Der zunehmende Wettbewerbs- und Rationalisierungsdruck sowie die Internationalisierung der Märkte stellen immer größere Ansprüche an moderne Unternehmen. Die Entscheidungsträger werden täglich mit mehr Unsicherheit, höherer Komplexität und steigendem Informationsaufwand konfrontiert.
Der starke Druck zur Wertschaffung bzw. Wertsicherung unter zunehmend risikoreichen Bedingungen bringt effizientes Risikomanagement immer mehr in den Kernbereich der unternehmerischen Tätigkeit. Die angemessene Verankerung von Risikomanagement in den Führungsstrukturen ist ein großes Thema für das Überleben der Unternehmen und dient dazu, Risiken in Unternehmen frühzeitig zu erkennen, bewerten und damit steuerbar zu machen.
Neben dem strategischen Risikomanagement auf der Ebene der Unternehmensführung und den langfristigen Entscheidungen darf auch das operative Risikomanagement nicht vergessen werden. Auch gescheiterte Projekte können das Unternehmen viel Geld kosten und an den Rande des Ruins treiben. Die Vielzahl der Projekte, die nicht den vereinbarten Zeit- und Geldrahmen einhalten oder aus den unterschiedlichsten Gründen abgebrochen werden, zeigen, dass auch in diesem Bereich noch enormer Verbesserungsbedarf besteht.
Risikomanagement ermöglicht, Risiken frühzeitig zu erkennen, zu beherrschen und steuerbar zu machen und lässt die Unternehmen in eine gesicherte Zukunft blicken. Die aktuellen Berichte über die Fehlentwicklungen von Unternehmen verschiedenster Branchen deuten jedoch darauf hin, dass im Rahmen der Umsetzung von Risikomanagementmaßnahmen noch enormer Handlungsbedarf besteht.
Die vorliegende Arbeit vermittelt eine ganzheitliche Sichtweise der Aspekte des operativen und strategischen Risikomanagements in Industrieunternehmen und erläutert in einer empirischen Auswertung die Ist-Situation eines internationalen Chemiekonzerns. Sie beschreibt dabei die jeweilige Vorgehensweise, analysiert Voraussetzungen für Risikomanagement und macht auch den Zusammenhang von Risikomanagement mit den jeweiligen Landeskulturen deutlich.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Problemstellung und Gang der Untersuchung
- 1.1 Warum Risikomanagement?
- 1.2 Zielsetzung und Abgrenzung
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 1.4 Begriffliche Abgrenzung
- 1.4.1 Risiko und Chance
- 1.4.2 Problem
- 1.4.3 Unternehmenskrise (Krise)
- 1.4.4 Risikomanagement
- 1.4.4.1 Strategisches Risikomanagement
- 1.4.4.2 Operatives Risikomanagement
- 1.4.5 Krisenmanagement als Teil des Risikomanagements
- 2. Strategisches Risikomanagement
- 2.1 Hintergrund und gesetzliche Grundlagen
- 2.2 Elemente des Risikomanagementsystems
- 2.3 Prozess des integrierten Risikomanagementsystems
- 2.3.1 Formulierung der Risikostrategie
- 2.3.2 Festlegung der Maßnahmen des Risikomanagements
- 2.3.3 Risikoidentifikation
- 2.3.3.1 Strategische Risiken
- 2.3.3.2 Finanzielle Risiken
- 2.3.3.3 Operationelle Risiken
- 2.3.3.4 Externe Risiken
- 2.3.4 Risikoanalyse
- 2.3.5 Risikobewertung
- 2.3.6 Risikosteuerung
- 2.3.7 Darstellung der Risikosituation
- 2.3.8 Vergleich der Risikosituation mit den Vorgaben der Risikostrategie
- 2.3.9 Die Verantwortlichkeiten im Risikomanagement-Prozess
- 2.4 Voraussetzungen für effektive Risikomanagementsysteme
- 2.4.1 Der Wille zum Risikomanagement
- 2.4.2 Kommunikation und flache Hierarchiestufen
- 2.4.3 Unternehmenskultur als Grundlage
- 2.4.4 Landeskultur
- 2.5 Zusammenfassung
- 3. Operatives Risikomanagement von Projekten
- 3.1 Auswahl der Projekte
- 3.2 Unvorteilhafter Umgang mit Risiken
- 3.2.1 Risiken ignorieren
- 3.2.2 Risiko-Rendite Paradoxon
- 3.3 Umsetzung des operativen Risikomanagements
- 3.3.1 Risikoanalyse
- 3.3.2 Risiken managen
- 3.3.2.1 Risiken, die nicht gemanagt werden müssen
- 3.4 Voraussetzungen für effektives operatives RM
- 3.4.1 Eigenschaften des Projektmanagers
- 3.4.2 Unvereinbare Managementstile
- 3.4.3 Die Unternehmenskultur als Grundlage
- 3.5 Was spricht gegen Risikomanagement?
