Zur Mittagszeit trat Adolf Hitler am 6. Oktober 1939 vor den Reichstag. Nach kaum sechs Wochen hatte die Wehrmacht Polen erobert und diesen Sieg verkündete er mit Stolz und vielen Worten. Dabei dachte er an die Zukunft:
„Die Ziele und Aufgaben, die sich aus dem Zerfall des polnischen Staates ergeben, sind dabei, soweit es sich um die deutsche Interessensphäre handelt, etwa folgende:
1. Die Herstellung einer Reichsgrenze, die den historischen, ethnographischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten gerecht wird.
2. Die Befriedung des gesamten Gebietes im Sinne der Herstellung einer tragbaren Ruhe und Ordnung.
[...]
5. Als wichtigste Aufgabe aber: eine neue Ordnung der ethnographischen Verhältnisse, das heißt, eine Umsiedlung der Nationalitäten, so, daß sich am Abschluß der Entwicklung bessere Trennungslinien ergeben, als es heute der Fall ist.“
Direkt nach dem Einmarsch in Polen begannen die Planer des Deutschen Reiches mit den Vorbereitungen für ein vollständiges Auslöschen des Nachbarlandes. Polen sollte endgültig von der Landkarte verschwinden, die Menschen sollten nach rassischen Unterscheidungen separiert und im großen Stile umgesiedelt werden. Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen lieferten sich einen Wettlauf um die besten Ideen. Der Ernstfall war eingetreten, jetzt ging es darum, Macht und Einfluss zu sichern. „Die Wissenschaft kann nicht einfach warten, bis sie gefragt wird, sie muß sich selbst zu Worte melden“, verkündete der Historiker und Ostforscher Hermann Aubin am 18. September 1939. Auf der einen Seite kam auf deutscher Seite Hektik auf, weil nach dem überraschend schnellen Sieg über Polen jegliches Nachkriegskonzept fehlte. Auf der anderen Seite hatten Wissenschaftler schon vor der Machtübernahme 1933 auf ein propagandistisches und letztlich militärisches Vorgehen gegen Polen hingearbeitet. Der Historiker Albert Brackmann zählt hierbei zu den führenden Denkern.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Europa in der Zwischenkriegszeit
3. Albert Brackmann als ideologischer Wegbereiter des deutschen Engagements in Polen
3.1. Albert Brackmanns Leben
3.2. Albert Brackmanns publizistische Arbeit
3.3. Albert Brackmanns wissenschaftliche Arbeit
3.3.1. Die Publikationsstelle Dahlem
3.3.2. Die Nord- und Ostdeutsche Forschungsgemeinschaft
4. Die Verknüpfung von Forschung und Politik
4.1. Der direkte Austausch von Albert Brackmanns Arbeit und den politischen Stellen
4.2. Von der Theorie zur Praxis: Der Ernstfall tritt ein am 1. September 1939
5. Die Schuldfrage – eine Schlussbilanz
6. Anhang
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Zur Mittagszeit trat Adolf Hitler am 6. Oktober 1939 vor den Reichstag. Nach kaum sechs Wochen hatte die Wehrmacht Polen erobert und diesen Sieg verkündete er mit Stolz und vielen Worten. Dabei dachte er an die Zukunft:
„Die Ziele und Aufgaben, die sich aus dem Zerfall des polnischen Staates ergeben, sind dabei, soweit es sich um die deutsche Interessensphäre handelt, etwa folgende:
1. Die Herstellung einer Reichsgrenze, die den historischen, ethnographischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten gerecht wird.
2. Die Befriedung des gesamten Gebietes im Sinne der Herstellung einer tragbaren Ruhe und Ordnung.
[...]
