In diesem Jahr feiert die Europäische Union (EU) den 50. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge. Nur wenige Jahre später unterzeichnete die EU bereits ihre ersten Präferenzabkommen mit verschiedenen Gruppen von Entwicklungsländern. Ziel dieser Präferenzabkommen sollte eine tiefere Integration der Entwicklungsländer in den Welthandel sein, um so die ökonomische Entwicklung dieser Staaten voranzutreiben.
Die EU hat dabei ein komplexes Netz verschiedener Präferenzabkommen entwickelt, auf das die Entwicklungsländer je nach regionaler Herkunft oder aber wirtschaftlichem Entwicklungsniveau zurückgreifen können. Im Rahmen dieser Arbeit wird analysiert, inwiefern diese Präferenzabkommen zur Integration der Entwicklungsländer in das multilaterale Handelssystem beigetragen haben, wobei der gemeinsame Handel mit der EU im Vordergrund steht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Theorien der Präferenzabkommen
- 2.1 Präferenzabkommen und verschiedene Formen wirtschaftlicher Integration
- 2.2 Die traditionelle statische Wohlfahrtsanalyse
- 2.3 Führen Präferenzabkommen zum multilateralen Freihandel?
- 2.3.1 Die „Dynamic Time-Path Question“
- 2.3.2 Präferenzabkommen - „Building Blocks“ oder „Stumbling Blocks“?
- 3. Die Präferenzabkommen der Europäischen Union
- 3.1 Kurzer Überblick über die Präferenzabkommen der EU
- 3.2 Das „Generalised System of Preferences“ (GSP)
- 3.2.1 Das Abkommen
- 3.2.1.1 Die Allgemeinen Regelungen
- 3.2.1.2 Die Sonderregelungen
- 3.2.1.3 Graduierung und Ausschluss aus dem GSP
- 3.2.1.4 Die Herkunftsregeln
- 3.2.1.5 Aktuelle Entwicklungen des GSP
- 3.2.1 Das Abkommen
- 3.3 Die „Everything But Arms“-Initiative (EBA-Initiative)
- 3.4 Die Euro-Mediterrane Partnerschaft (EMP)
- 3.5 Die EU und die Abkommen mit den Afrikanischen, Karibischen und Pazifischen Staaten (AKP-Staaten)
- 3.5.1 Die Assoziierungsabkommen unter dem Vertrag von Rom
- 3.5.2 Die Yaoundé-Abkommen
- 3.5.3 Die Lomé-Abkommen
- 3.5.4 Das Cotonou-Abkommen
- 4. Die Effekte und die Bewertung der Präferenzabkommen der EU
- 4.1 Überblick über die Effekte der Präferenzabkommen auf den Handel der EU mit den Entwicklungsländern
- 4.2 Vergleichende Studien über die Effekte der EU-Präferenzabkommen
- 4.3 Bewertung der Effekte der Präferenzabkommen
- 4.3.1 Niedrige „Utilization Rates“ und die Herkunftsregeln
- 4.3.2 Weitere Gründe für die enttäuschende Entwicklung des EU-Handels mit den Entwicklungsländern unter den Präferenzabkommen
- 4.3.3 Handelsschaffende oder Handelsablenkende Effekte – „Building Blocks“ oder „Stumbling Blocks“
- 5. Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht kritisch die Präferenzabkommen der EU mit Entwicklungsländern. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen dieser Abkommen zu beleuchten und deren tatsächliche Auswirkungen auf den Handel zu bewerten. Dabei werden sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte analysiert.
- Theoretische Grundlagen von Präferenzabkommen
- Analyse verschiedener EU-Präferenzabkommen (GSP, EBA, EMP, AKP-Abkommen)
- Bewertung der Handels- und Wohlfahrtseffekte
- Untersuchung der Rolle von Herkunftsregeln
- Diskussion der Frage, ob Präferenzabkommen „Building Blocks“ oder „Stumbling Blocks“ für multilateralen Freihandel darstellen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema der Präferenzabkommen der EU mit Entwicklungsländern ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Es beschreibt die Relevanz des Themas und die Forschungsfrage.
2. Die Theorien der Präferenzabkommen: Dieses Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen von Präferenzabkommen. Es werden verschiedene Modelle der wirtschaftlichen Integration vorgestellt und die traditionelle Wohlfahrtsanalyse diskutiert. Ein zentraler Punkt ist die Frage, ob Präferenzabkommen den multilateralen Freihandel fördern oder behindern ("Building Blocks" vs. "Stumbling Blocks"). Die "Dynamic Time-Path Question" wird im Detail untersucht, um die langfristigen Auswirkungen zu analysieren.
