Anfangs möchte ich dabei den Begriff des Symbolischen Interaktionismus konkretisieren und auf die Einflüsse und Strömungen eingehen, die dazu beigetragen haben, dass der Symbolische Interaktionismus entstanden ist.
Nach diesem kurzen historischen Abriss, werde ich die Funktionen von Zeichen und Zeichensystemen als Voraussetzung von Verstehensvorgängen darlegen. Die symbolische Darstellung und Vermittlung wird als Prozess der Interaktion für die Entwicklung und Selbstverwirklichung des Individuums und den Fortschritt der Gesellschaft unverzichtbar gesehen.
Dann möchte ich die Vertreter des Symbolischen Interaktionismus vorstellen: George Herbert Mead, den Begründer des Symbolischen Interaktionismus; Herbert Blumer, der den Begriff des Symbolischen Interaktionismus schuf; Alfred Schütz, Peter L. Berger und Thomas Luckmann, die sich mit den Strukturen der Lebenswelt befassten; und Erving Goffman, der die Dynamik der Rahmung der Situation des sozialen Handelns und der Inszenierung einer Handlung untersuchte, und teils eher der Ethnomethodologie zuzurechnen ist. Dabei werde ich die wichtigsten Grundbegriffe erläutern, die den Symbolischen Interaktionismus ausmachen.
Im darauf folgenden Kapitel möchte ich die Bedeutung des Symbolischen Interaktionismus für die Pädagogik und die Andragogik herausarbeiten. Dafür werde ich theoretische, methodische und praktische Punkte benennen, durch die der Symbolische Interaktionismus nachhaltig Einfluss auf das Bildungsgeschehen nehmen konnte.
Anschließend werde ich das Thema des Symbolischen Interaktionismus im Rahmen des Seminarthemas beleuchten. Dabei werde ich auf die Impulsgebung durch den Symbolischen Interaktionismus für den Konstruktivismus eingehen; denn bereits im Symbolischen Interaktionismus ist die Wirklichkeit eine Schöpfung zweier (oder mehrerer) interagierender Personen, die sich durch ihre Interaktion ihre soziale Realität schaffen. Auch die Begriffe der Deutungsmuster und der Lebenswelt, die für eine konstruierte Wirklichkeit unerlässlich sind, haben schließlich ihren Ursprung in Interaktionen zwischen den Menschen.
Zum Schluss werde ich die wichtigsten Punkte nochmals in der Zusammenfassung kurz herausarbeiten, und kritische oder ungeklärte Fragen dieses Ansatzes darstellen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Was ist Symbolischer Interaktionismus?
2.1 Annäherung an den Symbolischen Interaktionismus
2.2 Symbolsystem, symbolische Darstellung und Vermittlung
3. Vertreter und Konzepte des Symbolischen Interaktionismus
3.1 George Herbert Mead
3.2 Herbert Blumer
3.3 Alfred Schütz, Peter L. Berger und Thomas Luckmann
3.4 Erving Goffman
4. Bedeutung des Symbolischen Interaktionismus für die Pädagogik und die Andragogik
5. Konstruktivistische Züge des Symbolischen Interaktionismus
6. Zusammenfassung
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Diese Hausarbeit schreibe ich im Rahmen der Veranstaltung „Konstruktivistische Ansätze in der Erwachsenenbildung“. Mein Hausarbeitsthema behandelt dabei den „Symbolischen Interaktionismus“.
Anfangs möchte ich dabei den Begriff des Symbolischen Interaktionismus konkretisieren und auf die Einflüsse und Strömungen eingehen, die dazu beigetragen haben, dass der Symbolische Interaktionismus entstanden ist.
Nach diesem kurzen historischen Abriss, werde ich die Funktionen von Zeichen und Zeichensystemen als Voraussetzung von Verstehensvorgängen darlegen. Die symbolische Darstellung und Vermittlung wird als Prozess der Interaktion für die Entwicklung und Selbstverwirklichung des Individuums und den Fortschritt der Gesellschaft unverzichtbar gesehen.
Dann möchte ich die Vertreter des Symbolischen Interaktionismus vorstellen: George Herbert Mead, den Begründer des Symbolischen Interaktionismus; Herbert Blumer, der den Begriff des Symbolischen Interaktionismus schuf; Alfred Schütz, Peter L. Berger und Thomas Luckmann, die sich mit den Strukturen der Lebenswelt befassten; und Erving Goffman, der die Dynamik der Rahmung der Situation des sozialen Handelns und der Inszenierung einer Handlung untersuchte, und teils eher der Ethnomethodologie zuzurechnen ist. Dabei werde ich die wichtigsten Grundbegriffe erläutern, die den Symbolischen Interaktionismus ausmachen.
