Wissen im Unternehmen und lernende Organisation


Hausarbeit, 2001

25 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft
1.2 Begriffsbestimmungen
1.2.1 Organisation
1.2.2 Lernen
1.2.3 Wissen
1.2.3.1 Wissen – was ist das?
1.2.3.2 Arten des Wissens

2 Wissen im Unternehmen / Organisationen
2.1 Relevanz für Unternehmen
2.2 Wissen des Unternehmens
2.3 Umgang mit dem Wissen

3 Lernende Organisation
3.1 Darstellung der lernenden Organisation
3.2 Wege zur lernenden Organisation
3.3 Einflußfaktoren auf das Lernen
3.4 Kritische Betrachtung

4 Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Bausteine des Wissensmanagements, die durch Funktionen des Personalmanagements unterstützt werden

Abbildung 2: Transformationsbedingungen für organisationales Lernen

Abbildung 3: Umwelt und organisationaler Kontext als Determinanten der Lernfähigkeit einer Organisation

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft

Die Bedeutung der Ressource Wissen wird in Organisationen zunehmend erkannt. Dies gilt für die Ebene der Unternehmen und auch Volkswirtschaften. Deren Wettbewerbsfähigkeit wird zukünftig durch die gesellschaftlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen zur Generierung und effektiven Nutzung von Wissen bestimmt.[1]

Gegenwärtig findet ein laufender Übergang von der Industriegesellschaft zur Wissensgesellschaft statt. In diesem Umbruch werden Organisationen global nur dann wettbewerbsfähig sein, wenn sie Wissen als eine kritische Ressource genauso sorgfältig managen wie die Arbeitsbeziehungen und den Kapitaleinsatz.[2]

In dieser , sich veränderten Umwelt, ist die ständige Aktualisierung der Qualifikationen der Organisationsmitglieder (Summe aller Mitarbeiter und Führungskräfte) zwingende Notwendigkeit. Wo früher noch eine Erstausbildung und ein Beruf reichten um ein ganzes Arbeitsleben zu bestreiten, erleben die Organisationsmitglieder heute nicht nur mehrere Produktgenerationen, sondern auch mehrere Technologiegenerationen und müssen diese geistig verkraften.[3]

Einen besondere Stellenwert in diesem Prozeß ist die Personalentwicklung. Denn sie umfaßt „alle Maßnahmen , mit denen neue Qualifikations- und Motivationspotentiale bei den bisherigen Organisationsmitgliedern erzeugt und dadurch für das Unternehmen aktiviert werden.“[4]

Diese Hausarbeit gibt einen Überblick auf das Wissen in einem Unternehmen und das Konstrukt der lernenden Organisation. Dazu werden zunächst einige Begriffe definiert um anschließend die beiden Hauptthemen darzustellen.

1.2 Begriffsbestimmungen

1.2.1 Organisation

Die Bemühungen, den Begriff „Organisation“ zu definieren, sind vielfältig. Laux/Liermann bezeichnen Organisationen zum einem als ein soziales Gebilde, in denen mindestens zwei Personen miteinander kooperieren, um bestimmte Ziele zu erreichen (institutionaler Organisationsbegriff). Zum anderen die Tätigkeit der zielorientierten Steuerung der einzelnen Aktivitäten (funktionaler Organisationsbegriff). Die Zielorientierung der Tätigkeiten der einzelnen Beteiligten ist der wichtigste Aspekt, denn ein rein zufälliges Zusammenwirken von Personen stellt keine Organisation dar.[5]

Im Rahmen dieser Arbeit wird der Begriff Organisation im institutionalen Sinne verwendet. Synonym wird auch Unternehmen dafür verwendet.

1.2.2 Lernen

Was fällt unter den Begriff „Lernen“? - Die wissenschaftliche Erforschung von Lernvorgängen, vor allem der individuellen Art, wird vorwiegend von Psychologen und Pädagogen betrieben.

Danach ist Lernen ein Vorgang, „...durch den eine Aktivität ... [in Folge] von Reaktionen des Organismus auf eine Umweltsituation entsteht oder verändert wird.“[6]

Mit anderen Worten kann individuelles Lernen als Prozeß verstanden werden, durch den neues Wissen und neue Erkenntnisse erworben und dadurch das Verhalten und die Handlungsweise immer wieder verändert werden. Lernen besteht allerdings nicht nur aus der Aneignung und der Übung von Fertigkeiten, sondern umfaßt auch eine qualitative Veränderung von kognitiven Strukturen und der Fähigkeit auf Möglichkeiten und Problemen mit unterschiedlichen Denkweisen und Problemlösungen zu reagieren.[7]

1.2.3 Wissen

1.2.3.1 Wissen – was ist das?

„Wissen“ - hierzu fällt jedem Gefragten etwas ein. Darin liegt allerdings bereits das Problem: Es gibt zahllose Definitionen , die meist irgend etwas mit Informationen, Fähigkeiten und Kenntnissen zu tun haben.

