Die Bedeutung Neuer Medien in Alltag und Beruf hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Auch Kinder und Jugendliche beschäftigen sich in ihrer Freizeit viel mit Computer und Internet. Damit sie die Geräte und Programme bedienen, bei dem scheinbar unbegrenzten Angebot den Überblick behalten können und vor schädlichen Inhalten besser geschützt werden, müssen Schülerinnen und Schüler Medienkompetenz erwerben.
Aber nicht nur für Freizeitaktivitäten sind die Neuen Medien interessant, auch für die Schule und den Englischunterricht bieten sich vielfältige neue Optionen. Lehrer und Lehrerinnen können sie zur Unterrichtsvorbereitung nutzen und die Schüler und Schülerinnen können ihre Fähigkeiten mit Übungsprogrammen erweitern und festigen. Das Internet bietet die Möglichkeit, mit geringem Aufwand aktuelles authentisches Unterrichtsmaterial zu beschaffen, wie z.B. Blogs (Internettagebücher) und Podcasts (digitale Mitschnitte von Radio- und Fernsehsendungen), tagesaktuelle Artikel aus Zeitungen oder die Bilder von Live-Webcams, die in englischsprachigen Städten angebracht sind. Neue Medien ermöglichen so authentischere Lernumgebungen und lerner-zentrierteren Unterricht.
Diese Arbeit soll Möglichkeiten und Chancen, die durch die Einbringung der Neuen Medien in den Unterricht entstehen, aber auch die Schwierigkeiten durch und für Medienarbeit im Unterricht aufzeigen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Neue Medien
2.1 Definition
2.2 Die Bedeutung Neuer Medien im Alltag
2.3 Medienkompetenz
2.4 Die Erklärung der Kultusministerkonferenz zur Medienpädagogik
2.5 Die Computerausstattung der Schulen
3 Wie können Neue Medien im Unterricht eingesetzt werden?
3.1 Generelles
3.2 Verwendung zur Unterrichtsvorbereitung
3.3 Verwendung im Unterricht
3.3.1 Information und Forschung
3.3.2 Üben und anwenden
3.3.3 Kommunikation und Interaktion
3.3.4 Präsentation
4 Neue Medien und traditioneller Unterricht – eine Herausforderung für Lehrer und Schule
4.1 Die neue Lehrerrolle
4.2 Schule und Neue Medien
5 Kritische Anmerkungen
6 Fazit
7 Quellenverzeichnis
7.1 Internetquellen:
1 Einleitung
Die Bedeutung Neuer Medien in Alltag und Beruf hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Auch Kinder und Jugendliche beschäftigen sich in ihrer Freizeit viel mit Computer und Internet. Damit sie die Geräte und Programme bedienen, bei dem scheinbar unbegrenzten Angebot den Überblick behalten können und vor schädlichen Inhalten besser geschützt werden, müssen Schülerinnen und Schüler Medienkompetenz erwerben.
Aber nicht nur für Freizeitaktivitäten sind die Neuen Medien interessant, auch für die Schule und den Englischunterricht bieten sich vielfältige neue Optionen. Lehrer und Lehrerinnen können sie zur Unterrichtsvorbereitung nutzen und die Schüler und Schülerinnen können ihre Fähigkeiten mit Übungsprogrammen erweitern und festigen. Das Internet bietet die Möglichkeit, mit geringem Aufwand aktuelles authentisches Unterrichtsmaterial zu beschaffen, wie z.B. Blogs (Internettagebücher) und Podcasts (digitale Mitschnitte von Radio- und Fernsehsendungen), tagesaktuelle Artikel aus Zeitungen oder die Bilder von Live-Webcams, die in englischsprachigen Städten angebracht sind. Neue Medien ermöglichen so authentischere Lernumgebungen und lerner-zentrierteren Unterricht. (Müller-Hartmann und Schocker-von Ditfurth, S. 133)
Diese Arbeit soll Möglichkeiten und Chancen, die durch die Einbringung der Neuen Medien in den Unterricht entstehen, aber auch die Schwierigkeiten durch und für Medienarbeit im Unterricht aufzeigen. Dabei wird die Möglichkeit des Fernunterrichts über Lernplattformen etc., auch im Hinblick auf die deutsche Schulpflicht, ausgeklammert.
2 Neue Medien
2.1 Definition
Wenn von Neuen Medien gesprochen wird ist of unklar, was genau damit gemeint ist. Durch die Digitalisierung vereint der Computer inzwischen alle vormals getrennten Medien. (Besand 2007b, S.538ff ) Er ist in der Lage auditive, visuelle und audiovisuelle Daten zu speichern, abzuspielen und zu verändern. In Verbindung mit dem Internet können Daten weltweit abgerufen und versendet werden. Die einst klaren Trennlinien zwischen den Medien verwischen. So stellen Zeitungsredaktionen ständig aktualisierte Artikel ins Netz, der Radiomoderator kann per Webcam bei der Arbeit beobachtet werden und es ist möglich sich per E-Mail an der Diskussionsrunde einer Talkshow in Radio oder Fernsehen direkt zu beteiligen. Auch schaffen Computer und Internet völlig neue Kommunikationsstrukturen. Der Informationsfluss läuft nicht mehr überwiegend in eine Richtung, vom Sender zum Empfänger, da jeder zugleich Sender und Empfänger sein kann. Das Internet ist also ein interaktives Medium.
