Alt werden wollen die meisten Menschen in Deutschland, aber keiner will alt sein. Verwundert das? Unsere Gesellschaft zeichnet sich nicht damit aus, ältere und hilfebedürftige Menschen im Mittelpunkt des Interesses zu stellen. Die Gesundheitspolitik und der dazu parallel verlaufende demographische Wandel beeinflussen die Umsetzung geriatrischer Versorgungsstrukturen. Die Geriatrie erhebt den Anspruch, für die immer größer werdende Zahl der älteren Patienten, Konzepte zu entwickeln, die wesentlich zur Lösung des Gesamtproblems beitragen können. Gesetzliche und Strukturelle Veränderungen im Gesundheitssystem werden nicht von allen älteren Menschen positiv bewertet. Einige ältere Menschen sind mit der Angebotsvielfalt der gesellschaftlichen Netzwerke unzufrieden, ziehen sich zurück und resignieren letztendlich. Dieser Entwicklung entgegen zu wirken, erfordert eine professionelle Unterstützung durch den Klinischen Sozialdienst. Die Praxis signalisiert, dass die Effektivität und Effizienz nur entscheidend gesteigert werden kann, wenn geriatrische also ganzheitliche Behandlungsstrategien konsequent angewandt werden. Das immer weiter zu optimierende Niveau der geriatrischen Versorgung gegenüber der politisch verfolgten Kostensenkung im Gesundheits- und Sozialsystem zwingen den Klinischen Sozialdienst zu einer neuen Positionierung und eigenem Rollenverständnis im System. Das Ziel, älteren Menschen bei der Erschließung sozialer Ressourcen und bei der Aktivierung eines patienteneigenen Netzwerkes zu unterstützen, ist nur durch eine intensive Zusammenarbeit mit internen und externen Leistungsträgern durchzusetzen. Eine Herausforderung für den Klinischen Sozialdienst ist es, sich mit den gegenwärtigen Tendenzen auseinanderzusetzen und daraus resultierende Angebote zu strukturieren, um die ältere Generation vom Abseits in den Mittelpunkt der spezifischen Versorgungssysteme zu stellen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Überalterung der Gesellschaft in Deutschland
- 2.1 Bedeutung des demographischen Wandels
- 2.2 Ursachen der demographischen Überalterung
- 2.2.1 Geburtenentwicklung
- 2.2.2 Lebenserwartung
- 2.3 Prognosen bis 2050
- 2.4 Auswirkungen auf das Gesundheits- und Sozialwesen
- 2.4.1 Gesetzliche Rentenversicherung
- 2.4.2 Gesetzliche Krankenversicherung
- 2.4.3 Gesetzliche Pflegeversicherung
- 2.4.4 Strukturwandel des Alters
- 2.4.5 Chancen und Risiken
- 3. Geriatrie
- 3.1 Begriffserklärung
- 3.1.1 Gerontologie
- 3.1.2 Geriatrie
- 3.1.3 Akutgeriatrie und Geriatrische Rehabilitation
- 3.2 Gesetzliche Strukturen
- 3.3 Aufgabenbereiche
- 3.3.1 Zielsetzung
- 3.3.2 Prinzipien
- 3.3.3 Gestaltung der Zusammenarbeit
- 3.4 Rehabilitation und Pflege
- 3.5 Geriatrische Tagesklinik
- 3.6 Erkrankungen in der Geriatrie
- 3.6.1 Indikationen
- 3.6.2 Krankheitsbilder
- 3.6.3 Spezielle Erkrankungen
- 3.7 Der geriatrische Patient
- 3.7.1 Physische Veränderungen
- 3.7.2 Psychische Veränderungen
- 3.7.3 Soziale Veränderungen
- 3.8 Das therapeutische Team
- 3.8.1 Der ärztliche Dienst
- 3.8.2 Aktivierende therapeutische Pflege
- 3.8.3 Physiotherapie
- 3.8.4 Ergotherapie
- 3.8.5 Psychologie und Klinische Neuropsychologie
- 3.8.6 Logopädie
- 3.8.7 Sozialarbeit - psychosoziales Angebotsspektrum
- 4. Klinische Sozialarbeit in der Geriatrie
- 4.1 Bedeutung der Klinischen Sozialarbeit in unserer Gesellschaft
- 4.2 Definition
- 4.3 Sozialpädagogisches Handeln
- 4.3.1 Ziele
- 4.3.2 Zielgruppen
- 4.3.3 Kompetenzen und Aufgaben
- 5. Praxisnahe Fallbeispiele
- 5.1 Fallbeispiele
- 5.1.1 Fallbeispiel 1
- 5.1.2 Fallbeispiel 2
- 5.1.3 Fallbeispiel 3
- 5.1.4 Fallbeispiel 4
- 5.2 Geriatrische Behandlungsverlauf