Herbst gibt dazu folgende Definition:

„Wissen bezeichnet das Netz aus Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die jemand zum Lösen einer Aufgabe einsetzt. ... Wissen ist ein Prozeß und kein Zustand.“[8]

Etwas ausführlicher halten Davenport und Prusak ihre Definition:

„Wissen ist eine fließende Mischung aus strukturierten Erfahrungen, Wertvorstellungen, Kontextinformationen und Fachkenntnissen, die in ihrer Gesamtheit einen Strukturrahmen zur Beurteilung und Eingliederung neuer Erfahrungen und Informationen bietet. Entstehung und Anwendung von Wissen vollziehen sich in den Köpfen der Wissensträger.“[9]

Wissen ist allerdings nicht mit Informationen zu verwechseln. Informationen werden als systemrelevante Daten bezeichnet. Die Daten wiederum sind sogenannte codierte Beobachtungen. Die für den Menschen intelligiblen Formen der Codierung beschränkt sich auf drei Möglichkeiten: Zahlen, Sprache/Text und Bilder. Wissen entsteht durch den Einbau von Informationen in Erfahrungskontexte, die sich in der Entwicklung und Geschichte des Systems als bedeutend für sein Überleben und/oder seine Reproduktion herausgestellt haben.[10]

1.2.3.2 Arten des Wissens

Es gibt viele Eigenschaften durch die sich Wissen beschreiben läßt. Abhängig von Verwendung, von der Wertigkeit, des Zugriffs, des Inhaltes kann man Wissen charakterisieren.

Hierfür einige Beispiele:

Individuelles und kollektives Wissen – Das individuelle Wissen bezieht sich auf eine Einzelperson während das kollektive Wissen von mehreren Personen geteilt wird.

Implizites und explizites Wissen – Hier wird hinsichtlich der Transparenz und Verfügbarkeit unterschieden. Unter explizitem Wissen wird das bewußte, sprachlich verfügbare Wissen verstanden. Es ist also vom originären Wissensträger unabhängig und läßt sich dokumentieren (bspw. auf Datenträgern, in Arbeitsanweisungen etc.). Im Gegensatz dazu ist implizites Wissen etwas unterbewußtes, im Verborgenen Wirkendes und somit schwer formulierbares Wissen, daß im direktem Kontext mit den Verhaltens- und Handlungsweisen des Einzelnen steht.

Aktuelles und zukünftiges Wissen – bei diesem Begriffspaar steht der zeitliche Aspekt im Vordergrund. Unter aktuellem Wissen wird das gegenwärtig vorhandene und notwendige Wissen verstanden auf dem die Handlungsfähigkeit eines Unternehmens ruht. Zukünftiges Wissen stellt jenes Wissen dar, welches benötigt wird um auch in Zukunft handlungsfähig zu bleiben.[11]

Diese Beschreibungen des Wissens sollen dazu beitragen evtl. Probleme aufzudecken und zu beseitigen. Bspw. die Verwandlung von implizites in explizites Wissen. Vor diesem Problem stehen viele Unternehmen, daß einzelne Mitarbeiter (oder auch Mitarbeitergruppen) über eine Fülle an implizitem Wissen verfügen, welches aber mit dem Ausscheiden der Person verloren gehen würde. Daher muß es Ziel eines jeden Managements sein, dieses Wissen in sprachlich verfügbare Form zu wandeln und somit einer breiten Mitarbeiterbasis zugänglich zu machen.

2 Wissen im Unternehmen / Organisationen

2.1 Relevanz für Unternehmen

Was bedeutet Wissen heute für ein Unternehmen? Aus Untersuchungen wird deutlich, daß es neben dem Anlage- und Umlaufvermögen, immer mehr nicht –materielle Erfolgsfaktoren gibt. Danach sind durchschnittlich rund 40 Prozent des Aktienwertes von Top-Unternehmen durch nicht-materielle Erfolgsfaktoren wie Image, soziale Kompetenz, intellektuelles Kapital bestimmt.[12]

Auch das Bewußtsein der Unternehmen, daß Wissen ein Vermögenswert darstellt und daß die Nutzung dieses Wissens ein sorgfältiges Management, wie jeder andere materielle Vermögenswert bedarf, nimmt zu. Es ist heute und zukünftig notwendig ein Maximum aus dem organisatorischem Wissen herauszuholen und es so wertschöpfend wie möglich zu nutzen.[13]

Das Wissen wird zum Wettbewerbsfaktor, hierfür seien folgende Beispiele angeführt:

- Wissen über seine Kunden bindet diese und ermöglicht, ihre jetzigen und zukünftigen Bedürfnisse besser zu erkennen.
- Wissen über Wettbewerber ermöglicht von ihnen zu lernen und das eigene Unternehmen zu positionieren.
- Durch die Kombination von Wissen im Unternehmen werden neue Prozesse, Produkte und Geschäftsfelder geschaffen, die langfristiges Überleben sichern.[14]

Generell werden Ressourcen hinsichtlich ihres Potentials zur Schaffung nachhaltiger Wettbewerbsvorteile nach vier Kriterien beurteilt:

1. Wertgenerierung bei den Kunden,
2. Seltenheit im Vergleich zu den Wettbewerbern,
3. Imitierbarkeit und
4. Substituierbarkeit.