Auch wenn in der Literatur zuweilen angezweifelt wird, ob es sich beim Internet noch um ein Medium handelt (Meyer, S. 117) werde ich im folgenden mit dem Begriff „Neue Medien“ den mit dem Internet und möglicherweise anderen PC lokal vernetzten Computer bezeichnen, mit dem Hinweis, dass der Zusatz „Neue Medien“ bereits auf den Unterschied zum traditionellen Medienbegriff hinweist.
2.2 Die Bedeutung Neuer Medien im Alltag
Medien nehmen in unserem heutigen Alltags- und Berufsleben eine zentrale Position ein. Sie sind gewissermaßen omnipräsent. Zu Hause werden Medien von Kindern wie Erwachsenen als Unterhaltungs- und Informationsangebote wahrgenommen und im Beruf ist der sichere Umgang mit dem „Werkzeug“ Computer oft Einstellungsvoraussetzung. Dieser intensive Medienkontakt bleibt nicht ohne Folgen, vor allem für Kinder und Jugendliche:
Die von Medien vermittelten Informationen, Erfahrungen und Handlungsmuster beeinflussen – den Kindern und Jugendlichen häufig unbewusst – ihre Motivationen, Erwartungen und Interessen, die Wahl ihrer Vorbilder, die Entwicklung ihrer moralischen und ästhetischen Kategorien sowie ihrer intellektuellen Fähigkeiten. Sie wirken auf die Art ihrer persönlichen Konflikt- und Lebensbewältigung ein. (KMK, S.1 )
Medien haben also das Potential die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu beeinflussen, sie verändern aber auch generell die Wahrnehmung der Menschen und haben so, durch Wahl und Art der Informationen, ein enormes Potential zur Beeinflussung von Meinungsbildung und Grad der Informiertheit. Da diese wieder zu bestimmten Entscheidungen und Handlungen führen, kann man bei der medialen Darstellung nicht lediglich von einer Abbildung der gesellschaftlichen Zustände sprechen, Anja Besand bezeichnet Medien daher als „Wirklichkeitsgeneratoren“. (Besand 2007a, S.419 )
Das Internet bietet aufgrund der dezentralen Struktur und der großen Menge an Informationen die Möglichkeit sich zu jedem Thema umfassend und perspektivenreich zu informieren und auch zu äußern. Gerade durch diese Struktur erweist es sich aber als schwierig, ohne ausreichende Kenntnisse, tatsächlich auf die gewünschten Informationen zugreifen zu können, sowie Quellen schnell und sicher bewerten zu können.
Es ist also von zentraler Bedeutung sich in dieser Medienflut zurechtfinden zu können. Obwohl Schülerinnen und Schüler das Internet vielfach für Hobbies und Freizeitaktivitäten nutzen, bedeutet dies nicht, dass sie auch in der Lage sind mit diesen kritisch und selbstbestimmt umzugehen.
2.3 Medienkompetenz
In unserer Gesellschaft veralten Daten und Fakten in einem nie da gewesenen Tempo. Es reicht nicht mehr aus in der Schule „für’s Leben“ zu lernen, Schüler und Schülerinnen müssen in der Lage sein sich auch nach der Schule selbstständig weiter zu bilden. Unsere Vorstellungen von Wissen und Lernen haben sich verändert und „[d]er Stellenwert von Daten und Fakten [wird sich auch in der Schule] zugunsten der Förderung selbstständiger Urteils-, Interpretations- und Diskursfähigkeiten verringern.“ (Besand 2007a , S. 426, Timm, S. 147)
Der Zugang zum Internet und die Befähigung es sinnvoll zu nutzen sind demnach wichtige Schlüsselfaktoren, die sich auf das ganze Leben der Schüler und Schülerinnen auswirken können. Um eine gesellschaftliche Spaltung in Menschen mit Internetzugang, vor allem aber Medienkompetenz, und solche ohne zu vermeiden, hat der Staat ein Interesse daran, dass auch Schülern und Schülerinnen, die zu Hause keinen Zugang zum Internet haben der Umgang mit dem Medium gezeigt wird und dass allen Schülern und Schülerinnen Kompetenz im Umgang damit vermittelt wird. (Besand 2007a , S.419)
Das Medienverhalten von Kindern wird bereits sehr früh geprägt und Medienerziehung ist somit primär Aufgabe des Elterhauses. Die Schule soll diese Gewohnheiten aufarbeiten und dafür sorgen, dass die Medienwahrnehmung und der Umgang mit Medien kritisch, verantwortlich aber auch kreativ werden. Ein richtiger Umgang mit Medien ist gerade im Bezug auf das Internet äußerst wichtig, da der Netzinhalt kaum kontrolliert werden kann. (KMK, S. 1) Medienkompetenz ist demnach ein wichtiges schulisches Bildungs- und Erziehungsziel, denn
„[a]uch wenn Kinder und Jugendliche heute in einer Medienflut aufwachsen …, bedeutet dies noch lange nicht, dass sie gelernt haben genau hinzusehen und das, was sie sehen kritisch zu hinterfragen. Die Schule und auch der Englischunterricht müssen einen Beitrag zur media literacy, zur Medienerziehung leisten.“ (Doff und Klippel, S. 160)
Aber was genau bedeutet Medienkompetenz? Der Begriff hat durch die häufige Verwendung in verschiedenen Kontexten an konkreter Bedeutung verloren. Ursprünglich geht er auf Dieter Baacke zurück. Dieser unterscheidet vier zentrale Bereiche der Medienkompetenz: Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung. (Frech, S. 78)
Die Fähigkeit der „Medienkritik“ soll die Schülerinnen und Schüler, zum einen, in die Lage versetzen, die ihnen zu Verfügung stehenden Informationen auch im Hinblick auf die Quellen kritisch zu bewerten, zum anderen den Einfluss, den Medien auf die Gesellschaft und den Einzelnen haben zu erkennen. Zudem sollen sie dazu befähigt werden, dieses Wissen auf sich selbst und das eigene Handeln zu beziehen. Auch ethische Überlegungen sollten mit einbezogen werden. „Medienkunde“ meint das Wissen über Medien. Das Mediensystem, wie Medien arbeiten und Nachrichten produziert werden, soll kritisch hinterfragt werden. Unter diesen Punkt fällt ebenfalls die instrumentell-qualifikatorische Fähigkeit, die Geräte zu bedienen.
