In den letzten Jahrzehnten im Zuge der Globalisierung ist das Thema Standortplanung und Standortwahl und dessen erhebliche Bedeutung immer mehr in das Bewusstsein der Unternehmen gerückt, denn in der Vergangenheit waren strategische und auf Analysen basierende Standortentscheidungen hauptsächlich für Großunternehmen relevant, doch heute sind sie zunehmend auch für kleine und mittlere Unternehmen wettbewerbsnotwendig und von großem Interesse. Zudem stellt sich die Frage nach dem geeigneten Unternehmensstandort in zunehmendem Maße nicht nur für neu zu gründende Unternehmen sondern auch für bereits existierende Unternehmen. Der strategische und konstitutive Charakter sowie der langfristige Einfluss und die enorme Tragweite einer Standortentscheidung untermauern die Bedeutung dieses Themas.
Die Praxis dagegen zeigt, dass die Wichtigkeit der Standortplanung und Standortwahl von vielen Unternehmen verkannt wird. Fehlentscheidungen, die einen hohen Verlust für das gesamte Unternehmen bedeuten können, resultieren oft aus unternehmerischen Gründen wie begrenzte Planungskapazitäten, insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen, aus mangelnder Kenntnis der notwendigen methodischen Werkzeuge zur Standortplanung und aus Vernachlässigung wesentlicher Aspekte. Somit besteht eine Diskrepanz zwischen der Wichtigkeit und der geringen Einbeziehung der Standortplanung in die strategische Unternehmenswelt.
Vor diesem Hintergrund ist das Ziel dieser schriftlichen Arbeit die Ermittlung und Erläuterung der Kerninhalte der Standortplanung und der Standortwahl für Produktionsstätten. Zu diesem Zweck erfolgt eine Darstellung der Standortfaktoren, der Informationsquellen und der Bewertungsverfahren, die zusammen die drei wichtigsten Determinanten der Standortplanung darstellen. Im Anschluss werden die Determinanten in einen dynamischen Entscheidungsprozess, der detailliert vorgestellt wird, eingebunden. Zum Schluss wird ein Bezug zur Thematik Standortplanung und Standortwahl der Unternehmen in der Praxis anhand eines ausgewählten Beispiels hergestellt und die Notwendigkeit für ein permanentes Standortcontrolling aufgezeigt.
Im Rahmen dieser Arbeit wird nur die betriebliche Standortplanung behandelt, die sich deutlich von der innerbetrieblichen Standortplanung abgrenzt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Einführung in die Standortplanung
- 2.1 Grundlagen und Begriffe
- 2.2 Stellenwert und Bedeutung
- 2.3 Standortplanungsanlässe
- 3. Determinanten der Standortplanung
- 3.1 Standortfaktoren für Produktionsstätten
- 3.1.1 Standortfaktorensystematik nach Lüder und Küpper (1983)
- 3.1.2 Zusammenfassende Betrachtung
- 3.2 Informationsquellen für die Bewertung von Standortfaktoren
- 3.3 Verfahren zur Bewertung von Standorten
- 3.3.1 Qualitative Bewertungsverfahren
- 3.3.2 Quantitative Bewertungsverfahren
- 3.3.3 Zusammenfassende Bewertung
- 4. Standortplanungsprozess
- 4.1 Initiativphase
- 4.2 Konzeptphase
- 4.3 Informationsbeschaffungs- und Bewertungsphase
- 4.3.1 Ländervorauswahl
- 4.3.2 Grobauswahl
- 4.3.3 Feinauswahl
- 4.4 Entscheidungsphase
- 5. Standortplanung in der Praxis
- 6. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschreibt den komplexen Prozess der betrieblichen Standortplanung für Produktionsstätten. Sie beleuchtet die Bedeutung und Notwendigkeit einer gezielten Standortplanung, untersucht relevante Standortfaktoren, Informationsquellen und Bewertungsverfahren, und integriert diese in einen dynamischen Planungsprozess. Ein Praxisbeispiel veranschaulicht die Thematik.
- Bedeutung und Notwendigkeit einer gezielten Standortplanung
- Relevante Standortfaktoren und deren Bewertung
- Informationsquellen für die Standortplanung
- Der dynamische Standortplanungsprozess
- Praxisbeispiel zur Veranschaulichung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung betont die wachsende Bedeutung der Standortplanung für Unternehmen aller Größenordnungen im Kontext der Globalisierung. Sie hebt die strategische Relevanz und langfristigen Auswirkungen von Standortentscheidungen hervor und zeigt die Diskrepanz zwischen der Wichtigkeit der Planung und deren tatsächlicher Umsetzung in vielen Unternehmen auf. Die Verlagerung von Produktionsstätten ins Ausland und das Phänomen der Rückverlagerung werden als aktuelle Beispiele genannt, die die Komplexität des Themas verdeutlichen.
2. Einführung in die Standortplanung: Dieses Kapitel legt die Grundlagen der Standortplanung dar. Es definiert zentrale Begriffe und erläutert den Stellenwert und die Bedeutung einer systematischen Standortplanung. Die verschiedenen Anlässe für eine Standortplanung werden ebenfalls diskutiert, beispielsweise die Gründung eines neuen Unternehmens, die Erweiterung bestehender Kapazitäten oder der Umzug an einen neuen Standort. Diese Einführung dient als Basis für die detaillierteren Ausführungen in den folgenden Kapiteln.