Im darauf folgenden Kapitel möchte ich die Bedeutung des Symbolischen Interaktionismus für die Pädagogik und die Andragogik herausarbeiten. Dafür werde ich theoretische, methodische und praktische Punkte benennen, durch die der Symbolische Interaktionismus nachhaltig Einfluss auf das Bildungsgeschehen nehmen konnte.
Anschließend werde ich das Thema des Symbolischen Interaktionismus im Rahmen des Seminarthemas beleuchten. Dabei werde ich auf die Impulsgebung durch den Symbolischen Interaktionismus für den Konstruktivismus eingehen; denn bereits im Symbolischen Interaktionismus ist die Wirklichkeit eine Schöpfung zweier (oder mehrerer) interagierender Personen, die sich durch ihre Interaktion ihre soziale Realität schaffen. Auch die Begriffe der Deutungsmuster und der Lebenswelt, die für eine konstruierte Wirklichkeit unerlässlich sind, haben schließlich ihren Ursprung in Interaktionen zwischen den Menschen.
Zum Schluss werde ich die wichtigsten Punkte nochmals in der Zusammenfassung kurz herausarbeiten, und kritische oder ungeklärte Fragen dieses Ansatzes darstellen.
2. Was ist Symbolischer Interaktionismus?
2.1 Annäherung an den Symbolischen Interaktionismus
Wenn man in der Erziehungswissenschaft vom Symbolischen Interaktionismus spricht, so meint man einen zweiten hermeneutischen Ansatz neben dem der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik. Dieser Ansatz wurde seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt. Dabei unterscheidet man den Symbolischen Interaktionismus von George Herbert Mead, Herbert Blumer und Erving Goffman von der Ethnomethodologie im Anschluss an Harald Garfinkel.
Die Ethnomethodologie versteht sich selbst als Ableger des Symbolischen Interaktionismus und legt besonderes Gewicht auf die Regeln sozialen Handelns (vgl. König/ Zedler 1998, S. 141 f.).
Mead unterstreicht die aktive Rolle, die der Mensch bei der Gestaltung seines Lebens und der Gesellschaft, in der er lebt, hat und schafft damit das sog. interpretative Paradigma in der Soziologie. Dieses interpretative Paradigma unterscheidet sich von dem normativen Paradigma nach Talcott Parsons. Laut des normativen Paradigmas sind die Interaktionsteilnehmer einem gemeinsamen System von Symbolen und Bedeutungen verpflichtet, da alle Handelnden im gleichen Wertsystem sozialisiert worden sind. Das interpretative Paradigma dagegen geht davon aus, dass Sinn und Bedeutung einer jeden Rolle abhängig von den individuellen Einschätzungen einer Situation sind. Deren situationsspezifische Auslegung und die Interaktion mit allen anderen Beteiligten führen zu einer gemeinsamen Definition der Situation, und damit wird Handeln zu einem Prozess des Strukturierens und Interpretierens (vgl. Abels 1998, S. 39 f.).
Herbert Blumer trieb die Entwicklung des Symbolischen Interaktionismus als eigenständiges soziologisches Paradigma voran, indem er u. a. aus dem weiterentwickelten Pragmatismus von George Herbert Mead eine der führenden Schulen mikrosoziologischer Theorie schuf, und ihr in einem Artikel von 1937 den Namen „Symbolischer Interaktionismus“ gab (vgl. Münch 2003, S. 259).
Mead verknüpfte den Pragmatismus mit zwei anderen Strömungen seiner Zeit, dem Darwinismus und dem Behaviorismus nach John Watson. Außerdem war auch die Tradition des deutschen Idealismus (Kant, Fichte, Schelling, Hegel und Dilthey) für Meads Werk von Bedeutung. Er stellte Kants apriorischer Moral eine experimentelle Moral gegenüber und änderte den naturalistischen Behaviorismus in einen „sozialen Behaviorismus“ ab (vgl. Münch 2002, S. 272 f.).
Herbert Blumer knüpfte daran an und formulierte in einer Reihe von Essays, die 1969 unter dem Titel Symbolic Interactionism: Perspective and Method u. a. die drei Prämissen des Symbolischen Interaktionismus (vgl. Münch 2003, S. 259 f.). Diese werde ich im Kapitel über Herbert Blumer darlegen.
