“Unbekannte Gewässer voraus.“ Betrachtet man heutzutage die gegenwärtige Situation unserer Wirtschaft und versucht man weiter sich ein Bild ihrer Zukunft zu machen stößt man an vielen Stellen auf Aussagen über den stattfindenden Struktur-wandel, der uns von einer Industriegesellschaft zur Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft überführt. Ebenso gerne werden, dem Zeitgeist entsprechend, Schlagwörter der Globalisierung und des E-Commerce gebraucht und die Internationalisierung der Geschäftstätigkeiten propagiert. Doch nicht nur die globalen Trends sondern ebenso die permanente Atemlosigkeit im wirtschaftlichen Handeln machen gegenwärtig den meisten Unternehmen zu schaffen. Änderungen treten schlagartig ein, Handlungen folgen einander in einem immer rasanter werdenden Tempo – das ist Turbulenz.
Unternehmen sehen sich oftmals erfolgskritischem Wachstum ausgesetzt und die Notwendigkeit rechtzeitigen Handelns gilt für jeden. Dabei lassen jedoch die Vielzahl und die Geschwindigkeit der bereits heute wirksamen und der in der Zukunft zu erwartenden Veränderungen ein schrittweises Abarbeiten der einzelnen Aufgaben kaum noch erfolgsversprechend scheinen. Doch müssen die Unternehmen sich diesen Herausforderungen stellen und mit den Entwicklungen schritthalten, um die Turbulenzen zu meistern. Dazu müssen die Veränderungen notwendigerweise vor ihrem Eintritt erkannt werden. Gelingt dies nicht, sehen sich die Unternehmen nicht selten existenz-bedrohenden Entwicklungen ausgesetzt. Eigene Aktionen sind dann kaum mehr möglich, vielmehr sind die Unternehmen zur Reaktion gezwungen. Diese Reaktion wird allgemein als Krisenmanagement verstanden. Doch kostet Krisenmanagement mehr als Voraussicht und bindet viele Ressourcen des Unternehmens in der Abwehr.
Aber nicht nur Risiken sondern auch Chancen gehen mit dem Strukturwandel und den Turbulenzen einher. Das Unternehmen, welches diese Chancen erkennt und darüber hinaus auch in der Lage ist sie zu ergreifen, scheint dem Wettbewerb überlegen. Daraus ergeben sich zwei Aufgaben: Zum einen müssen Unternehmen über die nötige Flexibilität verfügen, um diese strategischen Chancen ergreifen zu können, und zum anderen müssen Informationen über mögliche Entwicklungen gewonnen werden und anschließend zu Handlungen führen, um eine langfristig erfolgreiche Unternehmensführung zu gewährleisten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2 Aufbau und Struktur der Arbeit
- 2 Das strategische Management im Spannungsfeld zwischen Risiken und Chancen
- 2.1 Die notwendige Handhabung der Risiken
- 2.1.1 Der Umgang mit Risiken als Unternehmerische Zieldimension
- 2.1.1.1 Der Risikobegriff
- 2.1.1.2 Das Risikomanagement
- 2.1.2 Der Umgang mit Risiken vor dem Hintergrund gesetzlicher Erfordernisse
- 2.1.1 Der Umgang mit Risiken als Unternehmerische Zieldimension
- 2.2 Die Anpassungsnotwendigkeit der Unternehmung im Wandel der Wirtschaftsordnung vor dem Hintergrund wachsender Risiken und notwendiger Chancenerkennung
- 2.2.1 Das Wandlungsfähige Unternehmen
- 2.2.2 Die Ausrichtung des Unternehmens am Machbaren Früherkennung von Chancen
- 2.3 Die Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs als oberstes Unternehmensziel
- 2.3.1 Die Steigerung des Unternehmenswertes
- 2.3.2 Die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit
- 2.3.2.1 Die Wettbewerbssituation im steigendem Wettbewerbsdruck