3. Die Präferenzabkommen der Europäischen Union: Hier werden die verschiedenen Präferenzabkommen der EU im Detail vorgestellt, einschließlich des GSP, der EBA-Initiative, der Euro-Mediterranen Partnerschaft und der Abkommen mit den AKP-Staaten. Jedes Abkommen wird einzeln betrachtet, wobei die jeweiligen Regelungen, Ziele und der historische Kontext erläutert werden. Der Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung der spezifischen Mechanismen und Bedingungen der jeweiligen Abkommen.
4. Die Effekte und die Bewertung der Präferenzabkommen der EU: Dieses Kapitel analysiert die Auswirkungen der EU-Präferenzabkommen auf den Handel mit Entwicklungsländern. Es werden empirische Studien herangezogen und die Ergebnisse kritisch bewertet. Besonderes Augenmerk liegt auf den niedrigen „Utilization Rates“ und den damit verbundenen Problemen der Herkunftsregeln. Die Frage, ob die Abkommen handelsschaffende oder handelsablenkende Effekte haben, wird anhand von Beispielen und empirischen Daten untersucht.
Schlüsselwörter
Präferenzabkommen, Europäische Union, Entwicklungsländer, Handel, Wohlfahrt, GSP, EBA, EMP, AKP-Staaten, Herkunftsregeln, multilateralen Freihandel, „Building Blocks“, „Stumbling Blocks“, Utilization Rates, Handelspolitik.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Präferenzabkommen der EU mit Entwicklungsländern
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Das Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Präferenzabkommen der Europäischen Union (EU) mit Entwicklungsländern. Es analysiert die theoretischen Grundlagen, die verschiedenen Abkommen im Detail, deren Auswirkungen auf den Handel und die damit verbundenen Wohlfahrtseffekte.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Themen: Die theoretischen Grundlagen von Präferenzabkommen, verschiedene Formen wirtschaftlicher Integration, die traditionelle Wohlfahrtsanalyse, die "Dynamic Time-Path Question", eine detaillierte Beschreibung der EU-Präferenzabkommen (GSP, EBA, EMP, AKP-Abkommen inklusive ihrer historischen Entwicklung), die Analyse der Handels- und Wohlfahrtseffekte dieser Abkommen, die Rolle der Herkunftsregeln, die Bewertung der "Utilization Rates" und die Frage, ob Präferenzabkommen eher "Building Blocks" oder "Stumbling Blocks" für multilateralen Freihandel darstellen.
Welche EU-Präferenzabkommen werden im Einzelnen betrachtet?
Das Dokument untersucht detailliert das Allgemeine Präferenzsystem (GSP), die "Everything But Arms"-Initiative (EBA), die Euro-Mediterrane Partnerschaft (EMP) und die Abkommen mit den Afrikanischen, Karibischen und Pazifischen Staaten (AKP-Staaten), einschließlich der historischen Abkommen von Yaoundé, Lomé und Cotonou.
Wie werden die Effekte der Präferenzabkommen bewertet?
Die Bewertung der Effekte erfolgt durch die Analyse empirischer Studien und die kritische Auseinandersetzung mit den Ergebnissen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den niedrigen "Utilization Rates" und den damit verbundenen Problemen der Herkunftsregeln. Es wird untersucht, ob die Abkommen handelsschaffende oder handelsablenkende Effekte ("Building Blocks" oder "Stumbling Blocks") haben.
Welche Rolle spielen die Herkunftsregeln?
Die Herkunftsregeln spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung der Effekte der Präferenzabkommen. Niedrige "Utilization Rates" werden unter anderem auf Probleme mit den Herkunftsregeln zurückgeführt. Das Dokument untersucht die Auswirkungen dieser Regeln auf den Handel.
Was ist die "Dynamic Time-Path Question"?
Die "Dynamic Time-Path Question" befasst sich mit der langfristigen Entwicklung der Auswirkungen von Präferenzabkommen. Es wird untersucht, wie sich diese Abkommen im Laufe der Zeit auf den Handel und die Wohlfahrt auswirken.
Sind Präferenzabkommen "Building Blocks" oder "Stumbling Blocks" für multilateralen Freihandel?
Das Dokument untersucht kritisch, ob Präferenzabkommen den multilateralen Freihandel fördern oder behindern. Es werden Argumente und empirische Belege für beide Positionen präsentiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter sind: Präferenzabkommen, Europäische Union, Entwicklungsländer, Handel, Wohlfahrt, GSP, EBA, EMP, AKP-Staaten, Herkunftsregeln, multilateralen Freihandel, "Building Blocks", "Stumbling Blocks", Utilization Rates, Handelspolitik.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Das Dokument untersucht kritisch die Präferenzabkommen der EU mit Entwicklungsländern. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen dieser Abkommen zu beleuchten und deren tatsächliche Auswirkungen auf den Handel zu bewerten. Dabei werden sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte analysiert.
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- Halit Berisha (Author), 2007, Präferenzabkommen der EU mit Entwicklungsländern - Eine kritische Bewertung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84687