Im Zusammenhang mit der Knappheit der finanziellen Mitteln im deutschen Gesundheitssystem ist es gefordert, neue Überlegungen zur Lösung des Problems zu erwägen, um die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung effizienter zu gestalten. In vielen Ländern wurde dies bereits unternommen, unter anderem auch in Schweden. Dort haben die Physiotherapeuten ihre Legitimität als Profession innerhalb des Gesundheitssystems erlangt und tragen seit dem im Status eines First Contact Practitioners im Rahmen eines offenen Zuganges zu ihren Dienstleistungen zu einer bestmöglichen Versorgung bei. Wie sich ein offener Zugang zur Physiotherapie entwickelte, welche Anforderungen dies auf die Therapeuten stellte und schließlich welchen Nutzen die Physiotherapie vor diesem Hintergrund für das schwedische Gesundheitssystem hat, wird in der Arbeit dargestellt.
Methodologische Einordnung des I, II und III Teils der Untersuchung
Teil I: Die Studienlage und geschichtliche Entwicklung wurden im Rahmen einer Literaturrecherche und Expertengespräche herausgearbeitet.
Teil II: (qualitativ) Um die Erfahrungswerte der schwedischen Physiotherapeuten zu gewinnen, wurde ein leitfadengestütztes Experteninterview mit 5 Therapeuten durchgeführt. Es kam darauf an, die Prozessinhalte des DA zur Physiotherapie heraus zu kristallisieren und die damit verbundene Problematik aber auch die erarbeiteten Fortschritte darzulegen.
Teil III: (quantitativ) Anschließend wurde die Zufriedenheit der Patienten beurteilt. Als Instrument zur Gewinnung der Daten wurde ein aus zwei Items aufgebauter Fragebogen verwendet, der die Art und Weise des Zuganges zur Physiotherapie erfasste und die Zufriedenheit der Patienten darstellte. Die Auswertung des Fragebogens erfolgte mittels deskriptiver Statistik.
Ergebnisse
Eine drastische Steuerregression und langen Wartezeiten für die ärztliche Behandlungen zwangen die Landesregierungen mit dem schwedischen Physiotherapieverband in Verhandlungen zu treten. Endgültige Konvention war 1996 ein initialer Versuch der Einführung des DA in den ersten vier Provinzen. 2004 war der Besuch eines Physiotherapeuten in 15 von 20 Provinzen von einer ärztlichen Verordnung unabhängig möglich.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Einleitung
- Methoden
- Ergebnisse
- Die Entwicklung des Direct Access in Schweden
- Die Auswirkungen des Direct Access auf die Physiotherapie
- Die Erfahrungen der Patienten mit dem Direct Access
- Diskussion
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Entwicklung und Implementierung des Direct Access zur Physiotherapie in Schweden. Die Arbeit beleuchtet die politischen, rechtlichen und professionellen Rahmenbedingungen, die zur Einführung des Direct Access führten, sowie die Auswirkungen auf die Physiotherapie und die Patientenzufriedenheit. Ziel ist es, ein umfassendes Bild vom Direct Access in Schweden zu zeichnen und seine Bedeutung für das Gesundheitssystem zu bewerten.
- Politische und rechtliche Rahmenbedingungen für den Direct Access
- Entwicklung des Direct Access in Schweden
- Auswirkungen des Direct Access auf die Physiotherapie
- Patientenzufriedenheit mit dem Direct Access
- Bedeutung des Direct Access für das schwedische Gesundheitssystem
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Direct Access zur Physiotherapie in Schweden vor und erläutert die Relevanz des Themas. Die Methoden beschreiben die Vorgehensweise bei der Recherche, den Experteninterviews und der Patientenumfrage. Im Kapitel „Ergebnisse“ werden die politischen, rechtlichen und professionellen Entwicklungen, die zur Einführung des Direct Access führten, dargestellt. Außerdem werden die Auswirkungen des Direct Access auf die Physiotherapie und die Patientenzufriedenheit beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Schweden, Physiotherapie, Direct Access, Evaluation und Gesundheitsversorgung.
- Quote paper
- Tomas Leinich (Author), 2007, Direct Access. Direkter Zugang zur Physiotherapie in Schweden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86090