Am 25. April 2005 wurde in Luxemburg der EU-Beitrittsvertrag für Bulgarien und Rumänien unterschrieben und seit dem 1. Januar 2007 sind beide Länder Mitglieder der Europäischen Union. Sie werden oft als die „ökonomischen Schlusslichter der Union“ bezeichnet. Trotz vieler Probleme im Laufe des Integrationsprozesses haben sie dennoch gezeigt, dass sie in der Lage sind, schnell marktwirtschaftliche Strukturen aufzubauen, Strukturschwächen zu bekämpfen und somit für die große „Europäische Familie“ bereit zu sein.
Die Aufgabe der vorliegenden Arbeit ist, die ökonomischen Chancen und Risiken des Beitritts Bulgariens zur Europäischen Union zu identifizieren und daraus eine sinnvolle Strategie für die erfolgreiche Integration des Landes in die europäischen Strukturen auszuarbeiten.
Um gleichzeitig die Erfolgspotentiale und Gefahren für Bulgarien bestimmen zu können, wird zunächst ausführlich die Ausgangssituation des Landes mit Rückblick auf den historischen Hintergrund chronologisch erläutert. In einem nächsten Schritt wird als Kernstück der Arbeit eine ausführliche Darstellung der wirtschaftlichen Entwicklung Bulgariens in den Jahren des Strukturwandels durchgeführt. Ferner wird als Referenzsystem für die erforderlichen Anpassungsprozesse im Zuge einer Integration Bulgariens einerseits die Süderweiterungen der EG um Griechenland 1981 und Spanien und Portugal 1986 und andererseits die Erweiterung der EU um die zehn mittel- und osteuropäischen Länder in 2004 herangezogen und vor dem Hintergrund nationaler Besonderheiten und aktueller Entwicklungen untersucht.
Auf der Basis ökonomischer Theorien werden im Kapitel 4 wahrscheinliche Wachstumsszenarien und Aufholprozesse behandelt und dabei eine Bewertung aus bulgarischer Sicht vorgenommen. Dabei wird ebenso auf die Problematik der räumlichen Disparitäten im Land eingegangen. Abschließend wird eine Chance-Risiko-Analyse kritisch reflektiert und die Perspektive Bulgariens nach dem EU-Beitritt untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Ziele und Aufbau der Arbeit
- 2 Die wirtschaftliche Entwicklung Bulgariens
- 2.1 Ökonomischer Rahmen während des totalitären Regimes vor 1989
- 2.2 Die Transformation in Bulgarien seit 1989
- 2.3 Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Bulgariens
- 2.3.1 Wachstum
- 2.3.2 Bevölkerungsstruktur
- 2.3.3 Arbeitsmarkt, Einkommensentwicklung und Armutsproblematik
- 2.3.4 Preisentwicklung und monetäre Politik
- 2.3.5 Außenhandel
- 2.3.6 Öffentliche Finanzen und Budget
- 2.3.7 Direktinvestitionen, Privatisierungsprozess und Unternehmensumfeld
- 2.3.8 Zwischenergebnis
- 3 Erfahrungen aus vorhergehenden Erweiterungsrunden
- 3.1 EG-Erweiterung um Griechenland (1981) und Portugal und Spanien (1986)
- 3.1.1 Wirtschaftliche Ausgangslage und Impulse durch den EG-Beitritt
- 3.1.2 Vergleichbarkeit der Wirtschaftssituation Bulgariens vor dem EU-Beitritt mit derselben Griechenlands, Portugals und Spaniens und Lehren
- 3.1.3 Schlussfolgerungen
- 3.2 Umfangreichste Erweiterung in der Geschichte der EU mit der Aufnahme der zehn mittel- und osteuropäischen Länder (MOEL) in 2004 und Implikationen für Bulgarien
- 3.2.1 Besonderheiten des Beitritts
- 3.2.2 Transformationsprozess
- 3.2.3 Ausgeprägte Wachstumsstärke der MOEL-8
- 3.2.4 Implikationen für Bulgarien
- 3.3 Stützpunkte für eine sinnvolle Integrationsstrategie Bulgariens
- 4 Wachstumstheorien
- 4.1 Neoklassische Wachstumstheorie, Konvergenzthese und Implikationen für Bulgarien
- 4.2 Neuere Wachstumstheorien. Divergenz?
