Wie entstehen Bilder von Fremden und ihren Kulturen? Wie wird diese Alterität konstruiert? Welche Rolle spielen Stereotypen dabei? Welche Fremdheitskonstruktionen gibt es im Zusammenhang mit Afrika? Bietet der Exotismus eine Möglichkeit zur Darstellung dieser Afrika-Bilder? Wo kommen diese Bilder her? Welchen Beitrag leistete die Ethnografie hierbei?
Angefangen mit der Fremdheitskonstruktion werden, anhand der Arbeiten von Hahn und Waldenfels, die dabei verlaufenden Prozesse beleuchtet. In Kapitel 2 wird geklärt, was Fremdheit bedeutet, wie diese konstruiert wird und welche Rolle das Ich und die Kultur bei der Konstruktion von Fremden einnehmen.
Ausgehend von dieser Definition der Fremdheitskonstruktion wird das Mitwirken von Stereotypen analysiert. Was bedeutet Stereotypie und wie funktioniert sie? Lippmann liefert hierzu die ersten Ansätze, welche in Kapitel 3 beleuchtet werden. Dabei wird ein Einblick in die Funktionsweise von Stereotypen gegeben. Schaff indessen untersucht die Auswirkungen von Stereotypen auf das menschliche Handeln, die kurz in Abschnitt 3.1 hinterfragt werden. Im Anschluss wird geklärt, wie Rassismus und Stereotypen (Abs. 3.2) miteinander agieren und wie Stereotypen und Fetischismus zusammenhängen (Abs. 3.3).
Das nächste Kapitel widmet sich einem spezifischen Stereotyp, dem Exotismus. Ich werde mich hierbei an SEGALENS Definition eines nicht hegemonialen Exotismus-Begriffs halten, der im Gegensatz zu dem in der Literatur verbreiteten Konzept steht. Auf die literarische Exotismuskonstruktion wird aber ebenfalls kurz eingegangen.
Kapitel 5 befasst sich mit dem Ursprung der Afrika-Bilder, die hauptsächlich aus den ethnografischen Aufzeichnungen entstanden sind. In Abschnitt 5.1 wird das Augenmerk auf die Klassifizierung der neu entdeckten Kulturen und Völker gelegt.
Im anschließenden Kapitel 6 steht ein ethnografisches Werk im Mittelpunkt: ‚Phantom Afrika’ von Michel Leiris.
Kapitel 7 liefert einen Überblick über die diversen Fetischismustheorien, die sich in den ethnologischen Schriften wiederfinden lassen. Eingangs wird aber zuerst die Etymologie des Begriffs „Fetisch“ geklärt.
Im Anschluss daran wird eine visuelle Darstellung von Fetischismus untersucht.
Anschließend steht beispielhaft ein Pressebild für das aktuelle Medienbild Afrikas.
Den Abschluss bildet eine Zusammenfassung der Ergebnisse
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fremdheit - Die Konstruktion einer Alterität
- Eine Topografie des Fremden
- Das Stereotyp - Ontologie und Potenzial
- Stereotyp und Handeln
- Rassismus und Stereotypen
- Stereotyp und Fetischismus
- Exotismus Stereotyp und Konstruktion
- Bilder aus / in der Ethnologie und Ethnografie
- Wilde, Primitive und Naturvölker
- Phantom Afrika - Bilder eines Ethnografen
- Magie Afrikas - Magie in Afrika
- Religion und Synkretismus
- Fetische
- Sexualität
- Fetischismus und Kultur
- Fetischismus und Macht
- Nackte Tatsachen? Mapplethorpes Bilder
- Fotografien der Wirklichkeit? - Bilder Afrikas
- Beispiel: World Press Foto 2005
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Konstruktion von „Afrika-Bildern“ und analysiert die Prozesse der Fremdheitszuschreibung im Kontext der Darstellung Afrikas. Sie beleuchtet die Rolle von Stereotypen, Exotismus und Fetischismus bei der Schaffung dieser Bilder und untersucht deren Entstehung und Verbreitung, insbesondere durch ethnografische Schriften und Medien.
