Die Arbeit beschäftigt sich mit dem ideengeschichtlichen Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. In diesem Zusammenhang werden jedoch nur die Hauptströmungen mit einbezogen, die sich letztendlich auf die Entwicklung zum neuzeitlichen Denken ausgewirkt haben. Dabei soll herausgearbeitet werden, was sich in diesem Zeitraum verändert hat und bereits im Mittelalter als neuzeitliches Gedankengut bezeichnet werden kann. Es ist nicht das Ziel zu zeigen, wie sich die Neuzeit systematisch entwickelt hat, was generell auch nicht möglich ist, da die Veränderungen nicht kausal aufeinander aufbauen. Vielmehr verlaufen viele der geistigen Strömungen nebeneinander. Das Menschenbild änderte sich demnach nicht sofort nach dem Aufkommen neuer Ideen, aber es gab Einzelne, die sie entwickelten und Anhänger, die ihnen folgten. Auf diese Weise wurde auch die alte Denkweise erhalten; vermutlich gab es mehr Menschen, die in ihrer alten Denkweise blieben, als solche die sich Neuem anschlossen. Aufgrund der kirchlichen Autorität und der Auslegung des christlichen Glaubens ist es bemerkenswert, dass überhaupt eine Weiterentwicklung stattgefunden hat.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Was hat die Veränderungen in diesem Übergang hervorgerufen, welche Folgen hatten diese?
- Einleitung
- Von der theozentrischen zur anthropozentrischen Weltsicht
- Scholastik
- Humanismus und Renaissance
- Veränderungen in Wissenschaft und Technik
- Einfluss der Veränderungen auf die Gesellschaft und die Erziehung
- Bürgertum als Bildungsmacht
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem ideengeschichtlichen Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit, fokussiert auf Hauptströmungen, die die Entwicklung des neuzeitlichen Denkens beeinflusst haben. Dabei werden Veränderungen im Zeitraum untersucht und frühneuzeitliches Gedankengut im Mittelalter identifiziert.
- Die Verschiebung der Weltsicht von einer theozentrischen zu einer anthropozentrischen Perspektive
- Die Wiederentdeckung antiker Traditionen und die Rolle der Scholastik
- Der Einfluss von Wissenschaft und Technik auf das neuzeitliche Denken
- Die Auswirkungen der Veränderungen auf Gesellschaft und Erziehung
- Die Rolle des Bürgertums als Bildungsmacht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit untersucht den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit, wobei der Fokus auf den Einfluss von Hauptströmungen auf die Entwicklung des neuzeitlichen Denkens liegt. Die Arbeit betrachtet die Veränderungen in dieser Zeit und identifiziert frühneuzeitliches Gedankengut im Mittelalter. Sie betont, dass die Veränderungen nicht kausal aufeinander aufbauen, sondern sich gleichzeitig vollziehen.
- Von der theozentrischen zur anthropozentrischen Weltsicht: Dieses Kapitel betrachtet die Entwicklung des Menschenbildes im Mittelalter, das von einer theozentrischen Sichtweise geprägt war. Gott stand im Mittelpunkt der Welt und war die einzige Quelle der Wahrheit. Das menschliche Bedürfnis nach Sexualität wurde verteufelt, und Neugier wurde als Sünde angesehen. Die Arbeit beschreibt dann die Wiederentdeckung der antiken Schriften, insbesondere die des Aristoteles, und die Entstehung der Scholastik. Dieser Abschnitt betont, dass sich die Scholastik auf das bestehende Weltbild und Menschenbild auswirkte und zu einer argumentativen Wissenschaft führte, die über die Klöster hinaus verbreitete.
- Scholastik: Der Abschnitt behandelt die Bedeutung der Wiederentdeckung der aristotelischen Schriften für die Scholastik und die Rolle der Apologetik und der Syllogistik in der Auseinandersetzung mit der islamischen Kultur. Die Entstehung einer argumentativen Wissenschaft und die Gleichstellung von Theologie und Philosophie als gleichberechtigte Wissenschaften werden als Folgen der Scholastik dargestellt.
- Humanismus und Renaissance: Das Kapitel beschreibt die Entwicklung des neuzeitlichen Individualitätsdenkens und die Abkehr von der mittelalterlichen Denkweise. Der Mensch rückt in den Mittelpunkt der Welt und übernimmt die Verantwortung für seine eigene Welt. Die Rolle der Wissenschaft und die Reflexivität des menschlichen Subjekts werden im Zusammenhang mit dem Humanismus beleuchtet. Die Arbeit stellt die Differenz zwischen dem christlichen und dem heidnischen Menschenbild und die Aufwertung der Philosophie gegenüber der Theologie heraus.
- Veränderungen in Wissenschaft und Technik: Die Arbeit analysiert die Auswirkungen der sich entwickelnden Wissenschaften auf das neuzeitliche Denken. Sie stellt die Abkehr von einer einzigen, göttlich gegebenen Wahrheit und die mathematische Ergründung der Welt durch Physik und Astronomie heraus. Die Bedeutung der wissenschaftlichen Methode, die den Vergleich von theoretischen Hypothesen und empirischen Beobachtungen beinhaltet, wird betont. Die Kopernikanische Wende als Folge der mathematischen Methodik und die Bedeutung weiterer Entdeckungen und Erfindungen wie Fernrohr, Mikroskop, Spiegelteleskop und Buchdruck werden beschrieben.
- Einfluss der Veränderungen auf die Gesellschaft und die Erziehung: Dieses Kapitel betrachtet die Auswirkungen der Veränderungen auf die Gesellschaft, die sowohl die Weltsicht als auch die Entwicklungen in Wissenschaft und Technik umfassen. Die Arbeit analysiert den Verlust der kirchlichen Autorität und die Entstehung des Nationalitätsgedankens. Sie untersucht die Auswirkungen der Entwicklung der Individualität auf die Normierung des gesellschaftlichen Lebens und die Bedeutung der Erziehung in diesem Prozess. Die Rolle von Desiderius Erasmus von Rotterdam und die Bedeutung der frühen Erziehung nach dem Vorbild der Antike werden vorgestellt.
- Bürgertum als Bildungsmacht: Der Abschnitt betrachtet die Entstehung des Bürgertums als Bildungsmacht neben der Kirche. Die Arbeit beleuchtet den Anspruch des Bürgertums auf Bildung im Kontext des aufblühenden Gewerbes im Hochmittelalter und die Entstehung von städtischen Schreibschulen als Reaktion auf den Bedarf an berufsbezogenen Kompetenzen. Die Unterscheidung zwischen allgemeiner und berufsorientierter Bildung und die Bedeutung der Autonomie des Bürgertums für die Entwicklung der Neuzeit werden dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf zentrale Themen wie den Wandel vom Mittelalter zur Neuzeit, die Entwicklung des neuzeitlichen Denkens, die Verschiebung der Weltsicht von einer theozentrischen zu einer anthropozentrischen Perspektive, die Scholastik, Humanismus und Renaissance, Wissenschaft und Technik, die Auswirkungen auf Gesellschaft und Erziehung sowie die Bedeutung des Bürgertums als Bildungsmacht. Wichtige Konzepte, die in der Arbeit untersucht werden, sind u.a. die Wiederentdeckung antiker Traditionen, das Individuum, die Rolle der Vernunft, die wissenschaftliche Methode und die Bedeutung der Bildung.
- Quote paper
- Kim Feilcke (Author), 2005, Der Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit in pädagogischen Schriften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81366