- 2.3.2.2 Wettbewerbsstrategien
- 2.3.3 Die Voraussetzungen dauerhaften Wachstums
- 2.3.3.1 Wachstum von Unternehmen durch Strategiewechsel und Ressourcenakkumulation
- 2.3.3.2 Strategische Flexibilität als höchste Erscheinungsform der Unternehmensflexibilität
- 2.4 Zwischenfazit Die Voraussetzungen langfristigen Erfolgs
- 2.1 Die notwendige Handhabung der Risiken
- 3 Strategisches Management
- 3.1 Begriffliche Abgrenzung
- 3.1.1 Das Strategieverständnis
- 3.1.2 Das Managementverständnis
- 3.1.3 Das Strategische Management
- 3.2 Theoretische Perspektiven des Strategischen Management
- 3.2.1 Die rational-entscheidungsorientierte Perspektive
- 3.2.2 Die ökonomische Perspektive
- 3.2.3 Systemorientierte Perspektive
- 3.3 Der Prozess des Strategischen Management: vom finden bis zur Umsetzung der richtigen Strategie
- 3.3.1 Visionen, Leitbilder und die strategische Zielplanung
- 3.3.2 Strategische Analyse und Prognose
- 3.3.3 Strategieformulierung und Bewertung
- 3.3.4 Strategische Implementierung
- 3.4 Zwischenfazit
- 3.1 Begriffliche Abgrenzung
- 4 Frühaufklärungsansätze zur Erkennung von Chancen
- 4.1 Von der Frühwarnung zur Frühaufklärung
- 4.1.1 Die 1. Entwicklungsstufe (Frühwarnsysteme)
- 4.1.2 Die 2. Entwicklungsstufe (Früherkennungssysteme)
- 4.1.3 Die 3. Entwicklungsstufe (Frühaufklärungssysteme)
- 4.2 Frühaufklärungsansätze im Wandel der Generationen
- 4.2.1 Frühaufklärungsansatz der ersten Generation: Kennzahlen und hochrechnungsorientierte Frühaufklärung
- 4.2.2 Frühaufklärungsansatz der zweiten Generation: Indikatororientierte Frühaufklärung
- 4.2.3 Frühaufklärungsansatz der dritten Generation: an den Erfolgspotenzialen orientierte Frühaufklärung
- 4.3 Zwischenfazit: Abgrenzung der Frühaufklärungssysteme bezüglich ihrer Eignung zur Identifizierung strategischer Chancen
- 4.1 Von der Frühwarnung zur Frühaufklärung
- 5 Chancen der strategischen Unternehmensführung
- 5.1 Der Chancenbegriff
- 5.2 Der prozessgesteuerte Umgang mit Chancen
- 5.3 Die Identifikation strategischer Chancen
- 5.3.1 Wertkettengestützte Identifikation
- 5.3.2 Vernetzte Ansätze zur Identifikation
- 5.3.3 Das betriebliche Chancenvorschlagssystem
- 5.3.4 Die Strategische Frühaufklärung
- 5.3.4.1 Auf der Suche nach schwachen Signalen: ihre Quellen und ihre Erfassung
- 5.3.4.2 Scanning, Identifikation und Monitoring von schwachen Signalen
- 5.3.4.3 Die Analyse der schwachen Signale: Verdichtung zu Trends und Zukunftsvisionen
- 5.3.4.3.1 Die Bildung von Trendlandschaften als induktive Methode
- 5.3.4.3.2 Die Szenariotechnik als deduktive Methode
- 5.3.4.4 Die Formulierung von strategischen Chancen als Resultat des strategischen Frühaufklärungsprozesses
- 5.4 Die Bewertung der strategischen Chancen
- 5.4.1 Die Chancenbewertungsmatrix: Vorstellung und Eigenschaften des Bewertungskonzeptes
- 5.4.1.1 Schematischer Aufbau ausgehend von zwei Faktoren
- 5.4.1.2 Die Erstellung der 2. Ebene
- 5.4.1.3 Die Zusammenführung in der Chancenbewertungsmatrix
- 5.4.2 Die Chancen Scorecard
- 5.4.1 Die Chancenbewertungsmatrix: Vorstellung und Eigenschaften des Bewertungskonzeptes
- 6 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Früherkennung von Chancen im strategischen Management. Ziel ist es, die notwendigen Methoden und Prozesse zur Identifizierung und Bewertung strategischer Chancen zu analysieren und darzustellen.
