Seit jeher ging industrielle Entwicklung mit Arbeitsteilung einher. Die Arbeitsteilung fand anhand der natürlichen sozialen Schichten statt, unter welcher die herzustellenden Güter und Dienstleistungen diversifiziert wurden. Folgt man diesem Grundmodell, dass der Stand gesellschaftlicher Entwicklung an dem Grad der Diversifikation von Arbeit abgelesen werden kann, so kann man E-Learning als eine Stufe der Diversifikation des Lernprozesses und somit der Dienstleistung ›Wissensvermittlung‹ verstehen, welchen eine komplexe Gesellschaft hervorgebracht hat. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass der Hintergrund des E-Learnings nicht allein auf der Diversifizierung des Lernprozesses fußt. Es gibt unterschiedliche Gründe warum E-Learning immer mehr Bedeutung gewinnt, nicht nur wegen des Fortschritts der technischen Möglichkeiten, sondern auch aus wirtschaftlichen Interessen heraus und um mehr Wissen auch mehr Menschen einfacher zugänglich zu machen. Anstatt sich auf die Erscheinung E-Learning mit einer strikten wissenschaftlichen Definition zu beschränken, nähert man sich E-Learning besser als Folge bildungstechnischen Fortschritts. Es gibt also nicht „das“ E-Learning, sondern viele verschiedene, auch von fächerspezifischen Faktoren abhängige Formen des E-Learnings. Im Folgenden stelle ich das HELIOS-Projekt vor, ein europäisches Beobachtungssystem. Im Speziellen werde ich auf die von den Autoren der HELlOS-Initiative definierten E-Learning-Terrains eingehen und sie näher erläutern.
Inhaltsverzeichnis
I Einleitung
II Das HELIOS-Projekt
III Die E-Learning-Terrains
IV Charakterisierungen der Terrains
1. ICT zur Unterstützung des Lernprozesses in Schulen
2. ICT an Universitäten und anderen tertiären Bildungs-einrichtungen
3. E-Learning am Arbeitsplatz
4. ICT für virtuelle Mobilität des Lernenden
5. Verbessertes Distanzlernen
6. Die Ausbildung von Lehrern und Lehrkräften
7. Virtuelle Berufsnetzwerke
8. Entwicklung zwischen Organisationen durch E-Learning
9. Nichtgewerbliche E-Learning-Communities
10. E-Learning als Nebeneffekt einer Gemeinschaft
V Zusammenfassung
Quellen
Abbildungen
I Einleitung
Seit jeher ging industrielle Entwicklung mit Arbeitsteilung einher. Die Arbeitsteilung fand anhand der natürlichen sozialen Schichten statt, unter welcher die herzustellenden Güter und Dienstleistungen diversifiziert wurden. Folgt man diesem Grundmodell, dass der Stand gesellschaftlicher Entwicklung an dem Grad der Diversifikation von Arbeit abgelesen werden kann, so kann man E-Learning als eine Stufe der Diversifikation des Lernprozesses und somit der Dienstleistung ›Wissensvermittlung‹ verstehen, welchen eine komplexe Gesellschaft hervorgebracht hat. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass der Hintergrund des E-Learnings nicht allein auf der Diversifizierung des Lernprozesses fußt. Es gibt unterschiedliche Gründe warum E-Learning immer mehr Bedeutung gewinnt, nicht nur wegen des Fortschritts der technischen Möglichkeiten, sondern auch aus wirtschaftlichen Interessen heraus und um mehr Wissen auch mehr Menschen einfacher zugänglich zu machen. Anstatt sich auf die Erscheinung E-Learning mit einer strikten wissenschaftlichen Definition zu beschränken, nähert man sich E-Learning besser als Folge bildungstechnischen Fortschritts. Es gibt also nicht „das“ E-Learning, sondern viele verschiedene, auch von fächerspezifischen Faktoren abhängige Formen des E-Learnings. Im Folgenden stelle ich das HELIOS-Projekt vor, ein europäisches Beobachtungssystem. Im Speziellen werde ich auf die von den Autoren der HELlOS-Initiative definierten E-Learning-Terrains eingehen und sie näher erläutern.
