„Der Staat ist nicht mehr, was er früher einmal war. Weder ist er eine besondere Autorität mit eigentümlicher Macht, noch ist er die zentral-hierarchische Steuerungs- und Koordinationsinstanz, die am besten weiß und verwirklichen kann, wohin ‚es’ gehen soll.“
Nicht nur einzelne, gemeinhin als den Staat betreffend bezeichnete Politikfelder, wie beispielsweise Sicherheit, Wirtschaft, Kultur und Umwelt, sind von Globalisierungsprozessen betroffen, sondern sie verändern auch die Bedingungen des Regierens im 21. Jahrhundert.
Schenkt man der These Glauben, dass eines der wesentlichen Merkmale der Globalisierung die Verringerung der Bedeutung von Grenzen ist, dann hat dies auch Konsequenzen für politische Strukturen und Prozesse und in besonderem Maße für die Tätigkeit des Regierens.
Regieren beruht nach ‚historischem’ Verständnis auf der Vorstellung eines durch eine Regierung vertretenen Staates, der für die Bevölkerung eines eindeutig bestimmten und begrenzten Territoriums Regeln verfasst. ‚Grenzenloses’ Regieren kommt in der traditionellen, auf den nationalstaatlichen Rahmen begrenzten Vorstellung von Politik allerdings nicht vor. Verregelt werden, unter anderem, problematische Handlungszusammenhänge, die aus dem unkoordinierten Nebeneinander der Handlungen verschiedener Individuen oder Gruppen entstehen. Problematisch ist ein Handlungszusammenhang, wenn das unkoordinierte Handeln unterschiedlicher sozialer Akteure zu unerwünschten Ergebnissen führt. Beim Regieren geht es also um Steuerung und Koordination, sowie um die Kontrolle der Regelbefolgung und Sanktionierung von Regelbrüchen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Fragestellung
- Gesellschaftsformationen und „Postfordismus“
- Vom Fordismus zum Postfordismus
- Entstehungsbedingungen und Struktur des Fordismus
- Die Krise des Fordismus
- Zusammenfassung und Schlussfolgerung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Globalisierung auf die Legitimation nationalstaatlicher Demokratien und den Zusammenhang zwischen der Transformation des Kapitalismus und gesellschaftlichen Veränderungen. Er analysiert den Wandel vom Fordismus zum Postfordismus und untersucht die Folgen dieser Entwicklung für die Strukturen und Spannungslinien der Gesellschaft.
- Die Krise des nationalstaatlichen Modells des Regierens im Kontext der Globalisierung
- Die Rolle des Staates in der Regulierung von Produktionsverhältnissen im Fordismus und Postfordismus
- Die Transformation des Kapitalismus und die Entstehung des „Postfordismus“
- Gesellschaftliche Veränderungen und die Auswirkungen des globalen Wandels
- Die Bedeutung der Regulationstheorie für die Analyse von Wirtschaft und Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung des Textes vor und beleuchtet die Herausforderungen, denen sich nationalstaatliche Demokratien in der globalisierten Welt gegenübersehen. Der zweite Abschnitt beschäftigt sich mit den Gesellschaftsformationen im „Postfordismus“ und untersucht die Transformation vom Fordismus zum Postfordismus. Es werden die Entstehungsbedingungen und die Struktur des Fordismus sowie dessen Krise in den 1970er Jahren erläutert. Der Text beleuchtet die Auswirkungen des Fordismus auf die Produktionsverhältnisse und die Rolle des Staates in diesem Kontext. Der dritte Abschnitt widmet sich den Entwicklungen des „Postfordismus“ und analysiert die Veränderungen in der Gesellschaft und der Wirtschaft.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Textes sind: Globalisierung, Nationalstaat, Legitimation, Fordismus, Postfordismus, Kapitalismus, Regulationstheorie, Gesellschaft, Produktionsverhältnisse, Staat, Strukturen, Spannungslinien, Wandel.
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- Martin Oppermann (Autor), 2007, Gesellschaftsformationen und „Postfordismus“, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82926