Der aktuelle demographische Wandel in Deutschland ist durch Rückgang, Alterung und Wanderungsbewegungen der Bevölkerung gekennzeichnet. Die Überalterung resultiert aus einer Abnahme der mittleren Geburtenzahl je Frau auf z. Z. 1,4. Dieser Wert liegt unter dem Reproduktionsniveau der Bevölkerung. Die Gründe für den Rückgang der Geburtenzahl sind vielfältig: Sinkende Heiratsneigung, vermehrte Scheidungen, Eheschließungen in einer späteren Lebensphase, Anstieg des mittleren Alters von Frauen bei der Geburt ihres ersten Kindes, Kinderlosigkeit, sowie die Zunahme nicht-ehelicher Lebensgemeinschaften (KILPER, H. & MÜLLER, B. 2005: 36).
Die demographischen Prozesse sind räumlich unterschiedlich stark ausgeprägt. Vor allem in den ostdeutschen Bundesländern werden die Probleme, die mit Überalterung und schrumpfenden Einwohnerzahlen verbunden sind, bereits heute exemplarisch sichtbar. Daher bietet es sich an, die Entwicklung in Ost- und Westdeutschland getrennt voneinander zu betrachten.
Da auch zwischen ländlichen und verstädterten Räumen Unterschiede der Altersstrukturentwicklung festzustellen sind, soll auch dieser Aspekt gesondert betrachtet werden.
Die Folgen, die die zunehmende Überalterung für den Arbeits- und Wohnungsmarkt, die sozialen Sicherungssysteme und die infrastrukturelle Planung hat, soll ebenso diskutiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Vergleich Ostdeutschland - Westdeutschland
- Die absolute und relative Überalterung des ländlichen Raumes
- Auswirkungen
- Arbeitsmarkt
- Wohnungsmarkt
- Infrastruktur
- Öffentliche Haushalte
- Soziale Sicherungssysteme
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die raumzeitliche Entwicklung der Altersstruktur in Deutschland in den letzten 60 Jahren. Sie analysiert den demografischen Wandel, insbesondere die Überalterung, und vergleicht die Entwicklung in Ost- und Westdeutschland sowie zwischen ländlichen und städtischen Gebieten. Die Arbeit beleuchtet die Auswirkungen dieser Entwicklung auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche.
- Raumzeitliche Entwicklung der Altersstruktur in Deutschland
- Vergleich der demografischen Entwicklung in Ost- und Westdeutschland
- Auswirkungen der Überalterung auf den Arbeitsmarkt
- Folgen der Überalterung für soziale Sicherungssysteme
- Räumliche Unterschiede der demografischen Entwicklung (ländlich vs. städtisch)
Zusammenfassung der Kapitel
Vorbemerkungen: Der einleitende Abschnitt beschreibt den demografischen Wandel in Deutschland, charakterisiert durch Bevölkerungsrückgang, Alterung und Wanderungsbewegungen. Die sinkende Geburtenrate (aktuell 1,4 Kinder pro Frau) liegt unter dem Reproduktionsniveau. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und reichen von sinkender Heiratsneigung über späteres erstes Kind bis hin zu Kinderlosigkeit und Zunahme nichtehelicher Lebensgemeinschaften. Die Arbeit hebt die räumliche Ungleichheit der demografischen Entwicklung hervor, wobei Ostdeutschland bereits jetzt exemplarisch die Probleme einer Überalterung und schrumpfender Einwohnerzahlen zeigt. Die unterschiedliche Entwicklung zwischen ländlichen und städtischen Räumen wird ebenfalls als Untersuchungsgegenstand genannt, ebenso wie die Folgen der Überalterung für Arbeitsmarkt, Wohnungsmarkt, soziale Sicherungssysteme und Infrastrukturplanung.
Vergleich Ostdeutschland - Westdeutschland: Dieses Kapitel vergleicht die demografische Entwicklung in Ost- und Westdeutschland. Nach geburtenschwachen Nachkriegsjahren folgte in beiden Teilen Deutschlands ein Babyboom ab Mitte der 50er Jahre, der in Westdeutschland etwas früher einsetzte. Ab 1963 führte die Verbreitung der Antibabypille zu einem Rückgang der Geburten. Während Westdeutschland eine niedrige Geburtenrate (1,2-1,5) beibehielt, beeinflussten politische Maßnahmen in der DDR die Geburtenrate, die in den 80er Jahren durch Geburtenhilfe und soziale Leistungen kurzzeitig auf über 1,9 anstieg, aber danach wieder sank. Die Wiedervereinigung führte im Osten zu einem starken Geburtenrückgang, gefolgt von einer langsamen Erholung. Die unterschiedliche Entwicklung der Sterblichkeit wird ebenfalls behandelt, wobei die Unterschiede weniger stark ausgeprägt waren als bei der Geburtenentwicklung. Die Lebenserwartung stieg im Westen schneller als im Osten. Das Kapitel erwähnt schließlich den starken Einfluss der Migration auf die demografische Entwicklung.
