Das Thema der Unternehmensverbindungen zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften hat eine eher kurze Tradition im Wirtschafts- und Steuerrecht, die teilweise in das 19. Jahrhundert zurückgeht. Sehr oft wurde die Idee der einzelnen Unternehmensverbindungen durch die Rechtsprechung entwickelt und später im Steuerrecht verankert. Bei manchen Konstruktionen ist dies bis Heute nicht geschehen. Wichtige Ziele bei den Unternehmensverbindungen sind die Beschränkung der Haftung der Gesellschafter bei gleichzeitig typischer Flexibilität der Personengesellschaften im Steuer- und Gesellschaftsrecht.
Es stellt sich deshalb die Frage, inwieweit Unternehmensverbindungen auch steuerrechtlich anerkannt werden und wann sich überhaupt steuerliche Vorteile ergeben. Die steuerrechtliche Vorteilhaftigkeit gegenüber der „reinen“ Personengesellschaften bzw. Kapitalgesellschaften birgt gleichzeitig die Gefahr von Nachteilen, die durch die Vermischung der Rechtsformen entstehen. Auch aus steuerplanerischer Sicht können die Unternehmensverbindungen Nachteile mitbringen, wenn sie nur durch die Rechtsprechung kodifiziert werden, wie dies z.B. im Fall der Betriebsaufspaltung geschieht. Die Änderungen des Steuerrechts in den vergangenen Jahren haben bewirkt, dass sich die Vorteilhaftigkeit der einzelnen Unternehmensverbindungen teilweise erheblich verändert hat.
Die folgenden Ausführungen sollen einen Einblick in die aktuelle steuerliche Behandlung der verschiedenen Unternehmensverbindungen geben. Aufgrund des Beschränkten Umfangs dieser Arbeit, werden insbesondere die GmbH & Co. KG, GmbH & Still, KGaA und die Betriebsaufspaltung behandelt. Dabei werden die ausgewählten Unternehmensverbindungen in separaten Abschnitten untersucht. Als Einstieg werden kurz die jeweiligen gesellschaftsrechtlichen Merkmale der einzelnen Unternehmensverbin-dungen dargestellt. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf der laufenden Besteuerung der einzelnen Unternehmensverbindungen. Die anschließende ökonomische Analyse soll auch Hinweise auf die steuerliche Vorteilhaftigkeit der einzelnen Unternehmensverbindungen bzw. deren Varianten geben.
Inhaltsverzeichnis
- Teil A: Die GmbH & Co. KG
- I. Gesellschaftsrechtliche Bestimmungen
- I.1 Die Gesellschafter der GmbH & Co. KG
- I.2 Kontrollorgane
- I.3 Gesellschafterwechsel
- II. Die steuerliche Behandlung der GmbH & Co. KG
- II.1 Einkommen- und Körperschaftsteuer
- II.1.1 Gewinnermittlung
- II.1.2 Sonderbilanzen der Gesellschafter
- II.1.3 Verlustausgleich
- II.1.4 Gewinnverteilung
- II.2 Gewerbesteuer
- II.3 Praktische Besteuerung und Gestaltungsmöglichkeiten
- III. Beurteilung und Vergleich zur OHG und GmbH
- III.1 Variation des Gewinns
- III.1.1 Vergleichsbasis GmbH & Co. KG
- III.1.2 Vergleich zur reinen GmbH
- III.1.3 Vergleich zur OHG
- III.2 Variation der Geschäftsführergehälter
- III.3 Zusammenfassung der Ergebnisse
- Teil B: Die GmbH & Still
- I. Stille Gesellschaft im Gesellschaftsrecht
- I.1 Erscheinungsformen der stillen Gesellschaft
- I.2 Abgrenzung zu anderen Formen
- I.3 Kontrollrechte des stillen Gesellschafters
- II. Die Besteuerung der GmbH & Still
- II.1 Einkommensteuer bzw. Körperschaftsteuer
- II.1.1 Typische GmbH & Still
- II.1.1.1 Ebene der GmbH
- II.1.1.2 Ebene der Gesellschafter
- II.1.1.3 Behandlung von Verlusten bei der typischen GmbH & Still
- II.1.2 Atypische GmbH & Still
- II.1.2.1 Gewinnermittlung
- II.1.2.2 Betriebsvermögen und Sonderbetriebsvermögen
- II.1.2.3 Sondervergütungen
- II.1.2.4 Behandlung von Verlusten bei der atypischen GmbH & Still
- II.2 Gewerbesteuer
- III. Besteuerung der typischen und atypischen GmbH & Still im Vergleich
- IV. Beurteilung der Ergebnisse
- Teil C: Die KGaA
- I. Gesellschaftsrechtliche Grundlagen
