Diese Seminararbeit wird einen Überblick über das Thema „Aggression“ geben.
Wie entsteht Aggression? Was macht Aggression aus? Ist Aggression gleich Gewalt?
Durch einen Überblick über Formen der Aggression, sowie über die Historie der Wirkungsforschung, gelangt vorliegende Arbeit zum Kernthema und Fokus „Aggression durch Mediengewalt“.
Schließlich wird sie, zusammenfassend, verschiedene Einblicke in die Aggressionsforschung geben. Sind Aggressionen angeboren, demnach rein über Instinkte und Triebe zu definieren, oder sind sie erlernt? Sind sie möglicherweise eine Verbindung zwischen biologischen Instinkten und kognitiv Erlernten? Hierbei stellt man zügig fest, das die Freudsche Triebtheorie längst abgelöst wurde.
Inhaltsverzeichnis
1. Abstract
2. Einleitung
3. Definition
4. Einblick - Arten, Modelle und Theorien
4.1 Arten- Ausdrucksformen aggressiven Verhaltens
4.2 Modelle und Theorien zur Entstehung
4.2.1 Frustrations-Aggressions-Theorie
4.2.2 Triebmodelle
4.2.3 Katharsishypothese
4.2.4 Lerntheoretisches Modell/Lernen am Modell
4.3 Risikopersonen/Risikofaktoren
5. Fokus - Mediengewalt
5.1 Aggression durch Mediengewalt - Fragestellung
5.2 Studie der Landesanstalt für Rundfunk (LfR)
5.3 Wirkungstheorien anhand dem Gebiet der Mediengewalt
6. Diskussion und Ausblick
7. Literaturverzeichnis
1. Abstract
Diese Seminararbeit wird einen Überblick über das Thema „Aggression“ geben. Wie entsteht Aggression? Was macht Aggression aus? Ist Aggression gleich Gewalt? DurcheinenÜberblicküberFormenderAggression,sowie überdieHistoriederWirkungsforschung, gelangt vorliegende Arbeit zum Kernthema und Fokus „Aggression durch Mediengewalt“.
Schließlichwirdsie,zusammenfassend,verschiedeneEinblickeindieAggressionsforschung geben. Sind Aggressionen angeboren, demnach rein über Instinkte und Triebe zu definieren, oder sind sie erlernt? Sind sie möglicherweise eine Verbindung zwischen biologischen Instinkten und kognitiv Erlernten? Hierbei stellt man zügig fest, das die Freudsche Triebtheorie längst abgelöst wurde.
2. Einleitung
AnlässlichdesJahrestagesdesAmoklaufesaneinem Erfurter Gymnasium,beidem17 Menschen starben, des Brandbriefes verzweifelter Pädagogenaus dem Berliner Stadtteil Neukölln oder auch der drastischen Gewalt und Pornographiefunde auf den Handys von (teilweise minderjährigen) Schülern rückt das ThemaAggression/Gewaltund geradeGe-walt unter Jugendlichenwieder verstärkt in das Zentrum öffentlichen Interesses. GewaltexzesseganzgleichobinderSchule,inderPolitik,inderGesellschaftsorgen schnell für Schlagzeilen.
Aggressionen finden wir überall, zu jeder Zeit und schließlich in jeder Population. Jeder vonunshatbereitsseine eigenenErfahrungenmitAggressionundGewaltgesammelt, nicht zuletzt verzeichnen die Massenmedien illustrativ eine Welt voller Gewalt, so dass kaum ein Zeitraum vergeht, in dem wir nicht von sexuellen und körperlichen Missbrauch, jugendlichenBandenoderreligiösenFanatikernundweiterenerdenklichenFormender Gewalt lesen, hören oder sehen und letztlich deutlich beeinflusst werden.
Das Gebiet der Aggression ist sehr umfangreich und erfordert eine Konzentration auf Teilgebiete. Dieses sei in vorliegenden Text:
- Aggression durch Mediengewalt
Im vergangenen Jahrzehnt häuften sich Medienmeldungen, die den ZusammenhangzwischenmedialerGewaltundGewaltunterJugendlichendiskutieren. Wie stark ist deren Auswirkung und wie fungiert sie?
Doch was sagt die Wissenschaft dazu? Ist Gewalt gleichzusetzen mit Aggression? Wie ent-steht Aggression, was verursacht sie, welche wissenschaftlichen Empirien wurden hier er-reicht?Mit diesen Fragen beschäftigt sich vorliegende Arbeit. Dazu ist es natürlich zu-nächst ratsam eine gemeinsame Definition (Kapitel 3) zu finden. Hierbei sollen vorab die Grundbegriffe der Aggression, der aggressiven Handlung und schließlich der Aggressivität erläutert werden.
