Aufgabe dieser Arbeit war die qualitative Beurteilung der Studie „Motivation und Kultur“ von David Clarence McClelland an Hand eines ausgewählten Kriterienkatalogs für die qualitative Sozialforschung. Bei der genaueren Betrachtung der Arbeit von McClelland beeindruckten mich nicht nur seine frühen und bedeutenden Motivationsansätze, sondern auch die Arbeit zwischen den Disziplinen Psychologie und Soziologie fiel mir sofort ins Auge und weckte mein Interesse für die Forschungsarbeiten über die Grenzen von Wissenschaftsbereichen hinaus. Aus diesem Grund und auf Grund der Tatsache, dass meine letzte Arbeit ebenfalls eine Beurteilung einer Forschungsarbeit war, habe ich mich entschieden, das Thema in die Richtung der Interdisziplinarität abzuwandeln, ohne jedoch die Arbeit von David McClelland vollkommen außer Acht zu lassen. Ein wichtiger Aspekt bei dieser Art von Forschungsarbeit ist der psychologische Aspekt, dem in der folgenden Arbeit ein ausführlicher Teil gewidmet ist. Wie ich während den Recherchen feststellen musste, sind die einzelnen Themenbereiche, die in meiner Arbeit zusammengeführt werden sollten so umfangreich und komplex, dass im Rahmen dieser Ausarbeitung jedes Thema nur angerissen werden konnte um einen Gesamtüberblick zu geben. Nicht nur den Ergebnissen einer Studie, auch den Hintergründen und grundlegenden Theorien sollte ausreichend Aufmerksamkeit geschenkt werden, wie ich es in dieser Arbeit in dem Teil von McClellands Arbeit begonnen habe. Und natürlich sollte sollten die angewandten Methoden nicht außer Acht gelassen werden, besonders durch einen Vergleich verschiedener Methoden oder verschiedener Formen, wie ich es in dieser Arbeit gehandhabt habe, lassen sich ihre Vorzüge gut herausstellen. Ziel dieser Arbeit soll es sein dem Leser die Tragweiten qualitativer Gruppenarbeit und insbesondere der interdisziplinären Forschung deutlich zu machen und aus die Schwierigkeit der Umsetzung hinzuweisen. Häufig werden all die persönlichen und situativen Faktoren, die die Arbeit beeinflussen und den Forschungsverlauf verändern können, unterschätzt und zu leichfertig mit Forschungsprojekten umgegangen, bei denen das einzige Ziel häufig nur noch eine schnelle Publikation und der persönliche Erfolg und Aufstieg ist. Diese Arbeit lässt sich demnach als Aufruf zur Forschung der Forschung wegen verstehen, inklusive aller Schwierigkeiten und zu beachtender Aspekte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlegende Begriffsklärungen
- 2.1 Soziale Gruppe
- 2.2 Primär- und Sekundärgruppe
- 2.3 Motiv
- 2.4 Motivation
- 2.5 TAT (Thematische Auffassungstest oder Thematischer Apperzeptionstest)
- 2.6 Interdisziplinarität
- 3. David McClelland „Motivation und Kultur“
- 3.1 Zur Person von David McClelland
- 3.2 Allgemeines zu seiner Theorie
- 3.3 Leistungmotivation
- 4. Methodik
- 4.1 Vergleich quantitativer und qualitativer Forschungsmethoden
- 4.2 Gütekriterien qualitativer Forschung
- 4.2.1 Verfahrensdokumentation
- 4.2.2 Argumentative Interpretationsabsicherung
- 4.2.3 Regelgeleitetheit
- 4.2.4 Nähe zum Gegenstand
- 4.2.5 Kommunikative Validierung
- 4.2.6 Triangulation
- 4.3 Methoden in der Psychologie
- 4.4 Vergleich von Test und Befragung
- 4.4.1 Die Befragung
- 4.4.2 Der Test
- 5. Konzept der Interdisziplinarität - Psychologisch
- 5.1 Gruppeneinteilung
- 5.2 Kommunikation in Gruppen
- 5.3 Helfendes Verhalten – Altruismus in Gruppen
- 5.4 Gruppenleistung
- 6. Fazit: Gegenwart und Zukunft von Interdisziplinarität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit einer qualitativen Beurteilung von McClellands Studie „Motivation und Kultur“ und erweitert den Fokus auf den Aspekt der Interdisziplinarität in der Forschung. Ziel ist es, die Herausforderungen und Tragweiten qualitativer Gruppenarbeit und interdisziplinärer Forschung aufzuzeigen, die Schwierigkeit der Umsetzung zu betonen und auf die Bedeutung einer sorgfältigen Forschungspraxis hinzuweisen.
- Qualitative Forschung und deren Gütekriterien
- McClellands Motivationstheorie und ihre Bedeutung
- Interdisziplinarität in der Sozialforschung
- Methodenvergleich in der Psychologie (Test vs. Befragung)
- Gruppenprozesse und -dynamiken
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Arbeit analysiert McClellands Studie "Motivation und Kultur" anhand qualitativer Forschungsmethoden und erweitert den Fokus auf die Interdisziplinarität. Der psychologische Aspekt spielt eine zentrale Rolle. Die Komplexität der behandelten Themen führt zu einer Übersicht über die verschiedenen Bereiche, inklusive der zugrundeliegenden Theorien und angewandten Methoden. Das Ziel ist, die Bedeutung qualitativer Gruppenarbeit und interdisziplinärer Forschung hervorzuheben und auf die Schwierigkeiten und zu beachtenden Aspekte hinzuweisen, mit dem Appell an Forschung um der Forschung willen.
