In der Vergangenheit wurde durch die Dominanz der naturwissenschaftlichen Medizin das Thema Gesundheit geprägt durch den Begriff der Krankheit. Diese ".. pathologische Orientierung versucht(e) zu erklären, warum Menschen krank werden (und) sie unter eine gegebene Krankheitskategorie fallen." (Antonowsky 1997, 15)
Demgegenüber steht die neuere Tendenz, die sich nicht der Heilung von Krankheit verschreibt, sondern vielmehr die Wiederherstellung und Erhaltung von Gesundheit fokussiert, die "salutogenetische Orientierung, die sich auf die Ursprünge der Gesundheit konzentriert ..." (Antonowsky 1997, 15). Die Fragen, die hier zu klären sind, lauten: "Warum befinden sich Menschen auf der positiven Seite des Gesundheits-Krankheits-Kontinuums oder warum bewegen sie sich auf den positiven Pol zu, unabhängig von ihrer aktuellen Position?" (Antonowksy 1997, 15)
Den Kerngedanken des salutogenetischen Modells stellt die Theorie des Koheränzgefühls dar, das sich nach Antonowsky im Lauf des Lebens entwickelt und auch verändern kann. Seiner Aussage nach trägt die Stärke des Koheränzgefühls maßgeblich dazu bei, wie Menschen mit Einwirkungen von außen umgehen und wo sie sich auf dem Gesundheits-Krankheits-Kontinuum wahrnehmen. (vgl. Antonowsky 1997, 33)
Aus diesen Gedanken lässt sich schließen, dass eine Veränderung des Koheränzgefühls ihre Position verändern und sie somit mehr auf den einen oder anderen Pol des Gesundheits-Krankheitskontinuum zubewegen könnte.
Er geht weiter davon aus, dass eine Person mit einem starken SOC (= Koheränzgefühl) "..eher als eine mit einem schwachen SOC einen Stressor als glücklicher, weniger konfliktreich oder weniger gefährlich bewertet." (Antonowsky 1997, 128/129)
Diese Annahme soll im Folgenden auf die mögliche Wirksamkeit bei der Vermeidung einer im Gesundheitswesen - hier exemplarisch in der Altenpflege - zunehmend auftretenden Einschränkung des Wohlbefindens, dem Burnout-Syndrom, betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
1 Themenabgrenzung
2 Das Gesundheitskonzept von Aaron Antonowsky
2.1 Begriffe
2.1.1 Salutogenese und Pathogenese
2.1.2 Stressoren
2.2 Das Konzept des Koheränzgefühls
2.2.1 Definition Koheränzgefühl
2.2.2 Komponenten des Koheränzgefühls
2.2.3 Zusammenhang zwischen den Komponenten
2.2.4 Bedeutung von Grenzen für das Koheränzgefühl
2.3 Wege zu erfolgreichem Coping und zu Gesundheit
3 Das Burnout-Syndrom
3.1 Definition Burnout
3.2 Entstehung des Burnout-Syndroms
3.3 Phasen und Symptomatik des Burnout-Syndroms
3.4 Burnout und Altenpflege
4 Mögliche Bedeutung des Koheränzgefühls bei der Entstehung des Burnout-Syndroms in der Altenpflege
4.1 Ausgangspunkt
4.2 Mögliche Bedeutung
5 Literaturverzeichnis
1 Themenabgrenzung
In der Vergangenheit wurde durch die Dominanz der naturwissenschaftlichen Medizin das Thema Gesundheit geprägt durch den Begriff der Krankheit. Diese „.. pathologische Orientierung versucht(e) zu erklären, warum Menschen krank werden (und) sie unter eine gegebene Krankheitskategorie fallen.“ (ANTONOWSKY 1997, 15).
Demgegenüber steht die neuere Tendenz, die sich nicht der Heilung von Krankheit verschreibt, sondern vielmehr die Wiederherstellung und Erhaltung von Gesundheit fokussiert, die „salutogenetische Orientierung, die sich auf die Ursprünge der Gesundheit konzentriert …“ (ANTONOWSKY 1997, 15). Die Fragen, die hier zu klären sind, lauten; „Warum befinden sich Menschen auf der positiven Seite des Gesundheits-Krankheits-Kontinuums oder warum bewegen sie sich auf den positiven Pol zu, unabhängig von ihrer aktuellen Position?“ (ANTONOWSKY 1997, 15).
