„Die Menschheit besteht aus einer kleinen Gruppe von Tieren, die für einen kurzen Zeitraum sich kaum eben herausdifferenziert hat aus der Masse des animalischen Lebens auf einem kleinen Planeten, der um die Sonne kreist. Die Welt ist weit. Nichts ist wunderlicher als der selbstzufriedene Dogmatismus, mit dem die Menschheit in jeder Periode ihrer Geschichte die Endgültigkeit ihrer bestehenden Erkenntnisweisen sich vortäuscht.“ (Zitat und Übersetzung aus dem Englischen: Schreier 1994) Alfred North Whitehead, einer der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts, würdigte mit diesen Worten das Werk John Deweys, anlässlich dessen 80. Geburtstags.
Und wie es sich für gewöhnlich in einem solchen Rahmen verhält, sparte auch Whitehead nicht mit Superlativen, um auf Werk und Leben des Jubilars Dewey zurückzublicken. Dewey könne demnach zweifelsohne mit zu den größten Geistern der Menschheit gerechnet werden und seine Leistungen erzeugten und erzeugen „Zerstörung erstarrter Denkgewohnheiten“. (Schreier 1994, S. 47) Allerdings – und hier ist Whitehead weniger Gratulant, denn selbst Philosoph und Wissenschaftler – sieht er in dieser Kraft und Wirkung des Werkes auch Gefahren, die er wie folgt beschreibt bzw. zusammenfasst: „The excellence of Dewey’s work in the expression of notions relevant to modern civilisation increases the danger of sterilising thought within the puny limitations of today.“ (ebd.)
Diese erhöhte Gefahr einer neuerlichen Erstarrung liegt dabei besonders in der Schwierigkeit des Zugangs zu Deweys Philosophie bzw. Pädagogik begründet. Nicht nur die Gewaltigkeit seines Werkes (900 Titel, darunter 40 Bücher mit z.T. mehr als 500 Seiten), auch die weniger systematischen Züge, die immer wieder verschiedenste Dualismen durchspielen und lange Begriffsstränge – anstelle von präziseren Begriffen – verwenden, erschweren die Aufnahme und oftmals auch das Halten von Interesse. (vgl. ebd.)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Betrachtung und biografische Grundlagen
- Einleitung
- Wichtige biografische Grundlagen
- Der Stellenwert des „Experience“/Erfahrungsbegriffes bei John Dewey
- Was ist unter dem Begriff „Experience“ überhaupt zu verstehen?
- Kriterien der Erfahrung für die Gestaltung von Erziehung
- Mögliche Herleitungen und Begründungen des Erfahrungsbegriffes
- Die praktische Seite des Erfahrungsbegriffes
- Deweys Vorstellungen von Schule, Lehrstoff und Methode
- Deweys Theorien in der heutigen Zeit - Ausblick und Fazit
- Verwendete Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit zielt darauf ab, den Stellenwert des „Experience“- bzw. Erfahrungsbegriffes in John Deweys Pädagogik darzustellen. Die Arbeit untersucht die Bedeutung des Erfahrungsbegriffes in Deweys Theorien und analysiert, welche Rolle er für die Gestaltung von Erziehung spielt.
- Die Bedeutung des Erfahrungsbegriffes in John Deweys Pädagogik
- Die Interpretation des Begriffs „Experience“ in Deweys Werk
- Die Rolle von Erfahrung in der Gestaltung von Erziehung
- Die Anwendung von Deweys Theorien in der heutigen Zeit
- Die Relevanz von Deweys Ideen für moderne Bildungskonzepte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitende Betrachtung und biografische Grundlagen
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung von John Deweys Werk für die Pädagogik und stellt dessen Einfluss auf die Entwicklung der modernen Bildung dar. Anschließend werden wichtige biografische Daten Deweys beleuchtet, um einen Einblick in seine Lebensumstände und die Entwicklung seiner Ideen zu geben.
Der Stellenwert des „Experience“/Erfahrungsbegriffes bei John Dewey
Dieses Kapitel analysiert den Erfahrungsbegriff in Deweys Werk und untersucht, wie er diesen definiert und seine Bedeutung für die Pädagogik versteht. Es werden verschiedene Aspekte des Erfahrungsbegriffes beleuchtet, wie zum Beispiel die Kriterien der Erfahrung für die Gestaltung von Erziehung sowie mögliche Herleitungen und Begründungen des Erfahrungsbegriffes.
Die praktische Seite des Erfahrungsbegriffes
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der praktischen Anwendung von Deweys Theorien. Es werden seine Vorstellungen von Schule, Lehrstoff und Methode im Kontext des Erfahrungsbegriffes analysiert. Darüber hinaus wird ein Ausblick auf die Relevanz von Deweys Ideen in der heutigen Zeit gegeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf den Erfahrungsbegriff in John Deweys Pädagogik, analysiert seine Bedeutung für Erziehung und untersucht die praktische Anwendung seiner Theorien. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Erfahrung, Pädagogik, Bildung, Dewey, Schule, Lehrstoff, Methode, Experience, Erziehungswissenschaften, Bildungstheorie, Philosophie, Psychologie, Pragmatismus, Demokratie.
- Quote paper
- Ludwig Finster (Author), 2007, Die Pädagogik John Deweys: Lernen mit und aus Erfahrung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82806