Die Soziale Marktwirtschaft beruht auf Ansichten einer Reihe von Wissenschaftlern, die diese in den 1930er und 1940er Jahren entwickelten und die unter dem Begriff Neoliberalismus zusammengefasst werden können. In Deutschland spielte der Ordoliberalismus der Freiburger Schule eine besondere Rolle. Wichtigster Vertreter war der Wirtschaftswissenschaftler Walter Eucken. Eucken unterschied zwei gegensätzliche Lenkungssysteme: Die Zentralverwaltungswirtschaft und die Wettbewerbswirtschaft. Kritiker Walter Euckens und des Ordoliberalismus hielten dagegen, dass die Unterscheidung in Zentralverwaltungswirtschaft und Wettbewerbswirtschaft zu grob und ein Modell der vollständigen Konkurrenz unrealistisch sei.
Der Begriff Soziale Marktwirtschaft wurde von Alfred Müller-Armack geprägt. Deren Grundziele die Freiheit und die soziale Gerechtigkeit sein sollten. Damit sprach Alfred Müller-Armack der Sozialpolitik eine größere Bedeutung zu als Walter Eucken.
Schwerpunkte des Buches stellen die Ausgangslage nach dem Zweiten Weltkrieg, die Alliierten-Politik, die deutsche Entwicklung bis 1960 und die Ursprünge der Sozialen Marktwirtschaft dar.
Zielsetzung des Buches ist es einen Überblick über die verschiedenen wirtschaftspolitischen Denkrichtungen nach dem Zweiten Weltkrieg zu bekommen und die Hintergründe der Soziale Marktwirtschaft verstehen und einordnen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Ausgangslage nach dem Zweiten Weltkrieg
- Ursprünge der Sozialen Marktwirtschaft
- Der Liberalismus
- Die Zentralverwaltungswirtschaft
- Erste Gedanken zur Sozialen Marktwirtschaft
- Der ideengeschichtliche Hintergrund der Sozialen Marktwirtschaft
- Das Konzept von Walter Eucken
- Die konstituierenden Prinzipien
- Die regulierenden Prinzipien
- Die Interdependenzen der Wirtschaftsordnungspolitik
- Die Soziale Marktwirtschaft von Müller-Armack
- Vergleich zwischen Eucken und Müller-Armack
- Das Konzept von Walter Eucken
- Schlussfolgerungen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit verfolgt das Ziel, einen umfassenden Überblick über die Entstehung und die konzeptionellen Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft zu geben. Sie beleuchtet die verschiedenen Denkschulen nach dem Zweiten Weltkrieg und ordnet die Soziale Marktwirtschaft in diesem Kontext ein. Die Arbeit analysiert insbesondere die Rolle der Ordoliberalismus und den Einfluss von zentralen Denkern wie Walter Eucken und Alfred Müller-Armack.
- Die wirtschaftliche und politische Ausgangslage Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die Ursprünge der Sozialen Marktwirtschaft im Liberalismus und im Gegensatz zur Zentralverwaltungswirtschaft
- Der ideengeschichtliche Hintergrund der Sozialen Marktwirtschaft mit Fokus auf Eucken und Müller-Armack
- Der Vergleich der Konzepte von Eucken und Müller-Armack
- Die Entwicklung und Durchsetzung der Sozialen Marktwirtschaft in der Nachkriegszeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Soziale Marktwirtschaft als Ergebnis neoliberaler Ansätze der 30er und 40er Jahre, mit besonderem Fokus auf den Ordoliberalismus der Freiburger Schule und Walter Eucken. Euckens Entscheidung für die Wettbewerbswirtschaft aufgrund ihrer Effizienz und Fähigkeit zur Lösung sozialer Probleme wird hervorgehoben, ebenso wie die Kritik an der Vereinfachung des Modells und die Betonung der Sozialpolitik durch Müller-Armack, der den Begriff prägte und eine Synthese aus freier Initiative und sozialem Fortschritt anstrebte. Die verschiedenen Interpretationen des Begriffs „sozial“ und die Rolle von Ludwig Erhard bei der Durchsetzung der Sozialen Marktwirtschaft werden kurz angesprochen.
Die Ausgangslage nach dem Zweiten Weltkrieg: Dieses Kapitel beschreibt die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen und die Politik der Alliierten, die durch Vergeltungsmaßnahmen, Demontage von Industrieanlagen und Rationierung gekennzeichnet war. Die Wertlosigkeit der Reichsmark, der Boom des Schwarzmarktes und die daraus resultierende Mangelsituation werden detailliert dargestellt. Die Notwendigkeit der Selbstversorgung wird als Folge der wirtschaftlichen Misere beschrieben.
