Das deutsche Gesundheitswesen ist traditionell sehr stark auf die „Krankheit“ ausgerichtet. Die Mediziner behandeln Krankheiten und werden von den Krankenkassen bezahlt. In der Pflege wurden bis 2003 Krankenschwestern und Krankenpfleger ausgebildet. Wydler et al. drücken das so aus: „... Medizin als Reparaturbetrieb ...“ (Wydler et al. 2000: 11). Daraus ergibt sich die Kernfrage: „Warum wird der Mensch krank?“ - Doch es gibt auch Menschen die trotz dieser krank machenden Faktoren wie beispielsweise Rauchen, Fehlernährung und mangelnder Bewegung bis ins hohe Alter keinen Arzt brauchen, da sie „gesund“ sind. Wie ist das möglich? „Was erhält den Menschen gesund?“ Darauf gibt die pathologische Sichtweise keine Antworten. Doch genau diese Frage stellte Antonovsky und entwickelte ein Modell. Dabei stellte er der Pathogenese die Salutogenese gegenüber. Doch was ist Salutogenese? - Dazu ein kurzer Blick in das klinische Wörterbuch „Pschyrembel“ (Seit der 259. Auflage aus dem Jahr 2002 ist der Begriff „Salutogenese“ dort zu finden.):
„Salutogenese ... [ist die] Bez[eichnung] für den individuellen Entwicklungsprozess von Gesundheit, der sich als zeitbezogenes Ereignis personaler Lern- u[nd] Reifungsprozesse, genet[ischer] Ausstattung, physiol[ogischen] Verhaltens u[nd] soziobiol[ogischer] Umweltfaktoren darstellt.“ (Pschyrembel. Klinisches Wörterbuch 2002: 1478)
Meine Hausarbeit gliedert sich in zwei große Themenschwerpunkte. Der erste Schwerpunkt liegt auf der theoretischen Vorstellung des Modells der Salutogenese von Antonovsky und dessen Bedeutung für die Gesundheitswissenschaften. Den zweiten Schwerpunkt widme ich der praktischen Anwendung. Dabei beschränkte ich mich auf die Frage inwieweit die Erhaltung der Gesundheit bei der „AOK Sachsen - Die Gesundheitskasse" eine Rolle spielt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Verzeichnisse
- 2 Einführung in die Thematik
- 3 Salutogenese
- 3.1 Gesundheits-Krankheits-Kontinuum
- 3.2 Kohärenzgefühl
- 3.2.1 Verstehbarkeit als das kognitive Element
- 3.2.2 Handhabbarkeit als das bewältigende Element
- 3.2.3 Bedeutsamkeit als das motivationale Element
- 3.3 Stressoren und generalisierte Widerstandsressourcen
- 3.3.1 Stressoren
- 3.3.2 Generalisierte Widerstandsressourcen
- 3.3.3 Weiterentwicklung zum Widerstandsressourcen-Widerstandsdefizit-Kontinuum
- 3.4 Das Modell im Überblick
- 3.5 Bedeutung des Modells
- 4 AOK Sachsen - Die Gesundheitskasse
- 4.1 Ein rechtlicher Exkurs
- 4.2 Das Logo: AOK Die Gesundheitskasse
- 4.3 Quantitative Inhaltsanalyse des Kundenmagazins „Bleibgesund Life“
- 4.3.1 Identitätsfrage: Gesundheitskasse oder Krankenkasse?
- 4.3.2 Alles für die Gesundheit
- 4.3.3 Gesund oder krank
- 4.4 Qualitative inhaltliche Auswertung der Kundenmagazine
- 4.4.1 Bewegung
- 4.4.2 Ernährung
- 4.4.3 Früherkennung
- 4.4.4 Gesundheitsangebote (Kurse / Programme)
- 4.4.5 Einzelne Schwerpunkte
- 4.5 Kritische Würdigung
- 5 Ein persönliches Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das Gesundheitskonzept von Aaron Antonovsky und dessen Salutogenese-Modell. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen der Salutogenese zu erläutern und deren Bedeutung für die Gesundheitswissenschaften aufzuzeigen. Die praktische Anwendung des Modells wird anhand der AOK Sachsen exemplarisch beleuchtet.
- Das Salutogenese-Modell von Antonovsky
- Das Kohärenzgefühl als zentraler Bestandteil der Salutogenese
- Die Bedeutung von Stressoren und Widerstandsressourcen
- Die Gesundheitskommunikation der AOK Sachsen
- Anwendung der Salutogenese im Kontext der Gesundheitsvorsorge
Zusammenfassung der Kapitel
2 Einführung in die Thematik: Die Einleitung stellt die traditionelle krankheitsorientierte Ausrichtung des deutschen Gesundheitswesens dar und hebt den Gegensatz zur salutogenetischen Perspektive hervor. Sie führt in die zentrale Fragestellung ein: Warum bleiben manche Menschen trotz Risikofaktoren gesund? Antonovskys Modell der Salutogenese wird als Antwort auf diese Frage vorgestellt, im Kontrast zur Pathogenese, und der Begriff wird anhand des Pschyrembel definiert. Die Arbeit gliedert sich in zwei Schwerpunkte: die theoretische Vorstellung der Salutogenese und deren praktische Anwendung an der AOK Sachsen.