Daraufhin folgt der konkrete Einstieg in verschiedene Arten und Theorien der Aggressi- onsforschung (Kapitel 4) mittels aktueller und historischer Modelle. Den Kern der Seminararbeit bildet der Fokus auf Mediengewalt (Kapitel 5).
Anhand der Studie der Landesanstalt für Rundfunk (LfR) werdendie Wirkungstheorien der Aggression konkret erläutert werden (Kapitel 5.3).
Der Abschluss (Kapitel 6) soll die Seminararbeit kurz resümieren und die Aussichten er-fassen.
3. Definition
GeradebeidiesemweitläufigenGebietderAggressionerweistessichalsdiffizileine knappe, jedoch allumfassende Definition zu erlangen. So gebrauchen (oder missbrauchen) viele Wissenschaftler die Begriffe Gewalt und Aggression synonym. Vor dieser Synony-misierung warnt nicht nur der österreichische Psychoanalytiker Friedrich Hacker (1993, S. 35),derdeutlichzwischenAggressionundGewaltunterscheidet,umderGefahreiner Gleichsetzung aus dem Weg zu gehen. Denn jene Gleichsetzung würde andere Formen von (u. U. nicht gewalttätiger) Aggression untergraben und wäre somit nicht tragbar (ebd.).
Vorwiegend ist Gewalt die primitivste, bitterste Ausdrucksform in die Aggression münden kann (ebd.)
JedochexistierendurchausfriedvolleFormenderAggression(z.B.Ehrgeiz,Fleiß),die eine Gleichsetzung mit Gewalt nicht zulassen und so spricht auch Selg (1982) von positiver und negativer Aggression.
Es ist daher vorteilhafter,Aggression über verschiedene Kriterienzu erfassen.Essau & Conradt (2004, S.15) zitieren hierbei Moeller (1995), indem drei wichtige Kriterien herausgearbeitet werden, die wie folgt zu nennen sind:
- Aggression beinhaltet eine feindliche Absicht. Handlungen die Schaden unbeabsichtigt hervorrufen („aus Versehen“) sind nicht aggressiv.
- Aggressive Handlungen, sowie deren erwünschte, abgezielte Schädigung, können psychisch und physisch sein.
- Aggressionen richten sich gegen Menschen, Tiere oder Sachgegenstände.
Nolting (1993, S. 91f.) definiert den Aggressions-Begriff folgendermaßen: Aggredi bedeu-tet ursprünglich "In-Angriff-nehmen“, "Selbstbehauptung“, letztlichjede "Aktivität“. Wichtig bei der Eingrenzung des Begriffes kann auch die Zuschreibung der Intention sein. So sei es auch als Aggression zu verstehen, wenn eine Person eine andere Person zu verletzen versucht oder droht, ganz gleich was das Ziel der Handlung war und ob die andere Person tatsächlich Schädigungen erlitten hat (ebd.).
Auch unterscheidet Hacker (1985, S. 38) zwischen Aggression und Aggressivität. Aggres-sivität ist just eine feindselige Charaktereigenschaft bzw. Gewaltbereitschaft eines Indivi-duums. Aggressivität bedeutet nicht Aggression (ebd.). Aus Aggressivität und Situations-charakteristika gemeinsam können Aggression (als Verhalten) resultieren (vgl. Lukesch et al. 2004, S. 124). Hohe Aggressivität kann die Wahrscheinlichkeit auf aggressives Verhal-tenzwarerhöhen,isthierbeiabernichtalseinziger(Erklärungs-)Faktorausreichend (ebd.).
Die Definitionen um Aggression sind zahlreich. Die Mehrheit der Fachwissenschaftler hält sich an die engere Definition, da der Begriff sonst untauglich wird. In der weitgefassten Definition setzt er „Aktivität“ mit Aggression gleich und verdunkelt die Grenze zwischen Destruktivität und Aktion.
4. Einblick - Arten, Modelle und Theorien
Inden Erziehungswissenschaftentragenzahlreiche Modelle und Theorien dazu bei, das Fachwissen vertiefen zu können. Daher wird auch diese Seminararbeit im Folgenden aktuelle, aber auch Modelle von historischem Wert, aufgreifen.
Zunächst erweist sich auch ein Einblick in die Arten und Ausdrucksformen einer aggressiven Handlungsweise als sehr aufschlussreich.
4.1 Arten- Ausdrucksformen aggressiven Verhaltens
Zur Differenzierung von Aggressionsarten existieren gemeinhin 5 Merkmalspaare (vgl. Petermann, Döpfner und Schmidt 2001, S.3):
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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- Quote paper
- Katja Bergner (Author), 2006, Aggressionen bei Kindern und Jugendlichen - Fokus Mediengewalt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81101
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