Die Soziale Marktwirtschaft ist seit Mitte dieses Jahrhunderts das ordnungspolitische Leitbild, an dem sich die deutsche Wirtschaftspolitik orientiert. Sie ist nach Alfred Müller-Armack eine ordnungspolitische Idee, die darauf zielt, „auf der Basis der Wettbewerbswirtschaft die freie Initiative mit einem gerade durch die marktwirtschaftliche Leistung gesicherten sozialen Fortschritt zu verbinden“. Vergleicht man jedoch die heutige wirtschaftspolitische Situation in Deutschland mit der ursprünglichen Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft, so werden häufig gravierende Unterschiede festgestellt. Im Laufe der Jahrzehnte wurde das maßgeblich von Ludwig Erhard eingeführte Konzept der Sozialen Marktwirtschaft nicht weiterentwickelt. Vielmehr wurde nach und nach von dem ursprünglichen Konzept abgewichen und eher ein Sozial- bzw. ein Wohlfahrtsstaat aufgebaut, der momentan anscheinend nur noch schwer finanzierbar ist.
Ziel dieser Arbeit ist es, einen kurzen Überblick über die theoretische Konzeption und die Entstehung des Begriffes „Soziale Marktwirtschaft“ zu geben, und die Umsetzung sowie die weiteren Entwicklungslinien der Sozialen Marktwirtschaft in der Praxis darzustellen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei auf der Betrachtung der praktischen Umsetzung dieser wirtschaftlichen Konzeption und ihrer weiteren Entwicklung. Parallel dazu wird die historische, politische und wirtschaftliche Situation, in der die Soziale Marktwirtschaft eingeführt wurde, ausführlich erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur theoretischen Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft
- Überblick über die ordnungstheoretischen Grundlagen
- Die Säulen der Sozialen Marktwirtschaft
- Abgrenzung Sozialstaat zum Wohlfahrtsstaat
- Die Gründungsväter der Sozialen Marktwirtschaft
- Alfred Müller Armack
- Ludwig Erhard
- Die Weiterentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft
- Entwicklungslinien der Sozialen Marktwirtschaft
- Der historische und politische Hintergrund nach 1945
- Grundsatzentscheidungen auf dem Weg zur Sozialen Marktwirtschaft
- Die Währungsreform von 1948
- Das Leitsätze gesetz von 1948
- Soziale Marktwirtschaft und Grundgesetz
- Wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands bis 1966
- Die Sozialgesetzgebung
- Das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen
- Die Krise des Wirtschaftswunders und die Neuordnung
- Regierungswechsel 1982 und Rückkehr zur Sozialen Marktwirtschaft
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit gibt einen Überblick über die theoretische Konzeption und Entstehung der Sozialen Marktwirtschaft sowie deren praktische Umsetzung und Weiterentwicklung. Der Fokus liegt auf der Betrachtung der praktischen Umsetzung und der historischen, politischen und wirtschaftlichen Situation ihrer Einführung.
- Theoretische Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft
- Die Rolle von Alfred Müller-Armack und Ludwig Erhard
- Entwicklung der Sozialen Marktwirtschaft nach 1945
- Einfluss des Grundgesetzes
- Wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands im Kontext der Sozialen Marktwirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Sozialen Marktwirtschaft ein und beschreibt die Diskrepanz zwischen der ursprünglichen Konzeption und der heutigen wirtschaftspolitischen Realität in Deutschland. Sie benennt das Ziel der Arbeit: einen Überblick über die theoretische Konzeption, Entstehung, Umsetzung und Entwicklung der Sozialen Marktwirtschaft zu geben, mit Schwerpunkt auf der praktischen Umsetzung und dem historischen Kontext.
Zur theoretischen Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft: Dieses Kapitel untersucht die theoretischen Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft. Es beleuchtet die ideengeschichtlichen Wurzeln im Liberalismus, Ordoliberalismus und der christlichen Sozialethik, wobei die Beiträge von Adam Smith und der Freiburger Schule (z.B. Walter Eucken, Franz Böhm) hervorgehoben werden. Besonders wird die Rolle von Alfred Müller-Armack als prägender Denker des Konzepts betont. Das Kapitel erklärt den Versuch, Marktmechanismus und sozialen Ausgleich zu kombinieren, sowie die Bedeutung einer funktionierenden Wettbewerbswirtschaft für wirtschaftliche Freiheit und soziale Sicherung.
