Lexikonartikel im Unterricht – eine abwegige Idee? Die Argumente dagegen sind schnell zur Hand: „Mit dem Lexikon kann doch jeder irgendwie umgehen“, „das lernt man vielmehr im Elternhaus, ist nicht Sache der Schule“ oder „was soll man da denn groß erklären?“ Doch befasst man sich eingängiger mit diesem Thema, so stößt man auf eine beeindruckend vielfältige Landschaft der Nachschlagewerke: Kinderlexika, Jugendlexika, Bildlexika, Universal- und Konversationslexika, Enzyklopädien, Fachlexika, et cetera, die zudem in den verschiedensten medialen Formen vorliegen: zum Beispiel gebunden, als CD-ROM oder als Online-Nachschlagewerk.
Dass es sehr wohl die Aufgabe der Schule sein sollte, den Gebrauchstext Lexikonartikel im Unterricht zu thematisieren, darauf gehe ich..
Inhalt
1. Einleitung
2. Abgrenzung vom Wörterbuchartikel
2.1 Der Wörterbucheintrag
3. Lexika im Unterricht
3.1 Das Lexikon als Gebrauchstext
3.2 Lehrziele
3.3 Methoden
4. Fazit
Literaturliste
Anhang
1. Einleitung
Lexikonartikel im Unterricht – eine abwegige Idee? Die Argumente dagegen sind schnell zur Hand: „Mit dem Lexikon kann doch jeder irgendwie umgehen“, „das lernt man vielmehr im Elternhaus, ist nicht Sache der Schule“ oder „was soll man da denn groß erklären?“ Doch befasst man sich eingängiger mit diesem Thema, so stößt man auf eine beeindruckend vielfältige Landschaft der Nachschlagewerke: Kinderlexika, Jugendlexika, Bildlexika, Universal- und Konversationslexika, Enzyklopädien, Fachlexika, et cetera, die zudem in den verschiedensten medialen Formen vorliegen: zum Beispiel gebunden, als CD-ROM oder als Online-Nachschlagewerk.
Dass es sehr wohl die Aufgabe der Schule sein sollte, den Gebrauchstext Lexikonartikel im Unterricht zu thematisieren, darauf geht Kapitel 3 näher ein. Und zugleich werden dort Lehrziele und Vorschläge für einen möglichen Unterrichtseinsatz genannt. Beginnen möchte ich mit einer Abgrenzung des Lexikonartikels vom Wörterbucheintrag, denn diese liegt bei Weitem nicht so nah, wie vermutet: Allzu oft verschwimmen die Grenzen, und Elemente des Wörterbuchs sind beispielsweise auch im Lexikoneintrag zu finden.
Worauf in dieser Seminararbeit aus Gründen des Platzmangels verzichtet werden muss, ist eine nähere Differenzierung der Lexika. Auf die oben kurz genannten Typen kann somit nicht weiter eingegangen werden, ich habe die Beispiele jeweils aus den Universal- und Konversationslexika bezogen, die den breitesten Einsatz im Alltag finden und wohl meist gemeint sind, wenn von „dem“ Lexikon gesprochen wird. Zudem entfällt eine nähere Charakteristik des nicht unumstrittenen Begriffs „Gebrauchstext“. Soweit in dieser Arbeit verwendet, bezeichnet dieser Terminus einen Text, der im engsten Sinne zum Gebrauchsgegenstand im Alltag gehört, wie etwa die Gebrauchsanweisung eines Medikamentes oder ein Zeitungstext.
Mit dieser Arbeit hoffe ich schließlich, einen Anreiz zu bieten, Lexikonartikel im Unterricht zu verwenden und einen Einblick in den Nutzen dieses Appells zu geben. Doch zunächst soll dieser einmal näher betrachtet werden.
2. Abgrenzung vom Wörterbuchartikel
Was genau ist ein Lexikon? Per definitionem ist es ein „nach Stichwörtern alphabetisch geordnetes Nachschlagewerk für alle Wissensgebiete od. für ein bestimmtes Sachgebiet,“[1] steht jedoch auch veraltet für Wörterbuch![2] Bei der Untersuchung des Gebrauchstextes muss daher besondere Vorsicht walten, es gilt zunächst, eine möglichst klare Abgrenzung vom „alphabetischen Wörterverzeichnis,“ dem Wörterbuch, zu erzielen und die bestehenden Unterschiede herauszuarbeiten.
2.1 Der Wörterbucheintrag
Die Genese von Wörterbuchartikeln folgt standardisierten Instruktionen, die sich auf verschiedene Aspekte erstrecken: Zu nennen sind hier vor allem Elemente der Form, sie folgen verbindlichen Regeln. So sind Abkürzungen, Symbole und beispielsweise der Ersatz des Lemmazeichens vorgeschrieben. Doch auch in den Inhalt der Beschreibungssprache greift die Vorschrift reglementierend ein: Verwandt werden darf nur ein sogenanntes Definitionsvokabular, Prädikate, die die Bedeutungsangaben an das Stichwort anschließen, werden weggelassen und auch die Positionen der „funktionalen lexikographischen Textsegmente“[3] ist festgelegt. Viele dieser hier nur angedeuteten Vereinheitlichungen – insbesondere natürlich solche, die die Sprache reglementieren, tragen zur Erhöhung der Textdichte bei. Doch ist dies wörterbuchspezifisch? Auch bei der Analyse des Lexikonartikels stößt man auf vereinheitlichende Schemata und sprachliche Mittel der Textverdichtung. Schauen wir uns einmal den typischen Aufbau eines solchen Eintrags im Wörterbuch an:
„ Ge ½halt, das; -(e)s, Gehälter
*Gehaltsabzug; -anspruch; -empfänger; -erhöhung; -stufe; -zahlung* Ge ½halt, der; -(e)s, -e *gehaltarm Ew.; gehaltlos Ew.; Gehaltlosigkeit; gehaltvoll Ew.* gehal ½ten Ew. : verpflichtet“[4] (Ew. = Eigenschaftswort)
Hier zeigt sich folgender Aufbau:
Stichwort; Silbentrennung durch ½ ; Betonung durch Unterstreichung des Vokals.
grammatische Angaben; Angabe des Artikels und damit des Genus; Anführung des Genetiv Singulars und des Nominativ Plural.
zwei Asterisken (*) kennzeichnen Beginn und Ende der Anwendungsbeispiele, diese sind zur Verdeutlichung zudem kursiv gedruckt.
[...]
[1] Duden. Fremdwörterbuch, hrsg. v. M. Wermke, K. Kunkel-Razum, W. Scholze-Stubenrecht, Bd. 5, Mannheim u.a. 20017, 575.
[2] Vgl. ebd.
[3] H.E. Wiegand, Wörterbuchartikel im Text, in: Sprache der Gegenwart. Das Wörterbuch, hrsg. v. G. Harras, Düsseldorf u.a. 1988, 30-121, hier: 36.
[4] Neues Deutsches Wörterbuch. Die deutsche Rechtschreibung, Berlin 1980, 225.
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.