II Das HELIOS-Projekt
Das HELIOS-Projekt wurde im Jahre 2005 für eine Dauer von zwei Jahren ins Leben gerufen. Diese Initiative eines europäischen Beobachtungssystems für E-Learning stellt sich das Ziel, „[…] die Aktivitäten und Ergebnisse der verschiedenen, derzeit in Europa aktiven Beobachtungssysteme unter strategischen Gesichtspunkten so umzustrukturieren und zusammenzuführen, dass sich Synergieeffekte ergeben“ (Cedefop-Info 3/2005, S. 5). Dabei sollen die Fortschritte des E-Learnings unter Einbeziehung der politischen Ziele überwacht werden und zukünftige Szenarien der E-Learning-Entwicklung geplant werden. Das Projekt erfährt Unterstützung durch die Europäische Kommission. Die Koordination wird durch MENON-Konsortium gewährleistet und die Projektpartner der Initiative sind wichtige europäische Akteure zur Thematik E-Learning.
Jährlich erscheint der HELIOS-Bericht als Zusammenfassung von Trends und Aussichten in Bezug auf die Entwicklung von E-Learning in Europa. Daneben erscheinen weitere thematische Berichte, vergleichende Analyseberichte und es werden thematische Online-Umfragen durchgeführt.
III Die E-Learning-Terrains
Das HELIOS-Konsortium versucht die lineare Auffassung von E-Learning zu differenzieren und eine Art Baum der so genannten E-Learning-Terrains, welche bis dato weitgehend unerforscht sind, zu erstellen. Manche der E-Learning-Terrains sind noch in der Gründerphase, während andere stetig wachsen. In manchen Gebieten drängen sich die E-Learning-Anwendungen je nach deren Zielsetzung, wobei viele Gebiete noch von dem E-Learning-Phänomen unerschlossen sind. Jedes Gebiet setzt unterschiedliche Ansätze und Auffassungen von E-Learning voraus, manchmal mit unsichtbaren Grenzen, dennoch mit klaren Linien zur Identifikation und Festlegung wissenschaftlichen Bodens für Differenzierung. Manche dieser Gebiete spiegeln immer noch die traditionelle Auffassung der Lernsysteme wieder. Sie wurden zwar von dem Phänomen E-Learning beeinflusst, aber nicht völlig vereinnahmt. Im Zusammenhang mit beispielsweise ICT für Lernzwecke in Schulen oder Sprachausbildung und Training ist die Mehrzahl der interaktiven Lernprozesse grundsätzlich eng am Formalen des „traditionellen Lehrprozesses“ orientiert. Im Gegensatz dazu ist nicht-gesteuertes E-Learning bei dem der Lernprozess zwar eine gewünschte aber nebensächliche Erscheinung ist muss nicht von intentionalen Lernen ausgegangen werden. Aus diesem Grund sind solche Lernvorgänge gewöhnlicherweise weder strukturiert noch organisiert. Diesem Ansatz folgend könnte man behaupten, dass ›Google-Learning‹ ein unendliches informales Feld des E-Learnings darstellt. Erscheinungen, wie Foren, erfolgreiche Blogs, Internetcommunities und Video-Portale, welche unkontrolliert informieren, deuten hierbei auf eine Verschiebung der Lehrer-Lern-Beziehungen hin. Es entsteht ein freies Lernen bei dem Wissen von Menschen zusammengetragen wird und für andere kostenfrei zur Verfügung steht.
Heutzutage gibt es ein weit verbreiteten Druck, welcher auf das System Lernen hinsichtlich Aufgeschlossenheit, Multikulturellität, Wegfall von Grenzen und Fortschritt wirkt. Auch das E-Learning wird von diesen Faktoren mit beeinflusst. So spielen ständige Erreichbarkeit, Flexibilität, virtuelle Mobilität und Austausch eine entscheidende Rolle bei der voranschreitenden Entwicklung des E-Learnings. Hierzu trägt besonders das Paradigma des lebenslangen Lernens bei. Wegen der steigenden Flexibilität des Lernprozesses entsteht auch ein höherer sozialer Druck hinsichtlich des Lernens. Die Struktur des E-Learning hängt auch von individuellen Faktoren ab (vgl. Sheinberg, 2001). Darunter fallen:
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- Michael Wolf (Author), 2007, Aktuelle Trends der Entwicklung des E-Learnings, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80596
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