Die Fähigkeit, kontinuierlich mit innovativen Sach- und Dienstleitungen sowie mit verbesserten Prozessen auf die Markterfordernisse einzugehen, wird in Zeiten dynamischer Markt- und Technologieentwicklungen für die Industrie- und Dienstleistungsunternehmen existentiell relevant. Auf Grundlage von Projektstrukturplänen werden Prozesspläne festgelegt, die neben der Ablaufplanung, Faktoreinsatzplanung sowie der Festlegung von Kontroll- und Steuerungsmaßnahmen auch der aktions-, objekt- und potenzialorientierten Zeitplanung dienen. Letztlich lassen sich daraus Einzelprojekte ableiten bezüglich der Kostenplanung, Leistungsplanung, Erfolgsplanung und Finanzplanung.
Somit kommt der Zeitwirtschaft im betrieblichen Leistungsprozess eine besondere Bedeutung zu, da Zeitdaten über Beginn, Dauer und Ende eines Arbeitsvollzuges wesentliche Kriterien zur Gestaltung, Organisation, Beurteilung der Wirtschaftlichkeit und termingerechten Erledigung einer Arbeit darstellen. Die Aufgabengebiete der Zeitwirtschaft reichen von der Zeitermittlung für die einzelnen Arbeitsgänge über die Fristen- und Terminplanung bis hin zur Terminsteuerung und Terminkontrolle, welche die geplanten Soll-Zeiten mit den tatsächlich anfallenden Ist-Zeiten vergleicht und bei Bedarf in den Fertigungsablauf eingreift. Die Ziele der Zeitwirtschaft ergeben sich aus den Verwendungszwecken der Zeitdaten. Die Bedeutung der Zeitplanung und Kontrolle steigt umso mehr, je weiter die betrieblichen Prozesse optimiert werden.
Ziel dieser Arbeit soll es sein, den Begriff Arbeitswirtschaft zu erläutern und darüber hinaus die jeweiligen Ablaufarten bezogen auf den Menschen, das Betriebsmittel und den Arbeitsgegenstand mit ihren entsprechenden Zeitarten näher vorzustellen. Verschiedene Einflussgrößen auf die Zeitstudien, Zeitmessgeräte, der Ablauf der Zeitaufnahme sowie die Klärung des Begriffs „Leistungsgrad“ mitsamt seiner Zusammensetzung werden in weitern Unterkapiteln präzisiert. Als analytisch-rechnerische Methode der Zeitermittlung nimmt das System vorbestimmter Zeiten ebenfalls ein Unterkapitel in Anspruch. Im vorletzten Kapitel wird neben der Videoanalyse auf die rechtliche Grundlage der Zeitstudien eingegangen. Ein Fazit soll diese Arbeit abrunden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Arbeitswirtschaft
- 2.1 Zeitwirtschaft
- 2.2 Arbeitssystem
- 3 Ablaufarten
- 3.1 Ablaufarten bezogen auf den Menschen
- 3.2 Ablaufarten bezogen auf das Betriebsmittel
- 3.3 Ablaufarten bezogen auf den Arbeitsgegenstand
- 3.4 Anwendungsbeispiel „Ablaufarten“
- 4 Zeitarten
- 5 Zeitstudie nach REFA
- 5.1 Ist- und Sollzeiten
- 5.2 Messgeräte
- 5.3 Leistungsgrad und Normleistung
- 5.4 Ablauf der Zeitaufnahme
- 5.5 Systeme vorbestimmter Zeiten
- 5.6 Film- und Videoanalysen
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, den Begriff Arbeitswirtschaft zu erläutern und verschiedene Ablaufarten im Kontext von Zeitstudien zu beschreiben. Sie beleuchtet die Zeitwirtschaft, verschiedene Zeitarten und die Methodik der Zeitstudie nach REFA. Der Fokus liegt auf der Analyse von Einflussfaktoren auf die Zeitermittlung und der Anwendung verschiedener Methoden.
- Erläuterung des Begriffs Arbeitswirtschaft und seiner geschichtlichen Entwicklung
- Detaillierte Beschreibung verschiedener Ablaufarten im Arbeitsprozess
- Analyse der Zeitstudie nach REFA, inklusive Messmethoden und Leistungsgrad
- Untersuchung von Einflussfaktoren auf die Zeitermittlung
- Vorstellung von Systemen vorbestimmter Zeiten und deren Anwendung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung betont die Bedeutung der Zeitwirtschaft in dynamischen Marktbedingungen. Sie beschreibt den Zusammenhang zwischen Projektplanung, Prozessplanung und Zeitplanung und hebt die Rolle von Zeitdaten für die Wirtschaftlichkeit und termingerechte Erledigung von Arbeiten hervor. Die Arbeit selbst wird als Erläuterung der Arbeitswirtschaft und der verschiedenen Ablaufarten, bezogen auf Mensch, Betriebsmittel und Arbeitsgegenstand, angekündigt. Sie kündigt zudem die Behandlung von Zeitstudien, Messgeräten, Leistungsgrad und Systemen vorbestimmter Zeiten an.