Den Kerngedanken des salutogenetischen Modells stellt die Theorie des Koheränzgefühls dar, das sich nach Antonowsky im Lauf des Lebens entwickelt und auch verändern kann. Seiner Aussage nach trägt die Stärke des Koheränz-gefühls maßgeblich dazu bei, wie Menschen mit Einwirkungen von außen umgehen und wo sie sich auf dem Gesundheits-Krankheits-Kontinuum wahr-nehmen. (vgl. ANTONOWSKY 1997, 33)
Aus diesem Gedanken lässt sich schließen, dass eine Veränderung des Koheränz-gefühls ihre Position verändern und sie somit mehr auf den einen oder anderen Pol des Gesundheits-Krankheits-Kontinuums zubewegen könnte.
Er geht weiter davon aus, dass eine Person mit einem starken SOC (= Koheränz-gefühl) „ ..eher als eine mit einem schwachen SOC einen Stressor als glücklicher, weniger konfliktreich oder weniger gefährlich bewertet.“ (ANTONOWSKY 1997, 128/129)
Diese Annahme soll im Folgenden auf die mögliche Wirksamkeit bei der Vermeidung einer im Gesundheitswesen – hier exemplarisch in der Altenpflege – zunehmend auftretenden Einschränkung des Wohlbefindens, dem Burnout- Syndrom, betrachtet werden.
2 Das Gesundheitskonzept von Aaron Antonowsky
2.1 Begriffe
2.1.1 Salutogenese und Pathogenese
Diese beiden Ansätze haben eine zentrale Gemeinsamkeit, sie sind „ …auf der Annahme einer fundamentalen Dichotomie zwischen gesunden und kranken Menschen begründet.“ (ANTONOWSKY 1997, 23)
„Die dichotome Einteilung ist die Einteilung des Begriffsumfanges in zwei zueinander komplementäre Artbegriffe: Ein Begriff A wird in zwei Begriffe B und Nicht-B eingeteilt, die den Umfang des einzuteilenden Begriffes vollständig erfassen.“ (WIEDEMANN)
Ein Unterschied besteht nach Antonowsky darin, wie man diesen Sachverhalt beleuchtet. Aus salutogenetischer Sicht geht es darum, Krankheit zu vermeiden und aus pathologischer Sicht steht die Behandlung von Krankheit im Vordergrund.
Die Pathogenese geht weiter davon aus, „ … dass Krankheiten durch Erreger ausgelöst werden … Der Risikofaktor, der Stressor, hat die Vorstellungskraft erobert.“ (ANTONOWSKY 1997, 24/25) Die Salutogenese berücksichtigt eher, wie man das „ … gesunde Ende des Kontinuums…“ erreicht. Es ist wichtig, „ …dass es sich hierbei oftmals um verschiedene Faktoren handelt. Man bewegt sich nicht allein dadurch in diese Richtung, dass man ein geringes Maß an Risikofaktoren … auf-weist.“ (ANTONOWSKY 1997, 25)
2.1.2 Stressoren
Stressoren, die Antonowsky als „Herausforderungen, für die es keine unmittelbar verfügbaren oder automatisch adaptiven Reaktionen gibt“ (ANTONOWSKY 1997, S. 43) definiert, sind ein wesentliches Element des Konzeptes der Salutogenese. Die Pathogenese sieht Stressoren als rein negative Einwirkungen auf den Organismus, die es zu reduzieren gilt; dies ist aus salutogenetischer Sicht nicht der Fall: „Stressoren werden nicht als etwas Unanständiges angesehen, das fortwährend reduziert werden muss, sondern als allgegenwärtig. Darüberhinaus werden die Konsequenzen von Stressoren nicht notwendigerweise als pathologisch angenommen, sondern als möglicherweise sehr wohl gesund – abhängig vom Charakter des Stressors und der erfolgreichen Auflösung der Anspannung.“ (ANTONOWSKY 1997, S. 30)
2.2 Das Konzept des Koheränzgefühls