- 4.2.1 Theorie des endogenen Wachstums
- 4.2.2 Theorie der Neuen Ökonomischen Geographie mit Bezug auf die regionalen Disparitäten in Bulgarien
- 5 Mehr Chancen oder mehr Risiken des EU-Beitritts für Bulgarien?
- 5.1 Chancen des EU-Beitritts für Bulgarien
- 5.2 Risiken des EU-Beitritts für Bulgarien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die ökonomischen Chancen und Risiken des EU-Beitritts für Bulgarien. Die Arbeit analysiert die wirtschaftliche Entwicklung Bulgariens vor und nach dem Fall des kommunistischen Regimes und setzt diese in den Kontext der EU-Erweiterungen. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der wirtschaftlichen Situation Bulgariens zu zeichnen und die potenziellen Auswirkungen des EU-Beitritts auf die bulgarische Wirtschaft zu bewerten.
- Wirtschaftliche Entwicklung Bulgariens vor und nach 1989
- Vergleich mit vorherigen EU-Erweiterungen (Griechenland, Portugal, Spanien)
- Analyse der Wachstumstheorien im Kontext der bulgarischen Wirtschaft
- Chancen und Risiken des EU-Beitritts für Bulgarien
- Entwicklung von Integrationsstrategien für Bulgarien
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und beschreibt die Problemstellung. Sie umreißt die Ziele der Arbeit und skizziert den Aufbau der folgenden Kapitel. Der Fokus liegt auf der Analyse der ökonomischen Chancen und Risiken des EU-Beitritts für Bulgarien, wobei die wirtschaftliche Entwicklung des Landes im Mittelpunkt steht.
2 Die wirtschaftliche Entwicklung Bulgariens: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung Bulgariens. Es analysiert den ökonomischen Rahmen während des totalitären Regimes vor 1989, die Transformationsprozesse nach dem Fall des Kommunismus und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in verschiedenen Bereichen, einschließlich Wachstum, Bevölkerung, Arbeitsmarkt, Preisentwicklung, Außenhandel, öffentliche Finanzen und Direktinvestitionen. Die einzelnen Unterkapitel bieten detaillierte Einblicke in die jeweiligen Aspekte und beleuchten die Herausforderungen und Erfolge während der Transformationsphase. Das Kapitel endet mit einem Zwischenfazit, das die wichtigsten Entwicklungen zusammenfasst.
3 Erfahrungen aus vorhergehenden Erweiterungsrunden: Dieses Kapitel untersucht die Erfahrungen der EU-Erweiterungen um Griechenland (1981) und Portugal und Spanien (1986) sowie die umfassende Erweiterung um zehn mittel- und osteuropäische Länder (MOEL) im Jahr 2004. Der Schwerpunkt liegt auf dem Vergleich der wirtschaftlichen Ausgangslage dieser Länder vor dem EU-Beitritt mit der Situation Bulgariens und den daraus abzuleitenden Lehren. Es werden die wirtschaftlichen Impulse durch den EU-Beitritt analysiert und die spezifischen Herausforderungen und Chancen für Bulgarien im Kontext der MOEL-Erweiterung beleuchtet. Das Kapitel bietet wichtige Referenzpunkte für die Bewertung der potenziellen Auswirkungen eines bulgarischen EU-Beitritts.
4 Wachstumstheorien: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Wachstumstheorien, darunter die neoklassische Wachstumstheorie und neuere Ansätze wie die Theorie des endogenen Wachstums und die Theorie der Neuen Ökonomischen Geographie. Die Theorien werden im Kontext der bulgarischen Wirtschaft angewendet und auf ihre Relevanz für die Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung und die Auswirkungen des EU-Beitritts untersucht. Der Fokus liegt auf der Erklärung von Konvergenz- und Divergenzprozessen und deren Bedeutung für Bulgarien.
5 Mehr Chancen oder mehr Risiken des EU-Beitritts für Bulgarien?: Dieses Kapitel analysiert die Chancen und Risiken des EU-Beitritts für Bulgarien auf Grundlage der vorherigen Kapitel. Es werden die potenziellen positiven und negativen Auswirkungen des Beitritts auf verschiedene Bereiche der bulgarischen Wirtschaft diskutiert, wobei die Ergebnisse der vorherigen Analysen in die Bewertung einfließen. Dieser Abschnitt bietet eine differenzierte und umfassende Perspektive auf die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich aus dem EU-Beitritt für Bulgarien ergeben.
