Im Angesicht der kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Globalisierung stellt sich – im europäischen wie auch im internationalen Kontext – die Frage nach der Rolle der Sprache innerhalb dieser Bewegungen. Insbesondere supranationale Organisationen wie die Europäische Union (im Folgenden gemäß der gängigen Abkürzung „EU“ genannt) und ihre Institutionen könnten ohne grenzüberschreitende Kommunikation nicht agieren. Zumeist erscheint die Weltsprache Englisch als Lingua Franca und damit als Misch- und Behelfssprache der Globalisierung als praktikable Lösung – vergessen werden dabei jedoch nicht nur die Bedeutung einzelner anderer Weltsprachen wie beispielsweise des Französischen, sondern auch der Wert der kulturellen Diversität, zu dem eine multilinguale Praxis beiträgt. Die europäische Sprachenpolitik, die gemäß Verordnung aktuell zwanzig Amtssprachen den Anspruch auf Gleichbehandlung gewährt, stellt ein Beispiel für die Bestrebungen der EU dar, in der „Vielfalt geeint“ zu erscheinen. Damit berücksichtigt sie nicht nur die verschiedenen Sprachen ihrer Mitgliedsländer, sondern auch deren Identität, die insbesondere die europäischen Nationen eng mit ihrer Sprache verbinden (vgl. Ammon 1994a: 13).
Inhaltsverzeichnis
- GEGENSTAND UND ZIEL DER ARBEIT
- FRANZÖSISCH ALS WELTSPRACHE
- Französisch und Englisch – zwei Sprachen in Konkurrenz um den Status als internationale Verkehrssprache
- Die französische Sprache als Ausdruck der politischen Stellung Frankreichs - historische Dimension
- Der Vormarsch des Englischen
- Die globale Stellung des Französischen - zeitgenössische Dimension
- Französisch als kulturelles Erbe der frankophonen Gemeinschaft
- Der Stellenwert der Sprache im französischen Selbstverständnis
- Sprachgesetzgebung und Kulturpolitik in Frankreich
- Institutionen der Frankophonie - Pflege des „,patrimoine“
- FRANZÖSISCH ALS EUROPÄISCHE VERKEHRSSPRACHE
- Europäische Sprachenpolitik – ein linguistisches Mosaik
- Gesetzliche Regelungen
- Amts- und Arbeitssprachen
- Die Diskussion um die europäische Mehrsprachigkeit
- Alternativen zur aktuellen Regelung
- Die Stellung des Französischen in den Institutionen der Europäischen Union
- Die Sprachenpraxis in den Organen der EU
- Empirische Untersuchungen zur Sprachenfrage in der EU
- Experteninterviews
- Maßnahmen der französischen Regierung zum Erhalt des Französischen als Arbeitssprache der EU
- ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der französischen Sprache in der Europäischen Union. Sie betrachtet die historische Entwicklung des Französischen als Weltsprache und analysiert dessen aktuelle Stellung im Kontext der Globalisierung und des Vormarsches des Englischen. Die Arbeit beleuchtet auch die Bedeutung der französischen Sprache als kulturelles Erbe der Frankophonie und die Rolle, die sie für das französische Selbstverständnis spielt. Der Fokus liegt anschließend auf der Position des Französischen als Arbeitssprache in den Institutionen der EU. Dabei wird die europäische Sprachenpolitik, die Rolle des Französischen in den EU-Organen und die Maßnahmen der französischen Regierung zum Erhalt des Französischen als Arbeitssprache der EU betrachtet.
- Die Rolle der französischen Sprache in der Globalisierung
- Der Stellenwert des Französischen als kulturelles Erbe
- Die Bedeutung der Sprache für das französische Selbstverständnis
- Die Sprachenpolitik der Europäischen Union
- Die Position des Französischen als Arbeitssprache in den EU-Institutionen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den Gegenstand und das Ziel der Arbeit. Es wird die Frage nach der Rolle der Sprache im Kontext der Globalisierung aufgeworfen und die Bedeutung des Französischen als Weltsprache im Vergleich zum Englischen hervorgehoben.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Französischen als Weltsprache. Es werden die historische Entwicklung des Französischen als Ausdruck der politischen Stellung Frankreichs und der Vormarsch des Englischen beleuchtet. Die globale Stellung des Französischen im zeitgenössischen Kontext wird ebenfalls analysiert.
Das dritte Kapitel untersucht das Französische als kulturelles Erbe der frankophonen Gemeinschaft. Es werden der Stellenwert der Sprache im französischen Selbstverständnis, die Sprachgesetzgebung und Kulturpolitik in Frankreich sowie die Institutionen der Frankophonie beleuchtet.
Das vierte Kapitel betrachtet das Französische als europäische Verkehrssprache. Es werden die europäische Sprachenpolitik, die gesetzlichen Regelungen, die Amts- und Arbeitssprachen sowie die Diskussion um die europäische Mehrsprachigkeit analysiert. Es werden auch Alternativen zur aktuellen Regelung betrachtet.
Das fünfte Kapitel fokussiert sich auf die Stellung des Französischen in den Institutionen der Europäischen Union. Es werden die Sprachenpraxis in den Organen der EU, empirische Untersuchungen zur Sprachenfrage in der EU und Experteninterviews vorgestellt. Zudem werden Maßnahmen der französischen Regierung zum Erhalt des Französischen als Arbeitssprache der EU betrachtet.
Schlüsselwörter
Französische Sprache, Europäische Union, Weltsprache, Sprachenpolitik, Kulturpolitik, Frankophonie, Multilingualität, Arbeitssprache, Globalisierung, Englisch, Identität, Europäische Integration, Institutionen der EU, Sprachenregime.
- Quote paper
- Lucie Kimmich (Author), 2006, Die Rolle der französischen Sprache in der Europäischen Union, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83356