- Strategisches Management und Risikomanagement
- Früherkennung von Chancen: Konzepte und Methoden
- Identifikation und Bewertung strategischer Chancen
- Prozessgestaltung im Umgang mit Chancen
- Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung beschreibt die Problemstellung der Arbeit, die sich mit der Früherkennung von Chancen im strategischen Management beschäftigt. Sie skizziert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit, um dem Leser einen Überblick über den Inhalt zu geben und die Forschungsfrage zu formulieren.
2 Das strategische Management im Spannungsfeld zwischen Risiken und Chancen: Dieses Kapitel untersucht das strategische Management im Kontext von Risiken und Chancen. Es analysiert den Umgang mit Risiken als unternehmerische Zieldimension, die Anpassungsnotwendigkeiten von Unternehmen im Wandel und die Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs als oberstes Ziel. Es beleuchtet verschiedene Aspekte wie Risikomanagement, Wettbewerbsstrategien und die Bedeutung von strategischer Flexibilität für dauerhaftes Wachstum. Der Fokus liegt auf der Notwendigkeit, Risiken zu managen und gleichzeitig Chancen frühzeitig zu erkennen und zu nutzen, um den langfristigen Erfolg des Unternehmens zu sichern.
3 Strategisches Management: Dieses Kapitel liefert eine umfassende Darstellung des strategischen Managements. Es beinhaltet eine begriffliche Abgrenzung der zentralen Konzepte – Strategie, Management und strategisches Management – und beleuchtet verschiedene theoretische Perspektiven, wie die rational-entscheidungsorientierte, ökonomische und systemorientierte Perspektive. Der Prozess des strategischen Managements wird detailliert beschrieben, beginnend mit der Vision und Zielplanung über die strategische Analyse und Prognose bis hin zur Strategieformulierung, Bewertung und Implementierung. Das Kapitel legt den Grundstein für das Verständnis der theoretischen Grundlage der Chancenerkennung im weiteren Verlauf der Arbeit.
4 Frühaufklärungsansätze zur Erkennung von Chancen: Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Ansätzen zur Früherkennung von Chancen. Es beschreibt die Entwicklung von Frühwarnsystemen über Früherkennungssysteme hin zu Frühaufklärungssystemen und analysiert verschiedene Generationen von Frühaufklärungsansätzen, von kennzahlen- und hochrechnungsorientierten bis hin zu indikator- und erfolgspotenzialorientierten Ansätzen. Es liefert eine detaillierte Abgrenzung der Systeme bezüglich ihrer Eignung zur Identifizierung strategischer Chancen und liefert somit ein fundiertes Verständnis der verschiedenen Methoden zur Chancenerkennung.
5 Chancen der strategischen Unternehmensführung: Das Kapitel befasst sich eingehend mit dem Chancenbegriff, dem prozessgesteuerten Umgang mit Chancen und der Identifikation strategischer Chancen. Es werden verschiedene Methoden zur Identifikation von Chancen, wie die wertkettengestützte Identifikation, vernetzte Ansätze und betriebliche Chancenvorschlagssysteme, detailliert vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt auf der strategischen Frühaufklärung, einschließlich der Suche nach schwachen Signalen, deren Erfassung, Analyse und der daraus resultierenden Formulierung strategischer Chancen. Die Bewertung strategischer Chancen mithilfe von Methoden wie der Chancenbewertungsmatrix und der Chancen Scorecard wird ebenfalls erörtert. Dieses Kapitel präsentiert eine umfassende Toolbox für die Praxis der Chancenerkennung und -bewertung.