Schlüsselwörter
Bulgarien, EU-Beitritt, Wirtschaftliche Entwicklung, Transformationsprozess, Wachstumstheorien, Chancen, Risiken, Konvergenz, Divergenz, Außenhandel, Direktinvestitionen, Ökonomischer Rahmen, Öffentliche Finanzen, Arbeitsmarkt, Preisentwicklung, Regionale Disparitäten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Ökonomische Chancen und Risiken des EU-Beitritts für Bulgarien
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht umfassend die ökonomischen Chancen und Risiken des EU-Beitritts für Bulgarien. Sie analysiert die wirtschaftliche Entwicklung Bulgariens vor und nach dem Fall des kommunistischen Regimes und setzt diese in den Kontext der EU-Erweiterungen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die wirtschaftliche Entwicklung Bulgariens vor und nach 1989, vergleicht diese mit vorherigen EU-Erweiterungen (Griechenland, Portugal, Spanien), analysiert relevante Wachstumstheorien im Kontext der bulgarischen Wirtschaft, bewertet die Chancen und Risiken des EU-Beitritts für Bulgarien und entwickelt mögliche Integrationsstrategien für Bulgarien.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) beschreibt die Problemstellung und die Ziele der Arbeit. Kapitel 2 analysiert die wirtschaftliche Entwicklung Bulgariens umfassend. Kapitel 3 untersucht die Erfahrungen aus vorherigen EU-Erweiterungen. Kapitel 4 präsentiert und analysiert verschiedene Wachstumstheorien im Kontext Bulgariens. Kapitel 5 bewertet abschließend die Chancen und Risiken des EU-Beitritts für Bulgarien.
Welche Aspekte der wirtschaftlichen Entwicklung Bulgariens werden untersucht?
Die Arbeit untersucht verschiedene Aspekte der bulgarischen Wirtschaftsentwicklung, darunter Wachstum, Bevölkerungsstruktur, Arbeitsmarkt, Einkommensentwicklung, Armut, Preisentwicklung, Geldpolitik, Außenhandel, öffentliche Finanzen, Direktinvestitionen, Privatisierung und das Unternehmensumfeld.
Welche Wachstumstheorien werden angewendet?
Die Arbeit wendet sowohl die neoklassische Wachstumstheorie als auch neuere Ansätze wie die Theorie des endogenen Wachstums und die Theorie der Neuen Ökonomischen Geographie an, um die bulgarische Wirtschaftsentwicklung zu erklären und die Auswirkungen des EU-Beitritts zu analysieren.
Wie werden die Chancen und Risiken des EU-Beitritts bewertet?
Die Chancen und Risiken des EU-Beitritts werden auf der Grundlage der vorherigen Kapitelanalysen differenziert bewertet. Die Arbeit berücksichtigt dabei sowohl positive als auch negative potenzielle Auswirkungen auf verschiedene Bereiche der bulgarischen Wirtschaft.
Welche Länder dienen als Vergleichsbeispiel für die EU-Erweiterung?
Die Erfahrungen von Griechenland, Portugal und Spanien nach ihrem EU-Beitritt sowie die Erweiterung der EU um zehn mittel- und osteuropäische Länder im Jahr 2004 dienen als Vergleichsbeispiele und liefern wichtige Referenzpunkte für die Analyse der bulgarischen Situation.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Bulgarien, EU-Beitritt, Wirtschaftliche Entwicklung, Transformationsprozess, Wachstumstheorien, Chancen, Risiken, Konvergenz, Divergenz, Außenhandel, Direktinvestitionen, Ökonomischer Rahmen, Öffentliche Finanzen, Arbeitsmarkt, Preisentwicklung und Regionale Disparitäten.
Welches Ziel verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, ein umfassendes Bild der wirtschaftlichen Situation Bulgariens zu zeichnen und die potenziellen Auswirkungen des EU-Beitritts auf die bulgarische Wirtschaft zu bewerten, indem sowohl Chancen als auch Risiken beleuchtet werden.
- Citar trabajo
- Diplom-Kaufmann Toni Konov (Autor), 2007, Ökonomische Chancen und Risiken des EU-Beitritts für Bulgarien, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82588