3. Determinanten der Standortplanung: Dieses Kapitel analysiert die Faktoren, die die Standortwahl beeinflussen. Es beschreibt verschiedene Standortfaktoren für Produktionsstätten, unter anderem unter Bezugnahme auf das Standortfaktorensystematik nach Lüder und Küpper (1983). Es werden verschiedene Informationsquellen zur Bewertung dieser Faktoren vorgestellt und unterschiedliche qualitative und quantitative Bewertungsverfahren erklärt. Das Kapitel liefert somit ein umfassendes Verständnis der Faktoren, die in den Entscheidungsprozess einfließen.
4. Standortplanungsprozess: Hier wird der Ablauf des Standortplanungsprozesses detailliert beschrieben, unterteilt in die Phasen der Initiativphase, Konzeptphase, Informationsbeschaffungs- und Bewertungsphase (mit den Unterpunkten Ländervorauswahl, Grobauswahl und Feinauswahl) und der Entscheidungsphase. Das Kapitel betont den iterativen Charakter des Prozesses und die Bedeutung einer systematischen Vorgehensweise bei der Auswahl des optimalen Standorts.
5. Standortplanung in der Praxis: Dieses Kapitel wird ein konkretes Praxisbeispiel für die Standortplanung vorstellen und die im vorherigen Kapitel beschriebenen Methoden und Prozesse veranschaulichen. Hier wird die Anwendung der Theorie auf einen realen Fall gezeigt und die praktische Umsetzung der Standortplanung demonstriert.
Schlüsselwörter
Standortplanung, Produktionsstätten, Standortfaktoren, Bewertungsverfahren, Globalisierung, Standortwahl, Unternehmensplanung, Informationsquellen, dynamischer Prozess, Praxisbeispiel, Wettbewerbsfähigkeit.
Häufig gestellte Fragen zur Standortplanung
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die betriebliche Standortplanung für Produktionsstätten. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselbegriffe. Der Fokus liegt auf der Beschreibung des komplexen Prozesses der Standortplanung, der Berücksichtigung relevanter Faktoren, der Auswahl geeigneter Bewertungsverfahren und der Darstellung eines praxisorientierten Ablaufs.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die Bedeutung und Notwendigkeit einer gezielten Standortplanung, relevante Standortfaktoren und deren Bewertung (inkl. des Systems nach Lüder und Küpper), verschiedene Informationsquellen, qualitative und quantitative Bewertungsverfahren, den dynamischen Standortplanungsprozess (gegliedert in Phasen), und ein Praxisbeispiel zur Veranschaulichung. Die Globalisierung und die Herausforderungen der Standortwahl werden ebenfalls thematisiert.
Welche Phasen umfasst der Standortplanungsprozess?
Der Standortplanungsprozess wird in folgende Phasen unterteilt: Initiativphase, Konzeptphase, Informationsbeschaffungs- und Bewertungsphase (mit Ländervorauswahl, Grobauswahl und Feinauswahl) und Entscheidungsphase. Der iterative Charakter des Prozesses wird betont.
Welche Arten von Bewertungsverfahren werden beschrieben?
Das Dokument beschreibt sowohl qualitative als auch quantitative Bewertungsverfahren zur Beurteilung von Standortfaktoren. Es geht jedoch nicht ins Detail der einzelnen Verfahren, sondern gibt einen umfassenden Überblick.
Welche Bedeutung hat die Globalisierung im Kontext der Standortplanung?
Die Globalisierung wird als wichtiger Kontextfaktor für die Standortplanung hervorgehoben. Die Verlagerung von Produktionsstätten ins Ausland und die Rückverlagerung werden als Beispiele genannt, die die Komplexität und strategische Relevanz der Standortentscheidungen unterstreichen.
Welche Schlüsselbegriffe sind im Dokument relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Standortplanung, Produktionsstätten, Standortfaktoren, Bewertungsverfahren, Globalisierung, Standortwahl, Unternehmensplanung, Informationsquellen, dynamischer Prozess, Praxisbeispiel, Wettbewerbsfähigkeit.
Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Das Dokument richtet sich an Personen, die sich mit betrieblicher Standortplanung auseinandersetzen, sei es im akademischen Kontext oder in der Praxis. Es eignet sich für Studierende, Wissenschaftler und Praktiker, die ein fundiertes Verständnis des Themas erlangen möchten.
Wo finde ich ein Praxisbeispiel?
Ein konkretes Praxisbeispiel zur Veranschaulichung der Standortplanung wird im fünften Kapitel des Dokuments vorgestellt. Dieses Beispiel demonstriert die Anwendung der beschriebenen Methoden und Prozesse in einem realen Fall.
Wie wird das Standortfaktorensystem nach Lüder und Küpper (1983) behandelt?
Das Standortfaktorensystem nach Lüder und Küpper (1983) wird als ein Referenzmodell für die Systematik von Standortfaktoren für Produktionsstätten genannt und im dritten Kapitel eingeordnet. Es dient als Grundlage für die weiterführende Diskussion der Standortfaktoren.
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- Diplom-Betriebswirt Roman Karl (Author), 2006, Standortplanung für Produktionsstätten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80865