Die Dateiorganisation gehört in die Kategorie der Datenorganisation. Sie ist die konventionelle Form der Datenorganisation. Auf ihr beruht die funktionsorientierte Entwicklung betrieblicher Anwendungssysteme. Unter Datenorganisation versteht man alle Verfahren, die dazu verwendet werden, Datenbestände logisch zu strukturieren und sie hinsichtlich ihrer Verwendung so anzuordnen, dass sie in der nötigen Form auf Plattenspeichern abgelegt werden können. Sie gliedert sich in 2 Formen: die Dateiorganisation und die Datenbankorganisation.
Ziel der Datenorganisation ist es, einen schnellen Zugriff, eine leichte Aktualisierung sowie den Schutz vor Verlust, Zerstörung und unbefugtem Zugriff zu gewähren. Dabei fasst die Dateiorganisation die Daten nach logischen bzw. verarbeitungsorientierten Gesichtspunkten zu Datensätzen zusammen. Daten werden z. B. in Stamm-, Bestands- und Bewegungsdaten eingeteilt, auf die sich dann sowohl die Verfahren als auch die Einsatzformen beziehen [HAST97, S. 175 f.].
Unter Stammdaten versteht man wichtige Grunddaten eines Betriebes, die über einen gewissen Zeitraum nicht verändert werden, wie zum Beispiel Personalnummer, Kundenadresse usw.. Unter Bestandsdaten versteht man Daten, die Bestände, wie Lagerbestände oder Kontostände, ausweisen. Diese Daten werden ständig aktualisiert.
Bewegungsdaten beschreiben die Modifikationen von Zuständen, meist in Form von mengen- bzw. wertmäßigen Veränderungen. Beispiele sind hier Lagerentnahmen, Einzahlungen oder ähnliches [GABL01, S. 673 f.]. Ein Datensatz ist eine Zusammenfassung einer bestimmten Menge von Feldern, die inhaltlich zusammengehören. Dabei können die Datenfelder sowohl mit variabler als auch mit fester Satzlänge aufgebaut sein. Fasst man mehrere inhaltsgleiche Datensätze zusammen, spricht man von einer Datei. Ein Datensatz Kundenadresse kann z. B. folgendermaßen aussehen:
KdNr.: Name Strasse PLZ Ort
Abb.1: Datensatz. In Anlehnung an [WISU01]
Eine Datei wäre also eine Ansammlung mehrerer Kundenadressen. Bei der Verarbeitung von Dateien werden dabei mehrere Verfahren unterschieden. Die Unterschiede liegen in der Art der Speicherung, der Dateiorganisationsform und in der Art des Zugriffs [WISU01].
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Dateiorganisation
- Organisationsform
- Konsekutive Organisationsform
- Serielle Organisationsform
- Sequentielle Organisationsform
- Gestreute Organisationsform
- Index-Sequentielle Organisationsform
- Direkte Organisationsform
- Relative Organisationsform
- Indirekte Organisationsform
- Verkettete Organisationsform
- Tabellarische Zusammenfassung
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit widmet sich dem Thema der Dateiorganisation, einem wichtigen Aspekt der Datenorganisation. Sie analysiert verschiedene Organisationsformen und deren Vor- und Nachteile in einer Kurzübersicht.
- Definition und Zielsetzung der Dateiorganisation
- Unterscheidung zwischen konsekutiven und gestreuten Organisationsformen
- Analyse der verschiedenen Organisationsformen und deren Einsatzgebiete
- Bewertung der Vor- und Nachteile der verschiedenen Organisationsformen
- Bedeutung der Dateiorganisation für die Entwicklung betrieblicher Anwendungssysteme
Zusammenfassung der Kapitel
Dateiorganisation
Dieses Kapitel definiert die Dateiorganisation als eine Form der Datenorganisation, die Daten nach logischen oder verarbeitungsorientierten Gesichtspunkten strukturiert. Es wird erläutert, dass die Dateiorganisation einen schnellen Zugriff auf Daten ermöglicht, Aktualisierungen erleichtert und den Schutz vor Datenverlust gewährleistet. Die wichtigsten Datentypen wie Stammdaten, Bestandsdaten und Bewegungsdaten werden vorgestellt und anhand von Beispielen erläutert.
Organisationsform
Dieses Kapitel behandelt verschiedene Organisationsformen, die die Speicherung von Daten auf unterschiedliche Weise ermöglichen. Die Wahl der Organisationsform hängt dabei vom Datenträger und dem gewünschten Einsatzbereich ab. Der Text betont, dass die Wahl der Organisationsform und die Zugriffsmethode maßgeblichen Einfluss auf die Qualität der Lösung haben.
Konsekutive Organisationsform
Dieses Kapitel konzentriert sich auf die konsekutiven Organisationsformen, bei denen ein systematisches Durcharbeiten der Datensätze von Beginn an erforderlich ist. Es werden die serielle und die sequentielle Organisationsform vorgestellt, die sich in der Art der Datensatzanordnung unterscheiden. Die serielle Organisationsform speichert Datensätze unsortiert hintereinander, während die sequentielle Organisationsform die Datensätze nach bestimmten Merkmalen ordnet. Es werden die Vor- und Nachteile beider Organisationsformen diskutiert, die für bestimmte Einsatzgebiete besonders geeignet sind.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Datenorganisation, Dateiorganisation, konsekutive Organisationsform, serielle Organisationsform, sequentielle Organisationsform, gestreute Organisationsform, Datensatz, Datei, Datenträger, Zugriffsmethode, betriebliche Anwendungssysteme. Die Arbeit analysiert die Vor- und Nachteile der verschiedenen Organisationsformen und zeigt auf, welche Form für bestimmte Einsatzgebiete besonders geeignet ist.
- Quote paper
- Sigurd Schacht (Author), 2002, Dateiorganisationsformen und ihre Vor- und Nachteile in einer Kurzübersicht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8137