2.2.1 Definition Koheränzgefühl
„ Das SOC (Koheränzgefühl) ist eine globale Orientierung, die ausdrückt, in welchem Ausmaß man ein durchdringendes, andauerndes und dennoch dynamisches Gefühl des Vertrauens hat, dass
1. die Stimuli, die sich im Verlauf des Lebens aus der inneren und äußeren Umgebung ergeben, strukturiert, vorhersehbar und erklärbar sind;
2. einem die Ressourcen zur Verfügung stehen, um den Anforderungen, die diese Stimuli stellen, zu begegnen;
3. diese Anforderungen Herausforderungen sind, die Anstrengung und Engage-ment lohnen.“ (ANTONOWSKY 1997, 36
2.2.2 Komponenten des Koheränzgefühls
Gefühl der Verstehbarkeit
Aus Punkt 1 der Definition lässt sich das Gefühl der Verstehbarkeit ableiten, das auch den Kern der Definition darstellt. Damit ist das Maß gemeint, in dem man Stimuli als sinnvoll wahrnimmt. Liegt bei einer Person ein hohes Maß an Verstehbarkeit vor, so wird davon ausgegangen, dass diese die zukünftigen Stimuli, die sie erwarten, als vorhersagbar annimmt oder sie wenigstens einordnen und erklären können wird. Dies sagt allerdings nichts darüber aus, ob die Stimuli erwünscht sind. Aber auch bei nicht erwünschten Stimuli hat die Person die Gewissheit, dass sich alles regeln wird.
(vgl. ANTONOWKSY 1997, 34/35)
Gefühl der Machbarkeit/Handhabbarkeit
Dies lässt sich aus Punkt 2 der obigen Definition ableiten. Hier geht es darum, dass auf die einströmenden Stimuli reagiert werden kann, indem die Person über ausreichend Ressourcen verfügt, um ihnen zu begegnen. Hier sind sowohl solche Ressourcen gemeint, die sie selbst steuert, oder solche, die außerhalb der eigenen Person bereitstehen. Ist das Gefühl der Handhabbarkeit stark ausgeprägt, so wird die Person sich selbst weniger als Opfer oder ungerecht behandelt sehen. Es geht darum, mit den Ereignissen mit denen man konfrontiert wird, umzugehen.
(vgl. ANTONOWKSY 1997, 35)
Gefühl der Bedeutsamkeit
Abzuleiten aus Punkt 3 der Definition ist das Gefühl der Bedeutsamkeit. Diese Komponente repräsentiert das motivationale Element. Ereignisse in Lebensbereichen, die Personen sehr am Herzen liegen, aus Sicht der Emotionalität und nicht nur bezogen auf die Kognition, werden eher als Herausforderung angesehen und als wichtig genug, um emotional darauf zu reagieren bzw. sich zu engagieren.
(ANTONOWSKY 1997, 35)
2.2.3 Zusammenhang zwischen den Komponenten
In diesem Zusammenhang spricht ANTONOWKSY von GRRs, sog. Widerstands-ressourcen, die im Zusammenhang mit den Komponenten des Koheränzgefühls stehen. „Die implizite Annahme war, daß (!) ein GRR notwendigerweise alle drei Typen von Erfahrungen bietet.“ (ANTONOWSKY 1997, 36)
Er geht davon aus, dass es an sich vernünftig wäre, anzunehmen, dass die Komponenten des Koheränzgefühls untrennbar miteinander verbunden sind und wies empirisch nach, dass die Verbindungen zwischen ihnen tatsächlich sehr hoch, aber nicht perfekt sind. Es ist genauso möglich, dass eine Person einen hohen Anteil der einen und einen niedrigen der anderen Komponente besitzt. Er entwickelte einen dynamischen Zusammenhang der Komponenten in Form einer Tabelle, die er folgendermaßen erklärt:
[...]
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