Schlüsselwörter
Strategisches Management, Risikomanagement, Chancenerkennung, Frühaufklärung, Wettbewerbsfähigkeit, Unternehmenserfolg, Strategieformulierung, Chancenbewertung, Frühwarnsysteme, Früherkennungssysteme, Trendanalyse, Szenariotechnik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Früherkennung von Chancen im Strategischen Management
Was ist das Thema der Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Früherkennung von Chancen im strategischen Management. Sie analysiert die notwendigen Methoden und Prozesse zur Identifizierung und Bewertung strategischer Chancen und untersucht den Zusammenhang zwischen Chancen- und Risikomanagement.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, die Methoden und Prozesse zur Identifizierung und Bewertung strategischer Chancen darzustellen und zu analysieren. Es soll ein umfassendes Verständnis der Frühaufklärung im strategischen Kontext geschaffen werden, um den langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Strategisches Management und Risikomanagement, Konzepte und Methoden der Chancenerkennung, Identifikation und Bewertung strategischer Chancen, Prozessgestaltung im Umgang mit Chancen und die Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Einleitung (Problemstellung und Zielsetzung), Strategisches Management im Spannungsfeld zwischen Risiken und Chancen, Strategisches Management (Begrifflichkeiten, theoretische Perspektiven und Prozess), Frühaufklärungsansätze zur Erkennung von Chancen, Chancen der strategischen Unternehmensführung (Identifikation, Bewertung) und Zusammenfassung. Jedes Kapitel ist in Unterkapitel weiter unterteilt.
Welche Methoden der Chancenerkennung werden untersucht?
Die Arbeit untersucht verschiedene Methoden der Chancenerkennung, darunter Frühwarnsysteme, Früherkennungssysteme, Frühaufklärungssysteme, wertkettengestützte Identifikation, vernetzte Ansätze, betriebliche Chancenvorschlagssysteme, die Analyse schwacher Signale, Trendanalysen und die Szenariotechnik. Die Entwicklung der Frühaufklärungsansätze über drei Generationen wird ebenfalls detailliert betrachtet.
Wie werden strategische Chancen bewertet?
Die Bewertung strategischer Chancen erfolgt mithilfe von Methoden wie der Chancenbewertungsmatrix (inkl. zweistufiger Bewertung und Zusammenführung) und der Chancen Scorecard. Diese Methoden ermöglichen eine systematische und umfassende Bewertung der identifizierten Chancen.
Welche theoretischen Perspektiven des strategischen Managements werden berücksichtigt?
Die Arbeit betrachtet verschiedene theoretische Perspektiven des strategischen Managements, darunter die rational-entscheidungsorientierte, ökonomische und systemorientierte Perspektive. Diese Perspektiven liefern den Rahmen für das Verständnis der Chancenerkennung und -bewertung.
Welchen Beitrag leistet die Arbeit?
Die Arbeit liefert einen umfassenden Überblick über die Früherkennung von Chancen im strategischen Management. Sie bietet eine detaillierte Analyse verschiedener Methoden und Prozesse und stellt eine fundierte Grundlage für die praktische Anwendung der Chancenerkennung in Unternehmen dar. Der Fokus liegt auf der Integration von Chancen- und Risikomanagement für den langfristigen Erfolg.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Strategisches Management, Risikomanagement, Chancenerkennung, Frühaufklärung, Wettbewerbsfähigkeit, Unternehmenserfolg, Strategieformulierung, Chancenbewertung, Frühwarnsysteme, Früherkennungssysteme, Trendanalyse, Szenariotechnik.
- Quote paper
- Diemo Deichmann (Author), 2005, Die Früherkennung von Chancen als Handlungsfeld des strategischen Management, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86642