Die betrieblichen Führungskonzepte nach Taylor, beispielsweise hochgradige horizontale
und vertikale Arbeitsteilung, genaue Zeitvorgaben bei der Ausführung einzelner
Arbeitsschritte sowie die Trennung von Kopf- und Handarbeit hatten in den sechziger Jahren
des letzten Jahrhunderts massive negative Auswirkungen auf die arbeitende Bevölkerung.
Hohe Krankheitsraten, steigende Fluktuation und hohe Unzufriedenheit durch monotone
Arbeit sind nur einige Beispiele. Die Arbeitnehmer hatten einen höheren Bildungsstand,
strebten nach Selbstverwirklichung und entwickelten ein höheres Selbstbewusstsein, sodass
der neue Wunsch nach betrieblicher Mitbestimmung und gemeinsamer Problemlösung
entstand.
Anfang der 1970er Jahre entstand durch die damalige Bundesregierung ein Forschungs- und
Aktionsprogramm zur Humanisierung der Arbeit. Betriebliche Mitbestimmung war neben
Aspekten wie Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, Jugendarbeitsschutz und
Verbesserung der Arbeitsorganisation ein Schwerpunkt des Aktionsprogramms.
Die Forderung der Mitarbeiter, dass sie an Entscheidungsprozessen beteiligt werden, wurde
zwar von den Betriebsleitern wohlwollend aufgenommen, die Frage nach dem „Wie“ blieb
aber zunächst unklar. Erste Schritte in diese Richtung stammen von einem Team um Karin
Klebert, welches eine Vorgehensweise zur Moderation von Gruppen entwickelte, die so
genannte Moderationsmethode.
Auf Basis einer umfassenden Literaturrecherche wird in Abschnitt 2 zunächst das Programm
zur Humanisierung der Arbeit vorgestellt, seine wichtigsten inhaltlichen Schwerpunkte
herausgearbeitet und schließlich kurz bewertet. Ausgehend von der Begriffsbestimmung
Moderation und Moderator befasst sich Kapitel 3 mit der Entwicklung der
Moderationsmethode. Es werden der Ablauf einer moderierten Sitzung sowie einige
Moderationsmethoden beschrieben.
In einem vierten Abschnitt soll der Frage nachgegangen werden, in welcher Form die
Moderationsmethode das Programm zur Humanisierung der Arbeit unterstützt hat und warum
das Humanisierungsprogramm neue Methoden wie Moderation von Gruppen dringend
benötigte.
Im Schlussabschnitt erfolgt eine kurze Zusammenfassung wesentlicher Ergebnisse.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Humanisierung der Arbeit
- Einführung und Formulierung eines Arbeitsbegriffs
- Zielsetzung des Humanisierungsprogramms
- Inhalt und Gegenstand der Arbeitshumanisierung
- Eine Zwischenbilanz des Humanisierungsprogramms
- Die Moderationsmethode
- Begriffsbestimmung der Moderation
- Entwicklung der Moderationsmethode
- Vorbereiten einer Moderation
- Durchführung einer Moderation
- Nachbereiten einer Moderation
- Bewertung der Moderationsmethode
- Moderation als Instrument zur Humanisierung in der Arbeitswelt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das Programm zur Humanisierung der Arbeit in der Bundesrepublik Deutschland, welches in den 1970er Jahren entstand, um den negativen Folgen der tayloristischen Arbeitsorganisation entgegenzuwirken. Die Analyse beleuchtet die Hintergründe, Ziele und Inhalte des Programms sowie die Entwicklung und Bedeutung der Moderationsmethode im Kontext der Humanisierung der Arbeitswelt.
- Die Entstehung des Humanisierungsprogramms und dessen historische Einordnung
- Die Ziele und Inhalte des Humanisierungsprogramms, insbesondere hinsichtlich der Arbeitsbedingungen, Arbeitsorganisation und Mitbestimmung
- Die Entstehung und Entwicklung der Moderationsmethode als Instrument der Gruppenarbeit
- Die Rolle der Moderationsmethode bei der Umsetzung des Humanisierungsprogramms
- Die Bedeutung der Moderation als Instrument zur Humanisierung der Arbeitswelt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Humanisierung der Arbeit ein und erläutert die Entstehung des Programms in den 1970er Jahren als Reaktion auf die negativen Folgen der tayloristischen Arbeitsorganisation. Die Arbeit fokussiert dabei insbesondere auf die Rolle der Moderationsmethode im Kontext der Humanisierung.
Humanisierung der Arbeit
Dieses Kapitel präsentiert die Entstehungsgeschichte des Humanisierungsprogramms und definiert den Arbeitsbegriff im Kontext der Humanisierung. Es erläutert die Ziele des Programms, insbesondere die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die Förderung von Mitbestimmung und die Anpassung der Arbeitsorganisation an die Bedürfnisse der Arbeitnehmer.
Die Moderationsmethode
Dieses Kapitel definiert den Begriff der Moderation und beschreibt die Entwicklung der Moderationsmethode. Es werden der Ablauf einer moderierten Sitzung sowie verschiedene Moderationsmethoden vorgestellt.
Schlüsselwörter
Humanisierung der Arbeit, Moderationsmethode, Arbeitsorganisation, Mitbestimmung, Taylorismus, Arbeitsbedingungen, Gruppenarbeit, Arbeitszufriedenheit, Selbstverwirklichung
- Quote paper
- Nicky Boehmcke (Author), 2006, Humanisierung der Arbeit und Moderationsmethode, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81999