2. Grundlegende Begriffsklärungen: Dieses Kapitel klärt die verwendeten Begriffe wie soziale Gruppe, Primär- und Sekundärgruppe, Motiv, Motivation, TAT und Interdisziplinarität. Es werden präzise Definitionen aus der Psychologie bereitgestellt, um Missverständnisse zu vermeiden und eine einheitliche Terminologie für die weitere Analyse zu schaffen. Die Definitionen dienen als Grundlage für die spätere Diskussion der Themen und helfen, den theoretischen Rahmen der Arbeit zu etablieren.
3. David McClelland „Motivation und Kultur“: Dieser Abschnitt stellt David McClelland und seine Theorie der Motivation vor, wobei sein Fokus auf Leistungmotivation und kulturellen Einflüssen besonders hervorgehoben wird. Es werden sowohl biographische Informationen als auch zentrale Aspekte seiner Theorie erläutert, um ein Verständnis seiner Beiträge zur Motivationspsychologie zu ermöglichen. Diese Einführung bildet die Grundlage für die spätere qualitative Analyse seiner Arbeit.
4. Methodik: Der Abschnitt vergleicht quantitative und qualitative Forschungsmethoden, detailliert Gütekriterien qualitativer Forschung (Verfahrensdokumentation, Interpretationsabsicherung, Regelgeleitetheit, Nähe zum Gegenstand, kommunikative Validierung, Triangulation) und analysiert Methoden in der Psychologie, insbesondere den Vergleich von Test- und Befragungsmethoden. Dieser Kapitelteil legt die methodologische Grundlage für die Bewertung von McClellands Studie fest.
5. Konzept der Interdisziplinarität - Psychologisch: Dieser Abschnitt beleuchtet das Konzept der Interdisziplinarität aus psychologischer Perspektive, indem er Gruppeneinteilungen, Kommunikation in Gruppen, altruistisches Verhalten und Gruppenleistung untersucht. Es werden die Zusammenhänge zwischen diesen Aspekten und der interdisziplinären Zusammenarbeit herausgearbeitet, um die Komplexität des Themas zu verdeutlichen und die Bedeutung von Gruppenprozessen in interdisziplinären Forschungsprojekten aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Qualitative Forschung, Motivation, Leistungmotivation, David McClelland, Interdisziplinarität, Gruppenarbeit, Forschungsmethoden, Gütekriterien, Psychologie, Soziologie, Thematischer Apperzeptionstest (TAT).
Häufig gestellte Fragen zu: Qualitative Beurteilung von McClellands Studie „Motivation und Kultur“ und Interdisziplinarität
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert qualitativ David McClellands Studie "Motivation und Kultur" und erweitert den Fokus auf die Bedeutung und Herausforderungen der Interdisziplinarität in der Forschung. Ein Schwerpunkt liegt auf der qualitativen Gruppenarbeit und den damit verbundenen Schwierigkeiten sowie der Notwendigkeit einer sorgfältigen Forschungspraxis.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt qualitative Forschungsmethoden und deren Gütekriterien, McClellands Motivationstheorie (insbesondere die Leistungmotivation), Interdisziplinarität in der Sozialforschung, einen Methodenvergleich in der Psychologie (Test vs. Befragung) und Gruppenprozesse und -dynamiken.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Grundlegende Begriffsklärungen (Soziale Gruppen, Motive, Motivation, TAT, Interdisziplinarität), David McClelland und seine Theorie der Motivation, Methodik (Vergleich quantitativer und qualitativer Methoden, Gütekriterien qualitativer Forschung), Konzept der Interdisziplinarität aus psychologischer Perspektive (Gruppeneinteilung, Kommunikation, Altruismus, Gruppenleistung) und ein Fazit zu Gegenwart und Zukunft der Interdisziplinarität.
Welche Methoden werden beschrieben und verglichen?
Die Arbeit vergleicht quantitative und qualitative Forschungsmethoden. Im Detail werden Gütekriterien qualitativer Forschung (Verfahrensdokumentation, Interpretationsabsicherung, Regelgeleitetheit, Nähe zum Gegenstand, Kommunikative Validierung, Triangulation) erläutert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Vergleich von Test- und Befragungsmethoden in der Psychologie.
Welche Rolle spielt David McClelland und seine Theorie?
David McClelland und seine Theorie der Motivation, insbesondere seine Arbeit zu Leistungmotivation und kulturellen Einflüssen, bilden den zentralen Gegenstand der qualitativen Analyse. Die Arbeit stellt McClelland und seine Theorie vor und analysiert sie im Kontext der gewählten Methoden und der Thematik der Interdisziplinarität.
Was ist der Fokus auf Interdisziplinarität?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung und Herausforderungen der Interdisziplinarität, insbesondere im Kontext von Gruppenarbeit und Forschungsprojekten. Es werden Aspekte wie Gruppeneinteilung, Kommunikation, altruistisches Verhalten und Gruppenleistung im Zusammenhang mit interdisziplinärer Zusammenarbeit betrachtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Qualitative Forschung, Motivation, Leistungmotivation, David McClelland, Interdisziplinarität, Gruppenarbeit, Forschungsmethoden, Gütekriterien, Psychologie, Soziologie, Thematischer Apperzeptionstest (TAT).
Welches ist das übergeordnete Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist es, die Herausforderungen und Tragweiten qualitativer Gruppenarbeit und interdisziplinärer Forschung aufzuzeigen, die Schwierigkeit der Umsetzung zu betonen und auf die Bedeutung einer sorgfältigen Forschungspraxis hinzuweisen. Es geht um Forschung um der Forschung willen.
- Quote paper
- Lydia Rüger (Author), 2007, Interdisziplinäre Betrachtung qualitativer Forschungsmethoden und qualitative Betrachtung von Interdisziplinarität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86260