5. Als wichtigste Aufgabe aber: eine neue Ordnung der ethnographischen Verhältnisse, das heißt, eine Umsiedlung der Nationalitäten, so, daß sich am Abschluß der Entwicklung bessere Trennungslinien ergeben, als es heute der Fall ist.“[1]
Direkt nach dem Einmarsch in Polen begannen die Planer des Deutschen Reiches mit den Vorbereitungen für ein vollständiges Auslöschen des Nachbarlandes. Polen sollte endgültig von der Landkarte verschwinden, die Menschen sollten nach rassischen Unterscheidungen separiert und im großen Stile umgesiedelt werden. Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen lieferten sich einen Wettlauf um die besten Ideen. Der Ernstfall war eingetreten, jetzt ging es darum, Macht und Einfluss zu sichern. „Die Wissenschaft kann nicht einfach warten, bis sie gefragt wird, sie muß sich selbst zu Worte melden“, verkündete der Historiker und Ostforscher Hermann Aubin am 18. September 1939.[2] Auf der einen Seite kam auf deutscher Seite Hektik auf, weil nach dem überraschend schnellen Sieg über Polen jegliches Nachkriegskonzept fehlte. Auf der anderen Seite hatten Wissenschaftler schon vor der Machtübernahme 1933 auf ein propagandistisches und letztlich militärisches Vorgehen gegen Polen hingearbeitet. Der Historiker Albert Brackmann zählt hierbei zu den führenden Denkern, wie schon die Zeitgenossen 1942 feststellten:
„Der gewaltige Umbruch im Osten Mitteleuropas, welchen seit den Sommermonaten des Jahres 1939 der Krieg heraufgeführt hat, indem die in den Pariser Vorortsdiktaten geschaffene Scheinordnung endgültig unter den Schlägen unserer Wehrmacht zusammenstürzte, hat zahlreiche alte und neue Probleme aufgerissen. Die deutsche Wissenschaft sah sich ihnen gegenüber dank den seit 1919 geleisteten Vorarbeiten besser gerüstet, als sie im Weltkrieg dagestanden hatte. [...] Als der 70. Geburtstag Albert Brackmanns herannahte, der mit seiner Persönlichkeit diese Arbeitsrichtung gelenkt und damit an erster Stelle für die Entstehung dieses Schrifttums gewirkt hat, erschien daher es in seinem eigenen Sinne als die gegebene Form ihm Dank und Verehrung auszusprechen, daß wir uns dazu vereinigten, den schon lange dringend notwendigen Querschnitt durch die Arbeitsergebnisse der ostdeutschen Volkstums- und Landesforschung zu ziehen.“[3]
Diese Arbeit wird untersuchen, in welchem Maße Albert Brackmann schon lange vor 1939 propagandistisch über den Weg der Ostforschung seine ganze Kraft gegen Polen einsetzte. Hierbei ist das aufgeheizte politische Klima in Europa zu berücksichtigen – einerseits die in Deutschland nicht endende Diskussion über den Versailler Friedensvertrag, anderseits ein europäisches Aufkommen des Umsiedlungsgedanken. Vor diesem Hintergrund lässt sich ein genaueres Bild von Albert Brackmanns Werk skizzieren, der nach seiner Ernennung zum Generaldirektor der Preußischen Staatsarchive am 1. Juli 1929 systematisch gegen Polen arbeitete. Hierzu gründete er die Nord- und Ostdeutsche Forschungsgemeinschaft und die Publikationsstelle Dahlem. Die unverdächtig klingenden Namen dieser Einrichtungen verdeckten ihr eigentliches Ziel: Die Versailler Verträge sollten rückgängig gemacht werden auf Kosten von Polen. Und nach dem Sieg im Herbst 1939 notierte Brackmann zufrieden: „Irgendwie liegt die Schuld an dem furchtbaren Zusammenbruch doch an der Eigenart des polnischen Volkes selbst. Fürst Bismarck hat einmal die Deutschen ein männliches, die Polen ein weibliches und darum ein passives Volk genannt.“[4] Abschließend wird diese Arbeit die Frage der Schuld der Historiker im Dienste des Nationalsozialismus diskutieren. Waren sie Wegbereiter der Umsiedlungen und der später professionalisierten Vernichtung von so vielen Menschen?