Unter den Begriff „Mediennutzung“ fällt einerseits das praktische rezeptive Anwendungskönnen, worunter auch Decodierfähigkeit der neuen Zeichensysteme im Internet zu verstehen ist, und eine gewisse Angebotskompetenz, andererseits die Fähigkeit interaktiv mitzuwirken, antworten zu können.
Die Befähigung zur „Mediengestaltung“ bedeutet, dass die Schüler und Schülerinnen sowohl in der Lage sind, das bestehende Mediensystem weiterzuentwickeln, als auch innerhalb der Medien oder unter Nutzung der Medien kreativ-gestalterisch tätig zu sein, in einer Art die über die reine Kommunikation hinausgeht. (Frech, S. 78)
Medienkompetenz ist also eine sehr komplexe jedoch auch klar definierbare Fähigkeit und
„..der Kompetenzbegriff [verweist] darauf, dass die Menschen den Medien nicht einfach ausgeliefert sind, sondern kompetent und souverän mit ihnen umgehen können. Medienkompetenz ist zunächst die einzig vernünftige Antwort auf die Existenz und Ausweitung von Medien, denn sie „entzaubert“ Medien.“ (Frech, S. 78)
Problematisch ist, dass das Erlernen von Medienkompetenzen sehr zeitaufwändig ist. Die Fachlehrer bzw. Fachlehrerinnen verwenden selbstverständlich ungern lange Zeitspannen auf das Erlernen grundlegender Methodenkompetenzen, wie zum Beispiel das Verwenden von Suchmaschinen oder den Umgang mit Textverarbeitungsprogrammen. Solange dieses Wissen nicht außerhalb des Fachunterrichts vermittelt werden kann, bleiben nur der Verzicht auf bestimmte Medieneinsätze, zumindest bis die Schüler und Schülerinnen die notwendigen Qualifikationen außerschulisch oder in anderen Fächern erworben haben, oder die Eingliederung der Aneignung der benötigten Fähigkeiten in den Englischunterricht.
2.4 Die Erklärung der Kultusministerkonferenz zur Medienpädagogik
In einer Erklärung zur Medienpädagogik in der Schule vom 12.05.1995 fordert die Kultusministerkonferenz, dass die Schüler und Schülerinnen zu einem sachgerechten, selbstbestimmten und sozial verantwortlichen Umgang mit Medien befähigt werden. Die in der Erklärung enthaltenden Forderungen decken sich mit den Unter dem Stichpunkt „Medienkompetenz“ bereits genannten Fähigkeiten. Inzwischen haben alle Bundesländer Richtlinien zur Medienpädagogik in ihre Lehrpläne aufgenommen.
Die Kultusministerkonferenz betont, dass Medienpädagogik offen gegenüber der Medienwelt sein muss und sich Lehrer und Lehrerinnen mit der Medienerfahrung der Schüler und Schülerinnen auseinandersetzen sollen. Zudem fordert sie, dass die Problemstellungen und differenzierten medienpädagogischen Aufgabenfelder verpflichtend, zugeordnet zu Fächern und Alter der Schülerinnen und Schüler, in den Lehrplan eingefügt werden. Die Voraussetzungen für fachbezogene, aber auch fächerübergreifende medienpädagogische Arbeit sollen verbessert und Unterrichtsmedien, -materialien und –modelle entwickelt werden. Um dies umsetzen zu können soll Medienpädagogik in Aus- und Weiterbildung der Lehrer und Lehrerinnen einen festen Platz bekommen. (KMK, S. 2f)
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- Arbeit zitieren
- Lena Linden (Autor:in), 2007, Neue Medien im Englischunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83854
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