2 Arbeitswirtschaft: Dieses Kapitel definiert die Arbeitswirtschaft als Teildisziplin der Arbeitswissenschaft, die die optimale Gestaltung der Arbeit unter Berücksichtigung menschlicher Bedürfnisse und wirtschaftlicher Gesichtspunkte zum Ziel hat. Es beschreibt die Arbeitswirtschaft im Kontext des Wirtschaftlichkeitsprinzips (Minimal- und Maximalprinzip) und verfolgt ihre historische Entwicklung anhand der Arbeiten von Taylor, Gilbreth und Ford. Das „wissenschaftliche Leistungssystem“ Taylors wird detailliert vorgestellt, inklusive der Elemente Zeitstudie, Normierung von Produktionsmitteln und menschlicher Bewegung, Leistungspensum, Lohnformen, Personalauswahl, Arbeitsunterweisung und Trennung von planenden und ausführenden Arbeiten. Der Einfluss Taylors auf das REFA-System wird ebenfalls erläutert.
2.1 Zeitwirtschaft: Dieses Unterkapitel fokussiert auf die Unterteilung des Arbeitsablaufs in messbare Abschnitte, um die Einflüsse menschlicher und sachlicher Faktoren auf den Zeitbedarf zu untersuchen. Es beschreibt, welche Daten nach REFA im Arbeitsstudium erhoben werden müssen: Zeiten für die Ablaufabschnitte, Einflussgrößen, Bezugsmengen und Angaben zu den Arbeitsbedingungen. Die möglichen Einflussgrößen auf die Zeiten für die Ausführung eines Ablaufabschnitts werden als Eigenschaften der Arbeitsperson, Merkmale des Arbeitsverfahrens, Struktur der Arbeitsmethode und Ausprägungen der Ausführungsbedingungen genannt.
Schlüsselwörter
Arbeitswirtschaft, Zeitwirtschaft, Zeitstudie, REFA, Ablaufarten, Zeitarten, Leistungsgrad, Normleistung, Zeitmessung, Arbeitssystem, wissenschaftliches Leistungssystem, Taylor, Gilbreth, Ford.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Arbeitswirtschaft und Zeitstudien
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über Arbeitswirtschaft und Zeitstudien. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Erläuterung der Arbeitswirtschaft, verschiedener Ablaufarten und der Methodik der Zeitstudie nach REFA.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt zentrale Aspekte der Arbeitswirtschaft, darunter die Zeitwirtschaft, verschiedene Ablaufarten (bezogen auf Mensch, Betriebsmittel und Arbeitsgegenstand), die Zeitstudie nach REFA (inkl. Ist- und Sollzeiten, Messgeräte, Leistungsgrad und Normleistung), Systeme vorbestimmter Zeiten und die historische Entwicklung der Arbeitswissenschaft mit Bezug auf Taylor, Gilbreth und Ford.
Was ist die Zielsetzung des Dokuments?
Die Zielsetzung ist die Erläuterung des Begriffs Arbeitswirtschaft und die Beschreibung verschiedener Ablaufarten im Kontext von Zeitstudien. Es soll die Zeitwirtschaft, verschiedene Zeitarten und die Methodik der Zeitstudie nach REFA beleuchtet werden, mit einem Fokus auf der Analyse von Einflussfaktoren auf die Zeitermittlung und der Anwendung verschiedener Methoden.
Welche Kapitel sind enthalten und worum geht es in ihnen?
Das Dokument enthält Kapitel zu Einleitung (Bedeutung der Zeitwirtschaft), Arbeitswirtschaft (Definition, historische Entwicklung, wissenschaftliches Leistungssystem nach Taylor), Zeitwirtschaft (Messbare Abschnitte im Arbeitsablauf), Ablaufarten (verschiedene Arten bezogen auf Mensch, Betriebsmittel und Arbeitsgegenstand), Zeitarten, Zeitstudie nach REFA (detaillierte Beschreibung der Methodik, Messmethoden, Leistungsgrad), und einem Fazit.
Welche Methoden der Zeitstudie werden behandelt?
Die Zeitstudie nach REFA wird detailliert beschrieben, inklusive Ist- und Sollzeiten, Messgeräten, Leistungsgrad und Normleistung. Darüber hinaus werden Systeme vorbestimmter Zeiten und Film- und Videoanalysen als weitere Methoden der Zeitmessung erwähnt.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Arbeitswirtschaft, Zeitwirtschaft, Zeitstudie, REFA, Ablaufarten, Zeitarten, Leistungsgrad, Normleistung, Zeitmessung, Arbeitssystem, wissenschaftliches Leistungssystem, Taylor, Gilbreth, Ford.
Wer sind Taylor, Gilbreth und Ford im Kontext des Dokuments?
Taylor, Gilbreth und Ford werden im Kontext der historischen Entwicklung der Arbeitswirtschaft und des wissenschaftlichen Leistungssystems erwähnt. Ihre Arbeiten haben die Entwicklung der Zeitstudien und der Arbeitsorganisation maßgeblich beeinflusst.
Wo finde ich detaillierte Informationen zur Zeitstudie nach REFA?
Kapitel 5 des Dokuments widmet sich ausführlich der Zeitstudie nach REFA, einschließlich der Erhebung von Daten (Zeiten, Einflussgrößen, Bezugsmengen, Arbeitsbedingungen), der Bestimmung des Leistungsgrades und der Normleistung, sowie dem Ablauf der Zeitaufnahme.
- Arbeit zitieren
- Sven Bartelmei (Autor:in), Caroline Günther (Autor:in), 2007, Zeitstudienverfahren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86248