- 3.5.1 Die Risikokosten sind zu hoch
- 3.5.2 Der Kunde verkraftet die Wahrheit nicht
- 3.5.3 Die Unsicherheit ist einfach zu groß
- 3.5.4 Lange Zeitpläne laden zu schlechten Leistungen ein
- 3.5.5 Ein „erfolgsorientierter“ Managementansatz ist besser
- 3.6 Zusammenfassung
- 4. Das Forschungsprojekt – am Beispiel eines internationalen Chemiekonzerns
- 4.1 Der Untersuchungsgegenstand – der Chemiekonzern
- 4.2 Untersuchungsvorgang
- 4.3 Zielsetzung der Untersuchung
- 4.4 Risikomanagement des untersuchten Chemiekonzerns – Auswertung der Umfrage
- 4.4.1 Projektprobleme
- 4.4.2 Risikokultur im Konzern
- 4.4.3 Allgemeine Zusammenhänge
- 4.4.3.1 Der Zusammenhang zwischen Risikoreserve und Projekten, die Probleme aufwiesen
- 4.4.3.2 Der Zusammenhang zwischen eingesetzter Zeit und Projekten, die Probleme aufwiesen
- 4.4.4 Einstellung zum Risikomanagement
- 4.4.5 Argumente gegen Risikomanagement
- 4.4.5.1 Der Kunde verkraftet die Wahrheit nicht
- 4.4.5.2 Ein „erfolgsorientierter“ Managementansatz ist besser
- 4.4.5.3 Lange Zeitpläne laden zu schlechten Leistungen ein
- 4.4.6 Risikomanagementmethoden
- 4.4.6.1 Risikoidentifikation
- 4.4.6.2 Risikobewertung
- 4.4.6.3 Zusammenhang zwischen der für RM eingesetzten Zeit und der Häufigkeit der Methoden
- 4.5 Handlungsansätze zur Verbesserung der Situation
- 5. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht strategisches und operatives Risikomanagement und deren Bedeutung für eine erfolgreiche Unternehmensführung. Der Fokus liegt auf der Ausarbeitung eines operativen Risikomanagements anhand eines Chemiekonzerns. Die Arbeit analysiert bestehende Systeme, identifiziert Schwachstellen und entwickelt Handlungsansätze zur Verbesserung.
- Bedeutung von Risikomanagement für den Unternehmenserfolg
- Unterschiede und Zusammenhänge zwischen strategischem und operativem Risikomanagement
- Analyse von Risikomanagementmethoden in der Praxis
- Einflussfaktoren wie Unternehmenskultur und Landeskultur auf das Risikomanagement
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen zur Optimierung des Risikomanagements
Zusammenfassung der Kapitel
1. Problemstellung und Gang der Untersuchung: Dieses einführende Kapitel definiert den Forschungsgegenstand, die Zielsetzung der Arbeit und den methodischen Ansatz. Es werden grundlegende Begriffe wie Risiko, Chance, Unternehmenskrise und Risikomanagement abgegrenzt und die verschiedenen Ebenen des Risikomanagements (strategisch und operativ) erläutert. Der Aufbau der gesamten Arbeit wird detailliert vorgestellt und die Notwendigkeit einer systematischen Auseinandersetzung mit Risikomanagement im Kontext von Unternehmenserfolg begründet.
2. Strategisches Risikomanagement: Dieses Kapitel befasst sich mit dem strategischen Risikomanagement, seinen gesetzlichen Grundlagen und den Elementen eines solchen Systems. Der Prozess des integrierten Risikomanagements wird detailliert beschrieben, von der Formulierung der Risikostrategie über die Risikoidentifikation, -analyse und -bewertung bis hin zur Risikosteuerung und der Darstellung der Risikosituation. Es werden Voraussetzungen für effektive Systeme beleuchtet, insbesondere der Einfluss von Unternehmenskultur und Landeskultur auf den Erfolg des Risikomanagements wird untersucht.
3. Operatives Risikomanagement von Projekten: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf das operative Risikomanagement im Kontext von Projekten. Es werden verschiedene Umgangsweisen mit Risiken analysiert, darunter der ignorante Umgang und das Risiko-Rendite-Paradoxon. Das Kapitel beleuchtet die Umsetzung eines operativen Risikomanagements, die notwendigen Voraussetzungen und den Einfluss von Projektmanagereigenschaften und Unternehmenskultur. Schließlich werden auch Argumente gegen ein umfassendes Risikomanagement diskutiert.
