Der Begriff der Demokratie erfährt momentan weltweiten Aufschwung. In ehemaligen Kriegs- und Krisengebieten werden Demokratisierungspolitik und demokratische Prinzipien durch externe Nationen implementiert oder aufoktroyiert. Bisweilen geschieht dies vor dem Hintergrund nationaler Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen, zumindest in der Theorie und jüngst mit der wahren Intention zur Schaffung struktureller und ökonomischer Stabilität sowie Integrität.Von Aristoteles bis Young haben sich zahlreiche Philosophen, Wissenschaftler und Ökonomen der Erforschung einer geeigneten Demokratietheorie gewidmet. Vor dem Hintergrund geschilderter Kontexte ist es plausibel, weshalb differenzierte Demokratietheorien aus unterschiedlichen Epochen hoch aktuell sind und auf ihren Pragmatismus hin minuziös analysiert werden. Damit einhergehend wird in dieser Arbeit das Demokratieverständnis des Ökonomen Joseph A. Schumpeter, welches dieser in einem seiner Hauptwerke „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie“ zum Ausdruck brachte, geklärt werden. Die Ergebnisse werden in Beziehung zu ihrer aktuellen pragmatischen Relevanz gesetzt.
Personell soll Schumpeter bereits in jungen Jahren während seines Studiums durch seinen Lehrer, den späteren deutsch-österreichischen Finanzminister Eugen Böhm von Bawerk , beeinflusst worden sein (vgl. Swedberg 1994, S. 27). Daran angelehnt verinnerlichte Schumpeter die Inhalte der marxistischen Theorie und Literaturen sowie Beiträge des Philosophen Max Weber, so dass diese geistigen Strömungen maßgeblichen Einfluss auf seine Denkrichtung ausübten. „In der Geschichte des ökonomischen Denkens ist man von Pareto […] bis zu Schumpeter […] dem Marxschen Verdikt meist gefolgt“ (von Beyme 2002, S. 669). Die deutschen Sozialphilosophen Max Horkheimer und Theodor Adorno, Gründer der Frankfurter Schule , die mit ihrer Theorie kritisch das kapitalistische Wirtschaftssystem und die vorherrschende Ideologie durchleuchteten, beeinflussten ebenfalls Schumpeters Gedankengut.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Differenzierte Kontexte
- Interner Kontext
- Externer Kontext
- Grundlegende Definitionen nach Schumpeter
- Schumpeters Demokratietheorie
- Die klassische Demokratietheorie
- Die „demokratische Methode“
- Die Demokratietheorie in der Praxis
- Bewertung
- Kritik an Schumpeter
- Aktuelle Relevanz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit widmet sich der Analyse von Joseph A. Schumpeters Demokratietheorie, die er in seinem Werk „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie“ entwickelte. Ziel ist es, das Demokratieverständnis Schumpeters zu beleuchten, dessen Ansätze in Bezug auf ihre aktuelle pragmatische Relevanz zu untersuchen und kritisch zu bewerten.
- Schumpeters „demokratische Methode“ im Kontext der klassischen Demokratietheorie
- Die Bedeutung von Eliten und Wettbewerb im demokratischen Prozess
- Kritik an Schumpeters Theorie und ihre Relevanz für das 21. Jahrhundert
- Pragmatische Aspekte und Herausforderungen der Schumpeter’schen Demokratietheorie in der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in den aktuellen weltweiten Aufschwung des Demokratiebegriffs und stellt die Relevanz differenzierter Demokratietheorien heraus. Der Fokus liegt auf Schumpeters Demokratietheorie und deren Bezug zur aktuellen Relevanz.
- Differenzierte Kontexte: Dieses Kapitel beleuchtet den „internen“ Kontext von Schumpeters Biographie, der sein Leben, seine Familie und seine Werke umfasst. Der „externe“ Kontext betrachtet die historischen und personellen Influenzen, die Schumpeters Denken prägten.
- Schumpeters Demokratietheorie: Dieses Kapitel analysiert die „demokratische Methode“ nach Schumpeter im Kontext der klassischen Demokratietheorie. Es werden Schumpeters Argumente zu Eliten und Wettbewerb im demokratischen Prozess beleuchtet.
- Bewertung: Dieses Kapitel präsentiert kritische Einwände gegen Schumpeters Demokratietheorie und diskutiert deren Relevanz für das 21. Jahrhundert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie Demokratie, Eliten, Wettbewerb, Kapitalismus, Sozialismus, klassische Demokratietheorie, „demokratische Methode“, Kritik, pragmatische Relevanz, und das 21. Jahrhundert.
- Quote paper
- Thomas Grimme (Author), 2007, Die "demokratische Methode" konkurrierender Eliten nach Joseph A. Schumpeter - Darstellung, Kritik und pragmatische Relevanz für das 21. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82530