Meiner Arbeit liegt als Quelle ein Auszug aus Ciceros drittem Buch seiner Schrift DE LEGIBUS zugrunde. Die verwendete Edition leitet kurz die Thematik ein und liefert neben der lateinischen Urfassung des Textes eine englische Übersetzung.
Ausgehend von Ciceros Ausführungen zu geheimen Abstimmungen soll zum einen seine persönliche Einstellung zum Vorgehen bei Wahlen und Abstimmungen, andererseits vor allem aber die Frage untersucht werden, was zur Einführung geheimer Stimmabgaben in der späten römischen Republik führte und wann dies geschah. Zur Frage nach den Gründen für eine Änderung des Abstimmungsverfahrens findet sich in der Forschung eine Kontroverse, die hauptsächlich zwei Lager aufweist. Während einerseits in diesem Zusammenhang von einer mehr oder weniger opportunistischen popularen Maßnahme gegen Senat und Optimaten und das traditionelle Bindungssystem ausgegangen wird, wird andererseits die Änderung als eine Maßnahme gegen den Ambitus, also die Wahl-bestechung, erklärt.
Weiterhin ist in diesem Kontext eine Betrachtung des Ablaufs von Stimmabgaben vor und nach Einführung geheimer Abstimmverfahren nötig und schließlich ist auch zu überlegen, wie sich eine Verfahrensänderung auf den Ablauf einer Wahl oder Abstimmung auswirken mußte.
In der Forschung nehmen Betrachtungen des republikanischen Wahl- und Abstimmungssystems einen breiten Raum ein und auch die Thematik des Ablaufes solcher Vorgänge sind von unterschiedlichsten Ansätzen aus behandelt worden. Neben den Schlußfolgerungen aus dem Studium der überlieferten schriftlichen Quellen ist zum anderen auch von archäologischen Funden wie Überresten von Bauwerken und Abbildungen auf entdeckten römischen Münzen auf Vorgehensweisen geschlossen worden. Diese verschiedenen Ansatzpunkte haben ziemlich plastische Vorstellungen über den Ablauf von Wahlen und Abstimmungen ermöglicht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Cicero und geheime Abstimmungen
- 2.1 Die Quelle
- 2.2 Stimmabgabe bei Wahlen in der Römischen Republik
- 2.3 Einführung geheimer Abstimmungen in der Römischen Republik
- 2.4 Ciceros Einstellung zum Wahlverfahren
- 2.5 Geheime Abstimmungen im Spiegel der Forschung
- 3. Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Ciceros Ausführungen zu geheimen Abstimmungen und untersucht seine persönliche Einstellung zum Wahlverfahren sowie die Gründe für die Einführung geheimer Stimmabgaben in der späten römischen Republik.
- Ciceros persönliche Haltung zum Wahlverfahren
- Die Gründe für die Einführung geheimer Abstimmungen in der römischen Republik
- Die Kontroverse in der Forschung über die Gründe für die Änderung des Abstimmungsverfahrens
- Der Ablauf von Stimmabgaben vor und nach Einführung geheimer Abstimmverfahren
- Die Auswirkungen einer Verfahrensänderung auf den Ablauf von Wahlen und Abstimmungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Arbeit basiert auf einem Auszug aus Ciceros Schrift "DE LEGIBUS" und konzentriert sich auf seine Aussagen zu geheimen Abstimmungen. Sie untersucht Ciceros Einstellung zum Wahlverfahren und analysiert die Gründe für die Einführung geheimer Abstimmungen in der späten römischen Republik.
2. Cicero und geheime Abstimmungen
2.1 Die Quelle
Die Quelle der Arbeit ist ein Abschnitt aus Ciceros "DE LEGIBUS", der sich mit dem Thema der geheimen Abstimmungen befasst. Cicero verfasste das Werk 52/51 v. Chr. und präsentiert darin sein Modell für eine ideale "re publica" mit Fokus auf Wahlverfahren, Gerichts- und Gesetzesabstimmungen.
2.2 Stimmabgabe bei Wahlen in der Römischen Republik
Dieser Abschnitt beleuchtet die traditionellen Methoden der Stimmabgabe in der römischen Republik. Er beschreibt den Ablauf von Wahlen und Abstimmungen und die beteiligten Akteure.
2.3 Einführung geheimer Abstimmungen in der Römischen Republik
Dieser Abschnitt untersucht die Gründe für die Einführung geheimer Abstimmungen in der römischen Republik. Er beleuchtet die Kontroverse in der Forschung, die unterschiedliche Interpretationen hinsichtlich der Gründe für die Änderung des Abstimmungsverfahrens bietet.
2.4 Ciceros Einstellung zum Wahlverfahren
Dieser Abschnitt analysiert Ciceros persönliche Meinung zum Wahlverfahren und zu geheimen Abstimmungen. Er untersucht, ob Cicero die Einführung geheimer Abstimmungen befürwortete oder ablehnte und welche Argumente er dafür oder dagegen anführte.
2.5 Geheime Abstimmungen im Spiegel der Forschung
Dieser Abschnitt beleuchtet die verschiedenen Ansätze und Interpretationen von Historikern und Wissenschaftlern zum Thema der geheimen Abstimmungen in der römischen Republik. Er diskutiert verschiedene Theorien und Erkenntnisse, die in der Forschung vertreten werden.
Schlüsselwörter
Cicero, geheime Abstimmungen, römische Republik, Wahlverfahren, Wahlbestechung, Ambitus, Senat, Optimaten, Plebejer, "DE LEGIBUS", politische Strukturen, Antike, Geschichtsforschung.
- Quote paper
- Ralf Käcks (Author), 1998, Cicero und geheime Abstimmungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8324