2. Europa in der Zwischenkriegszeit
Als der Zweite Weltkrieg beendet und die nachfolgenden Bevölkerungsverschiebungen abgeschlossen waren, war mehr geschehen als einfache Kampfhandlungen, wie Götz Aly notiert:
„Von einigen Resten auf dem Balkan oder auf Zypern abgesehen hatten sich die Europäer bis 1948 so klar nach ethnischen Kriterien geschieden wie nie zuvor in ihrer Geschichte. Sie reduzierten sich auf homogene Staatsvölker, um den Preis nachhaltiger Depotenzierung und kultureller Selbstzerstörung.“[5]
Damit war vollendet, was innerhalb Europas mehr als 20 Jahre lang Wissenschaftler, Politiker, Intellektuelle und die regulären Bevölkerungen der verschiedenen Nationen diskutiert hatten. Wolfgang J. Mommsen schränkt diese Diskussionen bewusst nicht auf Deutschland ein, denn:
„‚Volkstumspolitik’ [...] war damals allerdings keine deutsche Spezialität; dergleichen hat es in den zwanziger Jahren natürlich auch in anderen Regionen Europas gegeben. Beispielsweise haben die Italiener ihre Ansprüche auf territoriale Besitzungen an der Adria in der gleichen Weise mit der angeblich Jahrhunderte zurückreichenden kulturellen und wirtschaftlichen Führungsrolle des italienischen Volksteils in den adriatischen Städten begründet, [...].“[6]
Eine frühe groß angelegte Umsiedlung stand als Ergebnis des Lausanner Vertrages von 1923 fest, der unter Führung von Frankreich und England entstand. Es ist laut Aly zu sehen „als das erste große Beispiel der wechselseitigen völkischen Homogenisierung, der den griechisch-türkischen Krieg mit dem zwangsweisen Bevölkerungsaustausch beendete“.[7] 1938 verhandelte Polen mit Frankreich darüber, die Juden des Landes nach Madagaskar umzusiedeln, nachdem eine Regierungsdelegation Madagaskar besucht hatte, um das Vorhaben vor Ort zu überprüfen. Ungarn erließ 1939 ein Gesetz, das die Regierung ermächtigte, die Auswanderung der Juden zu begünstigen. Und die Pariser Zeitung „L’Epoque“ forderte Mitte September 1939 für die Zeit nach einem Sieg von Franzosen und Engländern: „Es wird notwendig sein, eine massenhafte und vollkommene Austreibung von Elementen einer fremden Minderheit durchzuführen.“[8]
In Deutschland saß die Schmach der Niederlage von 1918 und den Versailler Verträgen tief. Zudem hatten die Franzosen im wiedergewonnenen Elsass Selektionskriterien zum Schaden der Deutschen eingeführt. Es gab Voll-, Dreiviertel- und Halbfranzosen sowie Deutsche. Die ersten drei Gruppen erhielten Bürgerrechte, die Deutschen wurden vertrieben.[9] Gerade der Versailler Friedensvertrag, der deutsche Gebietsverluste im Westen und Osten zur Folge hatte, verursachte Missstimmung, wie in der Propagandaliteratur nach dem Sieg über Polen genannt wird:
„Sein Grund [für den Feldzug 1939, d.V.] ist niedergelegt im Diktat von Versailles. Die aus diesem politischen Schanddokument stammende Ordnung, besser gesagt: Un-Ordnung Europas zu revidieren und eine echte Ordnung im Verhältnis der Völker zueinander zu schaffen, ist das große und unwandelbare Ziel der Politik des nationalsozialistischen Deutschland unter der Führung Adolf Hitlers.“[10]
In ungenügenden Vorarbeiten von Seiten der Wissenschaft sah die deutsche Seite rückblickend die Hauptursache für die Verhandlungs-Misserfolge in Versailles, wie Ernst Vollert 1942 festhielt:
„So konnte es kommen, daß auf der Versailler Friedenskonferenz die Polen mit ihrer geschichtsklitternden Propagandaliteratur und den sich darauf begründenden Denkschriften, besonders aber mit ihren die Wahrheit verfälschenden Nationalitätenkarten und -statistiken einen gewaltigen Erfolg erzielen konnten, dem bereites Material von deutscher Seite nicht entgegenzustellen war.“[11]
Die Historiker sahen in den 1920er-Jahren ihre Chance darin, die in der Vergangenheit verborgenen, wahren „Tiefen unseres Seins“ zu beleuchten, um aus ihrer Kenntnis Kräfte für einen „gesunden Wiederaufstieg“ Deutschlands zu gewinnen. In diesem Jahren war eine gewissen Professionalisierung der Geschichtswissenschaft zu beobachten, aber: „Trotz dieser beginnenden Professionalisierung gilt die Osteuropäische Geschichte auch in der Weimarer Zeit als ein in außerordentlich hohem Maße politisiertes Fach.“[12] Geschichtswissenschaft müsse sich von überkommenen etatistischen Dogmen, ebenso befreien, wie vom idiographisch-hermeneutischen Methodenkanon, erklärte der Leipziger Landeshistoriker Rudolf Kötzschke 1924 auf der Historikerkonferenz. Wie sollte diese neue Forschung in der Praxis aussehen?
