Der Schweizer Film boomt. Der aktuelle Schweizer Spielfilm kann sich zunehmend wieder mit den Zuschauerzahlen der ausländischen Konkurrenz messen. Nicht von der Hand zu weisen ist dabei der zentrale Einfluss des Publikums auf den Filmerfolg. Denn schliesslich entscheidet das Publikum durch die Wahl der Filme, die es sich ansehen will, ob ein Film erfolgreich wird oder nicht. So ist gerade bei Filmen mit einem kleinen Produktions- und Werbebudget – und davon kann bei allen Schweizer Produktionen ausgegangen werden – die gezielte Fokussierung auf das Zielpublikum entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg.
In der Schweiz wurde das Filmpublikum bisher stark vernachlässigt. Die vorliegende Lizenziatsarbeit soll dazu einen Beitrag leisten, indem sie die Gründe ermittelt, weshalb sich Schweizer Kinogänger einen Schweizer Film ansehen. In anderen Worten werden damit Erfolgskriterien des Schweizer Filmes definiert.
Dieses Ziel sollte in dieser Lizenziatsarbeit mit einer standardisierten, quantitativen Befragung der Kinogänger des Schweizer Dramas "Nachbeben" (Stina Werenfels, 2006) in Zürich und Bern erreicht werden.
Neben den persönlichen Bedürfnissen und Motiven der Kinogänger und dem Einfluss der Massenmedien und der interpersonalen Kommunikation liegt ein besonderes Gewicht auf den Produktmerkmalen der Filme und damit der ökonomischen Perspektive des Kinobesuchs. Konkret stellt sich hier die Frage, ob sich der Kinogänger bei der Entscheidung, einen Schweizer Film zu sehen, auf traditionelle Produktmerkmale wie Genre, Darsteller oder Inhalt stützt oder ob die Information, dass es sich um einen Schweizer Film handelt, einen ebenso bedeutenden Einfluss auf die Filmauswahl nimmt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- I. THEORETISCHER TEIL
- 2. Nutzungsmotive Kinobesuch
- 2.1 Der Uses-and-Gratifications-Ansatz
- 2.2 Nutzungsmotive des Kinobesuchs
- 2.3 Empirische Untersuchungen zu den Nutzungsmotiven
- 3. Filmauswahl - Modelle und Einflussfaktoren
- 3.1 Filmauswahl - Modelle
- 3.1.1 Bruce A. Austin und Linton/Petrovich, 1988
- 3.1.2 Dirk Blothner, 2003
- 3.2 Filmauswahl - Einflussfaktoren
- 3.2.1 Einflussfaktor Interpersonale Kommunikation
- 3.2.2 Einflussfaktor Massenmedien
- 3.3 Empirische Untersuchungen zur Filmauswahl
- 4. Erfolgsfaktoren Kinofilm
- 4.1 Erfolgsfaktorenforschung – Film und Ökonomie
- 4.1.1 Kinofilm aus ökonomischer Sicht
- 4.1.2 Erfolgsfaktorenforschung – Entstehung und Inhalt
- 4.2 Erfolgsfaktoren-Modell von Hennig-Thurau / Wruck, 2000
- 4.3 Zusammenfassende Bemerkungen über die Erfolgsfaktoren eines Filmes
- 5. Fokus: Film und Kino in der Schweiz
- 5.1 Film- und Kinolandschaft Schweiz
- 5.1.1 Schweizer Kinolandschaft und Filmbranche
- 5.1.2 Schweizer Filmförderung
- 5.2 Aktueller Schweizer Kinospielfilm
- 5.3 Der Schweizer Kinogänger
- 5.3.1 Zuschauerstruktur Kino in der Schweiz
- 5.3.2 Empirische Untersuchungen zum Schweizer Kinogänger
- II. EMPIRISCHER TEIL
- 6. Untersuchungsziel und Formulierung der Hypothesen
- 6.1 Theoretische Ausgangslage und Untersuchungsziel
- 6.2 Hypothesen und Forschungsfragen
- 7. Operationalisierung