3 Salutogenese: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Darstellung von Antonovskys Salutogenese-Modell. Es erklärt das Gesundheits-Krankheits-Kontinuum und definiert das Kohärenzgefühl als zentralen Faktor für Gesundheit. Die drei Komponenten des Kohärenzgefühls – Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Bedeutsamkeit – werden detailliert beschrieben. Weiterhin werden Stressoren und generalisierte Widerstandsressourcen im Kontext des Modells erläutert, inklusive der Weiterentwicklung zum Widerstandsressourcen-Widerstandsdefizit-Kontinuum. Das Kapitel schließt mit einem Überblick über das Modell und seiner Bedeutung für die Gesundheitswissenschaften.
4 AOK Sachsen - Die Gesundheitskasse: Dieses Kapitel analysiert die Aktivitäten der AOK Sachsen im Hinblick auf die Förderung von Gesundheit. Es beinhaltet eine rechtliche Einordnung der AOK, eine Analyse des Logos und eine quantitative sowie qualitative Inhaltsanalyse des Kundenmagazins „Bleibgesund Life“. Die Analyse untersucht die Verwendung von Begriffen wie „Gesundheitskasse“ versus „Krankenkasse“ und beleuchtet die Themen Bewegung, Ernährung, Früherkennung und Gesundheitsangebote. Kritische Aspekte werden ebenfalls berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Salutogenese, Antonovsky, Kohärenzgefühl, Gesundheits-Krankheits-Kontinuum, Stressoren, Widerstandsressourcen, AOK Sachsen, Gesundheitsförderung, Gesundheitskommunikation, Prävention.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Salutogenese und AOK Sachsen
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht das salutogenetische Modell von Aaron Antonovsky und dessen Anwendung in der Praxis, anhand der AOK Sachsen als Beispiel. Sie beleuchtet sowohl die theoretischen Grundlagen der Salutogenese als auch die praktische Umsetzung gesundheitsfördernder Maßnahmen.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst die Erläuterung des Salutogenese-Modells, insbesondere des Kohärenzgefühls mit seinen drei Komponenten (Verstehbarkeit, Handhabbarkeit, Bedeutsamkeit), die Rolle von Stressoren und Widerstandsressourcen, eine Analyse der Gesundheitskommunikation der AOK Sachsen (einschließlich einer Inhaltsanalyse des Kundenmagazins „Bleibgesund Life“), und eine kritische Würdigung der gefundenen Ergebnisse.
Was ist das Salutogenese-Modell nach Antonovsky?
Das Salutogenese-Modell konzentriert sich auf die Frage, warum Menschen trotz Risikofaktoren gesund bleiben. Im Gegensatz zur Pathogenese (Krankheitsentstehung) betrachtet die Salutogenese die Faktoren, die Gesundheit fördern. Zentraler Bestandteil ist das Kohärenzgefühl, welches aus Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Bedeutsamkeit besteht.
Welche Rolle spielt das Kohärenzgefühl im Salutogenese-Modell?
Das Kohärenzgefühl ist der Kern der Salutogenese. Es beschreibt das Gefühl, dass das Leben verstehbar, handhabbar und bedeutsam ist. Ein starkes Kohärenzgefühl wird mit besserer Gesundheit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress assoziiert.
Wie wird die AOK Sachsen in der Hausarbeit untersucht?
Die AOK Sachsen dient als Fallbeispiel für die Anwendung des Salutogenese-Modells. Die Arbeit analysiert die Gesundheitskommunikation der AOK Sachsen, insbesondere das Kundenmagazin „Bleibgesund Life“, quantitativ und qualitativ. Dabei werden die Themen Bewegung, Ernährung, Früherkennung und Gesundheitsangebote untersucht.
Welche Methoden wurden in der Hausarbeit angewendet?
Es wurden sowohl qualitative als auch quantitative Methoden eingesetzt. Die qualitative Inhaltsanalyse des Kundenmagazins „Bleibgesund Life“ untersuchte die verwendeten Botschaften und Themen. Quantitative Aspekte wurden ebenfalls berücksichtigt, z.B. die Häufigkeit bestimmter Begriffe.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit?
Salutogenese, Antonovsky, Kohärenzgefühl, Gesundheits-Krankheits-Kontinuum, Stressoren, Widerstandsressourcen, AOK Sachsen, Gesundheitsförderung, Gesundheitskommunikation, Prävention.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit ist in verschiedene Kapitel gegliedert: Einführung, Erläuterung des Salutogenese-Modells, Analyse der AOK Sachsen und ein Resümee. Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis ist im Dokument enthalten.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Die Hausarbeit verfolgt das Ziel, das Salutogenese-Modell von Antonovsky zu erläutern und dessen Bedeutung für die Gesundheitswissenschaften aufzuzeigen. Die praktische Relevanz wird anhand des Beispiels der AOK Sachsen veranschaulicht.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Hausarbeit beinhaltet eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel, die die wichtigsten Erkenntnisse und Inhalte jedes Kapitels kurz und prägnant zusammenfasst.
- Quote paper
- Danilo Bernitz (Author), 2007, Das Gesundheitskonzept von A. Antonovsky - Zur Bedeutung der Salutogenese für die Gesundheitswissenschaft am Beispiel der Gesundheitskasse AOK Sachsen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84441