„In deren Zentrum stand, davon zeigten sich viele Historiker nach 1918 überzeugt, das Volk bzw. das Volkstum als virtueller Gestalter seines Lebensraumes, als Bewahrer des essentiell Gültigen im Entwicklungsprozeß der Nation, als Garant unverfälschter Gemeinschaft, dessen Erforschung zur apodiktischen Voraussetzung einer Renovation deutscher Macht und Weltgeltung stilisiert wurde.“[13]
3. Albert Brackmann als ideologischer Wegbereiter des deutschen Engagements in Polen
3.1. Albert Brackmanns Leben
Am 24. Juni 1871 geboren erlebte Albert Brackmann seine familiäre Sozialisation in einer protestantischen Patrizier-, Gelehrten- und Geistlichenfamilie.[14] Mit dem Abschluss seiner Promotion nach einem Theologie- und Geschichtsstudium wurde er am 2. Dezember 1898 Mitarbeiter von Paul Fridolin Kehr bei der Monumenta Germaniae Historica. 1901 wechselte er in den höheren Schuldienst, bis er 1905 eine außerordentliche Professur für Geschichte und historische Hilfswissenschaften in Marburg erhielt. Zum 1. Oktober erfolgte der Ruf an die Universität Königsberg, wo er Leiter der wirtschaftsgeschichtlichen Abteilung für ostdeutsche Wirtschaft wurde. Im Ersten Weltkrieg wurde er für dienstuntauglich erklärt, erwarb für seine Lazarettdienste das Eiserne Kreuz II am weiß-schwarzen Bande und die Rot-Kreuz-Medaille der III. Klasse. In Königsberg stellte er eine Dokumentensammlung zusammen über die durch den „Russeneinfall“ verursachten Kriegsschäden. Mit dem Leiter des Königsberger Staatsarchivs trieb der die in russischem Besitz befindlichen Akten der Preußischen Verwaltung Südostpreußens in Grodno auf. Als Gründungsmitglied der DVP Königsberg trieb er den preußischen Grenzschutz voran und betätigte sich als Agitator auf Parteiveranstaltungen, um die Arbeiter von den revolutionären Unruhen 1918/1919 abzuhalten. Anfang der 20er-Jahre erarbeitete Brackmann während der Abstimmungskämpfe in Ostpreußen für den Abstimmungskommissar Freiherr von Gayl eine Studie über die Einflussnahme auf das politische Wahlverhalten der masurischen Minderheit im Bezirk Allenstein während der Völkerbundsabstimmung. Seine Schlüsse liefen daraus hinaus, Minderheiten den ihnen unterstellten Hang zur Separation abzusprechen.[15] Michael Fahlbusch charakterisiert den Erfolg dieser Studie so: „Damit erwies er sich als vielseitig einsetzbarer Experte in Volkstumsfragen.“[16] 1922 wurde er Nachfolger von Dietrich Schäfer an der Berliner Universität und seine Karriere erhielt einen deutlichen Schub. Er wurde Mitglied der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, der Bayerischen sowie der Preußischen Akademie der Wissenschaften, der Zentralredaktion der Monumenta Germaniae Historica, der Historischen Reichskommission sowie ab 1928 Mitherausgeber der bedeutenden Historischen Zeitschrift. Mit der Ernennung zum Generaldirektor der Preußischen Staatsarchive am 1. Oktober 1929 sah er sich „veranlasst, die wissenschaftliche Arbeit stärker politisch zu aktivieren“.[17] Tatkräftig ging er ans Werk, wie Ingo Haar zusammenfasst:
