Der Roman Fabian von Erich Kästner ist in vielerlei Hinsicht ein bedeutendes Werk. Erst einmal ist er natürlich für den Autor sehr wichtig. Kästner sah in ihm zunächst eine Sammlung aller bis dahin von ihm veröffentlichten Arbeiten. Außerdem sollte der Roman sein Meisterstück werden, und damit alles Vorherige übertreffen. Er arbeitete sehr gründlich und lange daran, damit das Buch wirklich gut werden konnte.
Doch auch für die Leser der damaligen Zeit war das Buch wichtig. Vielleicht sahen es zunächst viele nicht als das an, was es war, nämlich eine gesellschaftskritische Satire, und erkannten nicht gleich den immensen ideologischen Wert des Buches – aber zumindest die Absicht war da. Kästner wollte der Gesellschaft des Berlins, ja der Weimarer Republik, einen Zerrspiegel vorhalten. Er wollte die Bevölkerung wachrütteln und darauf aufmerksam machen, dass etwas geschehen muss, dass sich etwas ändern muss.
Um das mit Hilfe eines Buches zu erreichen, muss man zunächst eine große Anzahl Leser erreichen. Dies versucht Kästner nicht nur durch das Einflechten von für jeden nachvollziehbaren Situationen des immer schwieriger werdenden Alltags, nicht nur durch das Darstellen von Figuren, die nicht der damaligen Norm entsprachen, die es aber trotzdem – und das wusste jeder – gab, sondern vor allem auch durch die Protagonisten der Geschichte.
In den Freunden Jakob Fabian und Stephen Labude konnte sich jeder Leser – oder zumindest ein Großteil der Leserschaft wiederentdecken, oder zumindest hineinversetzen. Wenn auch der Lebenswandel der beiden nicht jedermanns Stil war, so konnte man trotzdem viele Handlungen und Gefühle der Akteure nachvollziehen.
Diese Arbeit nun wird sich der Figurengestaltung im Fabian widmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Gestaltung der Figur Jakob Fabian
- 2.1 Figurenkonzeption
- 2.2 Figurenkonstellation
- 2.3 Figurencharakterisierung
- 2.3.1 Sprache
- 2.3.2 Verhalten gegenüber Mitmenschen
- 2.3.3 Familie
- 2.3.4 Gewohnheiten, Umgang, Milieu
- 2.3.5 Weltanschauung, Lebensziel
- 3. Gestaltung der Figur Stephan Labude
- 3.1 Figurenkonzeption
- 3.2 Figurenkonstellation
- 3.3 Figurencharakterisierung
- 3.3.1 Sprache
- 3.3.2 Verhalten gegenüber den Mitmenschen
- 3.3.3 Familie
- 3.3.4 Gewohnheiten, Umgang, Milieu
- 3.3.5 Weltanschauung, Lebensziel
- 4. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Figurengestaltung in Erich Kästners Roman „Fabian“. Das Hauptziel ist ein detaillierter Vergleich der beiden Hauptfiguren, Jakob Fabian und Stephan Labude. Die Analyse konzentriert sich auf die Figurenkonzeption, die Figurenkonstellation und die Charakterisierung beider Protagonisten. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Figuren im Kontext der Weimarer Republik und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung.
- Figurenkonzeption und -entwicklung in Kästners Roman
- Beziehungen zwischen den Hauptfiguren und deren Bedeutung
- Charakterisierung der Protagonisten: Jakob Fabian und Stephan Labude
- Darstellung der Weimarer Republik und gesellschaftliche Kritik
- Die Rolle der Figuren im Kontext der gesellschaftlichen Verhältnisse
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und betont die Bedeutung von Erich Kästners Roman „Fabian“ sowohl für den Autor als auch für die Leser der Weimarer Republik. Sie hebt die gesellschaftskritische Satire des Romans hervor und erläutert die Absicht Kästners, die Gesellschaft zu wachrütteln und auf die Missstände aufmerksam zu machen. Die Einleitung beschreibt auch die Methode der Arbeit: die detaillierte Analyse der Figuren Jakob Fabian und Stephan Labude, um deren Rolle im Roman zu verstehen.
