Es ist der 2. April 1968. Die Kaufhäuser Schneider und Kaufhof in Frankfurt stehen in Flammen. Die Geburtsstunde der RAF und des Terrorismus in Deutschland hat geschlagen. Es entstand eine Organisation, die mit diversen Anschlägen auf wichtige Personen aus Wirtschaft und Politik sowie zahlreichen Banküberfällen, die deutschen Behörden bis zu ihrer Auflösung 1998 in Atem hielten. Auf ihr Konto gehen unter anderem 34 Morde, über 200 Verletzte und ein Sachschaden von mehr als 250 Millionen Euro.
Heute, nachdem die RAF Geschichte ist, wird in Zeitungen und Zeitschriften über T-Shirts und Poster mit dem RAF- Logo berichtet. Es werden Lieder und Filme produziert, welche die Geschichte der RAF wiedergeben und manchmal sogar ihre Taten und politische Meinung rechtfertigen. Ist dies die Art und Weise wie eine Gesellschaft mit vergangenen terroristischen Aktionen umgeht? Gab es schon immer einen Kult um die RAF, der aber erst nach ihrer Auflösung kommerzialisiert werden konnte? Oder gibt es keinen Kult und es ist nur als Versuch von Medien und Wirtschaft anzusehen, Profit zu erzielen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Terrorismus in Deutschland
- Die Rote Armee Fraktion als Kultobjekt
- RAF- Mode
- RAF in Kino, Musik und Literatur (ausgewählte Beispiele)
- Die Berliner RAF- Kunstausstellung
- Mögliche Gründe für den RAF- Kult
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der These, dass es eine "terroristische Popkultur" in Verbindung mit der RAF gibt, und untersucht, ob diese von den Terroristen selbst vorangetrieben wurde, um ihre Gefolgschaft zu vergrößern. Ziel ist es, die RAF anhand ausgewählter Beispiele als Kult darzustellen, verschiedene Meinungen zu popkulturellen Phänomenen zu beleuchten und mögliche Gründe für eine Popkultur zu erforschen.
- Die RAF als Kultobjekt in der Popkultur
- Analyse von Popkultur-Phänomenen im Kontext der RAF (Mode, Kino, Musik, Kunst)
- Mögliche Gründe für die Entstehung eines RAF-Kults
- Die Rolle der Medien in der Inszenierung der RAF als Popkultur
- Das Interesse der RAF selbst an der Schaffung einer Popkultur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die These der Arbeit vor. Kapitel 2 bietet einen historischen Überblick über Terrorismus in Deutschland und die Entstehung der RAF. Kapitel 3 untersucht die Darstellung der RAF als Kultobjekt in der Popkultur anhand von Beispielen aus Mode, Kino, Musik und Kunst. Kapitel 4 analysiert mögliche Gründe für den RAF-Kult und beleuchtet die Rolle der Medien in diesem Kontext.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Terrorismus, RAF, Popkultur, Medien, Medienwirkung, Historisierung, Mythos, politische Kommunikation, Studentenbewegung, Gewalt, Propaganda, Selbstinszenierung und kommerzielle Verwertung.
- Quote paper
- Thomas Braun (Author), 2006, Die RAF als "terroristisches" Pop-Phänomen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81309