Die Entwicklung der Spanischen Sprache ist im Allgemeinen nicht mit jenen der anderen großen romanischen Sprachen wie Französisch und Italienisch zu vergleichen. Für die Ausbildung des heutigen español sind bestimmte historische Entwicklungen und Strukturen verantwortlich, die so nur auf der iberischen Halbinsel entstehen bzw. sich zutragen konnten. Die These, jede Sprache sei ein Produkt der Geschichte, mag jedermann einleuchten, doch scheint sich das Spanische geradezu zu ihrer Untermauerung anzubieten.
Die vorliegende Hausarbeit wird sich auf die ca. 900 Jahre des spanischen Mittelalters beziehen, die zwischen der beginnenden Völkerwanderung, als die Ausgliederung des Romanischen aus dem Lateinischen begann, und der sprachlichen Ausbautätigkeit des kastilischen Königshofes während der Regierungszeit Alfons X. liegen. Eine Betrachtung dieser Ausbauphase des Spanischen, die sich über eine wahrlich lange Zeitspanne erstreckt, auf nur 15 Seiten im Rahmen einer Proseminarsarbeit kann sicherlich nicht allumfassend sein. Ziel dieser Ausarbeitung ist es vielmehr, die wichtigen Faktoren und Linien aufzuzeigen, die die Sprachentwicklung hin zu einem Spanisch, wie es heute gesprochen wird, maßgeblich und unübersehbar, sowohl aktiv als auch passiv, beeinflusst haben. Dies schließt die rein politische Geschichte ebenso mit ein wie sozialgeschichtliche Strukturen im Laufe des spanischen Mittelalters, kulturelle und gesellschaftliche Veränderungen und Einflüsse und politische Absichten. Jedem dieser Schwerpunktthemen, die plakativ als Geschichte, Gesellschaft und Politik bezeichnet werden, wird dabei ein eigenständiges Kapitel gewidmet, wiederum aufgeteilt in eigene Paragraphen mit eigenen Schwerpunkten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Geschichte und Sprache
- 2.1 Das Ende des Imperium Romanum – die Völkerwanderung
- 2.2 Die Conquista
- 2.3 Linguistische Bestandsaufnahme des Jahres 1000
- 2.4 Warum Kastilisch? - Die Reconquista
- 3 Gesellschaft und Sprache
- 3.1 Vorausbauphase: Lateinisch und Romanisch
- 3.2 Der intensive Sprachausbau
- 3.3 Der extensive Sprachausbau
- 4 Politik und Sprache
- 4.1 Der königliche Hof als Sprachausbauzentrum
- 4.2 Sprachnormierung im Namen des Königs
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des Kastilisch-Spanischen im spanischen Mittelalter (ca. 900 Jahre), ausgehend vom Zerfall des römischen Reiches bis zur Sprachnormierung unter Alfons X. Sie beleuchtet die wesentlichen Faktoren, die die Sprachentwicklung beeinflusst haben, und zwar aus historischer, soziokultureller und politischer Perspektive. Eine umfassende Darstellung des gesamten Zeitraums ist aufgrund des Umfangs nicht möglich; das Ziel ist vielmehr, die wichtigsten Einflussfaktoren aufzuzeigen.
- Die Auswirkungen der Völkerwanderung und des Zerfalls des römischen Reiches auf die Entwicklung des Romanischen.
- Der Einfluss der arabischen Eroberung und der Reconquista auf die Sprachlandschaft der Iberischen Halbinsel.
- Die Rolle der Gesellschaft und soziokultureller Veränderungen in der Sprachentwicklung.
- Die Bedeutung des königlichen Hofes für die Sprachnormierung.
- Die politische Instrumentalisierung der Sprache im Prozess der Staatsbildung.
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung vergleicht die Entwicklung des Spanischen mit der anderer romanischer Sprachen und betont den einzigartigen historischen Kontext seiner Entstehung auf der Iberischen Halbinsel. Sie definiert den zeitlichen Rahmen der Arbeit (spanisches Mittelalter) und benennt die drei zentralen Themenbereiche: Geschichte, Gesellschaft und Politik, die jeweils ein eigenes Kapitel bilden. Die Arbeit zielt darauf ab, die wichtigsten Einflüsse auf die Sprachentwicklung aufzuzeigen, ohne dabei eine vollständige Darstellung anzustreben.