- Konstruktion von Fremdheit und Alterität
- Rolle von Stereotypen in der Afrika-Darstellung
- Der Einfluss von Exotismus auf die Konstruktion von Afrika-Bildern
- Die Bedeutung ethnografischer Schriften in der Konstruktion von Afrika-Bildern
- Visuelle Darstellung von Fetischismus und deren Wirkung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Afrika-Bilder ein und stellt die zentralen Forschungsfragen der Arbeit vor: Wie entstehen Bilder von Fremden und ihren Kulturen? Wie wird diese Alterität konstruiert? Welche Rolle spielen Stereotypen dabei? Sie umreißt den methodischen Ansatz und kündigt die einzelnen Kapitel an, die sich mit den verschiedenen Aspekten der Konstruktion von Afrika-Bildern auseinandersetzen werden. Der Fokus liegt auf der Topografie des Anderen und der daraus resultierenden Identifizierung von Selbst und Anderem.
2. Fremdheit - Die Konstruktion einer Alterität: Dieses Kapitel analysiert den Begriff der Fremdheit und deren Konstruktion. Anhand der Arbeiten von Hahn und Waldenfels wird gezeigt, dass Fremdheit kein inhärentes Merkmal des Anderen ist, sondern ein Akt der Zuschreibung, der aus der eigenen Perspektive heraus entsteht. Die eigene Identität wird im Abgrenzungsprozess zum Fremden konstruiert. Es werden Beispiele erläutert, wie scheinbar banale Unterschiede zu einer Fremdheitszuschreibung führen können. Die Kapitel verdeutlicht, dass der "Verstehensprozess" keine Garantie für ein vollständiges Verständnis darstellt, sondern zu einer Konstruktion des Anderen auf Grundlage partieller Eindrücke führt.
3. Das Stereotyp - Ontologie und Potenzial: Kapitel 3 befasst sich mit dem Phänomen Stereotypie. Basierend auf den Arbeiten von Lippmann, Schaff und anderen wird die Funktionsweise von Stereotypen untersucht. Es wird gezeigt, wie Stereotypen das menschliche Handeln beeinflussen, wie sie mit Rassismus interagieren und wie sie mit dem Konzept des Fetischismus verbunden sind. Der Fokus liegt auf der Wirkungsweise und den Folgen von Stereotypisierungen.
4. Exotismus Stereotyp und Konstruktion: Dieses Kapitel widmet sich dem Exotismus als spezifischem Stereotyp in der Darstellung Afrikas. Es wird die Definition eines nicht-hegemonialen Exotismus-Begriffs nach Segalen diskutiert und die Rolle des Exotismus bei der Konstruktion von Afrika-Bildern analysiert. Der Text beleuchtet den Unterschied zum gängigen Verständnis von Exotismus in der Literatur.
5. Bilder aus / in der Ethnologie und Ethnografie: Kapitel 5 erforscht den Ursprung von Afrika-Bildern, die maßgeblich durch ethnografische Aufzeichnungen geprägt wurden. Der Fokus liegt auf der Klassifizierung von neu entdeckten Kulturen und Völkern und den damit verbundenen Konnotationen. Die Entwicklung dieser Klassifizierung wird umfassend beleuchtet.
6. Phantom Afrika - Bilder eines Ethnografen: Dieses Kapitel analysiert das ethnografische Werk „Phantom Afrika“ von Michel Leiris. Die Analyse konzentriert sich auf die im Buch präsentierten Bilder Afrikas und deren Beitrag zur Konstruktion von Fremdheit. Es wird untersucht, inwiefern persönliche Erfahrungen des Autors die Darstellung prägen.
7. Fetischismus und Kultur: Kapitel 7 untersucht den Fetischismus im Kontext der Afrika-Darstellung und seiner Rolle in der Konstruktion von Alterität. Es werden verschiedene Fetischismustheorien beleuchtet, die Etymologie des Begriffs „Fetisch“ erläutert und der Fetischismus als Machtpraxis analysiert. Der Text betrachtet die Mechanismen der Fetischisierung von Objekten.
8. Nackte Tatsachen? Mapplethorpes Bilder: Dieses Kapitel analysiert die visuellen Darstellungen von Fetischismus in den Werken des amerikanischen Fotografen Robert Mapplethorpe. Es werden die fetischisierenden Praktiken in seinen Bildern untersucht.