- I.1 Die Organe einer KGaA
- I.2 Die Haftung
- I.3 Die GmbH/GmbH & Co. KG als Komplementär
- II. Die Besteuerung der KGaA
- II.1 Die Besteuerung der KGaA als Kapitalgesellschaft
- II.2 Die Ertragsbesteuerung der Komplementäre
- II.2.1 Natürliche Personen
- II.2.2 GmbH
- II.2.3 GmbH & Co KG
- II.3 Die Besteuerung der Kommanditaktionäre
- III. Vergleich der Konstellationen der KGaA
- IV. Auswertung der Ergebnisse
- Teil D: Die Betriebsaufspaltung
- I. Wirtschaftliche Bedeutung und Arten der Betriebsaufspaltung
- II. Wirtschaftliche Motive für die Betriebsaufspaltung
- III. Steuerliche Behandlung der Betriebsaufspaltung
- III.1 Voraussetzungen
- III.1.1 Personelle Verflechtung
- III.1.2 Sachliche Verflechtung
- III.2 Besteuerung der typischen Betriebsaufspaltung
- III.2.1 Besteuerung der Besitzgesellschaft
- III.2.2 Besteuerung der Betriebsgesellschaft
- III.3 Besteuerung der umgekehrten Betriebsaufspaltung
- IV. Klassische oder umgekehrte Betriebsaufspaltung?
- V. Zusammenfassung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die steuerliche Behandlung von Unternehmensverbindungen zwischen Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften. Ziel ist es, die verschiedenen Konstellationen (GmbH & Co. KG, GmbH & Still, KGaA, Betriebsaufspaltung) zu analysieren und ihre steuerlichen Auswirkungen zu vergleichen.
- Gesellschaftsrechtliche Strukturen von Unternehmensverbindungen
- Einkommensteuerliche und körperschaftsteuerliche Behandlung
- Gewerbesteuerliche Aspekte
- Vergleichende Analyse verschiedener Unternehmensformen
- Steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Teil A: Die GmbH & Co. KG: Dieser Teil beleuchtet die GmbH & Co. KG, beginnend mit den gesellschaftsrechtlichen Bestimmungen bezüglich Gesellschafter, Kontrollorgane und Gesellschafterwechsel. Im Fokus steht die steuerliche Behandlung, insbesondere die Einkommen- und Körperschaftsteuer (Gewinnermittlung, Sonderbilanzen, Verlustausgleich, Gewinnverteilung) sowie die Gewerbesteuer. Abschließend werden die Ergebnisse mit der OHG und der reinen GmbH verglichen, wobei Variationen des Gewinns und der Geschäftsführergehälter berücksichtigt werden.
Teil B: Die GmbH & Still: Hier wird die stille Gesellschaft im gesellschaftsrechtlichen Kontext untersucht, mit Unterscheidung zwischen typischen und atypischen Formen. Die steuerliche Behandlung, sowohl Einkommen- und Körperschaftsteuer als auch Gewerbesteuer, bildet den Kern dieses Teils. Besondere Aufmerksamkeit wird der Gewinnermittlung, dem Betriebs- und Sonderbetriebsvermögen, Sondervergütungen und der Behandlung von Verlusten gewidmet. Ein Vergleich der typischen und atypischen GmbH & Still rundet den Teil ab.
Teil C: Die KGaA: Dieser Teil befasst sich mit der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA). Zunächst werden die gesellschaftsrechtlichen Grundlagen, inklusive Organe, Haftung und der Rolle der GmbH/GmbH & Co. KG als Komplementär, erläutert. Die steuerliche Behandlung der KGaA als Kapitalgesellschaft, die Ertragsbesteuerung der Komplementäre (natürliche Personen, GmbH, GmbH & Co. KG) und der Kommanditaktionäre wird detailliert analysiert. Schließlich erfolgt ein Vergleich verschiedener Konstellationen.
Teil D: Die Betriebsaufspaltung: Der letzte analysierte Teil widmet sich der Betriebsaufspaltung. Nach einer Betrachtung der wirtschaftlichen Bedeutung und der verschiedenen Arten werden die wirtschaftlichen Motive hinter dieser Struktur untersucht. Im Kern steht die steuerliche Behandlung, inklusive der Voraussetzungen (personelle und sachliche Verflechtung), der Besteuerung der Besitz- und Betriebsgesellschaft, sowohl bei der klassischen als auch der umgekehrten Betriebsaufspaltung. Ein Vergleich beider Modelle schließt den Abschnitt ab.