Der Ansatz von Alfred Schütz, Peter L. Berger und Thomas Luckmann entstand aus den philosophischen Grundlagen der Phänomenologie nach Edmund Husserl, bei dem das Sinnverstehen ähnliche Bedeutung hatte wie in der Hermeneutik. Der Ansatz von Alfred Schütz, Peter L. Berger und Thomas Luckmann nennt sich phänomenologische Soziologie (auch sozial-konstruktivistische Soziologie). Er die sieht Welt, so wie sie den Menschen erscheint, aus Phänomenen gestaltet, die von den menschlichen Akteuren selbst konstruiert werden. Aufgabe der phänomenologischen Soziologie ist die Entdeckung der grundlegenden Vorgänge, die diese Realitätskonstruktion leiten (vgl. Münch 2003, 191 ff.). Die Strukturen der Lebenswelt bzw. der Alltagswelt und unterschiedliche Wissensvorräte, Erfahrungen und Typisierungen, die Individuen ihre Realität konstruieren lassen, sind es, die die Phänomenologie zu einem Bestandteil des interpretativen Programms oder Paradigmas machen (vgl. Treibel 1997, S. 118 ff.). Damit könnte man die Phänomenologie als einen Ansatz neben dem Symbolischen Interaktionismus betrachten. Diese beiden Ansätze würden sich dann ergänzen. Denn das Identitätskonzept des Symbolischen Interaktionismus und die Strukturmerkmale der Lebenswelt aus der Phänomenologie entscheiden darüber, wie eine soziale Situation gedeutet wird. Diese Deutung wird auch Deutungsschema oder Deutungsmuster genannt. Auf all diese Begriffe stößt man in konstruktivistischen Theoriezusammenhängen immer wieder!
Der Ansatz von Erving Goffman, ein Vertreter des Symbolischen Interaktionismus, ist bedeutsam für das interaktionistische Rollenspiel, das in die pädagogische und andragogische Praxis Einzug gefunden hat. Goffman befasste sich mit der Rahmung von Situationen und der Selbstdarstellung von Menschen in alltäglichen Lebenssituationen.
Der heutige Symbolische Interaktionismus stellt laut Brumlik (1995, S. 234) das Ergebnis des Zusammentreffens von Pragmatismus und Phänomenologie dar, wenn auch versucht worden ist, den Symbolischen Interaktionismus aus diesem Kontext zu lösen und seine Grundannahmen im Rahmen einer empirisch-analytisch verfahrenden Sozialpsychologie anzusiedeln.
Und laut Arnold und Siebert (1999, S. 55) ist die zentrale These des Symbolischen Interaktionismus die konstruktivistische Annahme, dass „Bedeutung“, im Sinne von Blumers Prämissen, von entscheidender Relevanz für den Aufbau des Menschlichen Verhaltens sei.
Auf die Parallelen von Symbolischen Interaktionismus und Konstruktivismus gehe ich an anderer Stelle in dieser Arbeit genauer ein.
2.2 Symbolsystem, symbolische Darstellung und Vermittlung
Im didaktischen Kontext ist die Rezeption einer symbolischen Darstellung wichtig, denn sie ist ausschlaggebend für den Verstehensprozess und die Mitwirkungsabsicht der Teilnehmer einer Veranstaltung.
Um zu verstehen was die symbolische Darstellung ist, und wie sie aufgenommen wird, werde ich Symbole und Symbolsysteme, die symbolischen Darstellung und die symbolischen Vermittlung näher erläutern.
Laut Kaiser (1985, S.48 ff.) wurde der Symbolbegriff bereits von Ferdinand de Saussure eingeführt, der jedoch Symbole und Zeichen unterschied. Symbole drücken demnach in der Linguistik eine innere Beziehung zum gemeinten Gegenstand oder Sachverhalt aus, wogegen das Zeichen (vor allem das sprachliche Zeichen) eine willkürlich gewählte Lautabfolge ist.
Anders ist es in den sozialwissenschaftlichen Theorien des Symbolischen Interaktionismus. Dieser hat die terminologische Trennung nicht beibehalten. „Zeichen“ und „Symbole“ bezeichnen hier denselben Begriff.
Die tatsächliche Bedeutung eines Zeichens erfährt man erst durch den unmittelbaren Zeichenzusammenhang (Kontext) und der Zugehörigkeit der Zeichenfolge zu einem umfassenden Zeichensystem (Symbolsystem).
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- Ursula Ebenhöh (Author), 2005, Symbolischer Interaktionismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85998
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