Traditionell hat Israel auf militärische Angriffe mit sofortiger und schwerer Vergeltung oder Präventivschlägen reagiert und damit vorrangig eine abschreckende aktive Kriegsstrategie verfolgt. Erstmals in der Kriegsgeschichte Israels stellt sich während des sogenannten Zweiten Golfkrieges 1990-1991 ein völlig neues Phänomen dar. Widererwarten verhält sich Israel während des Zweiten Golfkrieges zurück und verfolgt eine sogenannte passive Kriegsführung. Auf Grund von Raketenangriffen von Saddam Hussein reagiert Israel nicht mit unverzüglicher Vergeltung. Diese Tatsache stellt ein Novum dar, welches Verwunderung im Nahen Osten ausgelöst hat. Israel wurde infolge solch einer diplomatischen Kriegsführung Respekt, Anerkennung und Reife zugestanden. Schließlich hat Israel mit seiner Zurückhaltung bewiesen, dass es auch ohne eine aktive Kriegsbeteiligung Bestand haben kann und somit stellt diese Strategie grundsätzlich eine sehr gute Alternative für eine zukünftige Konfliktbewältigung dar.
Kann Israels passive Kriegsführung während des Zweiten Golfkrieges eine zukünftige Vorbildfunktion für sämtliche kriegsführenden Parteien darstellen, indem sich Israel durch so eine Haltung sowohl als diplomatisch präsentiert als auch vernünftig erwiesen hat und somit eine wirkliche Alternative zu einem vernichtenden Krieg sein und damit einen wichtigen Beitrag zur Friedensforschung leisten?
Oder ist es vielmehr so, dass hierbei von einer von den USA an Israel „auferlegten Sanftmütigkeit“ gesprochen werden muss?
Ist folglich eine passive Kriegsführung als potentielles Element einer jeden Friedenspolitik zu bewerten und unabdingbar oder eher als eine sogenannte „Zwangsdiplomatie“ unter dem Deckmantel einer angeblichen Diplomatie zu betiteln, welche Israel fast gänzlich ihrer Autonomie beraubt und damit jede Möglichkeit zu einem eigenständigen militärischen Agieren genommen hat?
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Methodischer Zugang
- II. Hauptteil
- 2.1 Hintergrund und Kriegsverlauf des Zweiten Golfkrieges
- 2.2 Die Beziehung der USA zu Israel
- 2.3 Israels passive Kriegsführung während des Zweiten Golfkrieges
- III. Schluss
- IV. Literaturliste
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht Israels passive Kriegsführung während des Zweiten Golfkriegs (1990-1991). Ziel ist es, die Erfolgsfaktoren und -grenzen dieser Strategie zu analysieren und deren Bedeutung für zukünftige Konfliktbewältigungsstrategien zu bewerten. Dabei wird die Abhängigkeit Israels von den USA und die damit verbundenen politischen und militärischen Zwänge beleuchtet.
- Israels passive Kriegsführung im Zweiten Golfkrieg
- Die Beziehung zwischen Israel und den USA
- Die politischen und militärischen Aspekte der israelischen Strategie
- Bewertung der passiven Kriegsführung als Friedensstrategie
- Die Rolle des Holocaust-Traumas im Kontext der israelischen Sicherheitspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Problemstellung vor: Israels ungewöhnlich passive Kriegsführung während des Zweiten Golfkriegs, im Gegensatz zu seiner traditionellen aktiven und abschreckenden Strategie. Die Arbeit untersucht, ob diese passive Haltung als erfolgreich und praktikabel einzustufen ist oder ob ein aktives Eingreifen für Israel unerlässlich gewesen wäre. Der methodische Zugang wird skizziert, wobei zunächst der Hintergrund und der Verlauf des Zweiten Golfkriegs, sowie die besondere Beziehung zwischen Israel und den USA beleuchtet werden, um den Kontext für die Analyse von Israels passiver Kriegsführung zu schaffen.
II. Hauptteil: 2.1 Hintergrund und Kriegsverlauf des Zweiten Golfkrieges: Dieses Kapitel beschreibt den Hintergrund und den Verlauf des Zweiten Golfkriegs, beginnend mit dem irakischen Einmarsch in Kuwait und der darauf folgenden Intervention einer von den USA geführten Koalition. Die Grenzstreitigkeiten zwischen dem Irak und Kuwait, sowie der irakische Wunsch nach Zugang zum Persischen Golf werden als zentrale Auslöser des Krieges dargestellt. Der Kapitel beleuchtet die strategischen und wirtschaftlichen Motive des Irak und den internationalen Kontext des Konflikts.
II. Hauptteil: 2.2 Die Beziehung der USA zu Israel: Dieses Kapitel analysiert die komplexe und besondere Beziehung zwischen den USA und Israel, die durch politische, militärische und finanzielle Abhängigkeiten geprägt ist. Die Darstellung soll zeigen, warum die USA ein aktives Eingreifen Israels während des Golfkriegs unbedingt verhindern wollte. Der Fokus liegt auf den Einflussfaktoren, die die Entscheidungen beider Staaten während der Golfkrise beeinflusst haben. Die Analyse beleuchtet die unterschiedlichen Interessen und die Herausforderungen, die aus dieser engen Beziehung resultieren.