- 5.2.1 Krankenhausaufnahme
- 5.2.2 Arztgespräch
- 5.2.3 Sozialstatus
- 5.2.4 Teamgespräch
- 5.2.5 Angehörigengespräch
- 6. Poststationäre Versorgungsstrukturen
- 6.1 Selbsthilfepotentiale
- 6.2 Pflegende Angehörige entlasten
- 6.3 Leistungen ambulanter Pflegedienste
- 6.4 Mobile geriatrische Rehabilitation
- 6.5 Hilfepotential durch bürgerschaftlich engagierte Helfer und Helferinnen
- 6.6 Jung für Alt
- 7. Barrieren im Klinischen Sozialdienst
- 7.1 Aufnahmeprozess im Krankenhaus
- 7.1.1 Aufnahme
- 7.1.2 Einsatzgebiet des Sozialarbeiters
- 7.1.3 Öffentlichkeitsarbeit
- 7.2 Arztgespräch
- 7.2.1 Arzt-Patienten-Beziehung
- 7.2.2 Arzt-Patienten-Verhältnis
- 7.2.3 Einsatzgebiet des Sozialarbeiters
- 7.3 Therapeutisches Team
- 7.3.1 Kooperation über Dritte
- 7.3.2 Sozialarbeiter im Team
- 7.3.3 Kommunikationen und Dokumentation
- 7.3.4 Weiterbildung
- 7.3.5 Teilnahme an Gremien
- 7.3.6 Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen
- 7.3.7 Seelsorger
- 7.4 Klinischer Sozialdienst
- 7.4.1 DRG
- 7.4.2 Gesprächsraum
- 7.4.3 Rollenkonflikt
- 7.4.4 Identitätsverlust des Sozialarbeiters
- 7.4.5 Entlassungsmanagement
- 7.4.6 Integrierte Versorgung
- 8. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit „Alter - ein Rand- oder Kernthema in unserer Gesellschaft: Der Klinische Sozialdienst als Akteur in der Geriatrie" befasst sich mit der Rolle des Klinischen Sozialdienstes im Kontext der alternden Gesellschaft. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen und Chancen, die der demografische Wandel für die Geriatrie und den Klinischen Sozialdienst mit sich bringt.
- Der demografische Wandel und seine Auswirkungen auf das Gesundheits- und Sozialwesen
- Die Aufgaben und Herausforderungen des Klinischen Sozialdienstes in der Geriatrie
- Die Bedeutung von interdisziplinärer Zusammenarbeit im geriatrischen Behandlungsprozess
- Die Bedeutung von sozialpädagogischem Handeln im Kontext der geriatrischen Versorgung
- Die Rolle des Klinischen Sozialdienstes im Entlassungsmanagement
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext der alternden Gesellschaft und die Bedeutung des Klinischen Sozialdienstes in der Geriatrie beleuchtet. Im zweiten Kapitel wird der demografische Wandel in Deutschland und seine Auswirkungen auf das Gesundheits- und Sozialwesen analysiert.
Kapitel 3 befasst sich mit der Geriatrie als Fachgebiet und betrachtet die Aufgabenbereiche, Prinzipien und Herausforderungen der geriatrischen Versorgung. Kapitel 4 beleuchtet die Rolle und Bedeutung der Klinischen Sozialarbeit in der Geriatrie und beschreibt die sozialpädagogischen Handlungsprinzipien.
Kapitel 5 präsentiert praxisnahe Fallbeispiele, die die Herausforderungen und Chancen der Klinischen Sozialarbeit in der Geriatrie verdeutlichen. Kapitel 6 beschäftigt sich mit poststationären Versorgungsstrukturen und den Möglichkeiten zur Unterstützung der Patienten und ihrer Angehörigen.
Im siebten Kapitel werden Barrieren im Klinischen Sozialdienst im Kontext der Geriatrie diskutiert, mit Fokus auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit, das Entlassungsmanagement und die Herausforderungen der DRG-Systematik.
Schlüsselwörter
Die Diplomarbeit fokussiert auf die Themen Geriatrie, Klinische Sozialarbeit, demografischer Wandel, Gesundheits- und Sozialwesen, interdisziplinäre Zusammenarbeit, sozialpädagogisches Handeln, Entlassungsmanagement, DRG-Systematik, und die Herausforderungen der alternden Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Dipl.Sozialpädagogin Vivien Neubauer (Autor:in), 2007, Alter. Ein Rand- oder Kernthema in unserer Gesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82423