2. Die Gestaltung der Figur Jakob Fabian: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Hauptfigur Jakob Fabian. Er beschreibt Fabians dynamische und oft unvorhersehbare Persönlichkeit. Die Analyse beleuchtet seine Figurenkonzeption als eine nicht-statische, sondern stets im Fluss befindliche Figur, die zwischen verschiedenen Handlungsoptionen pendelt und kein festes Lebensziel verfolgt. Die Beziehung Fabians zu seinen Mitmenschen, insbesondere zu Labude, seiner Mutter und Cornelia, wird ausführlich analysiert, um sein Handeln und seine emotionalen Regungen zu verstehen. Die Charakterisierung Fabians umfasst seine Sprache, sein Verhalten, seine Familie, sein Milieu und seine Weltanschauung. Es wird betont, dass Fabians Handlungen oft unverständlich sind, und dass er innerlich viel komplexer ist, als er auf den ersten Blick erscheint.
Schlüsselwörter
Erich Kästner, Fabian, Weimarer Republik, Figurengestaltung, Jakob Fabian, Stephan Labude, Gesellschaftskritik, Romananalyse, Charakterisierung, Figurenkonstellation.
Häufig gestellte Fragen zu Erich Kästners "Fabian" - Figurenanalyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Figurengestaltung in Erich Kästners Roman „Fabian“, insbesondere im Vergleich der beiden Hauptfiguren Jakob Fabian und Stephan Labude. Der Fokus liegt auf der Figurenkonzeption, der Figurenkonstellation und der Charakterisierung beider Protagonisten im Kontext der Weimarer Republik und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung.
Welche Aspekte der Figuren werden untersucht?
Die Analyse umfasst die Figurenkonzeption und -entwicklung, die Beziehungen zwischen den Hauptfiguren, die Charakterisierung von Jakob Fabian und Stephan Labude (einschließlich Sprache, Verhalten, Familie, Milieu und Weltanschauung), die Darstellung der Weimarer Republik und die gesellschaftliche Kritik im Roman.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, die die Thematik und die Methode der Analyse (detaillierte Figurenvergleich) erläutert. Der Hauptteil konzentriert sich auf die detaillierte Analyse der Figuren Jakob Fabian und Stephan Labude, unterteilt in Unterkapitel zu Figurenkonzeption, Figurenkonstellation und Figurencharakterisierung (mit Unterpunkten zu Sprache, Verhalten gegenüber Mitmenschen, Familie, Gewohnheiten/Umgang/Milieu und Weltanschauung/Lebensziel). Die Arbeit schließt mit einem Fazit (Schluss).
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Das Hauptziel ist ein detaillierter Vergleich der Hauptfiguren Jakob Fabian und Stephan Labude. Die Arbeit soll deren Rolle im Roman und ihre Bedeutung im Kontext der Weimarer Republik aufzeigen und die gesellschaftskritische Satire Kästners beleuchten.
Wie wird die Figur Jakob Fabian charakterisiert?
Jakob Fabian wird als dynamische, oft unvorhersehbare Figur beschrieben, die zwischen verschiedenen Handlungsoptionen pendelt und kein festes Lebensziel verfolgt. Seine Beziehungen zu anderen Figuren (Labude, Mutter, Cornelia) werden analysiert, um sein Handeln und seine emotionalen Regungen zu verstehen. Die Analyse betrachtet seine Sprache, sein Verhalten, seine Familie, sein Milieu und seine Weltanschauung.
Wie wird die Figur Stephan Labude charakterisiert?
Ähnlich wie bei Jakob Fabian wird auch die Figur Stephan Labudes anhand von Figurenkonzeption, Figurenkonstellation und Figurencharakterisierung (Sprache, Verhalten gegenüber Mitmenschen, Familie, Gewohnheiten/Umgang/Milieu und Weltanschauung/Lebensziel) untersucht und im Kontext des Romans und der Weimarer Republik eingeordnet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die Arbeit wird durch folgende Schlüsselwörter charakterisiert: Erich Kästner, Fabian, Weimarer Republik, Figurengestaltung, Jakob Fabian, Stephan Labude, Gesellschaftskritik, Romananalyse, Charakterisierung, Figurenkonstellation.
Welche Zusammenfassung der Kapitel gibt es?
Die Zusammenfassung der Kapitel bietet einen Überblick über die Einleitung (Einführung in die Thematik und die Methode), die Analyse der Figur Jakob Fabian (detaillierte Beschreibung seiner Persönlichkeit und Beziehungen), und den Schluss (Zusammenfassung der Ergebnisse).
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- Dipl. Germ. Univ. Nikolai Sokoliuk (Author), 2003, Die Figurengestaltung in Erich Kästners Fabian, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86218