2 Geschichte und Sprache: Dieses Kapitel skizziert die wichtigsten historischen Phasen der Iberischen Halbinsel, die die Entwicklung des Spanischen beeinflusst haben: das Ende des römischen Reiches und die Völkerwanderung, die arabische Eroberung und die christliche Reconquista. Es wird gezeigt, wie diese Ereignisse die sprachliche Entwicklung prägten und zu der heutigen Gestalt des Spanischen beitrugen. Die Auswirkungen der Romanisierung, der germanischen Einflüsse und der arabischen Herrschaft werden analysiert und in ihren linguistischen Konsequenzen erläutert, unter Berücksichtigung anderer iberoromanischer Sprachen. Der Fokus liegt auf der Darstellung des Zusammenspiels von historischen Ereignissen und sprachlicher Entwicklung.
Schlüsselwörter
Kastilisch-Spanisch, Sprachgeschichte, Mittelalter, Iberische Halbinsel, Völkerwanderung, Arabische Eroberung, Reconquista, Sprachnormierung, Gesellschaft, Politik, Soziolinguistik, Romanische Sprachen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Entwicklung des Kastilisch-Spanischen im Mittelalter
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des Kastilisch-Spanischen im spanischen Mittelalter (ca. 900 Jahre), vom Zerfall des römischen Reiches bis zur Sprachnormierung unter Alfons X. Sie beleuchtet die wesentlichen Faktoren, die die Sprachentwicklung beeinflusst haben, aus historischer, soziokultureller und politischer Perspektive. Eine umfassende Darstellung des gesamten Zeitraums ist nicht möglich; das Ziel ist, die wichtigsten Einflussfaktoren aufzuzeigen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Auswirkungen der Völkerwanderung und des Zerfalls des römischen Reiches, den Einfluss der arabischen Eroberung und der Reconquista, die Rolle der Gesellschaft und soziokultureller Veränderungen, die Bedeutung des königlichen Hofes für die Sprachnormierung und die politische Instrumentalisierung der Sprache im Prozess der Staatsbildung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) vergleicht die Entwicklung des Spanischen mit anderen romanischen Sprachen und definiert den zeitlichen Rahmen und die drei zentralen Themenbereiche (Geschichte, Gesellschaft, Politik). Kapitel 2 (Geschichte und Sprache) skizziert die wichtigsten historischen Phasen (Ende des römischen Reiches, Völkerwanderung, arabische Eroberung, Reconquista) und deren Einfluss auf die Sprachentwicklung. Der Fokus liegt auf dem Zusammenspiel von historischen Ereignissen und sprachlicher Entwicklung. Die weiteren Kapitel konzentrieren sich auf die soziokulturellen und politischen Aspekte der Sprachentwicklung.
Welche Zeitspanne wird betrachtet?
Die Arbeit betrachtet die Entwicklung des Kastilisch-Spanischen im spanischen Mittelalter, also ungefähr von 900 n. Chr. bis zur Sprachnormierung unter Alfons X.
Welche Perspektiven werden eingenommen?
Die Arbeit betrachtet die Sprachentwicklung aus historischer, soziokultureller und politischer Perspektive.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Kastilisch-Spanisch, Sprachgeschichte, Mittelalter, Iberische Halbinsel, Völkerwanderung, Arabische Eroberung, Reconquista, Sprachnormierung, Gesellschaft, Politik, Soziolinguistik, Romanische Sprachen.
Welche Sprachen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung des Kastilisch-Spanischen, vergleicht diese aber auch mit anderen romanischen Sprachen und berücksichtigt Einflüsse anderer Sprachen wie Arabisch und Germanisch.
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- Daniel Wimmer (Author), 2007, Romanisch - Kastilisch - Spanisch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81549