Schlüsselwörter
GmbH & Co. KG, GmbH & Still, KGaA, Betriebsaufspaltung, Steuerliche Behandlung, Unternehmensverbindungen, Personengesellschaften, Kapitalgesellschaften, Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer, Gewinnermittlung, Verlustausgleich, Gewinnverteilung, Gesellschaftsrecht, Steuergestaltung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Steuerliche Behandlung von Unternehmensverbindungen
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die steuerliche Behandlung verschiedener Unternehmensverbindungen zwischen Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften. Im Fokus stehen die GmbH & Co. KG, die GmbH & Stille Gesellschaft, die Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) und die Betriebsaufspaltung.
Welche Unternehmensformen werden im Detail analysiert?
Die Arbeit analysiert vier Haupttypen von Unternehmensverbindungen: die GmbH & Co. KG, die GmbH & Stille Gesellschaft (mit Unterscheidung zwischen typischer und atypischer Form), die KGaA und die Betriebsaufspaltung (inklusive der umgekehrten Betriebsaufspaltung).
Welche steuerlichen Aspekte werden behandelt?
Die Analyse umfasst die einkommensteuerliche und körperschaftsteuerliche Behandlung, die gewerbesteuerlichen Aspekte sowie die relevanten Regelungen zur Gewinnermittlung, zum Verlustausgleich und zur Gewinnverteilung. Es werden auch steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten beleuchtet.
Wie wird die GmbH & Co. KG behandelt?
Der Abschnitt zur GmbH & Co. KG umfasst die gesellschaftsrechtlichen Bestimmungen (Gesellschafter, Kontrollorgane, Gesellschafterwechsel), die steuerliche Behandlung (Einkommen- und Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer) und einen Vergleich mit der OHG und der reinen GmbH, unter Berücksichtigung von Gewinn- und Gehaltsvariationen.
Wie wird die GmbH & Stille Gesellschaft behandelt?
Die Analyse der GmbH & Stillen Gesellschaft unterscheidet zwischen typischen und atypischen Formen. Es werden die gesellschaftsrechtlichen Grundlagen, die steuerliche Behandlung (Einkommen- und Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer), die Gewinnermittlung, das Betriebs- und Sonderbetriebsvermögen, Sondervergütungen und die Behandlung von Verlusten untersucht. Ein Vergleich beider Formen wird durchgeführt.
Wie wird die KGaA behandelt?
Der Abschnitt zur KGaA behandelt die gesellschaftsrechtlichen Grundlagen (Organe, Haftung, Rolle der GmbH/GmbH & Co. KG als Komplementär), die steuerliche Behandlung der KGaA als Kapitalgesellschaft, die Ertragsbesteuerung der Komplementäre (natürliche Personen, GmbH, GmbH & Co. KG) und der Kommanditaktionäre. Ein Vergleich verschiedener Konstellationen wird durchgeführt.
Wie wird die Betriebsaufspaltung behandelt?
Die Analyse der Betriebsaufspaltung umfasst die wirtschaftliche Bedeutung und die verschiedenen Arten, die wirtschaftlichen Motive, die steuerliche Behandlung (Voraussetzungen, Besteuerung der Besitz- und Betriebsgesellschaft), sowohl bei der klassischen als auch der umgekehrten Betriebsaufspaltung. Ein Vergleich beider Modelle wird vorgenommen.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die verschiedenen Konstellationen von Unternehmensverbindungen zu analysieren und ihre steuerlichen Auswirkungen zu vergleichen, um ein umfassendes Verständnis der steuerlichen Behandlung dieser Strukturen zu ermöglichen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Relevante Schlüsselwörter sind: GmbH & Co. KG, GmbH & Stille Gesellschaft, KGaA, Betriebsaufspaltung, Steuerliche Behandlung, Unternehmensverbindungen, Personengesellschaften, Kapitalgesellschaften, Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer, Gewinnermittlung, Verlustausgleich, Gewinnverteilung, Gesellschaftsrecht, Steuergestaltung.
- Quote paper
- Dipl.-Kfm. Marek Szczerkowski (Author), 2004, Die steuerliche Behandlung von Unternehmensverbindungen zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften (GmbH & Co KG, GmbH & Still, Betriebsaufspaltung, KGaA), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82586