Die Weiterentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung der Sozialen Marktwirtschaft nach ihrer Einführung. Es analysiert den historischen und politischen Hintergrund nach 1945, die entscheidenden Maßnahmen wie die Währungsreform und das Leitsätzegesetz, den Einfluss des Grundgesetzes und die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands bis 1966. Weiterhin werden die Sozialgesetzgebung, das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen, die Krise des Wirtschaftswunders und der Regierungswechsel 1982 im Kontext der Sozialen Marktwirtschaft diskutiert. Der Abschnitt beleuchtet die Abkehr von der ursprünglichen Konzeption und die Herausbildung eines Sozial- bzw. Wohlfahrtsstaates.
Schlüsselwörter
Soziale Marktwirtschaft, Alfred Müller-Armack, Ludwig Erhard, Ordoliberalismus, Wettbewerbswirtschaft, Sozialstaat, Wohlfahrtsstaat, Wirtschaftswunder, Währungsreform 1948, Grundgesetz, Wirtschaftspolitik, Deutschland, Post-Kriegszeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Sozialen Marktwirtschaft
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Soziale Marktwirtschaft. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Glossar mit Schlüsselbegriffen. Der Fokus liegt auf der theoretischen Konzeption, der Entstehung, der praktischen Umsetzung und der Weiterentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland, insbesondere nach 1945.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die theoretischen Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft, die Rolle wichtiger Persönlichkeiten wie Alfred Müller-Armack und Ludwig Erhard, die historische Entwicklung nach 1945, den Einfluss des Grundgesetzes, die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands im Kontext der Sozialen Marktwirtschaft, die Sozialgesetzgebung, das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen und die Krisen und Veränderungen, die die Soziale Marktwirtschaft durchlaufen hat. Es wird auch die Abgrenzung zwischen Sozialstaat und Wohlfahrtsstaat thematisiert.
Welche Personen werden im Dokument hervorgehoben?
Die zentralen Persönlichkeiten sind Alfred Müller-Armack und Ludwig Erhard, die als prägende Denker und Gestalter der Sozialen Marktwirtschaft gelten. Das Dokument erwähnt auch weitere relevante Persönlichkeiten aus der Freiburger Schule, wie Walter Eucken und Franz Böhm, im Zusammenhang mit den ordnungstheoretischen Grundlagen.
Welche Schlüsselereignisse werden im Dokument behandelt?
Wichtige Ereignisse, die im Dokument behandelt werden, sind die Währungsreform von 1948, das Leitsätzegesetz von 1948, der Regierungswechsel 1982 und die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere das Wirtschaftswunder und die damit verbundenen Herausforderungen.
Welche theoretischen Grundlagen werden erläutert?
Die theoretischen Grundlagen umfassen den Ordoliberalismus, die Konzepte des Liberalismus und der christlichen Sozialethik sowie die Beiträge der Freiburger Schule. Das Dokument erläutert den Versuch, Marktmechanismus und sozialen Ausgleich zu kombinieren und die Bedeutung einer funktionierenden Wettbewerbswirtschaft für wirtschaftliche Freiheit und soziale Sicherung.
Wie ist das Dokument aufgebaut?
Das Dokument ist in mehrere Kapitel gegliedert: Einleitung, die theoretische Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft, die Weiterentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft und eine Schlussbemerkung. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben. Es enthält außerdem ein Inhaltsverzeichnis und eine Liste mit Schlüsselbegriffen.
Was ist der Unterschied zwischen Sozialstaat und Wohlfahrtsstaat?
Das Dokument thematisiert die Abgrenzung zwischen Sozialstaat und Wohlfahrtsstaat, zeigt aber nicht explizit die Unterschiede auf. Diese Unterscheidung muss aus dem Kontext der Diskussion über die Entwicklung und die Abkehr von der ursprünglichen Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft erschlossen werden.
Für wen ist dieses Dokument relevant?
Dieses Dokument ist relevant für Studierende, Wissenschaftler und alle, die sich umfassend mit der Sozialen Marktwirtschaft auseinandersetzen möchten. Es eignet sich als Grundlage für wissenschaftliche Arbeiten oder für ein tiefergehendes Verständnis der wirtschaftspolitischen Geschichte und Entwicklung Deutschlands.
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- Kathrin Löwen (Author), 2002, Alfred Müller-Armack und Ludwig Erhard: Das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8610