Nach jahrelanger Fremdherrschaft durch die verhassten Perser wurde Ägypten im Jahr 332 v.Chr. von einem Makedonier erobert, der es schaffte, dem Land ein Stück seines ursprünglichen Glanzes zurückzugeben: Alexander der Große. Er spielte sich nicht als Eroberer auf, wie die Perser es getan hatten, sondern akzeptierte die Religion der Ägypter und wurde sogar zum ,,Sohn des Amon“ erklärt. Doch ein Jahr später verließ Alexander Ägypten, das trotz allem nur eine Kolonie des Makedoniers war, und setzte einen sog. Satrap als Vizekönig ein. Über ein Jahrzehnt hinweg wurde Ägypten auf diese Weise regiert. Im Jahr 323 v.Chr. hatte Ptolemaios das Amt des Satrapen inne. In diesem Jahr starb Alexander der Große und seine Generäle teilten sein riesiges Imperium unter sich auf. Ptolemaios blieb weiterhin der Satrap von Ägypten. Erst achtzehn Jahre später erklärte sich Ptolemaios zum Alleinherrscher, dem Pharao Ägyptens, und nahm den Namen Ptolemaios I. Soter an. Er brachte den Wohlstand und das Ansehen nach Ägypten zurück, denn er förderte die Künste und war ein kluger Stratege. So begann er z.B. mit dem Bau des Pharos Leuchtturms in Alexandria und holte den bekannten Intellektuellen Demetrios von Phaleron an seinen Hof. Mit seinen zwei Frauen Berenike und Eurydike hatte er zahlreiche Kinder. Unter ihnen Ptolemaios II., der im Jahr 282 v.Chr. Alleinherrscher über Ägypten wurde. Er war ein Freund der Kunst und der Wissenschaften und setzte die Pläne seines Vaters fort. Einige Jahre später kam es zu einem Ereignis, das einen Skandal bei den Griechen hervorrief: Ptolemaios II. heiratete seine Vollschwester Arsinoë II. In den darauf folgenden Jahren nahmen der Einfluss und die Macht Arsinoës II. stetig zu. Man sagt Ptolemaios II. war vielmehr ,,ein Schöngeist, der sich lieber dem Luxus und den Sinnesfreuden widmete als den Regierungsgeschäften “. Doch auf seine Weise verehrte Ptolemaios II. seine Frau und Schwester. Bereits zu Lebzeiten baute er einen göttlich-mystischen Kult um sie auf und nach ihrem Tod ließ er sie als ,,bruderliebende Göttin“ anbeten. Doch obwohl ,,Theokrit ihre Schönheit mit jener Aphrodites und Helenas [verglich]; Kallimachos […] ihre posthume Erhebung in den Olymp [beschrieb] und Poseidippos […] sie als Schützgöttin dar[stellte] “, beschreiben die Forschungen Anfang des 20. Jahrhunderts sie als gemeine Intrigantin, die nur auf ihren Vorteil bedacht war und über Leichen ging um ihre Ziele zu erreichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Leben Arsinoës II. und Ptolemaios II. vor ihrer Hochzeit
- Arsinoë II.
- Ptolemaios II.
- Die Hochzeit
- Die Rolle der Geschwisterehe zu ptolemäischer Zeit
- Der Osiris-Mythos und der Kampf zwischen Horus und Seth
- Isis-Osiris vs. Arsinoë-Ptolemaios
- Der Kult der Arsinoë
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Geschwisterehe zwischen Ptolemaios II. und Arsinoë II. im ptolemäischen Ägypten. Die Zielsetzung ist es, das Leben beider Protagonisten vor der Ehe zu beleuchten, die Gründe und die Legitimation der Ehe zu analysieren und das Bild Arsinoës II. als Intrigantin kritisch zu hinterfragen.
- Das Leben und die politischen Handlungen Arsinoë II. vor ihrer Ehe mit Ptolemaios II.
- Die Gründe und die gesellschaftliche Akzeptanz von Geschwisterehen im ptolemäischen Ägypten.
- Die Rolle des Osiris-Mythos und seiner Parallelen zur Beziehung zwischen Arsinoë und Ptolemaios.
- Die Entwicklung und der Charakter des Kults um Arsinoë II. nach ihrem Tod.
- Die kritische Auseinandersetzung mit der historischen Darstellung Arsinoës II. als Intrigantin.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Geschwisterehe zwischen Ptolemaios II. und Arsinoë II. ein und skizziert den historischen Kontext im ptolemäischen Ägypten nach der Herrschaft Alexanders des Großen. Sie stellt zentrale Forschungsfragen in Bezug auf Arsinoës Leben, die Motive der Ehe und die Bewertung ihrer Persönlichkeit. Die Einleitung legt den Fokus auf die widersprüchlichen Darstellungen Arsinoës in der Forschung und die Notwendigkeit einer differenzierten Analyse.
Das Leben Arsinoës II. und Ptolemaios II. vor ihrer Hochzeit: Dieses Kapitel beleuchtet die Lebensläufe von Arsinoë II. und Ptolemaios II. vor ihrer Ehe. Es beschreibt Arsinoës II. frühe Heirat mit Lysimachos, ihre Machtkämpfe und die Flucht nach dem Tod ihres Mannes. Das Kapitel analysiert ihre politische Strategie und ihren Umgang mit Macht, beleuchtet auch die komplizierte Familienstruktur der Ptolemäer und den dynastischen Konkurrenzkampf innerhalb der Familie. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Arsinoës strebenden und ambitionierten Charakter und ihren politischen Handlungen, die ihr Überleben und Aufstieg sichern sollten.
