Diese Diplomarbeit soll die aktuelle, emotional geführte Diskussion um die optimale Forschungs- und Technologiepolitik versachlichen helfen.
Hierzu wird zunächst untersucht, inwiefern überhaupt staatliche Eingriffe in die Forschung und Entwicklung notwendig sind und wie sie auf Basis von klassischen
Marktversagenstatbeständen gerechtfertigt werden können. Um über die Effizienz
staatlicher Eingriffe urteilen zu können, werden daraufhin mögliche Ursachen eines
Staatsversagens beleuchtet. Aufbauend auf den Ursachen für das Marktversagen in der FuE sollen dann, unter Einbezug der Möglichkeit eines Staatsversagens allgemeine Aussagen über die optimale Ausgestaltung staatlicher Maßnahmen zur Erreichung eines optimalen FuE-Niveaus abgeleitet werden. Ziel des zweiten Kapitels ist es der Frage nachzugehen, inwieweit der neoklassische Ansatz des Marktversagens einen geeigenten Rahmen zur Ableitung forschungs- und technologiepolitischer Maßnahmen darstellt. Hierzu wird der neoklassische Ansatz kritisch aus der Sicht der evolutorischen Ökonomik - einem neueren Ansatz zur Ableitung staatlicher Forschungs- und Technologiepolitik, dessen Konzepte in der Praxis zunehmend Berücksichtigung finden – beleuchtet. Wie die deutsche Forschungs- und Technologiepolitik letztlich in der Praxis ausgestaltet wird und wie diese vor dem Hintergrund der vorgestellten Theorie zu beurteilen ist, sollen vor dem abschließenden Fazit die Kapitel 4 und 5 verdeutlichen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Wohlfahrtstheoretische Rechtfertigung staatlicher FuT-Politik.
- 2.1 Der „,ideale Markt“ der paretianischen Wohlfahrtsökonomik.
- 2.2 Marktversagen und seine Ursachen.....
- 2.2.1 Positive Externalitäten von FuE-Aktivitäten...
- 2.2.2 Technologisches Wissen als öffentliches Gut.
- 2.2.3 Unteilbarkeiten und technische Großrisiken
- 2.2.4 Risikoscheue, Unsicherheit und Informationsasymmetrien.
- 2.3 Staatsversagen und seine Ursachen...
- 2.3.1 Eigeninteressen politischer Entscheidungsträger
- 2.3.2 Informations- und Effizienzprobleme.
- 2.4 Zwischenfazit
- 3. Kritik am Ansatz des Marktversagens und evolutorische Sicht...
- 3.1 Allgemeine Kritik am Modell der vollständigen Konkurrenz..
- 3.1.1 Nirwana-Vorwurf..
- 3.1.2 Statische Natur der Analyse
- 3.2 Neoklassik vs. Evolutorik....
- 3.2.1 Evolutorische Kritik an der neoklassischen Theorie .......
- 3.2.2 (Vermeintliches) Marktversagen – Neoklassik vs. Evolutorik
- 3.2.3 Zur Natur von Innovationsprozessen – Neoklassik vs. Evolutorik..
- 4. Die bundesdeutsche Forschungs- und Technologiepolitik.
- 4.1. Einführung ......
- 4.1.1. Evolution der bundesdeutschen FuT-Politik bis heute......
- 4.1.2. Ziele der bundesdeutschen FuT-Politik..
- 4.1.3. Wichtige Begriffe der FuT-Politik
- 4.2. Instrumente der bundesdeutschen FuE-Förderung.
- 4.2.1. Projektförderung..
- 4.2.2. Institutionelle Förderung.
- 4.3. Niveau und Struktur der bundesdeutschen FuE-Förderung
- 4.3.1. FuE-Ressourcen im Überblick
- 4.3.2. FuE-Ausgaben des Bundes nach Förderarten
- 4.3.3. FuE-Ausgaben des Bundes nach Forschungsbereichen.
- 4.4. Die Förderung von FuE in der Wirtschaft..
- 4.4.1. Die Förderung von FuE in der Wirtschaft insgesamt..
- 4.4.2. Die Förderung von FuE und Innovationen in KMU
- 4.4.2.1. Förderlinie „Innovation“.
- 4.4.2.2. Förderlinie „Forschungskooperation“.
- 5. Kritische Würdigung der staatlichen FuT-Politik und einzelner Maßnahmen.....
- 5.1 Die Intensität der staatlichen Einflussnahme
- 5.2 Ökonomische Würdigung der staatlichen FuT-Politik vor dem Hintergrund……..\n5.1.1 ...des Marktversagensansatzes......
- 5.1.2...des evolutorischen Ansatzes..
- 5.3 Probleme selektiver FuT-Politik
- 5.3.1 Ökonomische Begründung selektiver FuT-politischer Maßnahmen?.
- 5.3.2 Probleme selektiver FuT-politischer Maßnahmen
- 5.3.2.1 Mitnahmeeffekte
- 5.3.2.2 Wettbewerbsverzerrung und gesamtwirtschaftliche Flexibilitäts- und\nAnpassungsfähigkeitsverluste
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern Marktversagenstatbestände eine theoretische Grundlage für technologiepolitische Maßnahmen darstellen. Dabei werden die grundlegenden Prinzipien der Wohlfahrtsökonomik sowie die Kritik an dem Ansatz des Marktversagens untersucht. Darüber hinaus wird die bundesdeutsche Forschungs- und Technologiepolitik (FuT-Politik) anhand ihrer Instrumente, ihrer Struktur und ihrer finanziellen Ausstattung analysiert.
- Die Wohlfahrtstheorie als Grundlage für staatliche Eingriffe
- Marktversagen als Argument für technologiepolitische Maßnahmen
- Kritik am Modell der vollständigen Konkurrenz und evolutorische Sichtweisen
- Die bundesdeutsche Forschungs- und Technologiepolitik
- Kritische Würdigung der staatlichen FuT-Politik und einzelner Maßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 liefert eine Einleitung in die Thematik und erläutert den Forschungsgegenstand der Arbeit. Kapitel 2 widmet sich der wohlfahrtstheoretischen Rechtfertigung staatlicher FuT-Politik, indem es den idealen Markt der paretianischen Wohlfahrtsökonomik sowie die Ursachen für Marktversagen beleuchtet. Kapitel 3 setzt sich kritisch mit dem Ansatz des Marktversagens auseinander und beleuchtet die evolutorische Sichtweise auf Innovationsprozesse. Kapitel 4 analysiert die bundesdeutsche Forschungs- und Technologiepolitik, indem es ihre historische Entwicklung, ihre Ziele und Instrumente sowie ihre Finanzierung und Struktur beleuchtet. Schließlich widmet sich Kapitel 5 einer kritischen Würdigung der staatlichen FuT-Politik und deren einzelner Maßnahmen, wobei insbesondere die Probleme selektiver FuT-Politik diskutiert werden.
Schlüsselwörter
Marktversagen, Wohlfahrtsökonomik, Technologiepolitik, Forschungs- und Technologiepolitik, FuT-Politik, Innovation, Evolutorische Ökonomik, Neoklassik, Deutschland
- Quote paper
- Jasmina Djulic (Author), 2006, Marktversagenstatbestände als Begründung für technologiepolitische Maßnahmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82167