9. Fotografien der Wirklichkeit? - Bilder Afrikas: Kapitel 9 untersucht ein Pressefoto (World Press Foto Award 2005) als Beispiel für aktuelle Medienbilder Afrikas. Anhand der Arbeiten von Barthes wird die Konstruktion und Wirkungsweise dieses Bildes analysiert.
Schlüsselwörter
Afrika-Bilder, Alterität, Fremdheit, Stereotypen, Exotismus, Ethnografie, Fetischismus, Macht, Medien, Fotografie, Rassismus, Identität, Konstruktion, Kultur.
Häufig gestellte Fragen zu "Afrika-Bilder: Konstruktion von Fremdheit und Alterität"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Konstruktion von „Afrika-Bildern“ und analysiert die Prozesse der Fremdheitszuschreibung im Kontext der Darstellung Afrikas. Sie beleuchtet die Rolle von Stereotypen, Exotismus und Fetischismus bei der Schaffung dieser Bilder und untersucht deren Entstehung und Verbreitung, insbesondere durch ethnografische Schriften und Medien.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Konstruktion von Fremdheit und Alterität, die Rolle von Stereotypen in der Afrika-Darstellung, den Einfluss von Exotismus auf die Konstruktion von Afrika-Bildern, die Bedeutung ethnografischer Schriften, und die visuelle Darstellung von Fetischismus und deren Wirkung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem einzelnen?
Die Arbeit besteht aus neun Kapiteln: Einleitung (Einführung in die Thematik und Forschungsfragen), Fremdheit - Die Konstruktion einer Alterität (Analyse des Begriffs Fremdheit und dessen Konstruktion), Das Stereotyp - Ontologie und Potenzial (Funktionsweise von Stereotypen und deren Einfluss auf das Handeln), Exotismus Stereotyp und Konstruktion (Exotismus als Stereotyp in der Afrika-Darstellung), Bilder aus / in der Ethnologie und Ethnografie (Ursprung von Afrika-Bildern durch ethnografische Aufzeichnungen), Phantom Afrika - Bilder eines Ethnografen (Analyse des Werkes „Phantom Afrika“ von Michel Leiris), Fetischismus und Kultur (Fetischismus im Kontext der Afrika-Darstellung), Nackte Tatsachen? Mapplethorpes Bilder (Analyse der visuellen Darstellungen von Fetischismus bei Robert Mapplethorpe), und Fotografien der Wirklichkeit? - Bilder Afrikas (Analyse eines Pressefotos als Beispiel für aktuelle Medienbilder Afrikas).
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit analysiert verschiedene Texte und Bilder, um die Konstruktion von Afrika-Bildern zu untersuchen. Es werden Theorien zu Fremdheit, Stereotypen, Exotismus und Fetischismus herangezogen und auf die Fallbeispiele angewendet.
Welche Autoren und Werke werden zitiert?
Die Arbeit bezieht sich auf die Arbeiten von Autoren wie Lippmann, Schaff, Hahn, Waldenfels, Segalen, und Barthes, sowie auf das ethnografische Werk „Phantom Afrika“ von Michel Leiris und die Fotografien von Robert Mapplethorpe.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für die Arbeit?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind Afrika-Bilder, Alterität, Fremdheit, Stereotypen, Exotismus, Ethnografie, Fetischismus, Macht, Medien, Fotografie, Rassismus, Identität und Konstruktion.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für Leser gedacht, die sich akademisch mit der Konstruktion von Bildern, insbesondere im Kontext von Afrika und der Darstellung von Fremdheit, auseinandersetzen möchten. Sie eignet sich für Studierende, Wissenschaftler und alle Interessierten an den Themen Kulturwissenschaften, Medienwissenschaften, und Postkolonialismus.
Wo finde ich weitere Informationen?
Die detaillierten Inhalte der einzelnen Kapitel sind im Inhaltsverzeichnis der Arbeit aufgeführt. Die Arbeit selbst bietet eine umfassende Analyse der Themen.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Barbara Wawrzyniak (Author), 2007, Afrika-Bilder - Zur Konstruktion einer Alterität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82081