Den Begriff Sozialpolitik kann man in zwei politische Teilbereiche gliedern. Der eine Bereich, die Politik des sozialen Ausgleichs, verfolgt seine Zwecke mit der Gewähr und Garantie von Rechten sozialer Gruppen sowie mit Einrichtungen und Verfahren, in denen jene Rechte zu praktischer Geltung gebracht werden können. Die Politik der sozialen Sicherung dagegen verfolgt ihre Zwecke vor allem mit materiellen Leistungen in besonderen Lebenslagen und bei besonderen Belastungen von einzelnen und Familien.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Arbeitsförderung und der Entstehung der Arbeitslosenversicherung in der Weimarer Republik, einem Thema aus dem Bereich der Politik der sozialen Sicherung. Zu Beginn wird auf die Entwicklung der Arbeitsförderung bis 1927 eingegangen. Im Hauptteil wird das Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung und später dann die Entwicklung der Arbeitsförderung bis 1933 erläutert. Zum Schluß werden einige Vorschläge von Parteien, Gewerkschaften und Verbänden zur Überwindung der Massenarbeitslosigkeit aus dieser Zeit vorgestellt.
Wenn man das Problem der Arbeitslosigkeit genauer untersuchen will, ergeben sich zwei Fragenkomplexe. Der eine Bereich befaßt sich mit der Frage wie Arbeitslosigkeit zu verhindern ist und dort, wo sie bereits eingetreten ist, wieder beseitigt werden kann. Der zweite Komplex stellt die Frage wie die wirtschaftliche Existenz des arbeitslos gewordenen Arbeitnehmers während der Zeit seiner Arbeitslosigkeit zu sichern ist. Wie kann man den Lohnausfall des Arbeiters ausgleichen oder teilweise ersetzen, um sein Existenzminimum und das seiner Familie sicherzustellen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Arbeitsförderung vor Einführung der Arbeitslosenversicherung 1927
- 2. Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung
- 3. Entwicklung der Arbeitsförderung und der Arbeitslosenversicherung bis 1933
- 4. Vorschläge zur Überwindung der Arbeitslosigkeit
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Proseminararbeit untersucht die Arbeitsförderung und die Entstehung der Arbeitslosenversicherung in der Weimarer Republik. Sie beleuchtet die Entwicklung der Arbeitsförderung vor 1927, analysiert das Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung und verfolgt die Entwicklung der Arbeitsförderung bis 1933. Außerdem werden Vorschläge zur Überwindung der Massenarbeitslosigkeit in dieser Zeit vorgestellt.
- Entwicklung der Arbeitsförderung vor 1927
- Einführung und Inhalt des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung
- Entwicklung der Arbeitsförderung und Arbeitslosenversicherung bis 1933
- Vorschläge zur Überwindung der Arbeitslosigkeit
- Die Herausforderungen der Arbeitslosigkeit in der Weimarer Republik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Bedeutung der Arbeitsförderung und der Arbeitslosenversicherung in der Weimarer Republik. Sie definiert den Begriff Sozialpolitik und unterscheidet zwischen der Politik des sozialen Ausgleichs und der Politik der sozialen Sicherung. Die Arbeit konzentriert sich auf den Bereich der sozialen Sicherung und untersucht die Arbeitsförderung und die Entstehung der Arbeitslosenversicherung in der Weimarer Republik.
1. Arbeitsförderung vor Einführung der Arbeitslosenversicherung 1927
Dieses Kapitel behandelt die Anfänge der Arbeitsförderung in Deutschland. Es beschreibt die Errichtung der ersten gewerkschaftlichen Arbeitslosenunterstützung durch den Deutschen Buchdrucker-Verband im Jahr 1879 und analysiert die Schwächen dieser frühen Einrichtungen. Außerdem wird die Gründung der Stadtkölnischen Versicherungskasse gegen Arbeitslosigkeit im Winter 1896 vorgestellt, die einen frühen Versuch kommunaler Hilfsmaßnahmen zur Unterstützung Erwerbsloser außerhalb der Armenfürsorge darstellt. Das Kapitel beleuchtet die Unterschiede zwischen gewerkschaftlichen Arbeitslosenunterstützungen und der Armenfürsorge und zeigt die sozialen Diskriminierungen auf, denen Armenfürsorgeempfänger im Kaiserreich ausgesetzt waren.
2. Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung
Dieses Kapitel befasst sich mit der Einführung des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung, welches im Jahr 1927 in Kraft trat. Es beschreibt die wichtigsten Inhalte des Gesetzes, die Organisation der Arbeitslosenversicherung und die finanzielle Absicherung der Arbeitslosen.
3. Entwicklung der Arbeitsförderung und der Arbeitslosenversicherung bis 1933
Dieses Kapitel zeichnet die Entwicklung der Arbeitsförderung und der Arbeitslosenversicherung in der Weimarer Republik bis 1933 nach. Es analysiert die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Arbeitslosigkeit und die Schwierigkeiten bei der Bewältigung der steigenden Arbeitslosenzahlen.
4. Vorschläge zur Überwindung der Arbeitslosigkeit
Dieses Kapitel präsentiert Vorschläge von Parteien, Gewerkschaften und Verbänden zur Überwindung der Massenarbeitslosigkeit in der Weimarer Republik. Es analysiert verschiedene Konzepte zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und diskutiert deren politische und wirtschaftliche Auswirkungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Arbeitsförderung, Arbeitslosenversicherung, Weimarer Republik, Sozialpolitik, soziale Sicherung, Arbeitslosigkeit, Wirtschaftskrise, Gewerkschaften, Verbände, Parteien und Politik.
- Quote paper
- Martin Wolf (Author), 1999, Arbeitsförderung und Arbeitslosenversicherung in der Weimarer Republik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8500