Ursprünge der Sozialen Marktwirtschaft: Dieses Kapitel untersucht die gegensätzlichen Wirtschaftssysteme des Liberalismus und der Zentralverwaltungswirtschaft als Ausgangspunkte für die Entwicklung der Sozialen Marktwirtschaft. Es analysiert die Vor- und Nachteile beider Systeme im Kontext der deutschen Nachkriegslage und zeigt auf, wie die Idee der Sozialen Marktwirtschaft als eine Synthese dieser beiden Extreme entstanden ist, um die jeweiligen Nachteile zu kompensieren.
Der ideengeschichtliche Hintergrund der Sozialen Marktwirtschaft: Dieses Kapitel geht tief in die Konzepte von Walter Eucken und Alfred Müller-Armack ein. Es erläutert Euckens konstituierende und regulierende Prinzipien der Wirtschaftsordnung und setzt sie in Beziehung zu Müller-Armacks Vision einer Sozialen Marktwirtschaft, die Wettbewerb und soziale Gerechtigkeit miteinander verbindet. Ein detaillierter Vergleich beider Konzepte, der ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeitet, bildet den Abschluss des Kapitels.
Schlüsselwörter
Soziale Marktwirtschaft, Ordoliberalismus, Walter Eucken, Alfred Müller-Armack, Wettbewerbswirtschaft, Zentralverwaltungswirtschaft, Neoliberalismus, Nachkriegsdeutschland, Wirtschaftswunder, Ludwig Erhard.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Sozialen Marktwirtschaft
Was ist der Inhalt dieser Studienarbeit?
Diese Studienarbeit bietet einen umfassenden Überblick über die Entstehung und die konzeptionellen Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft. Sie analysiert die verschiedenen Denkschulen nach dem Zweiten Weltkrieg, ordnet die Soziale Marktwirtschaft in diesen Kontext ein und untersucht insbesondere die Rolle des Ordoliberalismus sowie den Einfluss von zentralen Denkern wie Walter Eucken und Alfred Müller-Armack.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die wirtschaftliche und politische Ausgangslage Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg, die Ursprünge der Sozialen Marktwirtschaft im Liberalismus und im Gegensatz zur Zentralverwaltungswirtschaft, den ideengeschichtlichen Hintergrund mit Fokus auf Eucken und Müller-Armack, einen Vergleich ihrer Konzepte und die Entwicklung und Durchsetzung der Sozialen Marktwirtschaft in der Nachkriegszeit.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet Kapitel zur Einleitung, der Ausgangslage nach dem Zweiten Weltkrieg, den Ursprüngen der Sozialen Marktwirtschaft, dem ideengeschichtlichen Hintergrund (inkl. detaillierter Analyse von Eucken und Müller-Armack), Schlussfolgerungen und einer Zusammenfassung. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Erörterung des jeweiligen Themas.
Welche Rolle spielen Eucken und Müller-Armack?
Walter Eucken und Alfred Müller-Armack sind zentrale Figuren in dieser Arbeit. Ihre Konzepte und Ideen werden detailliert analysiert und verglichen. Euckens konstituierende und regulierende Prinzipien der Wirtschaftsordnung werden erläutert, und Müller-Armacks Beitrag zur Synthese von Wettbewerb und sozialer Gerechtigkeit wird beleuchtet.
Wie wird die Soziale Marktwirtschaft im Kontext des Nachkriegsdeutschland dargestellt?
Die Arbeit beschreibt die schwierige wirtschaftliche und politische Lage Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg – die Aufteilung in Besatzungszonen, die Politik der Alliierten, die Wertlosigkeit der Reichsmark und die Notwendigkeit der Selbstversorgung – als wichtigen Kontext für die Entstehung der Sozialen Marktwirtschaft.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Soziale Marktwirtschaft, Ordoliberalismus, Walter Eucken, Alfred Müller-Armack, Wettbewerbswirtschaft, Zentralverwaltungswirtschaft, Neoliberalismus, Nachkriegsdeutschland, Wirtschaftswunder, Ludwig Erhard.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, einen umfassenden Überblick über die Entstehung und die konzeptionellen Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft zu geben und die verschiedenen Denkschulen und Einflüsse nach dem Zweiten Weltkrieg zu beleuchten.
Wie werden Liberalismus und Zentralverwaltungswirtschaft in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht den Liberalismus und die Zentralverwaltungswirtschaft als gegensätzliche Wirtschaftssysteme, die als Ausgangspunkte für die Entwicklung der Sozialen Marktwirtschaft dienten. Ihre Vor- und Nachteile werden analysiert, um zu zeigen, wie die Soziale Marktwirtschaft als Synthese entstand.
Gibt es einen Vergleich zwischen den Konzepten von Eucken und Müller-Armack?
Ja, die Arbeit enthält einen detaillierten Vergleich der Konzepte von Eucken und Müller-Armack, der ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeitet und ihre jeweiligen Beiträge zur Entwicklung der Sozialen Marktwirtschaft beleuchtet.
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- Claudia Werner (Author), 2001, Das Konzept der sozialen Marktwirtschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/812