II. Hauptteil: 2.3 Israels passive Kriegsführung während des Zweiten Golfkrieges: In diesem Kapitel wird Israels passive Kriegsführung während des Zweiten Golfkriegs detailliert analysiert. Es wird untersucht, wie die israelische Regierung und die USA diese Strategie verstanden und implementiert haben. Die Analyse beleuchtet die politische und militärische Denkstruktur der USA im Vergleich zu den Interessen Israels. Das Kapitel wird die verschiedenen Argumente für und gegen eine passive Kriegsführung diskutieren und die Frage untersuchen, inwieweit die Strategie von der israelischen Regierung gewollt war oder von den USA aufgezwungen wurde. Eine Gegenüberstellung mit einer potenziellen aktiven Kriegsführung soll die Effektivität der gewählten Strategie beurteilen.
Schlüsselwörter
Zweiter Golfkrieg, Israel, passive Kriegsführung, USA, Sicherheitspolitik, Friedensforschung, israelisch-amerikanische Beziehungen, Holocaust, Diplomatie, Abhängigkeit, militärische Strategie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Israels passive Kriegsführung während des Zweiten Golfkriegs
Was ist der Gegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit?
Die Arbeit untersucht Israels ungewöhnlich passive Kriegsführung während des Zweiten Golfkriegs (1990-1991) im Gegensatz zu seiner traditionell aktiven und abschreckenden Strategie. Sie analysiert die Erfolgsfaktoren und -grenzen dieser Strategie und bewertet deren Bedeutung für zukünftige Konfliktbewältigungsstrategien. Ein besonderer Fokus liegt auf Israels Abhängigkeit von den USA und den damit verbundenen politischen und militärischen Zwängen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Israels passive Kriegsführung im Zweiten Golfkrieg; die Beziehung zwischen Israel und den USA; die politischen und militärischen Aspekte der israelischen Strategie; die Bewertung der passiven Kriegsführung als Friedensstrategie; und die Rolle des Holocaust-Traumas im Kontext der israelischen Sicherheitspolitik.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss. Die Einleitung beschreibt die Problemstellung und den methodischen Zugang. Der Hauptteil analysiert den Hintergrund und den Verlauf des Zweiten Golfkriegs, die Beziehung zwischen den USA und Israel, und detailliert Israels passive Kriegsführung. Der Schluss fasst die Ergebnisse zusammen. Zusätzlich enthält die Arbeit ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und eine Literaturliste (nicht im HTML-Auszug enthalten).
Was wird im Kapitel zum Zweiten Golfkrieg beschrieben?
Dieses Kapitel beschreibt den Hintergrund und den Verlauf des Zweiten Golfkriegs, beginnend mit dem irakischen Einmarsch in Kuwait und der darauf folgenden Intervention einer von den USA geführten Koalition. Es beleuchtet die Grenzstreitigkeiten zwischen dem Irak und Kuwait, den irakischen Wunsch nach Zugang zum Persischen Golf als zentrale Auslöser des Krieges, sowie die strategischen und wirtschaftlichen Motive des Irak und den internationalen Kontext des Konflikts.
Wie wird die Beziehung zwischen den USA und Israel dargestellt?
Das Kapitel analysiert die komplexe Beziehung zwischen den USA und Israel, die durch politische, militärische und finanzielle Abhängigkeiten geprägt ist. Es zeigt auf, warum die USA ein aktives Eingreifen Israels unbedingt verhindern wollte, und beleuchtet die Einflussfaktoren auf die Entscheidungen beider Staaten während der Golfkrise. Die unterschiedlichen Interessen und die Herausforderungen aus dieser engen Beziehung werden analysiert.
Wie wird Israels passive Kriegsführung analysiert?
Dieses Kapitel analysiert detailliert Israels passive Kriegsführung. Es untersucht, wie die israelische Regierung und die USA diese Strategie verstanden und implementiert haben, beleuchtet die politische und militärische Denkstruktur der USA im Vergleich zu den Interessen Israels. Die verschiedenen Argumente für und gegen eine passive Kriegsführung werden diskutiert, und es wird untersucht, inwieweit die Strategie von der israelischen Regierung gewollt war oder von den USA aufgezwungen wurde. Ein Vergleich mit einer potenziellen aktiven Kriegsführung soll die Effektivität der gewählten Strategie beurteilen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Zweiter Golfkrieg, Israel, passive Kriegsführung, USA, Sicherheitspolitik, Friedensforschung, israelisch-amerikanische Beziehungen, Holocaust, Diplomatie, Abhängigkeit, militärische Strategie.
- Quote paper
- Margarete Roewer (Author), 2007, Israels passive Kriegsführung während des Zweiten Golfkrieges mit besonderem Hinblick auf die israelisch-amerikanische Beziehung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82920