Hierbei werden die beiden letzten Kriterien als am maßgeblichsten angesehen.[15] Bezüglich des Wissen sind Imitationshindernisse dadurch gegeben, daß Wissen einerseits durch Marken oder Patente rechtlich geschützt sind. Andererseits die Tatsache das Wissen vielmals nur in impliziter Form vorliegt und selbst explizites Wissen an Personen oder Gruppen gebunden sein kann. Mit anderen Worten Imitationshindernisse sind direkt oder indirekt mit Wissen oder dessen Entwicklung verbunden. Darüber hinaus werden immaterielle Vermögenswerte vermehrt zur Erklärung von nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen herangezogen. Es wird dahingehend argumentiert, daß diese Vermögenswerte die wirkliche Quelle der Wettbewerbsstärke und der Schlüsselfaktor der unternehmerischen Anpassungsfähigkeit sind. Dafür werden drei Gründe aufgeführt: Immaterielle Vermögenswerte sind schwer zu akkumulieren, sie können zur gleichen Zeit mehrfach benutzt werden und sie stellen sowohl Inputs als auch Outputs von Geschäftsaktivitäten dar. Mehr als jede andere Ressource ist Wissen nur schwer imitierbar, substituierbar und als selten zu betrachten, und darüber hinaus ein großes Potential der Wertgenerierung bietet.[16]

2.2 Wissen des Unternehmens

Die Summe des Wissens, daß in einer Organisation prinzipiell verfügbar ist, wird auch als Wissensbasis bezeichnet.[17] Etwas ausführlicher definieren Klimecki/Gmür die Wissensbasis. Danach ist sie „die Gesamtheit der Kenntnisse, Fähigkeiten und Routinen, welche die Organisationsmitglieder zur Aufgabenerfüllung und Problemlösung einsetzen. Sie umfaßt sowohl individuelle als auch kollektive Wissensbestände, die in den Personen oder in formalen Wissensträgern (z.B. Akten oder Datenbanken) gespeichert sind.“[18]

[...]


[1] Vgl. North, K., Unternehmensführung, 1999, S. 9

[2] Vgl. Willke, H., Wissensmanagement, 1998, S. 1

[3] Vgl. Stäbler, S., Personalentwicklung, 1999, S. 24 - 25

[4] Klimecki, R./Gmür, M., Personalmanagement, 2001, S. 195

[5] Vgl. Laux, H./Liermann, F., Organisation, 1997, S. 1 - 2

[6] Hilgard, E./Bower, G., Theorien, 1975, S. 16

[7] Vgl. Stäbler, S., Personalentwicklung, 1999, S. 38

[8] Herbst, D., Wissensmanagement, 2000, S. 9

[9] Davenport, T./Prusak, L., Unternehmen, 1998, S. 32

[10] Vgl. Willke, H., Wissensmanagement, 1998, S. 7 - 13

[11] Vgl. Herbst, D., Wissensmanagement, 2000, S. 13 – 16 und ILOI Studie: Knowledge Management, Online im Internet: AVL: URL: http://www.iloi.de/know.html

[12] Vgl. Herbst, D., Wissensmanagement, 2000, S. 17

[13] Vgl. Davenport, T./Prusak, L., Unternehmen, 1998, S. 44

[14] Vgl. North, K., Unternehmensführung, 1999, S. 2

[15] Vgl. North, K., Unternehmensführung, 1999, S. 65

[16] Vgl. North, K., Unternehmensführung, 1999, S. 65

[17] Vgl. Sattelberger, T., Lernende Organisation, 1996, S. 15

[18] Klimecki, R./Gmür, M., Personalmanagement, 2001, S. 133

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Wissen im Unternehmen und lernende Organisation
Hochschule
Frankfurt University of Applied Sciences, ehem. Fachhochschule Frankfurt am Main  (Fachbereich Wirtschaft)
Note
2,7
Autor
Jahr
2001
Seiten
25
Katalognummer
V8678
ISBN (eBook)
9783638155854
ISBN (Buch)
9783638713146
Dateigröße
570 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wissen, Unternehmen, Organisation
Arbeit zitieren
Matthias Glab (Autor:in), 2001, Wissen im Unternehmen und lernende Organisation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8678

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