„Albert Brackmann stand von 1930 bis 1933 wie kein anderer deutscher Historiker in dieser Machtposition hinter der sukzessiven Radikalisierung der Weimarer Rechten. Er unterstützte die gefährlichen Anstrengungen der Regierungen von Heinrich Brüning und Franz von Papen in der Außenpolitik ebenso wie in der Innenpolitik im Wechsel von den Präsidialregimes zur offenen Rechtsdiktatur.“[18]
3.2. Albert Brackmanns publizistische Arbeit
Sofort im Jahr der nationalsozialistischen Machtübernahme gab Albert Brackmann mit Deutschland und Polen. Beiträge zu ihren geschichtlichen Beziehungen ein höchst umstrittenes Buch heraus. Henryk Olszewski nennt es ein „wegweisendes Werk der deutschen Polenforschung der frühen dreißiger Jahre“ und beschreibt es näher:
„Dieser Band wurde einerseits zum Höhepunkt einer kontroversen, aber doch noch mit wissenschaftlichen Mitteln geführten Auseinandersetzung zwischen den Historikern beider Länder um die Prinzipien der Darstellung umstrittener Fragen in der Geschichte der deutsch-polnischen Nachbarschaft. Andererseits brachte es sein Erscheinungsdatum mit sich, daß er auf Jahrzehnte hinaus zum Symbol einer quasi-wissenschaftlichen Konfrontation und damit zum Grabstein eines offenen deutsch-polnischen Historikerdialogs wurde. Der heftig geführte Streit um diesen Band ließ schnell erkennen, wie kurz der Weg von einer volkstumsorientierten Geschichtsforschung zur nationalsozialistischen Volkstumsideologie mit all ihrer nationalen Arroganz und politischen Willfährigkeit war.“[19]
[...]
[1] Domarus, Max: Hitler – Reden und Proklamationen 1932 -1945, Band II – Erster Halbband, Wiesbaden 1973, S. 1383.
[2] Mühle, Eduard: Für Volk und deutschen Osten. Der Historiker Hermann Aubin und die deutsche Ostforschung, Düsseldorf 2005, S. 361.
[3] Aubin, Hermann / Brunner, Otto / Kohte, Wolfgang / Papritz, Johannes (Hgg.): Deutsche Ostforschung. Ergebnisse und Aufgaben seit dem ersten Weltkrieg. Band I, Leipzig 1942, S. 1.
[4] Brackmann, Albert: Das Wesen der polnischen Geschichte, in: Unser Kampf in Polen. Die Vorgeschichte – Strategische Einführung – Politische und kriegerische Dokumente, München 51940, S. 5-12, hier S. 5.
[5] Aly, Götz: Auschwitz und die Politik der Vertreibung, in: Faulenbach, Bernd / Helle, Andreas (Hgg.): Zwangsmigration in Europa, Essen 2005, S. 35-44, hier S. 36.
[6] Mommsen, Wolfgang J.: Vom „Volkstumskampf“ zur nationalsozialistischen Vernichtungspolitik in Osteuropa. Zur Rolle der deutschen Historiker unter dem Nationalsozialismus, in: Schulze, Winfried / Oexle, Otto Gerhard (Hgg.): Deutsche Historiker im Nationalsozialismus, Frankfurt a.M. 1999, S. 183-214, hier S. 209.
[7] Aly, Politik der Vertreibung, S. 36.
[8] Ebd., S. 35.
[9] Ebd., S. 36.