Die Hochzeit: (Anmerkung: Der gegebene Text enthält keine explizite Kapitelüberschrift "Die Hochzeit". Eine Zusammenfassung würde hier den Abschnitt über die Ehe und ihre Folgen behandeln, einschließlich der Begründung und der Legitimation der Verbindung aus Sicht der damaligen Zeit und der nachfolgenden Auswirkungen auf die Machtverhältnisse.)
Die Rolle der Geschwisterehe zu ptolemäischer Zeit: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung und die gesellschaftliche Akzeptanz von Geschwisterehen im ptolemäischen Ägypten. Es analysiert den Osiris-Mythos und seine Parallelen zur Beziehung zwischen Arsinoë und Ptolemaios, um die religiösen und politischen Hintergründe der Ehe zu beleuchten. Das Kapitel vergleicht die Beziehung zwischen Isis und Osiris mit der von Arsinoë und Ptolemaios, um mögliche Legitimierungsstrategien für die Geschwisterehe zu verstehen. Der Fokus liegt auf der Darstellung religiöser und politischer Aspekte, welche die Akzeptanz einer solchen Ehe beeinflusst haben könnten.
Der Kult der Arsinoë: (Anmerkung: Der gegebene Text enthält keine explizite Kapitelüberschrift "Der Kult der Arsinoë". Eine Zusammenfassung würde hier den Abschnitt über die Vergötterung Arsinoës und die Verehrung behandeln, einschließlich der Gründe für ihre Apotheose und der Bedeutung dieses Kults für die politische Stabilität des Reiches.)
Schlüsselwörter
Ptolemäerreich, Arsinoë II., Ptolemaios II., Geschwisterehe, Hellenistische Periode, Ägypten, Dynastie, Machtpolitik, Osiris-Mythos, Kult, Göttin, Intrige, historische Quellenkritik.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit über Arsinoë II. und Ptolemaios II.
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Geschwisterehe zwischen Ptolemaios II. und Arsinoë II. im ptolemäischen Ägypten. Sie beleuchtet das Leben beider Protagonisten vor der Ehe, analysiert die Gründe und die Legitimation der Ehe und hinterfragt kritisch das Bild Arsinoës II. als Intrigantin.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Das Leben und die politischen Handlungen Arsinoës II. vor ihrer Ehe; die Gründe und die gesellschaftliche Akzeptanz von Geschwisterehen im ptolemäischen Ägypten; die Rolle des Osiris-Mythos und seiner Parallelen zur Beziehung zwischen Arsinoë und Ptolemaios; die Entwicklung und den Charakter des Kults um Arsinoë II. nach ihrem Tod; und die kritische Auseinandersetzung mit der historischen Darstellung Arsinoës II. als Intrigantin.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zur Einleitung, zum Leben Arsinoës II. und Ptolemaios II. vor ihrer Hochzeit, zur Hochzeit selbst (obwohl der gegebene Text keine explizite Überschrift dafür enthält), zur Rolle der Geschwisterehe im ptolemäischen Ägypten, zum Kult der Arsinoë (ebenfalls ohne explizite Kapitelüberschrift im gegebenen Text) und zum Fazit.
Wie wird das Leben von Arsinoë II. vor ihrer Ehe mit Ptolemaios II. dargestellt?
Das Kapitel über das Leben vor der Hochzeit beleuchtet Arsinoës frühe Ehe mit Lysimachos, ihre Machtkämpfe, ihre Flucht nach dessen Tod und ihre politische Strategie und ihren Umgang mit Macht im Kontext der komplizierten Familienstruktur und des dynastischen Konkurrenzkampfes der Ptolemäer. Der Fokus liegt auf ihrem strebenden und ambitionierten Charakter und ihren politischen Handlungen.
Welche Rolle spielt der Osiris-Mythos in der Arbeit?
Der Osiris-Mythos und seine Parallelen zur Beziehung zwischen Arsinoë und Ptolemaios werden analysiert, um die religiösen und politischen Hintergründe ihrer Ehe zu beleuchten. Ein Vergleich der Beziehung zwischen Isis und Osiris mit der von Arsinoë und Ptolemaios dient dem Verständnis möglicher Legitimierungsstrategien für die Geschwisterehe.
Wie wird die Geschwisterehe im ptolemäischen Ägypten betrachtet?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung und gesellschaftliche Akzeptanz von Geschwisterehen im ptolemäischen Ägypten und analysiert die religiösen und politischen Aspekte, welche die Akzeptanz einer solchen Ehe beeinflusst haben könnten.
Wie wird der Kult um Arsinoë II. behandelt?
Die Arbeit behandelt die Vergötterung Arsinoës und die Verehrung nach ihrem Tod, einschließlich der Gründe für ihre Apotheose und der Bedeutung dieses Kults für die politische Stabilität des Reiches (obwohl der gegebene Text keinen expliziten Abschnitt dazu enthält).
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Ptolemäerreich, Arsinoë II., Ptolemaios II., Geschwisterehe, Hellenistische Periode, Ägypten, Dynastie, Machtpolitik, Osiris-Mythos, Kult, Göttin, Intrige, historische Quellenkritik.
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- Stefanie Heidel (Author), 2007, Die Geschwisterehe von Ptolemaios II. und Arsinoë II., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86832