menschen steht in enger Korrelation zur moralisch fragwürdigen Abgabepolitik, dem Verkauf kirchlicher Ämter, dem klerikalen Nepotismus und den sittlichen Verfehlungen und Missständen im gesamten Kirchenwesen. Der Ruf nach einer Besserung der Verhältnisse erklang immer lauter von unterdrückten Bauern und unfreien Lehnarbeitern, von den Menschen, die tagtäglich mit den Verfehlungen einer Kirche leben mussten, die in erheblichem Maße das tägliche Leben bestimmte. Erasmus von Rotterdam wie Martin Luther, gebildete Humanisten und zweifelnde Kritiker brachten schließlich um 1503 mit ihren Reformvorschlägen den Stein ins Rollen, der etwa 30 Jahre später zur Kirchenspaltung führen sollte. In meiner Seminararbeit möchte ich das Wirken und die Bedeutung der Reformatoren Melanchthon, Zwingli und Calvin skizzieren, die sich auf dem Feld der protestantischen Kirche viel verdient gemacht haben. Dabei kann jedoch der Aspekt eines direkten Vergleiches aus Raumgründen nicht ausgeführt werden. Die vier solae Luthers kommen auch bei den übrigen Reformatoren zum Tragen, jedoch nicht in gleichem Maße. Zunächst möchte ich kurz das Leben der Umstürzler skizzieren, um dann mittels personspezifischer Literatur auf ihr reformatorisches Wirken und ihre kirchengeschichtliche Bedeutung einzugehen. Der am 16. 2. 1497 in Bretten (Baden) geborene Reformationstheologe führte seinen Namen „Schwarzerd“ nach humanistischer Sitte in gräzisierter Form. Sein beruflicher Werdegang führte ihn nach der Lateinschule in Pforzheim und den Universitäten Heidelberg und Tübingen 1514 zum Abschluss des Magister artium, mit dem er 1518 auf Empfehlung seines Großonkels den Lehrstuhl für griechische Sprache an der Universität Wittenberg erhielt. Früh schloss er sich den Humanisten an, knüpfte bald Beziehungen zu Erasmus von Rotterdam und trat schließlich an Luthers Seite. 1519 wurde er nach Abschluss des Baccalaureus biblicus in die theologische Fakultät aufgenommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Phillip Melanchthon
- Vita
- Reformatorisches Wirken
- Kirchengeschichtliche Bedeutung
- Huldrych Zwingli
- Vita
- Reformatorisches Wirken
- Kirchengeschichtliche Bedeutung
- Die Täuferbewegung
- Johannes Calvin
- Vita
- Reformatorisches Wirken
- Kirchengeschichtliche Bedeutung
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Wirken und der Bedeutung der Reformatoren Melanchthon, Zwingli und Calvin im Kontext der protestantischen Kirche. Die Arbeit soll ein Verständnis für die Rolle dieser wichtigen Persönlichkeiten in der Reformation und deren kirchengeschichtliche Bedeutung vermitteln. Sie konzentriert sich auf die biographischen Aspekte der Reformatoren und beleuchtet deren reformatorisches Wirken, ohne einen direkten Vergleich anzustreben.
- Biographie und Lebenswerk der Reformatoren
- Reformatorisches Wirken und Einfluss auf die protestantische Kirche
- Kirchengeschichtliche Bedeutung der Reformatoren
- Einfluss der Reformatoren auf die weitere Entwicklung des Protestantismus
- Die Rolle der Reformatoren im Kontext der Reformation
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Reformation für die katholische Kirche und analysiert die Missstände, die zur Reformation führten. Sie skizziert die Reformvorschläge von Erasmus von Rotterdam und Martin Luther und führt in die Thematik der Seminararbeit ein, welche sich auf das Wirken und die Bedeutung der Reformatoren Melanchthon, Zwingli und Calvin konzentriert.
2. Phillip Melanchthon
2.1 Vita
Dieses Kapitel stellt die Biographie des Reformators Philipp Melanchthon vor, von seiner Geburt in Bretten bis zu seinem Tod in Wittenberg. Es beschreibt seinen Werdegang als Theologe, seine Verbindung zu Erasmus von Rotterdam und seine enge Zusammenarbeit mit Martin Luther. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Einfluss seiner Veröffentlichungen, wie den "Loci communes rerum theologicarum", auf die Reformation gewidmet.
2.2 Reformatorisches Wirken
Dieser Abschnitt beleuchtet Melanchthons Rolle als Reformator. Er beschreibt sein Engagement in Wittenberg und seine Zusammenarbeit mit Luther. Der Einfluss von Melanchthons Schriften auf die Ausbreitung des Luthertums wird anhand von Beispielen erläutert. Das Kapitel zeigt zudem die Bedeutung seiner Rolle als Vermittler zwischen verschiedenen Strömungen innerhalb der Reformation auf.
2.3 Kirchengeschichtliche Bedeutung
Dieser Abschnitt behandelt Melanchthons kirchengeschichtliche Bedeutung. Er analysiert seinen Einfluss auf die Entwicklung des Luthertums und seine Bemühungen um eine Einigung im Glauben. Das Kapitel hebt auch die Herausforderungen hervor, denen Melanchthon in seiner Rolle als Reformator gegenüberstand.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit konzentriert sich auf die Reformatoren Melanchthon, Zwingli und Calvin. Zentrale Themen sind die Reformation, die protestantische Kirche, das Wirken der Reformatoren, deren kirchengeschichtliche Bedeutung und die Auseinandersetzung mit den solae Luthers. Weitere wichtige Begriffe sind Humanismus, Reformationstheologie, Theologie, Kirchenspaltung, Schriftverständnis und Kirchenpolitik.
- Quote paper
- Carolin Althaus (Author), 2007, Die Reformatoren Melanchthon, Zwingli und Calvin, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86948