In dieser Arbeit soll untersucht werden, ob die Ideologie der Baader-Meinhof-Gruppe nur benutzt wurde, um das eigene Handeln zu legitimieren und um Mitstreiter zu rekrutieren oder ob die politischen Inhalte, zu denen sich die Mitglieder bekannten und die sich oftmals auf Klassiker wie Marx, Lenin oder Mao beriefen, ein ideologisches Fundament darstellen, das in ähnlicher Form auch in der gemäßigten Linken, wenn auch ohne den Einsatz von Gewalt, wiedergefunden werden kann und abgesehen von dieser Gewaltanwendung im Grunde eine eigenständige, politische Ideologie darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition des Begriffs,Terrorismus'
- Bedeutung und Funktion von Ideologie im Terrorismus
- Gesellschaftskritik
- Legitimation von Gewalt
- Die Ideologie der Roten Armee Fraktion (RAF)
- Suche nach dem revolutionären Subjekt
- Der Imperialismusvorwurf
- Der Faschismusvorwurf
- Primat der Praxis
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Ideologie der Roten Armee Fraktion (RAF) und untersucht, ob sie lediglich der Legitimation des eigenen Handelns und der Rekrutierung von Mitgliedern diente oder ob sie ein eigenständiges, politisches Fundament darstellte, das auch in der gemäßigten Linken wiederzufinden ist. Im Fokus steht die Frage, ob die RAF trotz ihrer gewaltvollen Aktionen eine kohärente ideologische Grundlage besaß.
- Definition des Begriffs "Terrorismus"
- Bedeutung und Funktion von Ideologie in terroristischen Gruppen
- Die Gesellschaftskritik der RAF und die Legitimation von Gewalt
- Die zentralen Diskussionspunkte der RAF hinsichtlich ihrer politischen Vorstellungen und Theorien
- Der Begriff des revolutionären Subjekts und die Kritik der RAF an der Bundesrepublik als imperialistischer und faschistischer Staat
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Definition des Begriffs "Terrorismus" im politikwissenschaftlichen Kontext. Das zweite Kapitel beleuchtet die Bedeutung und Funktion von Ideologie in terroristischen Gruppen, insbesondere hinsichtlich ihrer Wirkung auf einzelne Mitglieder und die Legitimation von Gewalt. In diesem Zusammenhang werden die Gesellschaftskritik und die Art der Legitimation von Gewaltanwendung durch die RAF und andere Gruppen diskutiert.
Das dritte Kapitel widmet sich der Ideologie der RAF. Hierbei werden zentrale Diskussionspunkte beleuchtet, die sowohl innerhalb der Gruppe als auch in ihrer Auseinandersetzung mit der Öffentlichkeit relevant waren. Der Begriff des revolutionären Subjekts wird in die Untersuchung einbezogen, und der Vorwurf der RAF, die Bundesrepublik sei ein imperialistischer und faschistischer Staat, wird auf seine Funktion geprüft. Abschließend wird das von der RAF als "Primat der Praxis" bezeichnete Konstrukt analysiert und die Frage gestellt, ob es lediglich eine Rechtfertigung für ihr Theoriedefizit darstellt.
Schlüsselwörter
Terrorismus, Ideologie, Rote Armee Fraktion (RAF), Revolution, Gewalt, Gesellschaftskritik, Imperialismus, Faschismus, Primat der Praxis, Stadtguerilla, revolutionäres Subjekt.
- Citation du texte
- Till Döring (Auteur), 2002, Die Ideologie der Roten Armee Fraktion - Theoriedefizit oder Primat der Praxis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8245