[10] Aus dem Vorwort des Herausgebers des Ahnenerbe-Stiftung Verlags für Brackmann, Albert: Krisis und Aufbau in Osteuropa. Ein weltgeschichtliches Bild, Berlin 1939, S. 5. Ähnlich äußerte sich Brackmann auch selbst 1940: „Im Laufe von 18 Tagen ist der 1919 entstandene polnische Staat zusammengebrochen; das Polen von Versailles hat aufgehört zu existieren.“ Zudem bemühte Brackmann ein Zitat von Talleyrand aus dem Jahr 1807: „ Diese Nation taugt zu nichts; man kann mit ihr nur die Unordnung organisieren.“ Vgl. dazu Brackmann, Wesen der polnischen Geschichte, S. 5-6. Dem Zeitgeist entsprachen die folgenden Worte der Herausgeber für Aubin, Hermann / Brunner, Otto / Kohte, Wolfgang / Papritz, Johannes (Hgg.): Deutsche Ostforschung. Ergebnisse und Aufgaben seit dem ersten Weltkrieg. Band I, Leipzig 1942 auf Seite 1: „Der gewaltige Umbruch im Osten Mitteleuropas, welchen seit den Sommermonaten des Jahres 1939 der Krieg heraufgeführt hat, indem die in den Pariser Vorortsdiktaten geschaffene Scheinordnung endgültig unter den Schlägen unserer Wehrmacht zusammenstürzte, hat zahlreiche alte und neue Probleme aufgerissen.“
[11] Vollert, Ernst: Albert Brackmann und die ostdeutsche Volks- und Landesforschung, in: Aubin, Hermann / Brunner, Otto / Kohte, Wolfgang / Papritz, Johannes (Hgg.): Deutsche Ostforschung. Ergebnisse und Aufgaben seit dem ersten Weltkrieg. Band I, Leipzig 1942, S. 3-11, S. 3.
[12] Dahlmann, Dittmar: Die deutsche Osteuropahistoriographie in der Zwischenkriegszeit, in: Dahlmann, Dittmar (Hrsg.): Hundert Jahre osteuropäische Geschichte. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Stuttgart 2005, S. 21-35, S. 21.
[13] Oberkrone, Willi: Geschichte, Volk und Theorie. Das ‚Handwörterbuch des Grenz- und Auslanddeutschtums’, in: Schöttler, Peter: Geschichtsschreibung als Legitimationswissenschaft 1918-1945, Frankfurt a.M. 1997, S. 104-127, hier S. 105.
[14] Haar, Ingo: Historiker im Nationalsozialismus. Deutsche Geschichtswissenschaft und der „Volkstumskampf“ im Osten, Göttingen 2000, S. 106.
[15] Vgl. ebd., S. 106 sowie Fahlbusch, Michael: Wissenschaft im Dienst der nationalsozialistischen Politik? Die „Volksdeutschen Forschungsgemeinschaften“ von 1931-1945, Baden-Baden 1999, S. 178-179.
[16] Ebd., S. 179.
[17] Vgl. Haar, Historiker, S. 107 sowie Fahlbusch, Wissenschaft, S. 179 sowie Vollert, Albert Brackmann, S. 6.
[18] Haar, Ingo: Osteuropaforschung und „Ostforschung“ im Paradigmenstreit: Otto Hoetzsch, Albert Brackmann und die deutsche Geschichtswissenschaft, in: Dahlmann, Dittmar (Hrsg.): Hundert Jahre osteuropäische Geschichte. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Stuttgart 2005, S. 37-54, S. 43.
[19] Olszewski, Henryk: Die deutsche Historiographie über Polen aus polnischer Sicht, in: Dahlmann, Dittmar (Hrsg.): Hundert Jahre osteuropäische Geschichte. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Stuttgart 2005, S. 281-292, S. 285. Was Olszewski hier meint, lag im Sinne von Albert Brackmann, der im Vorwort des Werkes schrieb: „Die deutschen Historiker, die in diesem Buch das Wort zur Frage der geschichtlichen Beziehungen zwischen den Polen und den Deutschen nehmen, haben den Versuch unternommen, die historische Betrachtung in andere Bahnen zu lenken, als sie in den letzten Jahren vielfach beschritten wurden. Ein großer Teil dessen, was bisher über die Fragen geschrieben wurde, lieferte den Beweis, daß bei einer Problemstellung, die vor allem durch politische Gegenwartsfragen bestimmt wird, die richtige Erkenntnis der geschichtlichen Ereignisse nur zu leicht verbaut und die geschichtliche Wahrheit verfälscht wird.“ (Vgl. dazu Brackmann, Albert (Hrsg.): Deutschland und Polen. Beiträge zu ihren geschichtlichen Beziehungen, München/Berlin 1933, S. III).
- Arbeit zitieren
- BA Axel Huber (Autor:in), 2007, Deutsche Historiker und der Volkstumskampf im Osten: Albert Brackmanns Propagandaarbeit gegen Polen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82073
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