Der Text bietet eine konzentrierte Zusammenfassung des sogenannten "labeling approach", der in der Soziologie des abweichenden Verhaltens als alternatives Paradigma zu normorientierten Entwürfen virulent geworden ist.
Inhaltsverzeichnis
- Der Etikettierungsansatz als devianzsoziologischer Gegenentwurf
- Theoriegeschichtliche Aspekte
- Der Etikettierungsansatz als devianzsoziologisches Paradigma
- Begriffliche Kennzeichnungen der devianzsoziologischen Paradigmakonkurrenz
- Zur allgemein-soziologischen Qualität der Paradigmakonkurrenz
- Erkenntnistheoretische Implikationen des normativen und des interpretativen Paradigmas
- Zur Kritik des Etikettierungsansatzes am Devianzbegriff der traditionellen Soziologie des abweichenden Verhaltens
- Zur Kritik des Etikettierungsansatzes an der Wertposition der traditionellen Devianzsoziologie
- Zur Kritik des Etikettierungsansatzes am impliziten Korrekturinteresse der traditionellen Devianzsoziologie
- Zur Kritik des Etikettierungsansatzes an der Aktorfixierung und ätiologischen Ausrichtung der traditionellen Devianzsoziologie
- Theoriekonstituenten des Etikettierungsansatzes
- Die Forschungsdimension der Normsetzung
- Etikettierungsprozesse und die Kategorie der "Macht"
- Etikettierungsprozesse und die Kategorie des "Interesses"
- Bedingungen für den "Erfolg" von Etikettierungsprozessen
- Die Forschungsdimension der "Normanwendung"
- Agenten der Sozialkontrolle und die professionelle Konstruktion von Devianz
- Kontrollagenten und die Rekonstruktion von Abweichungs-phänomenen
- Zum Legitimationsproblem von Kontrollagenten
- Die funktionale Bedeutung von Normanwendungen
- Sozialpsychologische Konsequenzen kollektiver Devianzdefinitionen
- Die Veränderung der Beziehungsstruktur zwischen einer als abweichend etikettierten Person und deren Interaktionspartnern
- Die Auswirkung einer kollektiven Devianzdefinition auf das Selbstbild des stigmatisierten Individuums
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Zielsetzung dieses Textes ist es, den Etikettierungsansatz als ein devianzsoziologisches Gegenmodell zur traditionellen Soziologie des abweichenden Verhaltens zu präsentieren. Dabei wird die Theoriegeschichte des Etikettierungsansatzes beleuchtet und die wichtigsten Konzepte und Forschungsdimensionen dieses Ansatzes herausgearbeitet. Der Text analysiert die Kritik des Etikettierungsansatzes an der traditionellen Devianzsoziologie und diskutiert die allgemein-soziologischen Implikationen dieses Ansatzes.
- Theoriegeschichte des Etikettierungsansatzes
- Die Entstehung und Entwicklung des Labeling Approach
- Konzepte und Forschungsdimensionen des Etikettierungsansatzes
- Kritik des Etikettierungsansatzes an der traditionellen Devianzsoziologie
- Die Bedeutung des Etikettierungsansatzes für die allgemeine Soziologie
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entstehung des Etikettierungsansatzes und seine Bedeutung als Gegenentwurf zur traditionellen Devianzsoziologie. Es wird die Theoriegeschichte des Etikettierungsansatzes betrachtet und die wichtigsten Begrifflichkeiten und Kennzeichen der devianzsoziologischen Paradigmakonkurrenz zwischen dem Etikettierungsansatz und der traditionellen Devianzsoziologie erläutert.
Das zweite Kapitel widmet sich den Theoriekonstituenten des Etikettierungsansatzes. Es werden die Forschungsdimensionen der Normsetzung und der Normanwendung beleuchtet, wobei die Rolle von Macht und Interesse, die Funktionsweise von Sozialkontrolle und die sozialpsychologischen Konsequenzen von Devianzdefinitionen im Vordergrund stehen.
Schlüsselwörter
Der Etikettierungsansatz, devianzsoziologische Paradigmakonkurrenz, Labeling Approach, Theoriegeschichte, Normsetzung, Normanwendung, Sozialkontrolle, Abweichungsphänomene, Stigmatisierung, Macht, Interesse, soziale Beziehungen.
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- Prof. Dr Frank Usarski (Author), 2007, Der Etikettierungsansatz - eine "Gegentheorie" des abweichenden Verhaltens , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85874