4. Das Forschungsprojekt – am Beispiel eines internationalen Chemiekonzerns: In diesem Kapitel wird die empirische Untersuchung an einem internationalen Chemiekonzern vorgestellt. Der Untersuchungsgegenstand und -vorgang werden detailliert beschrieben. Die Auswertung der durchgeführten Umfrage analysiert die Praxis des Risikomanagements im Unternehmen, inklusive der identifizierten Projektprobleme, der Risikokultur und der Einstellungen zum Risikomanagement. Es werden Zusammenhänge zwischen Risikoreserve, eingesetzter Zeit und Projekterfolgen analysiert sowie verwendete Risikomanagementmethoden untersucht.
Schlüsselwörter
Risikomanagement, Strategisches Risikomanagement, Operatives Risikomanagement, Unternehmenserfolg, Risikoanalyse, Risikobewertung, Risikosteuerung, Unternehmenskultur, Projektmanagement, Chemiekonzern, Krisenmanagement.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Strategisches und Operatives Risikomanagement
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht strategisches und operatives Risikomanagement und deren Bedeutung für eine erfolgreiche Unternehmensführung. Der Fokus liegt auf der Ausarbeitung eines operativen Risikomanagements anhand eines internationalen Chemiekonzerns. Die Arbeit analysiert bestehende Systeme, identifiziert Schwachstellen und entwickelt Handlungsansätze zur Verbesserung.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Bedeutung von Risikomanagement für den Unternehmenserfolg, die Unterschiede und Zusammenhänge zwischen strategischem und operativem Risikomanagement, die Analyse von Risikomanagementmethoden in der Praxis, den Einfluss von Unternehmenskultur und Landeskultur auf das Risikomanagement und die Entwicklung von Handlungsempfehlungen zur Optimierung des Risikomanagements.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 definiert den Forschungsgegenstand und die Methodik. Kapitel 2 befasst sich mit dem strategischen Risikomanagement. Kapitel 3 konzentriert sich auf das operative Risikomanagement von Projekten. Kapitel 4 beschreibt die empirische Untersuchung an einem internationalen Chemiekonzern. Kapitel 5 bietet einen Ausblick.
Was wird im Kapitel "Strategisches Risikomanagement" behandelt?
Dieses Kapitel erläutert die gesetzlichen Grundlagen und Elemente eines strategischen Risikomanagementsystems. Der Prozess des integrierten Risikomanagements wird detailliert beschrieben, einschließlich Risikostrategie, Risikoidentifikation, -analyse, -bewertung und -steuerung. Der Einfluss von Unternehmenskultur und Landeskultur auf den Erfolg wird untersucht.
Was wird im Kapitel "Operatives Risikomanagement von Projekten" behandelt?
Dieses Kapitel analysiert verschiedene Umgangsweisen mit Risiken in Projekten, darunter das Ignorieren von Risiken und das Risiko-Rendite-Paradoxon. Die Umsetzung eines operativen Risikomanagements, notwendige Voraussetzungen und der Einfluss von Projektmanagereigenschaften und Unternehmenskultur werden beleuchtet. Argumente gegen ein umfassendes Risikomanagement werden diskutiert.
Wie sieht die empirische Untersuchung aus?
Die empirische Untersuchung findet in einem internationalen Chemiekonzern statt. Es wird eine Umfrage ausgewertet, die die Praxis des Risikomanagements, Projektprobleme, die Risikokultur und Einstellungen zum Risikomanagement analysiert. Zusammenhänge zwischen Risikoreserve, eingesetzter Zeit und Projekterfolgen sowie verwendete Risikomanagementmethoden werden untersucht.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Risikomanagement, Strategisches Risikomanagement, Operatives Risikomanagement, Unternehmenserfolg, Risikoanalyse, Risikobewertung, Risikosteuerung, Unternehmenskultur, Projektmanagement, Chemiekonzern, Krisenmanagement.
Welche konkreten Handlungsansätze werden zur Verbesserung des Risikomanagements entwickelt?
Die konkreten Handlungsansätze werden im Kapitel 4, basierend auf der Analyse des Chemiekonzerns, detailliert dargestellt. Die Arbeit identifiziert Schwachstellen im bestehenden System und schlägt Maßnahmen zur Optimierung vor.
Welche Argumente gegen ein umfassendes Risikomanagement werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert Argumente wie zu hohe Risikokosten, Kundenunfähigkeit die Wahrheit zu verkraften, zu große Unsicherheit, zu lange Zeitpläne und einen vermeintlich besseren „erfolgsorientierten“ Managementansatz.
- Quote paper
- Dipl.-Betriebswirtin Norika Gölz (Author), 2004, Erfolgreiche Unternehmensführung. Strategisches und operatives Risikomanagement., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86009