Schlüsselwörter
Demografischer Wandel, Überalterung, Geburtenrate, Sterberate, Migration, Ostdeutschland, Westdeutschland, ländlicher Raum, städtischer Raum, Arbeitsmarkt, Wohnungsmarkt, soziale Sicherungssysteme, Altersstruktur.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Raumzeitliche Entwicklung der Altersstruktur in Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die raumzeitliche Entwicklung der Altersstruktur in Deutschland der letzten 60 Jahre. Sie analysiert den demografischen Wandel, insbesondere die Überalterung, und vergleicht die Entwicklung in Ost- und Westdeutschland sowie zwischen ländlichen und städtischen Gebieten. Der Fokus liegt auf den Auswirkungen dieser Entwicklung auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche wie Arbeitsmarkt, Wohnungsmarkt, Infrastruktur, öffentliche Haushalte und soziale Sicherungssysteme.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt die raumzeitliche Entwicklung der Altersstruktur, einen Vergleich der demografischen Entwicklung in Ost- und Westdeutschland, die Auswirkungen der Überalterung auf den Arbeitsmarkt und die sozialen Sicherungssysteme sowie räumliche Unterschiede der demografischen Entwicklung zwischen ländlichen und städtischen Gebieten. Die Ursachen für die sinkende Geburtenrate und die unterschiedlichen Entwicklungen in Ost und West werden ebenso beleuchtet wie der Einfluss der Migration.
Wie wird die demografische Entwicklung in Ost- und Westdeutschland verglichen?
Das Kapitel "Vergleich Ostdeutschland - Westdeutschland" analysiert die demografische Entwicklung beider Teile Deutschlands seit dem Nachkriegszeitraum. Es werden die Unterschiede in der Geburtenrate, der Sterberate, der Lebenserwartung und der Migration beleuchtet. Besonders wird der Einfluss politischer Maßnahmen in der DDR auf die Geburtenrate und die Auswirkungen der Wiedervereinigung auf die demografische Entwicklung im Osten thematisiert.
Welche Auswirkungen der Überalterung werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen der Überalterung auf den Arbeitsmarkt (Fachkräftemangel, etc.), den Wohnungsmarkt (Nachfrage nach altersgerechtem Wohnraum), die Infrastruktur (Anpassung an die Bedürfnisse älterer Menschen), die öffentlichen Haushalte (Kosten für Altersvorsorge und Pflege) und die sozialen Sicherungssysteme (finanzielle Belastbarkeit der Systeme).
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel "Vorbemerkungen", "Vergleich Ostdeutschland - Westdeutschland", "Die absolute und relative Überalterung des ländlichen Raumes" und "Quellenverzeichnis". Das Kapitel zur Überalterung des ländlichen Raumes unterteilt sich weiter in Unterkapitel zu Arbeitsmarkt, Wohnungsmarkt, Infrastruktur, öffentlichen Haushalten und sozialen Sicherungssystemen.
Was sind die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Demografischer Wandel, Überalterung, Geburtenrate, Sterberate, Migration, Ostdeutschland, Westdeutschland, ländlicher Raum, städtischer Raum, Arbeitsmarkt, Wohnungsmarkt, soziale Sicherungssysteme, Altersstruktur.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen? (Hinweis: Diese Frage kann nur teilweise anhand der Zusammenfassung beantwortet werden.)
Die Zusammenfassung der Kapitel deutet auf eine räumliche Ungleichheit der demografischen Entwicklung hin, wobei Ostdeutschland bereits jetzt exemplarisch die Probleme einer Überalterung und schrumpfender Einwohnerzahlen zeigt. Die Arbeit hebt die Notwendigkeit hervor, die Auswirkungen der Überalterung auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche zu berücksichtigen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
- Quote paper
- Thorsten Klaus (Author), 2007, Deutschland auf dem Weg in die Überalterung? Die raumzeitliche Entwicklung der Altersstruktur in den letzten 60 Jahren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85868