- 7.1 Wahl der Methode und Definition der Stichprobe
- 7.2.1 Aufbau des Fragebogens
- 7.2.2 Allgemeines Kinoverhalten und soziodemografische Angaben
- 7.2.3 Film Nachbeben
- 7.2.3 Schweizer Film
- 7.3 Ablauf der Untersuchung
- 7.3.1 Pretest
- 7.3.2 Durchführung der Hauptuntersuchung
- 7.3.3 Rücklauf und Auswertungsverfahren
- ERGEBNISTEIL
- 8. Ergebnisse
- 8.1 Das Publikum des Schweizer Filmes Nachbeben
- 8.1.1 Nachbeben - Zuschauerstruktur am 4. März 2006
- 8.1.2 Verhältnis zum Schweizer Film
- 8.2 Nutzungsmotive
- 8.3 Mediale und interpersonale Kommunikation
- 8.3.1 Informationsquellen allgemein und beim Film Nachbeben
- 8.3.2 Informationszeitpunkt Nachbeben
- 8.3.3 Informationsverhalten und -leistung beim Schweizer Film
- 8.4 Erfolgsfaktoren
- 8.4.1 Allgemeine Erfolgsfaktoren
- 8.4.2 Schweizspezifische Erfolgsfaktoren
- 9. Zusammenfassung und Ausblick
- 9.1 Zusammenfassung der Ergebnisse
- 9.2 Praktische Schlussfolgerung
- Nutzungsmotive des Kinobesuchs in der Deutschschweiz
- Faktoren, die die Filmauswahl von Kinobesuchern beeinflussen
- Erfolgsfaktoren für Schweizer Spielfilme
- Die Rolle der interpersonellen und medialen Kommunikation bei der Filmauswahl
- Die Rezeption des Schweizer Films "Nachbeben"
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Lizentiatsarbeit "Erfolgsfaktor Schweizer Film?" zielt darauf ab, die Nutzungsmotive und die Filmauswahl von Kinobesuchern in der Deutschschweiz zu untersuchen und deren Einfluss auf den Erfolg von Schweizer Spielfilmen zu analysieren. Dabei wird das Beispiel des Schweizer Films "Nachbeben" verwendet, um die Forschungsfragen zu beleuchten.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet die Nutzungsmotive des Kinobesuchs aus der Perspektive des Uses-and-Gratifications-Ansatzes und analysiert empirische Studien zu diesem Thema. Kapitel 3 präsentiert Modelle zur Filmauswahl und untersucht Einflussfaktoren wie interpersonelle Kommunikation und Massenmedien. Kapitel 4 widmet sich der Forschung zu Erfolgsfaktoren von Kinofilmen, beleuchtet den ökonomischen Aspekt und stellt ein Modell von Hennig-Thurau / Wruck, 2000 vor.
Kapitel 5 fokussiert auf die Film- und Kinolandschaft der Schweiz, analysiert die Förderlandschaft und untersucht die aktuelle Situation des Schweizer Kinospielfilms sowie die Eigenschaften des Schweizer Kinogängers. Kapitel 6 stellt das Untersuchungsziel und die Hypothesen der Arbeit vor. Kapitel 7 beschreibt die gewählte Methode, die Stichprobe und den Aufbau des Fragebogens. Kapitel 8 präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung, fokussiert auf das Publikum des Schweizer Films "Nachbeben", analysiert Nutzungsmotive und Kommunikationsverhalten sowie Erfolgsfaktoren für Schweizer Filme.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Schweizer Film, Kinobesuch, Nutzungsmotive, Filmauswahl, Erfolgsfaktoren, interpersonale Kommunikation, Massenmedien, empirische Forschung, "Nachbeben", Deutschschweiz, Kinolandschaft, Filmförderung, Kinogänger.
- Quote paper
- Aline Schmid (Author), 2006, Erfolgsfaktor Schweizer Film?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82585