Lexikalischer Wandel ist allgegenwärtig und beeinflusst unsere Sprache in
unterschiedlichen Bereichen. Im letzten Jahrhundert ist das Gebiet des Computers,
neben dem der Kriegsführung1, der produktivste Liefererant von Neologismen. Der
Computer hat das Ende des letzten Jahrhunderts mitbestimmt und das Internet nimmt im neuen Jahrtausend an Bedeutung immer weiter zu. Es ist also nur natürlich, dass durch diesen enormen technischen Fortschritt auch das Vokabular einer Sprache nachhaltig beeinflusst wird. Heutzutage ist zudem der Einfluss von Technologie und Wissenschaft auf das tägliche Leben enorm. Technische Begriffe werden jetzt nicht nur von Fachleuten benutzt, sondern gehören zum alltäglichen Vokabular eines jeden (Mair, 2006: 81). Im Folgenden werden, nach einer einführenden Darstellung allgemeiner Begriffe und einer kurzen Vorstellung von Gründen für das Entstehen von
Sprachwandel, die Prinzipien des lexikalischen Wandels beschrieben. Dieser findet auf
drei Ebenen statt, die einzeln untersucht werden. Zum einen kann sich das Vokabular
einer Sprache durch Prozesse der Wortbildung von innen heraus erweitern. Hierzu
werden die eigenen Ressourcen einer Sprache herangezogen und neu miteinander
kombiniert. Das Vokabular einer Sprache kann sich aber auch an fremden Ressourcen
bedienen. Durch Entlehnungen aus anderen Sprachen werden Wörter, manchmal auch
zusammen mit den sie bezeichnenden Konzepten, in die eigene Sprache eingeführt.
Dieses war besonders in der Vergangenheit für das Englische sehr wichtig. Die letzte
und zugleich wohl auch für die Sprecher einfachste Ebene ist das Erweitern und
Verändern von Bedeutungen schon bestehender Wörter. Bei diesem semantischen
Wandel wird für ein neues Konzept einfach ein schon bekanntes Wort benutzt und
dessen Bedeutung dementsprechend angepasst. Es können aber auch bestehende Wörter in ihrer Bedeutung veralten und dadurch ungebräuchlich werden.
Im letzten Teil der Arbeit werden dann schließlich anhand einer Korpusanalyse einige der vorher dargestellten Wortbildungen und Bedeutungsänderungen in ihrem tatsächlichen Gebrauch untersucht und andere wichtige Phänomene des lexikalischen Wandels in der Computerterminologie, wie zum Beispiel wichtige Neubildungen und Beispiele von Veralterung, erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlegende Konzepte
- Wortbedeutung, Polysemie und Synonymie
- Institutionalisierung und Lexikalisierung
- Nichtetablierung und das Veralten von Wörtern
- Produktivität
- Potenzielle Wörter
- Gründe für lexikalischen Wandel
- Innovation und Wandel
- Relevante Gründe für lexikalischen Wandel in der Computerterminologie
- Bedarf an neuem Vokabular
- Ausdruck von Lebensgefühl und Gruppenzugehörigkeit
- Wortbildung
- Komposita
- Affigierung
- Combining Forms
- Die Form cyber
- Konversion
- Clipping
- Blends oder Wortkreuzungen
- Akronyme und Abkürzungen
- Neologismen
- Analogien oder Wortspiele
- Borrowing oder Entlehnungen
- Semantischer Wandel
- Bedeutungserweiterung
- digital/cyber/virtual/electronic
- Bedeutungsverengung
- Metapher
- Metonymie
- Ellipse
- Tabu und Euphemismus
- Bedeutungsverbesserungen und -verschlechterungen
- Bedeutungserweiterung
- Korpus Analyse
- Verwendete Korpora
- WebCorp – das Internet als Korpus
- Korpus des Guardian und der New York Times
- Wichtige Neubildungen der letzten Jahre
- Beispiele von Ungebräuchlichkeit und Veralten
- Ist die Form cyber immer noch produktiv?
- Der Gebrauch von cyber, virtual, digital und electronic
- Das Vorkommen von Ellipsen
- Synonymische Wortbildungen
- Der Einfluss der Computerterminologie auf andere Bereiche der Sprache
- Ausblick auf andere mögliche Korpora
- Verwendete Korpora
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem lexikalischen Wandel im heutigen Englisch, genauer mit dem Einfluss des Computerwortschatzes auf die englische Sprache. Sie analysiert, wie neue Konzepte und Objekte aus dem Bereich der Computertechnologie benannt werden, und wie sich die Bedeutung bestehender Wörter durch den Einfluss von Computern und Internet verändert.
- Wortbildungsprozesse im Computerwortschatz
- Semantischer Wandel durch den Einfluss von Computern und Internet
- Korpusanalyse des Computerwortschatzes
- Etablierung von Wörtern aus der Computerterminologie in der Allgemeinsprache
- Synonymie in der Computerterminologie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik des lexikalischen Wandels und stellt wichtige Konzepte wie Wortbedeutung, Polysemie und Synonymie vor. Es werden auch die Prinzipien der Institutionalisierung und Lexikalisierung sowie das Veralten von Wörtern erläutert. Im zweiten Teil werden die Gründe für lexikalischen Wandel, insbesondere im Bereich der Computerterminologie, untersucht. Es werden dabei der Bedarf an neuem Vokabular und der Einfluss von Lebensgefühl und Gruppenzugehörigkeit auf die Sprache analysiert. Im dritten Teil der Arbeit werden verschiedene Wortbildungsprozesse im Computerwortschatz vorgestellt, darunter Komposition, Affigierung, Combining Forms, Konversion, Clipping, Blends, Akronyme, Neologismen und Analogien. Kapitel 5 behandelt das Phänomen des Borrowings oder Entlehnungen, die im Bereich der Computerterminologie jedoch nur eine geringe Rolle spielen. Kapitel 6 widmet sich dem semantischen Wandel und analysiert verschiedene Formen der Bedeutungserweiterung und -verengung sowie die Rolle von Metaphern, Metonymien und Ellipsen. Die Arbeit schließt mit einer umfassenden Korpusanalyse ab, die anhand von Beispielen aus verschiedenen Korpora das Erscheinen neuer Wörter, das Veralten von Begriffen und die Bedeutungserweiterung von Wörtern aus der Computerterminologie untersucht.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit behandelt Schlüsselwörter und -konzepte der Computerterminologie, darunter Wortbildung, lexikalischer Wandel, Bedeutungswandel, Metaphern, Metonymien, Ellipsen, Korpusanalyse, Synonymie, sowie der Einfluss des Computerwortschatzes auf die englische Sprache. Die Analyse basiert auf Beispielen aus dem Bereich von Computern und Internet.
- Quote paper
- Magister Artium Marlene Wieland (Author), 2007, Lexikalischer Wandel im heutigen Englisch - eine Untersuchung anhand des Computerwortschatzes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83046