Es ist nicht lange her, dass der Bundespräsident Horst Köhler für eine breite Diskussion über Investivlöhne und Gewinnbeteiligungen in Arbeitnehmerhand geworben hatte. „In Zeiten der Globalisierung können solche Kapitalbeteiligungen dazu beitragen, einer wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich entgegenzuwirken“ , sagte das Staatsoberhaupt. In diesem Zusammenhang erlebte der Gedanke einer materiellen Partizipation der Arbeitnehmer am Betrieb eine Renaissance. Die zuletzt vom Bundespräsidenten angestoßene Debatte ist vor allem auf die bevorstehenden Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerichtet:
Die Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt gehört seit geraumer Zeit zu den wichtigsten wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Problemen. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen ist seit Anfang der 70er Jahre mit jeder Rezession sprunghaft, jeweils auf ein neues Niveau, angestiegen und konnte in den folgenden Aufschwungphasen nicht nachhaltig abgebaut werden. Neben der prekären Situation auf dem Arbeitsmarkt haben strukturelle Veränderungen infolge des technischen Fortschritts und der Globalisierung zu einer zunehmenden Kapitalkonzentration bzw. Vermögensungleichverteilung beigetragen, die aus sozialpolitischen Gründen kritisch zu bewerten ist.
Im Rahmen dieser Arbeit wird deshalb der Frage nachgegangen, inwieweit die Einführung der alternativen Entgeltarten auf gesamtwirtschaftlicher Ebene den aktuell bestehenden Herausforderungen gerecht werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Begriffliche Grundlagen
- Der Investivlohn
- Die Gewinnbeteiligung
- Beschäftigungswirkungen der beiden Beteiligungsarten
- Die neoklassische Arbeitsmarkttheorie
- Theoretische Grundlagen
- Beschäftigungseffekte des Investivlohns
- Beschäftigungseffekte der Gewinnbeteiligung
- Die „Share Economy“ nach Weitzmann
- Theoretische Grundlagen
- Exogene Schocks und der Arbeitsmarkt
- Kritische Würdigung und empirische Evidenz
- Die neoklassische Arbeitsmarkttheorie
- Verteilungswirkungen der „neuen“ Entlohnungsmodelle
- Grundlagen der post-keynesianischen Verteilungstheorie
- Verteilungseffekte des Investivlohns
- Verteilungseffekte der Gewinnbeteiligung
- Kritische Würdigung und empirische Evidenz
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen von Investivlöhnen und Gewinnbeteiligungen auf die Beschäftigung und Verteilung im Rahmen neoklassischer und post-keynesianischer Modelle. Ziel ist es, zu analysieren, ob diese alternativen Entlohnungsformen eine Lösung für die Herausforderungen des deutschen Arbeitsmarktes darstellen können, insbesondere angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit und Vermögensungleichheit.
- Analyse der Beschäftigungseffekte von Investivlöhnen und Gewinnbeteiligungen im neoklassischen Modell der vollkommenen Konkurrenz
- Untersuchung der Auswirkungen von Investivlöhnen und Gewinnbeteiligungen auf die Beschäftigung in der „Share Economy“ nach Weitzmann
- Bewertung der Verteilungseffekte von Investivlöhnen und Gewinnbeteiligungen im Rahmen der post-keynesianischen Verteilungstheorie
- Zusammenstellung und Diskussion der Ergebnisse aus empirischen Studien zu Investivlöhnen und Gewinnbeteiligungen
- Ableitung von wirtschaftspolitischen Empfehlungen basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel skizziert die Problemstellung und stellt den aktuellen Zustand des deutschen Arbeitsmarktes mit seinen Herausforderungen wie Arbeitslosigkeit und Vermögensungleichheit dar. Kapitel zwei erläutert die beiden Entlohnungsformen „Investivlohn“ und „Gewinnbeteiligung“ und differenziert sie in ihrer Definition, Anwendung und ihren jeweiligen Eigenschaften.
Kapitel drei beleuchtet die Beschäftigungswirkungen der beiden Entgeltformen im Kontext der neoklassischen Arbeitsmarkttheorie und im Modell der „Share Economy“ nach Weitzmann. Es werden die theoretischen Grundlagen und die jeweiligen Beschäftigungseffekte der beiden Entgeltformen analysiert.
Kapitel vier beschäftigt sich mit den Verteilungseffekten von Investivlöhnen und Gewinnbeteiligungen im Rahmen der post-keynesianischen Verteilungstheorie. Es werden die potenziellen Auswirkungen der beiden Entgeltformen auf die Einkommensverteilung untersucht.
Schlüsselwörter
Investivlohn, Gewinnbeteiligung, Arbeitsmarkt, Beschäftigung, Verteilung, Neoklassik, Post-Keynesianismus, Share Economy, Vermögensungleichheit, Empirische Evidenz, Wirtschaftspolitik.
- Quote paper
- Diplom-Ökonom Artur Podlejski (Author), 2006, Vom Arbeiter zum Kapitalisten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82118